Thinkpad Helix: Erster Eindruck (mit Bildern)

passatwahn

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Moin,

nachdem ich heute endlich das Helix in Händen hatte, stellt sich zuerst eine scheinbar dämliche Frage: Wohin mit dem Review?

Auf der Lenovo-Seite wird das Helix bei den Convertibles einsortiert, bei den Händlern unter Notebook, es ist aber auch ein reines Windows8-Tablet (wenn gewünscht) und auf der QuickPick-Seite wiederum steht es mit dem Twist in einer eigenen Reihe...
Sollte es also einen Sturm der Entrüstung geben, kann ja ein gnädiger Mod noch ein bischen schieben - ansonsten belasse ich es erstmal hier unter den ThinkPad Tablets. Die Nähe zum TPT2 legt das zumindest nahe.

Vorweg noch in eigener Sache:
Ich möchte weder eine Diskussion über W8 los- noch irgendwem zu nahe treten und schreibe hier wirklich HÖCHST SUBJEKTIV, wie mein erster Eindruck vom Helix ist. Ich arbeite beruflich mit einem X230T sowie TPT2, habe privat ein X61T (jetzt von meiner Freundin vereinahmt) und X201T (auf dem ich gerade tippe) - kenne Yoga, Twist und die normalen T-Modelle (430/530) durch die Arbeit. Ich hoffe, da kann ich einigermassen vergleichen :)

Ausserdem habe ich mir aus dem vorhandenen Thread alle Fragen durchgelesen und werde versuchen, die meisten zu beantworten.

Erster Eindruck:

"Es ist ein Thinkpad....es ist verdammt schwer...das geht nicht kaputt."

Der Satz bekommt vor allem dann Sinn, wenn man schon ein paar Jahre mit den Dingern zu tun hatte: Es ist hart, schwer, schwarz. Das Magnesiumgehäuse ist in der Haptik wie alle aktuellen Modelle, (lackierte) Metallscharniere an der Tastatur, ein relativ dicker Displayrahmen am Slate (2cm rundum, 2,5 am unteren Ende) und der Tabletpart ist mit Lüftungsschlitzen am oberen und unteren Ende versehen. Durch das dickere Display wirkt das Ganze wesentlich stabiler als das dünnere TPT2 - ich habe es aber nicht auf einen Sturz ankommen lassen...

Ein Blick auf die Schnittstellen im angedockten Zustand (also an der Tastatur)

  • [*=1]2x USB 3.0 - keine Ports an den Seiten
    [*=1]miniDisplayPort
    [*=1]Netzteil (eckig, kompatibel zu X1Carbon und Yoga)
    [*=1]kein Ethernet (über Adapter, PXE-fähig)
    [*=1]am Slate selbst sind 3,5Klinke (mic/headset) on/off und Lautstärke und die Kamera zu sehen (ohne Blitz)

Wenn man das Helix aufklappt, erstaunt einen zuerst der Mechanismus: Ich habe das im Foto versucht festzuhalten...
Die Klappe öffnet sich abhängig vom Winkel entsprechend mit - der absolute Öffnungswinkel ist allerdings gefühlt gering. Auf dem Bild ist der MAXIMALE Winkel zu sehen. ...das könnte sicherlich für den einen oder anderen problematisch werden...

Die zum Vorschein kommende Tastatur ist sehr der des TPT2 ähnlich und wesentlich besser als bei dem Android-Tablet. Ich persönlich kam schnell mit dem Tastenabstand klar - die meisten Tasten sind normal groß. Ich denke, mit dem Bild kann sich jeder einen eigenen Eindruck verschaffen. Page up/down ist kleiner...aber ansonsten: das passt. :thumbsup:

Meistgestellte Frage ist sicherlich die nach dem neuen Trackpad:
Ich bin in der Hinsicht extrem kritisch gewesen, bin ich doch ein reiner Trackpointuser und deshalb auf die oberen Tasten angewiesen... aber ich kann Entwarnung geben: Man gewöhnt sich schnell daran, dass der obere Bereich des Touchpad (ebenso wie der untere) als Tasten ausgeführt ist. Wie schon von Einigen vermutet, ist der Bereich unter den Punkten (siehe Bild) als "Scroll-Taste" gedacht.
Das funktioniert ganz gut. Das man das gesamte Pad oben "klickt" und keine einzelnen Tasten mehr hat...ist ebenso gewöhnungsbedüftig wie die neuen Tastaturen. Aber...ich habe den täglichen Vergleich Arbeit (neu) <-> privat (alt) und wechsle zwischen den verschiedenen Tastaturen mittlerweile leicht hin und her....

Kurz: Das Trackpad ist an allen vier Enden "klickbar" und funktioniert für mich (als eingeschfleischten Trackpoint-User) prima. Zusammen mit der Scrolltaste oben in der Mitte kommt man dann auch auf die besagten 5 Buttons auf dem Touchpad ;-) Das Tastaturdock selbst stellt einen zweiten Akku bereit, dessen Kapazität ich noch mal rausfinden werde - das erklärt auch das Gewicht und den Sprung in der Laufzeit beim Andocken. Ob die CPU schneller taktet mit Dock, werde ich auch noch testen. Gefühlt läuft er aber schneller - ebenso wird das Helix MIT Tastatus lauter...was aber auch an der Konstruktion mit den beiden zusätzlichen Lüftern (dazu später mehr) liegen könnte...

Einmal abdocken bitte (der Tablet-Part des Helix):

Das Display kann mit einem Druck auf den Mechanismus (links neben dem Scharnier) abgedockt werden. Im Vergleich zu dem Fujitsu-Pendant ist dies beim Helix herrlich leichtgängig und scheint mit mit den beiden Führungs-schienen auch dauerhafter als bei den Mitbewerbern (wobei ich sicherlich nicht objektiv bin *g*)

Nimmt man also das Tablet ab, offenbaren sich die beiden Lüfter (mittig im Bild), die angedockt direkt an dem Lüftungsgitter des Slate ansetzen.

Ausserdem erkennt man dann die Schnittstellen des Tablets:


  • [*=1]1x USB 2.0 (warum auch immer)
    [*=1]1x NT
    [*=1]1x SIM-Karte
    [*=1]1x MiniDisplayPort

man kann also auch ohne die Tastatur einen (EINEN!) weiteren Monitor anschliessen.

Zu den beiden "Schlitzen", die oftmals als SD-Card-Slots gedeutet werden: Darunter verbergen sich lediglich zwei Laschen mit einigen Gerätedaten.
Also definitiv KEIN SD-Card-Reader. An der Stelle der Lüftungsgitter war beim Prototypen noch ein entsprechender Slot zu sehen. Dies würde die Formulierungen erklären, nach denen der Reader der Lüftung weichen musste....

Thema Lüftung:
Unter Last hört man den einzelnen Lüfter im Tabletteil nur leise (aber doch vernehmlich) - sobald die Tastatur mit den beiden zusätzlichen Lüftern mitspielt, wird die Angelegenheit unter Last doch "relativ laut". Relativ weil Thinkpad-User in der Hinsicht ein verwöhntes Volk sind (wie ich finde)

Somit kommen wir also auf 3 Lüfter insgesamt....

Als reines Tablet ist das Helix relativ schwer und auch ein bischen unhandlicher als das TPT2 - im OneNote-Betrieb ist das FHD-Display aber eine Wucht und macht richtig Spass! Wer weiss wovon ich rede: Es ist das ERSTE Tablet, dass beim Display dem 1440ér X61Tablet nahe kommt! Die Auflösung ist retina-style: EINE WUCHT! :) ...begeistert mich wirklich... und die Anwendungen/Apps werden unter W8 hoffentlich zunehmend skalierbar...

Thema Stifteingabe/OneNote: Der Stift reagiert drucksensitiv, kommt ohne Batterie aber mit (rechter Mausklick) Taste. Er ist minimal länger/dicker als der des TPT2, aber leider nicht so gross ("perfekt") wie bei den X-Convertibles...

HELL ist das Display auch: Wesentlich heller als das TPT2 :cool: - ich bin kurz draussen gewesen und muss dem glänzenden Display zugestehen, dass es im leichten Schatten bereits ausreichend hell ist. Die angepriesenen 400nits kann ich nicht messen - werde aber mal morgen mein X201T daneben legen (das soll angeblich 300NITS schaffen)

Die Touchfunktion ist bei mir prima gewesen - kein mehrmaliges Drücken nötig, wie es oft beschrieben wurde...

Kurz: Die reine Tabletfunktionalität geht für mich in Ordnung. Ich schreibe auf dem Helix angenehmer als auf dem TPT2. Auch die Stifteingabe scheint mir "genauer" zu sein als beim TPT2

Noch ein paar Antworten zu oft gestellten Fragen:


RAM: Dieses Helix kam mit 4GB und diese sind (ich hab nochmals nachgefragt) NICHT erweiterbar und fest verlötet. Es gibt allerdings auch eine i7-Variante mit 8GB. Nun mag man darüber streiten - ich finde 4GB aktuell ausreichend...

Lieferzeiten: Angeblich werden noch im April Geräte an die Händler ausgeliefert (ohne Gewähr) - wir bekommen knapp 100 Helix in den kommenden 3 Wochen.

Akku: Ich muss mal die Laufzeiten testen.... aufladen kann man BEIDE Geräte getrennt voneinander (und auch zusammengesteckt) - der Akku der Tastatur wird bevorzugt entladen.

Scharniere: Abgesehen vom beschränkten Winkel, halten die Scharniere wirklich FEST und machen einen stabilen Eindruck auf mich...


Zum Schluss:

Ich mag das Helix mittlerweile... dem ersten Schock (schwer) folgte die Erkenntnis, das MEHR LEISTUNG halt auch MEHR Gewicht und andere Abmessungen bedeutet. Das Konzept mit den beiden Akkus ist nicht neu - aber im Helix gut umgesetzt (2 NT-Buchsen).
Zudem kann man das Tablet-Teil auch andersherum einsetzen: Dann hat man keine Tastatur mehr aber ein dickes Tablet mit Leistung UND langer Laufzeit. Kein USB 2.0 am Slate und fehlender SD-Slot mag den einen oder anderen stören - mir wäre das nicht sooo wichtig...

Es macht meiner Meinung nach vor allem dem Twist Konkurrenz (Stift, Display) das ich eher als ein "halbes Ideapad" empfinde.
wo ich gerade dabei bin: Das Helix ist kein "Designzwitter" - wer es erst in Händen hält, würde es IMMER als Thinkpad bezeichnen und nicht als IdeaPad...

Als Alternative zum TPT2 sicherlich einen Blick wert (auch wenn es fast das 3fache kosten wird) - ob es ein Ersatz für ein X-Convertible darstellt, muss Jeder selbst entscheiden. Die hohe Auflösung im Zusammenhang mit der Flexibilität (Tablet oder Notebook) machen es jedenfalls interessant.

Ich werde Euch die nächsten Tage auf dem Laufenden halten (wenn gewünscht und das Mini-Review nicht zu wirr war ;-)

PS: Und zum Vergleich habe ich TPT, TPT2 und Helix einmal zusammen fotografiert.

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Juli ist wohl wirklich unrealistisch - so kurz vor Haswell buttert doch keiner mehr 2k raus...
 
Weis zwar nicht was man an so einem Tablet (pardon Convertible) hässlich finden kann aber ok, ich meine so viel zum designen gibts da ja nun auch nicht, sieht doch aus wie jeder andere Laptop.
Und wer auf Design Schnick Schnack steht kann ja zu Apple gehen (ja ich habe selber ein IPhone).

Mag ja auch sein dass man für den Preis Laptop und Tablet bekommt, das Helix erfüllt aber auch beide Ansprüche.
Wer ein Tablet mit i5/i7, SSD, Full HD, Wacom Digitzer, akzeptabler Akkulaufzeit, Tastatur und Windoof sucht kommt meiner Meinung nach am Helix nicht vorbei.

Das Ativ Smart PC Pro ist mit 1400€ fast gleich teurer, hat aber nicht mal einen Akku in der Tastatur und besteht aus biligstem Plastik
Das Surface Pro hat keine befriedigende Akkulaufzeit und ist komplett irreparabel -> absolutes No go
Das W700 hat keinen Digitzer bei Full HD Display ein Witz
Das Sony Vaio Duo 11 ist in dem Sinne kein Tablet da immer die Tastatur dran bleibt
Das Kupa X15 - hm hatte ich erst in der Wahl, aber No Name Firma die nicht mal auf Mails antwortet und auch teuer

Das wars dann so ziemlich meiner Meinung nach an Auswahl

Das einzige was mich am Helix wirklich stört ist, dass es kein USB 3.0 am Tablet gibt, aber mein Gott am Dock sind 2 und Fall erledigt. Der fehlende SD Slot ok, wäre schön gewesen, aber für was gibts kleine Card Reader
Auch die Kritik an der SSD Größe kann ich nicht verstehen, 256 GB reichen doch dicke aus, wer hat schon mehr Daten auf dem Tablet ?
Dafür gibts externe Festplatten.
Der glänzende Bildschirm stört mich auch nicht, Gorilla Glas gibts halt nicht in matt, lieber einen spiegelnden Bildschirm als Kratzer.
Ein Ethernet Port wäre auch nett gewesen, aber war halt wohl kein Platz, man sieht ja wie eng es im Tablet zu geht.

Hätte man all die Ports umgesetzt wäre das Tablet sicher deutlich klobiger geraten, auch muss man sich fragen wie oft man die Ports wirklich braucht ?
Wer das möchte kann ja einen Leptop kaufen.

Und bevor man das Gerät selber in Händen gehalten hat ist Kritik an Display und Öffnungswinkel doch vorschnell.

so ein Convertible versucht halt die beiden Welten zu verbinden, da sind Kompromisse vorprogrammiert.
 
Das wäre auch ein Kandidat in der selben Kategorie, allerdings hat es keinen Stift soweit ich das sehe, oder? Und das wäre dann wieder ein No-Go. Vor allem für ein so teures Gerät.
 
für was genau brauchst du den Stift?

edit: Zum Kupa - ich hoffe mal stark das jetzt n paar mehr Tablets mit austauschbaren Akkus kommen. Kupa hat doch (zumindest ne Möglichkeit) gezeigt wie man es mache kann.
 
Naja, das gehört einfach zu einem ordentlichen Tablet dazu, wenn man mal etwas zeichnen möchte, oder Notizen machen möchte. Und gerade wenn es solche teuren "All-In-One" Tablets sind sollte das Pflicht sein. Vor allem für den Desktop unter Windows 8 ist ein Stift bei der Auflösung außerdem meines Erachtens Pflicht, schließlich sind die Elemente bei FHD und der Displaygröße auf dem Desktop sehr klein, und da braucht man einfach einen guten Stift, sonst wird es anstrengend und fitzelig die mini-Elemente zu treffen. ;)
 
Laut ultrabooknews.com ist das Dock einfacher gehalten ist und bietet keine zusätzlichen Lüfter. Dadurch wird der Prozessor permanent niedriger getaktet. Auf der anderen Seite zeigt Toshiba, wie man vollwertige Anschlüsse (VGA, Ethernet) bei so einem Gerät unterbringen kann.
 
wieso man so ne riesen Auflösung nimmt ist mir ebenfalls ein Rätsel.
 
Nur die universale USB 3.0 Docking von Lenovo (die funktioniert aber ganz gut). Oder, man nutzt das Keyboard Dock des Helix als Docking, und nimmt immer nur das Slate mit. :D Aber da fehlen leider ein paar wichtige Ports...
 
Das ist dann leider nicht so richtig komfortabel. Habe derzeit ein x60t mit entsprechender Dockingstation im Einsatz. Etwas in der Art wäre meiner Meinung nach besser.
 
Nicht jeder ist so oft im Forum unterwegs. Manche sind auch einfach verhindert, aus welchem Grund auch immer. Schließlich gibt es auch noch ein echtes Leben. :D
 
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