Der Test des Retina-MB ist negativ verlaufen:
- Obwohl bei Paralells die dedizierte Grafikkarte ausgeschaltet werden kann, wird mir das Ding unter Windows gelegentlich zu heiß.
- Es ist mir mit Parallels nicht gelungen, im Netz Kontakt zu unseren anderen Windows-Rechnern aufzunehmen (liegt aber möglichweise an den auch unter Win 8 immer noch total bescheuerten Netzwerkeinstellungen).
- Der Bildschirm ist zwar super, bietet unter Windows aber keine echten Vorteile und spiegelt mir außerdem zu stark.
Nachdem ich mich mit inzwischen 40 Posts an diesem Thread beteiligt habe, habe ich jetzt zwar ein wirklich schlechtes Gewissen, möchte aber trotzdem kurz erläutern, warum ich die Bestellung des X1C nun doch gecancelt habe und seit einigen Tagen mit einem MB-Retina (2,6 GHz, 16 GB, 256 GB) arbeite.
Die o. g. Probleme konnte ich ausräumen (lag teilweise an meiner Dämlichkeit bzw. Unerfahrenheit mit OSX bzw. Parallels). Der Bildschirm spiegelt natürlich immer noch, aber erstaunlicherweise gewöhnt man sich bei einem Display, das hell genug ist, nach einiger Zeit daran und nimmt die Spiegelungen kaum noch war. Ansonsten
ist das MB-Retina mit Parallels 8 der perfekte Windows-Rechner, so paradox sich das auch anhören mag. Man kann völlig problemlos auf mehreren virtuellen Bildschirmen OSX, Win XP, Win 7 und Win 8 betreiben und sowohl OSX als auch die VMs können dabei auf die gleichen Verzeichnisse zugreifen. Für mich als Software-Entwickler ist das ideal, da ich je nach Bedarf das optimale Programm in der entsprechenden Umgebung einsetzen kann. Der Clou dabei ist, dass sämtliche MB-Vorteile auch den VMs zugute kommen, wie z. B. das unschlagbare Touchpad und die hohe Auflösung. Zudem ist Windows auf dem neuen Rechner mit Parallels 8 über 50% schneller als auf meinem 2011er MBP (2,0 GHz) und Bootcamp. Laufzeit ca. 6 Stunden, extrem leise, max. 30 Grad Gehäusetemperatur (für mich "normales" Arbeiten, wie Programmcode eingeben, Texte editieren, Surfen, E-Mail, Posts verfassen etc.). Bei voller Helligkeit allerdings nur etwa 4 Stunden. Kleiner Seitenhieb auf Microsoft: Es ist unter OSX z. B. auch einfacher, sich per Remote-Dektop auf einen Windows-Rechner aufzuschalten wie von Windows aus!
Und nun zum absoluten Highlight, der Retina-Auflösung: Je nach dem, wie viel Platz gerade erforderlich ist, bzw. wie gerade die Verfassung der Augen ist (Abends zwangsläufig schlechter), kann man schnell und problemlos eine Auflösung von 1440 x 900, 1680 x 1050 oder 1920 x 1200 einstellen und damit mit allen Betriebssystemen arbeiten, ohne dass irgendwelche Pixel zu sehen sind oder die Darstellungsqualität leidet. Zudem bietet Parallels die Möglichkeit, Windows für die Retina-Auflösung zu "optimieren". Windows arbeitet dann nativ mit 2880 x 1800 Pixeln und stellt die Textgröße auf 199% ein (keine Ahnung, warum nicht 200%). Normalerweise ergibt dies unmögliche Symbolgrößen etc., aber Parallels 8 schafft es, dieses Problem aus der Welt zu schaffen und somit alle Elemente und Programme von Windows mit "echter Retina-Auflösung" darzustellen. Ich setze es nur deshalb kaum ein, da das Ganze bei einem externen Monitor nicht mehr funktioniert, die o. g. Auflösungen schon besser aussehen, als alles was ich bisher auf einem Notebook gesehen habe und z. B. für die Photoverarbeitung OSX mit Retina-Auflösung eingesetzt werden kann.
Trotz aller Lobhudelei bzgl. des MBR bin ich aber weiterhin sicher, dass Lenovo mit dem X1C das beste derzeit erhältliche Ultrabook auf den Markt gebracht hat. Nur wäre es für meine Bedürfnisse ein Kompromiss gewesen, da hierfür der Bildschirm mit 14" einfach zu klein gewesen wäre und ich gelegentlich eine höhere Performance und für die VMs mehr RAM benötige. Für diejenigen, die tatsächlich ein Ultrabook möchten, ist das natürlich nicht relevant und somit soll mein Post keine Abwertung des X1C sein!