[quote='Le_Nerd',index.php?page=Thread&postID=750621#post750621]Die ganze Crux am studieren ist ja gerade, dass man der Allgemeinheit nicht das zurückbezahlt, was man bekommen hat, das verhindert die Mittelschichtklientel-Politik- Der Großteil der Leute, die Gesetze machen, haben ja auch studiert. Und die Ach-so-sozialen StudentInnen bekämpfen mit allen Mitteln Studiengebühren, schon Marx befand diese für gerecht aus eben dem Grund, das "die Bourgeoisie" beim Studium den Armen auf der Tasche liegt. Dabei wäre mehr Geld in Bildung nur jedermans Vorteil! Mit diesen beiden Argumenten (und noch dabei, dass das jetzige Gebührensystem völlig schwachsinnig ist) macht man aus fast jede/r/m Student/en/in eine/n bedingte/n BefürworterIn.[/quote]
Wirklich ?
Auch ich zahle in NDS Studiengebühren - insgesamt mit anderen Gebühren über 1200 Euro jedes Jahr aufzubringen, um nicht exmatrikuliert zu werden , fällt mir nicht leicht. Das Studium ist hart, vermutlich wie bei Dir, als Belohnung steht am Ende ein akademischer Titel, dessen Wertigkeit sich noch beweisen muss.
In meinem Fachbereich werden seit Jahren sowohl an der Uni selber als auch im direkten Berufsfeld verstärkt Stellen abgebaut, obwohl es immer "Tätigkeitsbedarf" (psychische Erkrankungen), etc., gibt.
Gerade von staatlicher Seite werden für den Nachwuchs allerhöchstens befristete Halbtagsstellen vergeben - den Tip, die "restliche Zeit des Tages" zu nutzen, um zu promvoieren, habe ich schon bekommen. Dann wäre ja alles nicht so schlimm !
Aber Familiengründung mit 1150 Euro netto als wissenschaftlicher Mitarbeiter auf BAT 13/2-Stelle mit einer 70 Stunden Woche ?! Wer nutzt hier wen aus ? Die Leistung vieler Studenten, nicht nur dem immensen Leistungsdruck des Studiums, sondern auch den gestiegenen finanziellen Belastungen während des Studiums und in Zukunft vermutlich auch danach (Staatsverschuldung :!: ) zu trotzen, wird in diesem Zusammenhang wenig Rechnung getragen.
Der hier diskutierte Fernsehbeitrag ist sowieso Polemik pur gegen HartzIV.
Er hilft weder den Betroffenen, noch den Kritikern weiter - die Erkenntnis muss sein, dass ein Ausspielen von Menschen gegeneinander in einer komplexen, globalisierten Welt der zum Schaden aller sein wird. Falsche Tatsachen vorzuspiegeln, ist in diesem Zusammenhang eine Schweinerei.
Dieses sollte eigentlich den Machern solcher Fernsehbeiträgen klar sein... Gesellschaftliche Verantwortung sieht anders aus.