Ok, nehmen wir mal an, der kleine war 1998 8 Jahre alt. Er hat seinerzeit ein Windows 95 oder 98 bekommen. Nehmen wir mal weiterhin an, er tritt mit 21 Jahren in den Beruf ein. Das wäre 2009 und er würde in seinem Berufsleben mit Windows XP, Vista oder schon 7 arbeiten, nach 5 Jahren Berufserfahrung dann vielleicht Windows 8. Mit dem Windows, was er da zum Einstieg gehabt hat, hat das fast gar nichts mehr zu tun. Das meiste Windows-Wissen dürfte er sich in dieser Zeit schon 2-3 mal neu angelernt haben, die Änderungen in XP oder Vista waren nicht gerade klein, man denke nur an so grundlegende Dinge wie Benutzerrechte oder Dateisysteme oder auch die Systemsteuerung und die UAC. Sein Standardwindowswissen von 1998 nützt ihm da mal gar nichts mehr. Außerdem hängts doch sehr starkt vom Beruf oder Arbeitsgeber ab, ob er dann mit Linux-Kenntnissen was anfangen kann oder nicht. In manchen Branchen sind solche Kenntnisse mittlerweile einfach erforderlich, embedded Linux ist mittlerweile fast überall zu finden.
Ich war 1998 8 Jahre alt, daher kann es vielleicht interessant sein, wenn ich mal meine "Geschichte" aufschreibe.
Ich kann mich erinnern, dass wir schon vor '98 einen recht alten PC mit Windows 3.1 hatten. Und ansonsten habe ich sogar den Weg über 95, 98 (sehr lange genutzt), dann gleich XP und danach dann W7 gemacht; dabei hatte mich eher mein Großvater, der sich seine Kenntnisse autodidaktisch angeeignet hat, auf diese Tour gebracht. Ich kannte mich schon bald mehr mit PCs und Co. aus als alle anderen Familienmitglieder, es war mir aber auch deutlich leichter, für irgendwelche Sachen Anleitungen zu lesen und danach zu handeln.
Was das "Neulernen" von gewissen Windows-Kenntnissen anging, war tatsächlich zwischen Windows 98 und XP der größte Unterschied, auch W7 ist natürlich in vielen Punkten ganz anders als XP. Dennoch war es mir sehr leicht, mich da umzustellen, auch der Schritt von Office 2000 zu 2007 und höher war keine dolle Sache, anders als für meine Mutter (die aber immerhin, als in der Firma auch umgestellt wurde, sich mit der neuen Ribbon-Bedienung schon etwas auskannte).
Nur mit Windows 8 werd ich noch nicht warm, liegt aber auch ziemlich dran, dass auf 4:3 generell und auf UXGA insbesondere so viel Platz verschwendet wird :facepalm: Und mit W7 komme ich unglaublich gut klar.
Ich mache zwar sowohl im Studium als auch privat das Meiste mit Windows, würde aber eigentlich lieber Linux einsetzen, da mir da viele Sachen (u.a. die angesprochene Paketverwaltung) gut gefallen. Dabei bin ich, schon zu XP-Zeiten, auch wieder durch meinen Großvater mit SuSE Linux (YAST
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) in Berührung gekommen. Als das dann in unseren Augen irgendwann zu viel Ballast hatte und umständlich wurde, ging es mit Ubuntu 6.06 los; seitdem bin ich auch eher ein Fan von Debian-Derivaten, schlussendlich lässt sich Knoppix mit Ubuntu-Kenntnissen wunderbar bedienen, und Knoppix ist in meinen Augen mit das praktischste Werkzeug zum Reparieren von Windows, Partitionieren (gparted) oder Datenretten. Dass ich mich mit Linux sonderlich gut auskenne, würde ich nicht sagen, aber ich kann, wenn es nötig ist, den Rechner nur mit der Kommandozeile steuern und auch nach Anleitungen meine Sachen einrichten, die ich brauche.
Fazit: Man kann das alles lernen, wenn man Unterstützung hat und/oder viel experimentiert und demzufolge auch mal was kaputt macht und wieder reparieren muss... :whistling:
EDIT: War ganz schön langsam. Das hier bringts (mit dem Unterschied, dass es bei mir der Großvater war) auf den Punkt:
edit: Du glaubst gar nicht wie schnell mein Vater es aufgegeben hat, mir noch irgendwas am PC beibringen zu wollen, und der war echt ambitioniert dabei... DAMALS