Original von phil83
Es stimmt. Die Konzernspitzen haben sehr viel Verantwortung. Aber gehen sie damit auch richtig um? Da werden tausende Arbeitsplätze abgeschafft trotz Milliardenumsätze (traurigstes Beispiel in letzter Zeit war für mich BMW). Wo ist denn da die soziale Verantwortung?! Und obwohl die Führungsspitzen so eine hohe Verantwortung haben (am meisten gegenüber den loyalen und fleißigen Arbeitern, ohne die es gar nicht erst so weit gekommen ist), müssen sie bei falschem Handeln keine ernsthaften Konsequenzen fürchten. Sie bekommen eine Abfindung (bzw. haben vorher so viel Geld verdient, um sich ein schönes restliches Leben zu machen), und dürfen dann gehen.
Muss das eben auspacken und BMW hier etwas in Schutz nehmen (ist übrigens der Konzern, wo ich am Liebsten später arbeiten würde).
Die Topmanager von BMW verdienen gut, aber nicht so abartig überdurchschnittlich gut wie viele andere. Von Gehälter von 10mio+ jährlich träumen auch die Topmanager bei BMW nur (ich kann das so sallop sagen, da mein Vater eine hohe Manager-Position dort inne hatte). Auch bei den Rankings ist kein BMW-Manager ganz oben dabei.
Dass BMW und andere Autobranchen auslagern müssen liegt momentan primär an zwei Punkten:
1) Der schwache Dollar senkt enorm die Umsätze im Ausland, was der Hauptmarkt gerade für BMW ist. Die Rekordzahlen trügen hier ein wenig.
2) Die Autopolitik unserer Regierung ist nicht gerade Absatzfördernd.
Was ich übrigens viel mehr anprangern würde als den Abbau von Stellen ist das Einkaufen aus Billigländern wie China. Eine Studie hat ergeben, dass Konzerne bis zu 30% MEHRkosten in Kauf nehmen und chinesische Zulieferer nutzen. Und wisst ihr wieso? Ganz einfach: Wer nicht in China einkauft, darf dort nicht verkaufen. Stellt euch mal vor, wir würden so eine Regelungen in den westlichen Ländern aufstellen...was würde das wohl für die Abwanderung bedeuten? Sie würde gestoppt werden und gleichzeitig teilweise die Preise sogar senken...
Bei einigen solchen Abwanderungen muss man übrigens noch bedenken, was der Zielmarkt der Firmen ist. Deutschland macht Herstellern wie BMW, Mercedes, Porsche usw sehr deutlich, dass ihre Autos in Deutschland nicht erwünscht sind, da sie ja ach so schlimme Umweltverschmutzer sind (dass viele dieser "schlimmen Autos" effektiver sind als die "umweltfreundlichen" Sardinenbüchsen ist dabei wurst).
Die Firmen stehen also vor dem Problem "Höhere Kosten im Inland, schwächerer Absatz im Inland und auch noch weniger Umsatz im Ausland, da der Dollar schwach ist...was machen?" Da gibts wohl nur "ich baue dort, wo sie gebraucht werden". Etwas pragmatisch ausgedrückt, aber in den Augen von Aktionären und überhaupt der Wirtschaft verfehlt ein Konzern sein Ziel, wenn es nicht den maximal möglichen Profit rausholt...So ist das nunmal leider mit der Marktwirtschaft.
Und die Regierung macht auch nix dagegen, im Gegenteil, die Lohnnebenkosten steigen, wodurch eventuelle Gehaltssteigerungen wieder aufgefressen werden...
Naja genug Offtopic. Die Weltwirtschaft wird in den nächsten Jahren noch genug Probleme kriegen
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