doku geplante Obsoleszenz

Wo ist das Problem bei der Nutzungsdauer?
Der Hersteller sagt das Produkt hält x Betriebsstunden.
Zeigt der Stundenzähler mehr an gibts keinen Garantiefall.

Zur Planbarkeit muss natürlich auch der Zeitraum in dem ein Garantiefall auftreten kann eingeschränkt werden.

z.b.
Garantie für 1000 Betriebsstunden oder 5 Jahre je nachdem was zuerst eintrifft.

Je nach Produkt typ können es auch Anzhal verwendungen, genutzte km oder was ganz anderes sein.
Damit das ganze funktioniert muss es zählbar und für den Anwender ablesbar/anzeigbar sein.

Da ist nichts mit irgendwie seltsam gemessenem Verbrauch der unter realbedingungen kaum erreicht werden kann.


Zum Thema Ersatzteile:
Die Zeiträume sollten auf jedenfall sinvoll gewählt werden.

Das mit dem Nachbau bezieht sich nicht nur auf Bastler.
Versuch mal für einen Oldtimer Ersatzteile zu bekommen. Ohne Infos vom Hersteller teilweise unmöglich nachzubauen.
Und wenn sich jemand doch die Mühe macht um ein Teil selbst zu vermessen und Nachzubauen wird er dann vom originalhersteller verklagt, selbst wenn dieser das Teil nicht mehr anbietet...

Oder mit anderen Worten:
Wenn es kein Ersatzteil gibt, dann kann auch keiner beauftragt werden ein Produkt zu reparieren.



Was auf jeden fall klar ist, dass man das nicht von heute auf morgen umstellen kann.
Langfristig sollte aber das ziel sein, dass Produkte 10 Jahre oder länger halten.

Natürlich wird sich das auf die Anschaffungkosten auswirken.
 
Ich kenn' das aus meinem (fast) täglichen Geschäft. Eine Elektronik (oder Gerät) so zu entwicklen, daß es 4 Jahre Garantie übersteht und anschließend für 25 Jahre von der gesamten produzierten Anzahl Geräte nur ein sehr kleiner Prozentsatz defekt geht und ein noch viel kleinerer nicht mehr zu reparieren ist (wirtschaftlicher Totalschaden).... Naja - sagen wir mal so, die Geräte kosten dann nicht nur das doppelte... Der Aufwand der Dokumentation mal gar nicht eingerechnet. Bei solchen Geräten kosten alleine die Bauteile ein vielfaches, dann müssen hochwertige Kabel rein, kleben mit Heißkleber oder anderen Klebehaften geht auch nicht (da muß geschraubt werden) ... Ein Kunststoffgehäuse - naja, wenn es im Gerät warm wird, wird der Kunststoff sich verfärben oder gar bröselig werden usw. usw. usw.
Und mal ganz ehrlich - wie viele würden denn wirklich zu dem teureren Gerät greifen, "nur" weil auf der Verpackung eine Lebensdauer von 10, 15 oder 20 Jahren angegeben ist? I
Immer mehr Mobilfunktarife werben ja jetzt sogar schon mit "nicht alle 2 sondern jedes Jahr ein neues Handy" - damit man immer das aktuellste und neueste hat... :facepalm:
 
Naja - sagen wir mal so, die Geräte kosten dann nicht nur das doppelte... Der Aufwand der Dokumentation mal gar nicht eingerechnet. Bei solchen Geräten kosten alleine die Bauteile ein vielfaches ...
Also ich bin auch in der Elektronik tätig und weiss nicht, wie du auf diesen Unsinn kommst. Nur weil 4 Schrauben reinzudrehen sind (statt Rastnasen, die eine Demontage nur noch mit Spezialwerkzeug des Herstellers möglich machen und die nach Jahren, wenn der Kunststoff gealtert ist dennoch abreissen), wird kein Gerät doppelt so teuer. Und wieso kosten Bauteile ein Vielfaches? Standartbauteile reichen völlig. Ich habe von meinem Vater eine damals selbst gebaute (Bausatz von GRIGELAT, selber gelötet) Stereoanlage übernommen, die läuft seit über 40 Jahren störungsfrei. Da sind nur Standartbauteile drin. Da zusätzlich die komplette Doku mitgeliefert wurde (war damals so üblich), kann das Gerät bei einem Defekt jederzeit wieder instandgesetzt werden.

Zur Dokumentation: Wie entwickelt ihr? Jeder malt auf sein Fesperbrotpapier und wirft das dann nach dem Vesper weg? Bei uns ist eine Doku für den internen Gebrauch zwingend vorgeschrieben, man muss sie nur noch nach aussen geben, was bei uns selbstverständlich ist. Unsere Kunden würden uns ohne Doku nicht ein einziges Gerät abkaufen.

Wenn eine Klagewelle losrollen würde, wäre das nur der Beweis dafür, dass die geplante Obsoleszenz überall anzutreffen ist. Würde die Justiz um Prominente weniger selbsdarstellenden Zirkus veranstalten (Kachelmann, Wulf ...), wären mehr Resourchen frei für wirklich wichtige Dinge. Dass eine Unmenge an Kunden oder Verbrauchern tagtäglich ungestraft betrogen werden, ist ein Skandal und brandmarkt zusätzlich diese ganze Umweltschützerei als pure Heuchelei.

Der Nachweis der geplante Obsoleszenz ist sicherlich oft schwierig, aber auch oft sehr leicht zu führen. Beispiel hier ganz aktuell ein Wasserkocher mit Edelstahlbehälter: Der federnde Kontakt unten für die Stromversorgung hat einen mechanischen Anschlag, so dass er schon nach geringem Abbrand nicht mehr nachfedern kann. Damit kann das Gerät samt Edelstahlbehälter und funktionierender Heizung in die Umwelt. Dieses Merkmal entstand nicht zufällig, sondern man hat zusätzlichen konstruktiven Aufwand getrieben (den ich übrigens mit dem Kauf den Gerätes mit bezahle), damit der Wasserkocher kurz nach der Garantie ausfällt. Das wären schnell verdiente 100.000 EUR gewesen.

Mein Mitleid mit Firmen, die dann wegen gehäufter Strafzahlungen in die Pleite rutschen, hält sich in sehr engen Grenzen. Das gilt ebenso für die Mitarbeiter, denn die wissen genau, was sie da treiben. Zudem wäre ich unbedingt dafür, dass diese Produkte und die betreffenden Hersteller öffentlich genannt werden. Zusätzlich sollte die eingesetzte Methode der vorsätzlichen Lebenszeitverkürzung dokumentiert werden, damit der Verbraucher ein Gefühl entwickeln kann, mit welchen Methoden er verarscht und betrogen wird.

Die Idee mit einer Angabe der Lebensdauer ist auch super, dann hat diese dumme Argumentation endlich ein Ende, der Verbraucher würde nichts bezahlen wollen. Wenn ich nicht weiss, was man mir für einen Müll andreht, bin ich auch nicht bereit, viel dafür zu bezahlen. Der Wasserkocher mit Edelstahlbehälter war so ein Beispiel: Teuer - und dennoch mit geplanter kurzer Lebensdauer. Manch ein Verbraucher würde dann auch merken, dass mehrere kurzlebige Produkte teurer kommen, als ein langlebiges Produkt. Wer jedem Trend hinterherläuft oder immer das moderste Gerät haben muss, darf weiterhin zu den laufzeitbegrenzten Produkten greifen.

Nebenbei: Materialien, z.B. extra entwickelte Kunststoffe, die nach einer definierten Zeit geplant zerfallen (bloss nicht vor der Garantie) sind nicht selten teurer als hochwertige Kunststoffe. Ebenso der sauber dokumentierte Fall des EPSON-Druckers, bei dem man diesen Timeout-Chip eingebaut hat: Weder der Chip war kostenlos, noch die Programmierung des selben. Das ganze war einzig dazu gedacht, den Drucker entweder nach 5 Jahren oder 18.000 Seiten in die Tonne treten zu müssen.

Sigi
 
Auf der einen Seite klingt das Vorhaben wie populistischer Aktionismus, um den Wählern zu signalisieren, dass ihr Premier noch lebt, auf der anderen Seite wäre es sicher ein Weg in die richtige Richtung.
Beliebtes Beispiel: Lenovo-Akkus, die nicht selten nach einem Jahr die Grätsche machen, was "zufällig" der Garantiedauer entspricht. Andere Hersteller haben die Akku-Garantie auf zwei Jahre oder länger erweitert und komischerweise halten deren Akkus auch entsprechend länger.
Sehr seltsam, dass die fest eingebauten Lenovo-Akkus (= noch so ein Unsinn!!!) angeblich länger halten sollen - das stinkt doch nach absichtlicher Lebenszeitverkürzung der auswechselbaren Akkus.
Die Verbrauchszähler-Chips in Tonerkartuschen und Tintenpatronen, die nach Anzahl der gedruckten Seiten und nicht nach Restmenge bestimmen, dass der Behälter jetzt leer zu sein hat, gehören in der Tat abgeschafft, so wie jene Drucker, die nach x Seiten ihren Dienst einstellen, weil es so programmiert wurde - wie seinerzeit der Canon BJC 600. Dies sind Maßnahmen von Herstellern, die offensichtlich sind und sanktioniert gehören.
 
wie viele würden denn wirklich zu dem teureren Gerät greifen, "nur" weil auf der Verpackung eine Lebensdauer von 10, 15 oder 20 Jahren angegeben ist?
Bspw. die ganzen Miele-Käufer, evtl. auch die BSH-Käufer. ;) Wenn es sogar noch für die Lebenszeit eine Garantie geben würde, würde ich sogar gut und gerne das doppelte zahlen, ist schließlich in der Summe dann im Vergleich zu aktuell gängigen Garantiezeiten um knapp den Faktor 2,5 günstiger (10Jahre Nutzungsdauer/(Gerät mit 2 Jahren Garantie*2(weil doppelter Preis))).
Aber damit meine ich wirklich Garantie auf das gesamte Gerät (wenn Elektrogroßgerät, bei Akkugeräten darf der Akku auch gerne "nur" zwei Jahre Garantie haben :rolleyes:), nicht so wie bei den Samsung-Kühlschranken, die großspurig mit fünf oder zehn Jahren Garantie warben, die sich beim genauen Nachsehen auf nur ein einziges Bauteil bezog. :facepalm:

Aber ob wir dahin kommen? Ich denke, dafür sollten wir alle mal einen kritischen Blick in unseren Haushalt werfen, welche Geräte von uns gut wartbar sind und welche nicht bzw. wie oft wir das zum Kaufkriterium machen. ;)
 
Wo ist das Problem bei der Nutzungsdauer?
Der Hersteller sagt das Produkt hält x Betriebsstunden.
Zeigt der Stundenzähler mehr an gibts keinen Garantiefall.

...

Natürlich wird sich das auf die Anschaffungkosten auswirken.

Das ist natürlich denkbar und finanzierbar für teurere Geräte, wo im Verhältnis zum Produkt ein solcher Zähler nicht viel kostet. Aber was machst du mit dem Haarfön oder dem Toaster von Discounter, die gerade mal 8,99 kosten. Wenn hier plötzlich wieder 25 EUR fällig sind, sagen auch alle "Die Politiker spinnen". Und um es auf die Spitze zu treiben:
- erkläre mir mal, wie man auf eine SD-karte ein immer sichtbaren Zähler anbringen soll.
- da wäre noch die einfache Taschenlampe von der Baumarktkasse für 1,99, also wo willst Du denn die Grenze ziehen und vor allem mit welcher Begründung genau diese ? Muss diese Grenze dann jährlich angepasst werden, wenn die Produktpreise fallen?

Auf der einen Seite klingt das Vorhaben wie populistischer Aktionismus, um den Wählern zu signalisieren, dass ihr Premier noch lebt,

+1, aber hab ich ja vorher schon gepostet.

Beliebtes Beispiel: Lenovo-Akkus, die nicht selten nach einem Jahr die Grätsche machen, was "zufällig" der Garantiedauer entspricht. Andere Hersteller haben die Akku-Garantie auf zwei Jahre oder länger erweitert und komischerweise halten deren Akkus auch entsprechend länger.
Sehr seltsam, dass die fest eingebauten Lenovo-Akkus (= noch so ein Unsinn!!!) angeblich länger halten sollen - das stinkt doch nach absichtlicher Lebenszeitverkürzung der auswechselbaren Akkus.

Ja absolut richtig. Aber das ist eben auch im gewissen Maße das Geschäftsmodell. Wen Lenovo meint, dass 4x billig für sie besser ist als 1x teuer und gut, ist das eben deren Philosophie.

Die Verbrauchszähler-Chips in Tonerkartuschen und Tintenpatronen, die nach Anzahl der gedruckten Seiten und nicht nach Restmenge bestimmen, dass der Behälter jetzt leer zu sein hat, gehören in der Tat abgeschafft, so wie jene Drucker, die nach x Seiten ihren Dienst einstellen, weil es so programmiert wurde - wie seinerzeit der Canon BJC 600. Dies sind Maßnahmen von Herstellern, die offensichtlich sind und sanktioniert gehören.

Auch das ist Philosophie bzw. sogar berechtigtes Interesse, das eigene Geschäft zu schützen. Man diese Patronen-Zähler natürlich verbieten, was aber nur zur Folge haben wird, das der Gewinn, der jetzt mit Patronen erzielt wird, wieder auf die Geräte verlagert wird. Zu erwarten, dass es dadurch für den Endverbraucher billiger wird, ist ein Irrglaube.
Das BJC600 Beispiel ist auch eins der wenigen wirklich bekannten Beispiel für geplante Obsoleszenz. Wir haben aber auch gesehen, dass es hier ein riesen Aufschrei gegeben hat und Canon ist ganz schnell von dieser Geschäftsphilosophie abgewichen, ganz ohne gesetzliche Vorgabe (oder gibt es derartige Zähler bei Canon immer noch? bin da grad etwas überfragt). Wir können aber davon ausgehen, dass die Gesamtbilanz für Canon negativ ausgefallen ist. Fazit: Der Verbraucher hat es selbst im Griff.

Bspw. die ganzen Miele-Käufer, evtl. auch die BSH-Käufer. ;) Wenn es sogar noch für die Lebenszeit eine Garantie geben würde, würde ich sogar gut und gerne das doppelte zahlen, ist schließlich in der Summe dann im Vergleich zu aktuell gängigen Garantiezeiten um knapp den Faktor 2,5 günstiger (10Jahre Nutzungsdauer/(Gerät mit 2 Jahren Garantie*2(weil doppelter Preis))).

Das ist die von Dir gewählte Systemgrenze. Kalkuliere mal, wenn der 10 Jahre alte Kühlschrank Effizienzklasse C hat und der neue AA+ ist. Dann sieht Deine Bilanz ganz anders aus und Du hast sogar was für die Umwelt getan. :)


Grüße Thomas
 
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//edit moronoxyd: Beiträge zusammengefügt. Man kann Beiträge editieren. Und man kann Texte aus mehreren Beiträgen markieren und dann gesammelt zitieren. Bitte vermeide Doppelposts.


Erledigt
 
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Auch das ist Philosophie bzw. sogar berechtigtes Interesse, das eigene Geschäft zu schützen.
Sorry, nein.
Wenn ein Drucker das Drucken verweigert, weil ein Zähle ihm sagt, er darf nicht mehr drucken, obwohl noch Tinte in der Kartusche ist, dann ist das nicht akzeptabel. Der Kunde hat die Tinte gekauft und muss diese auch komplett verdrucken können. Der Hersteller hat die Tinte schliessich nach Menge verkauft, nicht nach Anzahl der Druckseiten.
Der Hersteller darf nicht machen, was er will, nur weil es in seinem Interesse ist. Der Kunde hat auch Interessen und Rechte.
 
Sorry, nein.
Wenn ein Drucker das Drucken verweigert, weil ein Zähle ihm sagt, er darf nicht mehr drucken, obwohl noch Tinte in der Kartusche ist, dann ist das nicht akzeptabel. Der Kunde hat die Tinte gekauft und muss diese auch komplett verdrucken können.

Sorry, nein.
Wenn jemand Tinte kauft, ist diese in einem Fläschchen oder einer Spritze. Man kauft eine Patrone, die Tinte enthält, aber auch Druckerdüsen und etwas Elektronik, die die Düsen steuert.
Mir geht's hier aber weniger um die Spitzfindigkeit Tinte oder nicht, sondern um zu zeigen, dass mit derartigen Argumentationen gesetzliche Vorgaben ausgehebelt werden.


Der Hersteller hat die Tinte schliessich nach Menge verkauft, nicht nach Anzahl der Druckseiten.

Das ist Deine Argumentation. Ich sage: ist mir doch egal wie viel da drin ist, wenn er mir sagt dass ich 300 (Norm-) Seiten drucken kann.


Der Hersteller darf nicht machen, was er will, nur weil es in seinem Interesse ist. Der Kunde hat auch Interessen und Rechte.

Doch, darf er. Genau wie der Kunde auch entscheiden darf, welches Produkt er kauft.

Grüße Thomas
 
So wie sich manche gegen die Überlegungen wehren kaufen die gerne Geräte die nach kurzer nutzung unbrauchbar sind und weitere zeitlichen Aufwand, Kosten und Umweltverschmutzung verursachen.

Das ist natürlich denkbar und finanzierbar für teurere Geräte, wo im Verhältnis zum Produkt ein solcher Zähler nicht viel kostet. Aber was machst du mit dem Haarfön oder dem Toaster von Discounter, die gerade mal 8,99 kosten. Wenn hier plötzlich wieder 25 EUR fällig sind, sagen auch alle "Die Politiker spinnen". Und um es auf die Spitze zu treiben:
- erkläre mir mal, wie man auf eine SD-karte ein immer sichtbaren Zähler anbringen soll.
- da wäre noch die einfache Taschenlampe von der Baumarktkasse für 1,99, also wo willst Du denn die Grenze ziehen und vor allem mit welcher Begründung genau diese ? Muss diese Grenze dann jährlich angepasst werden, wenn die Produktpreise fallen?

Mit ein paar weiteren Überlegungen lässt sich da bestimmt ein Kompromiss finden.

Das ist die von Dir gewählte Systemgrenze. Kalkuliere mal, wenn der 10 Jahre alte Kühlschrank Effizienzklasse C hat und der neue AA+ ist. Dann sieht Deine Bilanz ganz anders aus und Du hast sogar was für die Umwelt getan. :)


Innerhalb von ein paar wenigen Jahren wird die Effiziensklasse nicht plötzlich dramatisch schlechter.
Dann wurde schon bei der Anschaffung ein ineffizientes Gerät gekauft.

Natürlich soll man in Zukunft ein ineffizientes Gerät austauschen dürfen.

Wenn der Rest des Geräts noch gut ist könnte man auch einfach den ineffizienten Teil tauschen und nicht das komplette Gerät.
Ist bestimmten leuten aber dann wohl wieder "zu teuer" da jemand dafür bezahlt werden möchte.
 
Das ist natürlich denkbar und finanzierbar für teurere Geräte, wo im Verhältnis zum Produkt ein solcher Zähler nicht viel kostet. Aber was machst du mit dem Haarfön oder dem Toaster von Discounter, die gerade mal 8,99 kosten. Wenn hier plötzlich wieder 25 EUR fällig sind, sagen auch alle "Die Politiker spinnen". Und um es auf die Spitze zu treiben:
- erkläre mir mal, wie man auf eine SD-karte ein immer sichtbaren Zähler anbringen soll.
- da wäre noch die einfache Taschenlampe von der Baumarktkasse für 1,99, also wo willst Du denn die Grenze ziehen und vor allem mit welcher Begründung genau diese ? Muss diese Grenze dann jährlich angepasst werden, wenn die Produktpreise fallen?

Auch wenn es denen die so eine Maßnahme fordern nicht immer klar ist, sie fordern, dass solche Geräte nicht gebaut werden sollen.

Manchmal nerven mich auch die Masse an "Schrott ab Werk" die, wenn man Umweltbewusstsein halbwegs nüchtern durchrechnet, niemal hätten gebaut werden dürfen.

Offenbar gibt es aber Bedarf und den bedient die Industrie natürlich mit den entsprechenden Produkten.

Ja, ich gebe zu, ich habe auch mal ein Billigst-Fön gekauft nachdem ich mit dem Fahrrad in ein Regenflut geraten bin. Sonst hätte ich meine Schuhe niemals bis zum nächsten morgen wieder trocken gekriegt. Jetzt weiss ich ehrlich gesagt gar nicht mehr wo das Teil geblieben ist. Hätte das auch eines mit 2000h Betriebsstunden und 100 EUR sein müssen? Ich denke das wurde ca. 30 Minuten genutzt seit ich es vor ca. 10 Jahren gekauft habe.

Wenn jemand sehen will wozu das führt, dann schaut euch mal die Ersatzteilpreis von IBM Servern an. Ich meine mich zu erinnern, 1300 EUR für eine 32GB HDD, 700 EUR für ein 128MB RAM Modul. Natürlich haben mich die zuerst Preise gewundert aber ein wenig später habe ich mich noch mehr gewundert wo und wie lange sie diese museumsreifen Teile noch als Neuware lagern. Natürlich haben wir uns für einen neuen Server entschieden mit 100 x mehr RAM und HDD.
 
Innerhalb von ein paar wenigen Jahren wird die Effiziensklasse nicht plötzlich dramatisch schlechter.
Dann wurde schon bei der Anschaffung ein ineffizientes Gerät gekauft.

Hier irrst Du gewaltig bzw Du denkst genau verkehrt herum.
Die Effiziensklasse wird natürlich nicht schlechter, aber viele Geräte haben einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht (eben weil vor 10 Jahren in der Bevölkerung der Energiegedanke bei weitem noch nicht so ausgeprägt war und der Markt respektive die Werbung das damals gar nicht als Kaufkriterium angesehen hat). Letztlich hat genau dieser Entwicklungssprung dazu geführt, dass man die Klassen A+, A++ usw. eingeführt hat, die damals gar nicht vorstellbar waren.
Und hole Dir mal einen Energieberater ins Haus. Du wirst überrascht sein, wie schnell sich ein neuer effizienter Kühlschrank bezahlt macht.

Wenn der Rest des Geräts noch gut ist könnte man auch einfach den ineffizienten Teil tauschen und nicht das komplette Gerät.
Ist bestimmten leuten aber dann wohl wieder "zu teuer" da jemand dafür bezahlt werden möchte.

Mit einem Modulbaukasten treibst Du es natürlich auf die Spitze, was die Kostenexplosion betrifft. Jedes neue Gerät oder Modul müsste ja so konzipiert werden, dass es mit dem Alten kompatibel ist. Ich sage dir zu 100%, dass die von Dir zitierten " bestimmten leuten " 99,9% der Bevölkerung ausmachen werden. Dazu kommt:
- Im Normalfall ist nicht eine ineffiziente Komponente sondern die gesamte Bauweise eines Gerätes, die die bessere Effizienzklasse ausmacht. Schau die mal einen 10 Jahre alten Geschirrspüler an, wie simpel der Innen gebaut ist. Heute findest Du dagegen eine komplexe Schlauch- und Wasserführung, um das warme Abwasser für die Vorwärmung des Frischwassers zu nutzen.
- Du blockierst Dir jeden technische Fortschritt, weil Du an einmal festgelegte Schnittstellen gebunden bist bzw. diese auch weiterhin berücksichtigen musst. Windows wird ja immer wieder mal unterstellt, dass es ein derartiges Gigabyte-Monster ist, weil es die Kompatibilität zum ältesten Windows immer mitschleppt.

Auch wenn es denen die so eine Maßnahme fordern nicht immer klar ist, sie fordern, dass solche Geräte nicht gebaut werden sollen.

Manchmal nerven mich auch die Masse an "Schrott ab Werk" die, wenn man Umweltbewusstsein halbwegs nüchtern durchrechnet, niemal hätten gebaut werden dürfen.

Offenbar gibt es aber Bedarf und den bedient die Industrie natürlich mit den entsprechenden Produkten.

Genau so ist es. Die "Geiz ist Geil" Mentalität ist nun mal da und das bedient die Industrie mit passenden Produkten.

Wenn jemand sehen will wozu das führt, dann schaut euch mal die Ersatzteilpreis von IBM Servern an. Ich meine mich zu erinnern, 1300 EUR für eine 32GB HDD, 700 EUR für ein 128MB RAM Modul. Natürlich haben mich die zuerst Preise gewundert aber ein wenig später habe ich mich noch mehr gewundert wo und wie lange sie diese museumsreifen Teile noch als Neuware lagern. Natürlich haben wir uns für einen neuen Server entschieden mit 100 x mehr RAM und HDD.

Ein schönes Beispiel aus der Praxis. Und genau das wird zum Standard werden, wenn man die uneingeschränkte Raparaturfähigkeit per Gesetzt einführt.

Grüße Thomas
 
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Hier irrst Du gewaltig bzw Du denkst genau verkehrt herum.
Die Effiziensklasse wird natürlich nicht schlechter, aber viele Geräte haben einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht (eben weil vor 10 Jahren in der Bevölkerung der Energiegedanke bei weitem noch nicht so ausgeprägt war und der Markt respektive die Werbung das damals gar nicht als Kaufkriterium angesehen hat). Letztlich hat genau dieser Entwicklungssprung dazu geführt, dass man die Klassen A+, A++ usw. eingeführt hat, die damals gar nicht vorstellbar waren.
Und hole Dir mal einen Energieberater ins Haus. Du wirst überrascht sein, wie schnell sich ein neuer effizienter Kühlschrank bezahlt macht
Er irrt nicht. Unser Kühlschrank ist gut und gerne bald an die 20 Jahre alt, haben mehrfach mit diversen Messgeräten den Verbrauch gemessen und mit selbigem auch modernere gemessen (ist der ehemalige Kühlschrank meiner Eltern, die jetzt einen neuen A+++ haben und ich hatte in vorher mal einen A++, der sich inzwischen in Besitz meiner Schwiegereltern befindet...). Fakt ist, dieser alte, sehr alte AEG Öko-Santo, der damals nach genau dem Kriterium Energieverbrauch gekauft wurde, ist bei richtiger Einstellung (7°C Kühlteil/-18°C Gefrierteil) nur knapp 50kWh/a von dem A+++ entfernt. Macht bei aktuellem Strompreis von 25c/kWh bzw. bei steigenden Preisen (gehen wir von dauerhaft 30cent aus) sage und schreibe 150 Euro Mehrverbrauch in zehn Jahren!
Selbst bei 100kWh/a Unterschied hätte sich ein Neugerät Gerät in zehn Jahren nicht amortisiert.
Übrigens: Der Verbrauch liegt so niedrig, obwohl die Dichtung vom TK-Fach undicht ist...

Und die sagenhaften Werte von A++/A+++ kommen bei einigen Geräten zustande, da der Hersteller nur im Modus mit dem geringsten Verbrauch messen muss, der ist teilweise doch weit von den empfohlenen 7°C/-18°C entfernt.


Ich rede hier übrigens explizit nicht von so Marken wie Beko/Candy etc., da mag das noch mal anders aussehen.


Übrigens gibt es im Bereich Weißware nicht nur Kühlschränke, auch Herde, Waschmaschinen, Spülmaschinen, Trockner etc. dürfen gerne eine lange Lebens-/Garantiedauer haben!
 
Doch, darf er. Genau wie der Kunde auch entscheiden darf, welches Produkt er kauft.

Betrügen darf er aber immer noch nicht. Und das macht er meiner Meinung nach wenn der Drucker eine Fehlermeldung absichtlich bringt die so nicht mit der Realität übereinstimmt, oder per vorprogrammierter Zeit/Zähler erscheint.
Von mir aus darf der Hersteller sowas auch machen, aber nur wenn er den Kunden vor dem Kauf darauf hinweist, und unter so einem Hinweise verstehe ich etwas auf der Packung, nicht im Handbuch auf der letzten Seite in Schriftgröße 2.

Drucker sind ja sowieso ein fast noch besseres Beispiel für geplante Obsoleszenz als Glühbirnen, was da schon getrieben wurde ist nicht mehr feierlich. Fast man den Begriff der Obsoleszenz weiter gehören da auch so Sachen wie "Fremdtinte nicht gestattet", oder Chip auf den Patronen mit rein.
 
Betrügen darf er aber immer noch nicht. Und das macht er meiner Meinung nach wenn der Drucker eine Fehlermeldung absichtlich bringt die so nicht mit der Realität übereinstimmt, oder per vorprogrammierter Zeit/Zähler erscheint.
Von mir aus darf der Hersteller sowas auch machen, aber nur wenn er den Kunden vor dem Kauf darauf hinweist, und unter so einem Hinweise verstehe ich etwas auf der Packung, nicht im Handbuch auf der letzten Seite in Schriftgröße 2.

Drucker sind ja sowieso ein fast noch besseres Beispiel für geplante Obsoleszenz als Glühbirnen, was da schon getrieben wurde ist nicht mehr feierlich. Fast man den Begriff der Obsoleszenz weiter gehören da auch so Sachen wie "Fremdtinte nicht gestattet", oder Chip auf den Patronen mit rein.

Bei manchen Drucker ist es ja ein Geschäftsmodell die Hardware über die Tinte zu finanzieren. Oder glaubt jemand wirklich, dass die 29,- EUR den er für den Drucker zahlt wirklich die Kosten für Produktion und Vertrieb deckt? Der glaubt wahrscheinlich dann auch, dass ein iPhone 6 ein EUR kostet? Analog zu Fremdtinte müsste SIM Lock dann auch verboten werden?

Meinst du das Geschäftsmodell an sich ist schon als Betrug angelegt?
 
SIM-Lock entfernen ist eh nicht verboten.

Ansonsten, nein Betrug ist das nicht. Betrug wird es dann wenn man dem Käufer willkürliche Einschränkungen auferlegt, wie eben das der Drucker bei Fremdpatronen streikt.
 
Hier irrst Du gewaltig bzw Du denkst genau verkehrt herum.
Die Effiziensklasse wird natürlich nicht schlechter, aber viele Geräte haben einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht (eben weil vor 10 Jahren in der Bevölkerung der Energiegedanke bei weitem noch nicht so ausgeprägt war und der Markt respektive die Werbung das damals gar nicht als Kaufkriterium angesehen hat). Letztlich hat genau dieser Entwicklungssprung dazu geführt, dass man die Klassen A+, A++ usw. eingeführt hat, die damals gar nicht vorstellbar waren.
Und hole Dir mal einen Energieberater ins Haus. Du wirst überrascht sein, wie schnell sich ein neuer effizienter Kühlschrank bezahlt macht.
Irgendwann ist eine Effizienzsteigerung kaum noch möglich.
Da ich bei Kauf eines Geräts aber nicht weiß wann dieser Punkt erreicht ist erwarte ich, dass das Gerät auch eine Weile nutzbar ist.

Wie Koile sagt selbst messen ist das beste, da brauch ich keinen extra Berater.

Mit einem Modulbaukasten treibst Du es natürlich auf die Spitze, was die Kostenexplosion betrifft. Jedes neue Gerät oder Modul müsste ja so konzipiert werden, dass es mit dem Alten kompatibel ist. Ich sage dir zu 100%, dass die von Dir zitierten " bestimmten leuten " 99,9% der Bevölkerung ausmachen werden. Dazu kommt:
- Im Normalfall ist nicht eine ineffiziente Komponente sondern die gesamte Bauweise eines Gerätes, die die bessere Effizienzklasse ausmacht. Schau die mal einen 10 Jahre alten Geschirrspüler an, wie simpel der Innen gebaut ist. Heute findest Du dagegen eine komplexe Schlauch- und Wasserführung, um das warme Abwasser für die Vorwärmung des Frischwassers zu nutzen.
- Du blockierst Dir jeden technische Fortschritt, weil Du an einmal festgelegte Schnittstellen gebunden bist bzw. diese auch weiterhin berücksichtigen musst. Windows wird ja immer wieder mal unterstellt, dass es ein derartiges Gigabyte-Monster ist, weil es die Kompatibilität zum ältesten Windows immer mitschleppt.
Natürlich ist ab einem gewissen Grad der Änderungen ein umbau nicht mehr möglich / sinnvoll.

Wenn der Wille da ist dann werden keine Kosten gescheut den Modulbaukasten durchzuziehen.
Schau dir die Autos des VW Konzern an. Egal ob vw, seat, skoda oder audi. Da ist überall das gleiche drin.

Genau so ist es. Die "Geiz ist Geil" Mentalität ist nun mal da und das bedient die Industrie mit passenden Produkten.
Und was ist daran schlecht dies zu unterbinden?

Ein schönes Beispiel aus der Praxis. Und genau das wird zum Standard werden, wenn man die uneingeschränkte Raparaturfähigkeit per Gesetzt einführt.
Wo ist das Problem wenn man einen entsprechenden Preis für ein 15 Jahre altes "neues" Ersatzteil verlangt?

Wenn man irgendwann von der jedes Jahr alles komplett neu und inkompatibel Mentalität weg kommt dann muss man auch nicht zig verschiedene Varianten auf lager halten.
Dann genügen von jedem technologiesprung ein paar Varianten.


Aber ich weiß. Das kostet alles Geld und deshalb sollte man das auf gar keinen Fall machen. Lieber weiter den Planeten zumüllen.
 
Wo ist das Problem wenn man einen entsprechenden Preis für ein 15 Jahre altes "neues" Ersatzteil verlangt?

Sehe schon. Das Problem wird nicht gesehen...

Als die Teile hergestellt wurden waren es damals übliche Preise für High Tech. Also ganz und gar nicht teuer. In der Zwischenzeit verursachten sie aber Lager- und Zinskosten. Am Ende landen sie aber als "Neuware" im Müll weil technischer Fortschritt sie obsolet gemacht hat. Was daran umweltschonend sein soll Geräte über ein "sinnvolles" Maß hinaus zu produzieren um sie nachdem man sie ewig in einer Lagerhalle aufbewahrt hatte direkt zm Recyclinghof zu fahren...

Ich meine mich noch an ein Interview vom Facebook Technikchef zu erinnern. Hardware würden alle zwei Jahre ausgetauscht weil neuere Geräte so viel Energie einsparen, dass eine weitere Nutzung der alten Hardware Geldverschwendung wäre.
 
Wenn der Wille da ist dann werden keine Kosten gescheut den Modulbaukasten durchzuziehen.
Schau dir die Autos des VW Konzern an. Egal ob vw, seat, skoda oder audi. Da ist überall das gleiche drin.

Modulbaukasten =! Modulbaukasten!
Beim Kühlschrank hast du eine Modell mit einer Variante. Das zu standardisieren um Kompatibilität mit Nachfolgemodellen zu gewährleisten ist unwirtschaftlich teuer.
Beim Auto hast du ein Modell mit 1000 Varianten (Golf mit 75Ps, 175PS, Diesel, Benzin, Fahrwerk, ...). Da ein Baukastensystem einzuführen um ein Bauteil in allen Varianten und sogar Modellübergreifend verwenden zu können macht absolut Sinn.
Und hat für den Kunden z.B. sogar noch den Vorteil, dass sie das teure Radio vom Passat auch im Polo ordern können (geht das bei der aktuellen Modellreihe?)...woran VW zusätzlich verdient.

Und was ist daran schlecht dies zu unterbinden?

Ich lass mir ungern vorschreiben, was ich kaufen darf und was nicht...


Wo ist das Problem wenn man einen entsprechenden Preis für ein 15 Jahre altes "neues" Ersatzteil verlangt?

Dass im consumer Markt kein Mensch 1300€ für eine alte Festplatte zahlt.

Wenn man irgendwann von der jedes Jahr alles komplett neu und inkompatibel Mentalität weg kommt dann muss man auch nicht zig verschiedene Varianten auf lager halten.
Dann genügen von jedem technologiesprung ein paar Varianten.

Irgend ein Verkaufsargument braucht man ja. In der Wirtschaft ist Stillstand = Rückschritt. Sich mit der Konkurrenz freundlich absprechen, funktioniert nicht unbedingt ;).
Und wenn nicht viel Geld in Forschung investiert worden wäre, hätte diese Diskussion in diesem Medium nie stattgefunden ;).

Man könnte die Frage stellen, wann denn endlich "genug" ist, aber vor 500 Jahren war die Zentralheizung noch nicht sonderlich weit verbreitet und eine Feuerstelle völlig ausreichend...trotzdem bin ich froh, dass wir sie heute haben ;).
 
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
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