doku geplante Obsoleszenz

Wenn der Wille da ist dann werden keine Kosten gescheut den Modulbaukasten durchzuziehen.
Schau dir die Autos des VW Konzern an. Egal ob vw, seat, skoda oder audi. Da ist überall das gleiche drin.

Ja, in den aktuellen Modellen. Du wirst in einen 10 Jahre alten Golf sicher kein Ersatzteil aus dem haute angebotenen Modell reinbekommen, egal on Seat, Skoda oder Audi.

Und was ist daran schlecht dies zu unterbinden?

Das ist eine Mentalität, die im Volk steckt. Sowas wirst Du per Gesetz nicht unterbinden können.

Wo ist das Problem wenn man einen entsprechenden Preis für ein 15 Jahre altes "neues" Ersatzteil verlangt?

Dass es bei diesen Dimensionen niemand kaufen wird. Das Neugerät ist viel günstiger. Gummiente sagt ja selbst, dass sie statt dessen auf einen neuen Server umgezogen sind.

Aber ich weiß. Das kostet alles Geld und deshalb sollte man das auf gar keinen Fall machen. Lieber weiter den Planeten zumüllen.

Nochmal: Das ist eine Mentalität, die in den Menschen steckt oder nenne es von mir aus Zeitgeist. Sowas wirst Du durch gesetzliche Maßnahmen nicht erzwingen können, auch wenn es nicht gut für diesen unseren Planeten ist.



Ich meine mich noch an ein Interview vom Facebook Technikchef zu erinnern. Hardware würden alle zwei Jahre ausgetauscht weil neuere Geräte so viel Energie einsparen, dass eine weitere Nutzung der alten Hardware Geldverschwendung wäre.

Sage ich ja auch, nur mit dem Beispiel der weißen Ware.



Grüße Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei manchen Drucker ist es ja ein Geschäftsmodell die Hardware über die Tinte zu finanzieren. Oder glaubt jemand wirklich, dass die 29,- EUR den er für den Drucker zahlt wirklich die Kosten für Produktion und Vertrieb deckt?
Dein Denkfehler liegt darin, dass es nicht einmal um den Kauf von Refills oder 3rd Party - Patronen geht. Die wahre Unverschämtheit der Druckerhersteller liegt darin, dass ein Zähler "sagt", die Patrone sei leer, obwohl sie noch zu 25% oder mehr gefüllt ist. - Das ist der springende Punkt, der oben unter "Betrug" verstanden werden sollte.

Klar, dass manche low-cost-Drucker über exorbitante Tinten- oder Tonerpreise refinanziert werden, aber das steht im oben aufgeführten Zusammenhang zur Diskussion (mit dem Thread-Thema aber schon).

Ich habe mir selbst vor ca. 5 Jahren für ca. € 250.- einen KonicaMinolta Farblaser gekauft, der immer noch mit den werkseitig gelieferten Tonerpatronen druckt. Sind die Patronen leer, werde ich sicher nicht für 4x€ 100.- die Patronen nachkaufen...
 
Beim Kühlschrank hast du eine Modell mit einer Variante. Das zu standardisieren um Kompatibilität mit Nachfolgemodellen zu gewährleisten ist unwirtschaftlich teuer.
Guck dir mal die Modellkataloge alter und neuer Haushaltsgeräte der großen Hersteller an, du wirst erstaunt sein, wie viele Teile gleich bleiben. ;)

Teilweise unterscheidet sich gar nur die Front. Facelifts sind längst nicht mehr nur in der Automobilbranche Gang und Gebe. :rolleyes:

Edit:
Sage ich ja auch, nur mit dem Beispiel der weißen Ware.

Nur dass dort die Entwicklung mitnichten so schnell vorangeht, wie in der PC-Branche, sodass es energetisch durchaus sinnvoll ist, Altgeräte zu behalten.

Um mal von Weißware wegzukommen: Habe mir auch mal bei meinem alten Toshiba Regza 42"CCFL-TV überlegt, ob sich nicht ein LED-TV lohnen würde. Habe da mal nur die Herstellerangaben verglichen. Wenn ich von meinem inzwischen fast fünf Jahre alten (!) Edelgerät (welches ich gebraucht billig bekommen habe :whistling:) auf ein modernes Billiggerät umsteigen möchte, hat sich das durch den Energieverbrauch bei unserem TV-Konsum frühestens nach 5-10 Jahren amortisiert, bei einem Gerät vergleichbarer Qualität liegen wir eher bei Jahrzehnten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, habe mich zugegebenermaßen schon länger nicht mehr mit dem aufbau von Küchengeräten beschäftigt :eek:

Trotzdem kaufen die meisten ihren Kühlschrank von der Stange und klicken ihn sich nicht im Konfigurator zusammen :p
 
eben, Stangenkühlschrank. Und da gibt es auch nicht viele Hersteller. ;) Okay, die BSH-Gruppe wird bald übersichtlicher, weil der Name "Siemens" dort verschwindet, d.h. dann bekommt man nur noch Bosch, Gaggenau, Neff, Constructa, Junker uvam. mit gleichem Innenleben mit anderer Front. :eek:

Von Whirlpool/Bauknecht, Candy/Hoover etc. wollen wir erst gar nicht anfangen, Beko produziert m.W. gar nicht selbst, sondern kauft nur von anderen Unternehmen ein. Ach, so viel Vielfalt gibt es da nicht und der Stangenkäufer kauft meistens das gleiche, wie sein Nachbar, nur mit anderem Logo drauf. ;)
 
Nur dass dort die Entwicklung mitnichten so schnell vorangeht, wie in der PC-Branche, sodass es energetisch durchaus sinnvoll ist, Altgeräte zu behalten.

Ich würde sagen das ist nicht so zu pauschalisieren. Natürlich gab es auch von 10 Jahren schon effiziente Geräte, aber eben auch jede Menge Energieschleudern.


Guck dir mal die Modellkataloge alter und neuer Haushaltsgeräte der großen Hersteller an, du wirst erstaunt sein, wie viele Teile gleich bleiben. ;)

Das schlägt sich ja auch im Produktpreis nieder. Wenn die alle ihr eigenes Süppchen kochen würden, währen die Geräte bereits in der Anschaffung deutlich teurer.
Und in dieser Kategorie von Geräten ist die Ersatzteilversorgung ja auch einigermaßen akzeptabel, so zumindest meine Erfahrung mit einer etwa 20 Jahre alten Bosch-Waschmaschine.



Grüße Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, in den aktuellen Modellen. Du wirst in einen 10 Jahre alten Golf sicher kein Ersatzteil aus dem haute angebotenen Modell reinbekommen, egal on Seat, Skoda oder Audi.

Bist du dir da ganz sicher?

seat ibiza 6L von 2004 hat den gleichen Kühlmittelausgleichsbehälter wie der Audi A1 von 2013.
Im aktuelle Ibiza 6J ist bestimmt der selbe behälter. Und das wird sich bis zur nächsten Modellreihe auch nicht ändern.

Ibiza
http://www.partscats.info/volkswage...0225&bf=12140&hgug=121&ug=21&parent_id=133868

Audi
http://www.partscats.info/audi/fr/?...121&ug=21&parent_id=1942809&detail_id=1942818


Meine Meinung:
Gegen vermeidbare Verschwendung sollte man etwas unternehmen.

mectst : Hast du auch eine Idee/Vorschlag wie man das lösen kann?
Oder bist du aus Prinzip gegen alles was die Preise etwas in die höhe treiben könnte?


Edit:
Und gerade fällt mir noch ein Ersatzteil ein, das sogar Herstelleunabhängig ist :eek:
Eine simple sicherung :Oldtimer:
 
Zuletzt bearbeitet:
Bist du dir da ganz sicher?

seat ibiza 6L von 2004 hat den gleichen Kühlmittelausgleichsbehälter wie der Audi A1 von 2013.

Nicht gerade ein typisches Teil, dass im Verdacht der geplanten Obsoleszenz steht oder das dafür bekannt ist, häufig ausgetauscht werden zu müssen, geschweige denn, dass es im Original besonders teuer ist :).

Meine Meinung:
Gegen vermeidbare Verschwendung sollte man etwas unternehmen.

Da hilft nur aufklären, aufklären aufklären und auf die Einsicht des Volkes hoffen. Per Gesetzt wird da nichts zu machen sein.


mectst : Hast du auch eine Idee/Vorschlag wie man das lösen kann?
Oder bist du aus Prinzip gegen alles was die Preise etwas in die höhe treiben könnte?

Ich bin Realist was das betrifft. Der Markt ist wie er ist und mit "etwas mehr Geld" ist da nichts zu machen. Einzelne Ausnahmefälle mag es geben, aber das Problem per Gesetz für alle Produkte lösen zu wollen ist illusorisch.


Edit:
Und gerade fällt mir noch ein Ersatzteil ein, das sogar Herstelleunabhängig ist :eek:
Eine simple sicherung :Oldtimer:

Eine Sicherung ist kein wirkliches Ersatzteil sondern hat eine Sicherheitsfunktion, ähnlich wie Sollbuchstellen, die andere Bauteile vor Schäden schützen, um wirklich teure Reparaturen zu vermeiden.

Grüße Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
ähnlich wie Sollbuchstellen, die andere Bauteile vor Schäden schützen, um wirklich teure Reparaturen zu vermeiden.
Ausgenommen sind Sollbruchstellen, die die geplante Obsoleszenz vorantreiben, wie z.B. die im Deckel (Rear-Cover) der X2xx, bei denen dieser zweigeteilt ist und die Verbindungsstelle von gerade mal drei bis vier Schrauben und dünnen Rollcage-Stegen zusammengehalten wird. - Ein scharfer Blick, und die Stelle ist durch...
 
Vielleicht liegt da ja auch nur ein (nicht gewollter) Konstruktionsfehler.
Und "geplante Obsoleszenz vorantreiben" ist ein Widerspruch in sich. Entweder sie ist geplant und dann auch vorhanden und wenn es sie nicht gibt, kann ich sie auch nicht Stück für Stück einführen.

Grüße Thomas
 
Und "geplante Obsoleszenz vorantreiben" ist ein Widerspruch in sich. Entweder sie ist geplant und dann auch vorhanden und wenn es sie nicht gibt, kann ich sie auch nicht Stück für Stück einführen.
Aber auf immer mehr Bereiche und Baugruppen ausdehnen...
 
Da hilft nur aufklären, aufklären aufklären und auf die Einsicht des Volkes hoffen. Per Gesetzt wird da nichts zu machen sein.
M.E. geht es in erster Linie darum, den Betrug drastisch abzustrafen, der mittlerweile nahezu überall zur Normalität geworden ist. Wenn auf einer Dose in grossen Lettern "Gänseleberpastete" draufsteht, dann kann nicht irgendwo versteckt in Schriftgrösse 0,x stehen: "Gänseleberanteil: 2%". Ebenso kann keine Meldung kommen, die Tinte im Druckkopf ist alle, wenn die Patrone noch halb voll ist. Das geht nicht! Da muss kein Volk aufgeklärt werden, sondern da hilft einzig die Gesetzgebung mit ihrer Strafbewehrung.

Sicherlich sind manche Wirschaftsbereiche einem rasanten Fortschritt unterworfen, an dem manche Kunden auch teilhaben wollen. Wer aber 1x in der Woche paar Mails verschickt, muss nicht alle 2 Jahre einen neuen PC oder Notebook haben. Die Buchstaben sehen mit einer neuen Maschine nicht besser aus. Und bei gelegentlicher Nutzung ist es völlig wurscht, ob der "alte" PC/Notebook ein paar Watt mehr verbraucht.

Bei vielen Geräten bietet zudem ein Neukauf energetisch keinen Vorteil, ein Herd setzt z.B. alle zugeführte Energie in Wärme um (macht ein neuer Herd nicht besser), so ein Gerät darf ruhig lange halten. Es geht nicht, hier planmässig was kaputt gehen zu lassen, nur damit der Kunde was neues kaufen muss.

Als weiteres Beispiel die Personenwaage meiner Freundin: Eine stabile Glasplatte mit vier Füssen dran, das Gehäuse der Elektronik mit integriertem Display ist rundum verklebt. Wenn die Batterie alle ist, muss das Gerät - voll funktionierend - in die Umwelt. Solch eine Waage hält mehr als ein Leben lang, die Lebensdauer der Waage wird hier vorsätzlich auf die Lebensdauer der Batterie reduziert. Zwar wird bei "normaler Nutzung" eine Haltbarkeit der Batterie von 10 Jahren angegeben, wer aber eine magersüchtige Tochter hat, die laufend auf der Waage rumturnt, darf selbige entsprechend früher in die Tonne treten.

Eine weitere ganz üble Spielart der geplanten Obsoleszenz wurde noch gar nicht erwähnt: Geräte werden von den Herstellern nicht mehr repariert, man erzählt dem unwissenden Kunden frech einen Scheiss. Beispiel: Die rel. selten genutzte Marken-Waschmaschine meines Vaters ist nach ca. 12 Jahren immer mal wieder (also nur sporadisch) mitten im Waschgang stehengeblieben. Also wurde der Werkskundendienst herbestellt, ich bin zufällig dazu gekommen: Der Motor sei kaputt, der sei aber sehr teuer, der Einbau aufwändig usw. - das würde sich nicht lohnen. Also meiner Ansicht nach war der Motor nicht kaputt und mein Vater wollte den Motor trotz teuer erneuert haben. Der Monteur weigerte sich nun, den Motor zu tauschen. Da ist mir eine Sicherung durch und der Typ hat paar an die Ohren bekommen. Am Ende wusste ich, was gespielt wird: Der hatte nämlich Anweisung, bestimmte Geräte bestimmten Alters nicht mehr zu reparieren. Diese frechdreiste Geschichte war ein Schlüsselerlebnis, seitdem bin ich mehr als sensibilisiert für dieses Thema. Man darf Unternehmen eben nicht machen lassen, was sie wollen.

Sigi
 
Der Trend hin zu kompakten Geräten, die möglichst wie "aus einem Guß" wirken und daher so wenig als möglich "zerlegbar" sind zeigt sich auch an den Smartphones - die Anzahl der Geräte, bei denen die Rückseite einfach ausgeklickst werden kann, um mal den Akku zu tauschen nimmt auch immer mehr ab... IIRC sollte ein iPhone sogar mal ohne Zugang zu einer SIM-Card verkauft werden - wer damals den Anbieter wechseln hätte wollen, wäre mit einem Neukauf belohnt worden...
Ich würde hier gerne zwei Linien unterscheiden - zum einen gibt es Geräte, die ohne echten Defekt oder "präventiv" (obwohl noch funktionsfähig / nicht leergedruckt) den Dienst einstellen (ich hatte auch mal einen der besagten Canon BJC - von jetzt auf gleich kein Druck mehr, weil angeblich die Druckerköpfe "kaputt" seien). Sowas sollte unterbunden werden, dann wird es aber auch die besagten Wegwerfdrucker für unter 40/50€ eben nicht mehr geben. Solange die Teile aber gekauft werden und zwar bei vielen im Wissen, daß mit leerer Patrone ein neuer Drucker herkommt.. Dann kann ich nicht nur den Herstellern einen Vorwurf machen, würde der Kunde sich nicht drauf einlassen, würde es diese Umweltsünden nicht geben.
Auf der anderen Seite haben bestimmte Geräte / Branchen einen Marktzyklus - d.h. der Kunde tauscht nach x Jahren diese Dinge aus, auch wenn diese nicht defekt sind. Ich kenne genug Leute, die sich alle 10-12 Jahre ein anders Auto holen, weil "das hat jetzt genug Kilometer, ...". Warum also mit mehr Resourcen (Material) Autos bauen, die wie früher "er läuft und läuft und läuft" einfach nicht kaputt zu kriegen sind? Da stecken dann überdimensionierte Teile drin, die eben sehr stark überlastet werden müssen oder stark verschleißen müssen, bevor diese Teile wirklich defekt sind. Damit braucht's per Auto mehr Material, welches hinterher nur geschreddert / recycelt werden muß. Pech für die (Minderheit?), die eben nicht zyklisch sondern bei Defekt ein Auto (oder anders Gerät,..) austauschen wollen.

Wie unterscheiden wir nun zwischen dem "am Markt vorbei" überdimensionierten und dem vom Kunden teilweise gewollten geplanten vorzeitigem Lebensende von Geräten? Die günstigen, aber schnell mit Totalschaden weggeworfenen Gerätedesigns wird kein Gesetz verbieten können, dazu ist die Welt zu global geworden. Da könnte nur der Kunde mit "so was kaufe ich nicht" marktregulierend eingreifen, aber es ist halt zu verlockend. Ebenso ist es mit den schönen aber irreparablen Designs - für Handy etc. gibt's mittlerweile im Internet bei neuen Modell recht schnell auch genug Seiten, die diese Teile zerlegen und dabei auch die Möglichkeiten zu einer Reparatur bewerten. Da schneiden neue Geräte immer schlechter ab, weil vieles nur noch geklebt ist, aber das ändert nichts am Erfolg des integralen Designs, welches die Presse immer hervorhebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
M.E. geht es in erster Linie darum, den Betrug drastisch abzustrafen, der mittlerweile nahezu überall zur Normalität geworden ist. Wenn auf einer Dose in grossen Lettern "Gänseleberpastete" draufsteht, dann kann nicht irgendwo versteckt in Schriftgrösse 0,x stehen: "Gänseleberanteil: 2%". Ebenso kann keine Meldung kommen, die Tinte im Druckkopf ist alle, wenn die Patrone noch halb voll ist. Das geht nicht! Da muss kein Volk aufgeklärt werden, sondern da hilft einzig die Gesetzgebung mit ihrer Strafbewehrung.

Nehmt dem Bürger das selbständige denken ab wo es nur geht und packt alles schön in gesetzliche Regelungen, damit er blind durch das Leben tappen kann. Wollen wir das wirklich? Kein Gesetz und kein politisches Handeln hat jemals zu einer Besserung oder Wandlung von gesellschaftlichem Handeln geführt. Es ist nur der mündige Bürger und ein engagiertes Volk, dass durch sein Handeln Mauern einreißen kann. Eine Energiewende ist erst zustande gekommen, nachdem immer mehr Volk sich vom klassischen Denken abgewendet hat und es der Politik klar wurde, dass nun Änderungen erfolgen MÜSSEN, Bio-Lebensmittel sind nicht per Gesetz im Laden, sondern weil die Bürger entsprechend handeln und kaufen.

Sicherlich sind manche Wirschaftsbereiche einem rasanten Fortschritt unterworfen, an dem manche Kunden auch teilhaben wollen. Wer aber 1x in der Woche paar Mails verschickt, muss nicht alle 2 Jahre einen neuen PC oder Notebook haben. Die Buchstaben sehen mit einer neuen Maschine nicht besser aus. Und bei gelegentlicher Nutzung ist es völlig wurscht, ob der "alte" PC/Notebook ein paar Watt mehr verbraucht.

Bei vielen Geräten bietet zudem ein Neukauf energetisch keinen Vorteil, ein Herd setzt z.B. alle zugeführte Energie in Wärme um (macht ein neuer Herd nicht besser), so ein Gerät darf ruhig lange halten. Es geht nicht, hier planmässig was kaputt gehen zu lassen, nur damit der Kunde was neues kaufen muss.

Als weiteres Beispiel die Personenwaage meiner Freundin: Eine stabile Glasplatte mit vier Füssen dran, das Gehäuse der Elektronik mit integriertem Display ist rundum verklebt. Wenn die Batterie alle ist, muss das Gerät - voll funktionierend - in die Umwelt. Solch eine Waage hält mehr als ein Leben lang, die Lebensdauer der Waage wird hier vorsätzlich auf die Lebensdauer der Batterie reduziert. Zwar wird bei "normaler Nutzung" eine Haltbarkeit der Batterie von 10 Jahren angegeben, wer aber eine magersüchtige Tochter hat, die laufend auf der Waage rumturnt, darf selbige entsprechend früher in die Tonne treten.

Einzelne Beispiel will ich hier gar nicht kommentieren, aber wenn du dies aller per Gesetz "bekämpfen" willst, leben wir bald in einem Orwell-Staat weil die Regelungswut ja keine Grenzen kennt. Wo soll da Schluss sein? Soll der Staat sich auch um unsere Gesundgeit kümmern? Gehe nur 1x im Monat was Trinken, denn Saufen ist nicht gut für Deine Leber. Mache 2x die Woche Sport per Gesetz, aber kein Fussball bitte, weil man sich da ständig verletzt. Rauchen und Kiffen geht gar nicht....

Eine weitere ganz üble Spielart der geplanten Obsoleszenz wurde noch gar nicht erwähnt: Geräte werden von den Herstellern nicht mehr repariert, man erzählt dem unwissenden Kunden frech einen Scheiss. Beispiel: Die rel. selten genutzte Marken-Waschmaschine meines Vaters ist nach ca. 12 Jahren immer mal wieder (also nur sporadisch) mitten im Waschgang stehengeblieben. Also wurde der Werkskundendienst herbestellt, ich bin zufällig dazu gekommen: Der Motor sei kaputt, der sei aber sehr teuer, der Einbau aufwändig usw. - das würde sich nicht lohnen. Also meiner Ansicht nach war der Motor nicht kaputt und mein Vater wollte den Motor trotz teuer erneuert haben. Der Monteur weigerte sich nun, den Motor zu tauschen. Da ist mir eine Sicherung durch und der Typ hat paar an die Ohren bekommen. Am Ende wusste ich, was gespielt wird: Der hatte nämlich Anweisung, bestimmte Geräte bestimmten Alters nicht mehr zu reparieren. Diese frechdreiste Geschichte war ein Schlüsselerlebnis, seitdem bin ich mehr als sensibilisiert für dieses Thema. Man darf Unternehmen eben nicht machen lassen, was sie wollen.

Sigi

und wieder und wieder und wieder: Die Nicht-Reparatur basiert auf wirtschaftlichen Erwägungen. Nicht erst im Schadensfall, sondern bereits in der Produktentwicklung sind die Kosten begründet. Das ist KEINE geplante Obsoleszenz. Und ein schwarzes Schaaf unter Handwerkern ebenso nicht. Sollte man gegen solches Gesocks nicht viel härter vorgehen, denn die Schaden dem Volk sicher mehr, als 1-2ml "überflüssige" Tinte. Wie wäre am besten gleich öffentliches Steinigen a la "Ist hier Weibsvolk anwesend?"

Fast die gesamt Bevölkerung schreit auf wegen der gerade diskutierten Autobahnmaut für PKW. Ohne überhaupt technische Details zu kennen, wird schon der gläserne Bürger befürchtet und die kommende Massenüberwachung ist quasi in der maut inbegriffen. Hier schreit der Bürger nach größtmöglicher Freiheit und minimalem Staat und Du behauptest allen Ernstes, dass das Konsumverhalten per Gesetz geregelt werden soll/kann?

Grüße Thomas



Ich würde hier gerne zwei Linien unterscheiden - zum einen gibt es Geräte, die ohne echten Defekt oder "präventiv" (obwohl noch funktionsfähig / nicht leergedruckt) den Dienst einstellen (ich hatte auch mal einen der besagten Canon BJC - von jetzt auf gleich kein Druck mehr, weil angeblich die Druckerköpfe "kaputt" seien). Sowas sollte unterbunden werden, dann wird es aber auch die besagten Wegwerfdrucker für unter 40/50€ eben nicht mehr geben. Solange die Teile aber gekauft werden und zwar bei vielen im Wissen, daß mit leerer Patrone ein neuer Drucker herkommt.. Dann kann ich nicht nur den Herstellern einen Vorwurf machen, würde der Kunde sich nicht drauf einlassen, würde es diese Umweltsünden nicht geben.

100% mein Reden.
Der Canon BJC-Fall ist ein schönes Beispiel Einerseits natürlich für die technischen Möglichkeiten der Hersteller, aber auch für die Konsequenzen daraus. Der erfolgende Aufschrei durch die gesamte PC-Welt und das extrem negative Image von Canon hat doch dazu geführt, dass die Drucker selbst "clean" sind. Insgesamt gesehen war der wirtschaftliche Schaden für Canon sicher größer, als die paare BJC-Ersatzdrucker. Da hat es keinerlei Gesetz bedurft.

Auf der anderen Seite haben bestimmte Geräte / Branchen einen Marktzyklus - d.h. der Kunde tauscht nach x Jahren diese Dinge aus, auch wenn diese nicht defekt sind. Ich kenne genug Leute, die sich alle 10-12 Jahre ein anders Auto holen, weil "das hat jetzt genug Kilometer, ...". Warum also mit mehr Resourcen (Material) Autos bauen, die wie früher "er läuft und läuft und läuft" einfach nicht kaputt zu kriegen sind? Da stecken dann überdimensionierte Teile drin, die eben sehr stark überlastet werden müssen oder stark verschleißen müssen, bevor diese Teile wirklich defekt sind. Damit braucht's per Auto mehr Material, welches hinterher nur geschreddert / recycelt werden muß. Pech für die (Minderheit?), die eben nicht zyklisch sondern bei Defekt ein Auto (oder anders Gerät,..) austauschen wollen.

"läuft und läuft und läuft" ist auch so ein schönes Beispiel. Natürlich kann man heute auch gut im Käfer fahren, genießt dabei sogar Kult-Status. Ich persönlich sitze lieber in keinem 3 Jahre alten Audi und fühle mich gut mit Airbag vor mir, ABS und diversen kleinen Helferlein an Bord, die im Zweifel MEIN Leben retten. Dass wir heute keine 10.000 Unfalltote pro Jahr mehr haben, liegt nicht an gesetzlichen Maßnahmen Da graust es sicher so manchem Bürger, dass er seine alte unsichere CO2-Schleuder per Gesetz bis zum bitteren Ende fahren soll, nur weil er noch läuft...


Wie unterscheiden wir nun zwischen dem "am Markt vorbei" überdimensionierten und dem vom Kunden teilweise gewollten geplanten vorzeitigem Lebensende von Geräten? Die günstigen, aber schnell mit Totalschaden weggeworfenen Gerätedesigns wird kein Gesetz verbieten können, dazu ist die Welt zu global geworden. Da könnte nur der Kunde mit "so was kaufe ich nicht" marktregulierend eingreifen, aber es ist halt zu verlockend. Ebenso ist es mit den schönen aber irreparablen Designs - für Handy etc. gibt's mittlerweile im Internet bei neuen Modell recht schnell auch genug Seiten, die diese Teile zerlegen und dabei auch die Möglichkeiten zu einer Reparatur bewerten. Da schneiden neue Geräte immer schlechter ab, weil vieles nur noch geklebt ist, aber das ändert nichts am Erfolg des integralen Designs, welches die Presse immer hervorhebt.

Nicht nur die Frage "Wie unterscheidet man" bzw. "Wo zieht man Grenzen" ist entscheidend , sondern auch die Frage "Wer entscheidet" ist für mich noch viel größeren Ausmaßes. Sollen es Politiker sein, die im Zweifel durch die Industrie "gelenkt" werden? Oder eine andere staatliche Behörde mit der dem Beamtenapparat eigenen Trägheit? Oder vielleicht eine Volksabstimmung, am besten jeden Sonntag nach dem Kirchgang. Beim "Wort zum Sonntag" könnte man ja bekannt geben, welche Produktgruppe an diesem Wochenende zur Hinrichtung steht.

Halleluja, Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass wir heute keine 10.000 Unfalltote pro Jahr mehr haben, liegt nicht an gesetzlichen Maßnahmen
Hier muss ich Dir widersprechen: Ohne gesetzliche Vorgaben hätten wir sicherlich immer noch über oder um 10.000 Verkehrstote im Jahr. Seit Beginn der Verkehrsstatistik im Jahre 1953 verstarben jährlich zwischen ~11.600 und ~14.400 Menschen.
Trotz Einbaupflicht im Jahre 1974 verstarben in den Folgejahren immer noch annähernd gleich viel Menschen den Verkehrstod.
ERST als am 01.04.1984 das Nichtanschnallen mit einem Verwarngeld von 40,00 D-Mark geahndet wurde, sank die Quote der Verkehrstoten drastisch. Insgesamt verbesserte sich die Anschnallquote von weniger als 30% auf mehr als 90% innerhalb von ein paar Monaten
Auch die im folgenden gesetzlich eingeführten Vorschriften über den Einbau von ABS und Airbag in Fahrzeuge im Bereich des KBA sowie weitere Vorschriften dieser Art verringerten die Zahl der Toten auf die Zahl von ~3400 Toten.

Man sieht, dass man auch durch Gesetze die Menschen zu einem Verhalten zwingen kann, dass halbwegs als vernünftig anzusehen ist.

Ob ein gesetzliches Einschreiten die geplante Obsoleszenz abschaffen kann, liegt in den Sternen.

Persönlich bin ich nicht für Geräte, die fest eingebaute Akkus oder sonst welche Einbauten haben, die den Lebenszyklus dieses Gerätes künstlich verkürzen. Und so kaufe ich ein.
Oder ich versuche diese Geräte trotz der vom Hersteller vorgesehenen Entsorgung zu reparieren.

Gruß in't Huus

gatasa
 
Bosch, Gaggenau, Neff, Constructa, Junker
Ich muss gerade lachen: ich habe vor ein paar Jahren mit einem Siemens-Manager dermittleren Ebene gesprochen. Er kam gerade von einer "De Dietrich"-Fabrik, irgendwo in Süddeutschland., in der Haushaltsherde hergestellt wurden. Alle halbe Stunde wechselte NUR die Front, ansonsten war das Innere der Geräte 100%ig identisch. Und was kam vorne drauf? Siemens (dem De Dietrich gehört) und alle die, die du genannt hast, plus einige andere. Er erzählte mir, alle Herde, Waschmaschinen, Kühlschränke der sogenannten Consumerklasse in Europa werden von jeweils höchstens zwei Herstellern produziert.

Ich hab übrigens seit 1 1/2 Jahren einen neuen Kühlschrank (A+++) und bekam dieses Jahr von meinem Stromanbieter genau 158 Euro zurückerstattet, bei sonst völlig gleichgebliebener Haushaltsausstattung. Der vorige Kühlschrank war allerdings wirklich uralt gewesen. Zumindest ein Gutteil der Rückerstattung dürfte auf den neuen Kühlschrank zurückzuführen sein.
 
Ich muss gerade lachen: ich habe vor ein paar Jahren mit einem Siemens-Manager dermittleren Ebene gesprochen. Er kam gerade von einer "De Dietrich"-Fabrik, irgendwo in Süddeutschland., in der Haushaltsherde hergestellt wurden. Alle halbe Stunde wechselte NUR die Front, ansonsten war das Innere der Geräte 100%ig identisch. Und was kam vorne drauf? Siemens (dem De Dietrich gehört) und alle die, die du genannt hast, plus einige andere. Er erzählte mir, alle Herde, Waschmaschinen, Kühlschränke der sogenannten Consumerklasse in Europa werden von jeweils höchstens zwei Herstellern produziert.

War ja das, was ich meinte, mit der Auflistung bzw. die von mir genannten Marken sind sogar offiziell alles Marken der BSH, bei denen die BSH gar keinen Hehl daraus macht, dass sich nur die Front oder im besten Falle Details unterscheiden. ;)
 
@ Sigi sehe ich auch so wie du, grösstenteils, dein satz muss einfach für meinen "einstieg" herhallten.
Sicherlich sind manche Wirschaftsbereiche einem rasanten Fortschritt unterworfen, an dem manche Kunden auch teilhaben wollen.
genau, der sugerierte fortschritt, technisch ist es oft auch einer, im alltag ist man aber bei vielen dingen nicht weiter als vor 200- 300 jahren.
mann könnte auch noch jeweils eine null anhängen, das rad ist heute noch rund wie vor zig tausend jahren.
die fortbewegungsgeschwindigkeit in der rush hour zeit, beim strassenverkehr, ist heute trotz hunderter von PS nicht höher als vor einigen hundert jahren als man weniger als eine handvoll PS hatte. 3-5 Km/h.
 
Man braucht auch immer noch Tage bis Wochen von Hamburg nach Berlin, für Kommunikation untereinander ist man immer noch auf die Postkutsche angewiesen, die ebenfalls ihre nicht zu verachtende Zeit braucht, wenn sie überhaupt ankommt, die Räder sind immer noch massive Holzräder, Reifen, wenn überhaupt, sind Metallbänder, Federung ist ebenfalls nicht dran zu denken...

:facepalm:


Sorry, aber der technische Fortschritt IST gegeben! Und das in diversen Bereichen, wir haben heutzutage eine ganzjährige, adäquate Kühlung (vor 100 Jahren war das nahezu undenkbar), wir haben in Krankenhäusern und Kliniken hygienische Standards, die solche Epidemien wie die Pest erfolgreich verhindern (es gibt übrigens immer noch Pestfälle in Europa, aber zum Glück hat vor knapp hundert Jahren ein schusseliger Laborant seine Petrischale verschimmeln lassen und das Penicillin entdeckt, sodass die Pest viel ihres Schreckens verloren hat), wir haben gut geheizte, isolierte Häuser uvam.
 
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