Nicht vier Monate. Soweit ich weiß sind es zwölf Monate (4 Monate aufschieben + nochmal 8 Monate wenn man immer noch nicht upgraden will). Im Prinzip kann man also ein Feature-Update mindestens überspringen, wenn man es denn will.
Aber ewig geht das natürlich nicht.
Naja, das zögert das Problem ja bloß hinaus, aber löst es nicht ...
Wenn dir der Rolling-Release Zyklus, den Microsoft jetzt nutzt, nicht gefällt, dann musst du wohl zu Linux wechseln oder bei einer älteren Windows Version verweilen, sorry. Das neue Release-System wurde ja implementiert um eine Wiederholung des Desasters von Windows 8.1 zu verhindern, wo ja viele nicht upgegraded haben, weil sie es nicht wussten oder der Prozess zu kompliziert war. Oder auch die Kausa Windows XP. Es ist für Microsoft sehr wichtig, dass man möglichst alle Nutzer auf der aktuellen Basis hat, um einer Zersplitterung, wie wir sie in den letzten Jahren im Windows Ökosystem gesehen haben, vorzubeugen.
Naja, aber Feature-Updates in so kurzen Zeiträumen aufzuzwingen macht die Sache nicht besser. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich da alleine bin und vermutlich werden sich irgendwann deutlich mehr Leute daran stören. Momentan wird das von vielen noch in die Ecke Day-1-Patch geschoben. Ich denke aber, dass die Leute irgendwann auch ein fertiges Windows 10 haben möchten und nicht dauernd irgendwo Veränderungen haben möchten.
Rolling Releases gehören in der Linuxwelt übrigens bei weitem nicht zu den am meisten genutzten Systemen ... Momentan hab ich jetzt mal überall Ubuntu (tlw. Ubuntu MATE) 16.04 x64 auf meinen privaten Rechnern installiert. Mal sehen, was dann aufs Yoga 460 kommt, denn das lief bisher mit Linux nicht besonders gut. Aber das dauert eh noch bis ich das vom Support wiederbekomme und evtl. ist ja bis dahin die nächste Ubuntu LTS draußen ^^
Ich finde aber, dass das Rolling-Release-System von Microsoft ein viel schlimmeres Desaster ist, wenn jedes Upgrade es so verkorkst, dass man hinterher erst einmal alle Einstellungen wieder checken muss, diverse Programme wieder runterschmeißen muss, ggf. noch Einstellungen in der Registry zusammen"hacken" muss usw. Jedes Upgrade ist ein riesiger Aufwand dadurch für die Leute, die Systeme im privaten Umfeld (also keine Domänen oder ähnliches) betreuen und danach Rechner für Rechner wieder überprüfen müssen.
Genau das ist mein Eindruck und mein aktuelles Problem. Ich soll jetzt x Windows-Installationen mit dem Update versehen und danach sicherstellen, dass es so läuft wie vorher. Das mag bei 1-2 privat genutzten PCs evtl. noch nicht als Mehrarbeit auffallen, aber nimmt man dann Unternehmen/Freunde/Familie/etc. hinzu, dann werden aus den 1-2 privaten Rechnern auch schnell 10-20 Installationen.
Momentan ist das Upgradesystem von Windows 10 großer Murks. Die automatische Installation von Updates und der ungefragte Neustart machen die Sache auch noch schlimmer als sie eh schon ist.
Warum kann ein Kernel-Upgrade nicht genau so wie ein normales Windows-Update kommen? (So wie Linux das macht). Warum verkorkst man auch die Upgrade-Installationen so? Die anderen großen Systeme kriegen das schließlich vernünftig hin...
Windows erscheint mir allgemein recht unflexibel zu sein, wenn es darum geht Live-Patching zu betreiben. Anstelle einzelne Services neuzustarten verlangt Windows immer einen Rechnerneustart.
Besonders amüsant ist das dann, wenn man versucht einen Windows Server aktuell zu halten und der nach dem Patch Day dann neustarten möchte. In kleinen Unternehmen/Schulen/usw. steht dafür kein Fallback-Server bereit und es muss dann jedes Mal vorher sichergestellt werden, dass entweder niemand mehr arbeitet oder alle die Arbeit vorher gesichert und unterbrochen haben, damit der Server seine Updates machen kann. Alternativ lässt man die Updates dann gleich weg und betreibt einen nicht gepatchten Server.
Aber naja, genug der Sache ...
Das wird aber vermutlich auch nur für LTSB Builds gelten.
Also hier steht, dass für Windows 10 aus Juli 2015 der Support bis 2025 geht:
https://support.microsoft.com/en-us/help/13853/windows-lifecycle-fact-sheet
Das Kleingedruckte verwässert das aber sehr deutlich ...
Könnte man die Installation neuer Builds unterbinden, dann ließe sich das ja experimentell rausfinden ...