ein "Must have seen" - Arno Dübel, der glücklichste Arbeitslose Deutschlands

[quote='Gummiente',index.php?page=Thread&postID=750677#post750677]Guck Dich mal in anderen Ländern um wo man sich Bildung zum realen Preis einkaufen muss. Nach einem abgeschlossenen Studium stehen sie mit mehreren 100k EUR miese bei der Bank da.[/quote]
Dann schaue Dir bitte auch an, was Absolventen in diesen Ländern verdienen: Behandlung einer Nasenebenhöhlenentzündung in den USA bei einem HNO-Arzt: 1500 USD, für Ausländer bar per KK zu bezahlen - in D laut GOÄ 150 Euro incl. Medikamente.
Daraus ergeben sich international auch eklatante Einkommensunterschiede, zumal hohe Ausbildungskosten in Ländern wie USA, GB, F, etc. durch Stipendien abgefedert werden.

[quote='Gummiente',index.php?page=Thread&postID=750677#post750677]Ansonsten, was unterscheidet ich werde ausgenutzt und habe ein Recht auf Familiengründung von Arno?
Ich finde es auch eine Frechheit, dass ich arbeite aber mein Recht auf Porsche Cayenne nicht bekomme.[/quote]
Hier malst Du "Schwarz-Weiß" - das hat mit meinen Aussagen nichts zu tun.

Im übrigen halte ich Studiengebühren nicht für falsch - aber eine auch auf die Absolventen ausgerichtete Wirtschaftspolitik für die Zeit nach dem Studium wäre hilfreich.
Diese Leute mit ihrem Wissen in vernünftig bezahlte Arbeitsverhältnisse zu bekommen, wäre sicherlich sinnvoller, als zu Praktika oder "Notpromotionen" zu raten, weil es sonst nichts besseres gibt.
Ich schätze, dass sich aus derartigen "Beschäftigungsverhältnissen" auch keine Impulse für den Arbeitsmarkt ergeben werden, die wiederum andere Menschen in Arbeit bringen.

Auch das hat mit dem "Ausspielen" von Menschen gegeneinader zu tun - das Schlimme ist, es kann heute Jeden treffen.
 
ich zahle an meiner uni zum glück keine studiengebühren. wenn es sie geben würde, würde der braten auch nicht viel fetter sein. mein studium kostet meine familie knapp 10.000€ p.a. . bafög oder ähnliches bekomme ich nicht.

jedoch stehe ich studiengebühren im allgemeinen sehr skeptisch gegenüber, weil ich einfach davon ausgehe, dass sie nicht richtig genutzt werden. unsere uni hatte (4 semester lang) sog. "verwaltungsgebühren" eingeführt. keine große summe, nur 50€ pro semester, um die uni mehr oder minder zu sanieren.

wir sind ca. 20.000 Studenten, bei 50€ pro nase macht das mal eben 1.000.000€ pro Semester. 4 Semester lang gab es die gebühren. aber ich habe ehrlich gesagt KEINE AHNUNG, wo 4.000.000€ hin sind. ich denke es würde ähnlich mit studiengebühren ausfallen. ein teil wird investiert und ein großer teil wird verprasst oder fehlinvestiert oder verschwindet einfach, keine ahnung. wenn ich von manchen professoren höre, dass sie nagelneue tft´s in den müll werfen, weil es keine geschafft hat sie anzuschließen und sie wieder neue bekommen haben, dann krieg ich echt pickel aufm arsch.

alles in allem haben wir dennoch sehr gute studienbedingungen (bezogen auf mein fach an meiner fakultät). JEDER raum hat einen beamer und es steht eigentlich IMMER ein overheadprojektor zur verfügung. stehts bekomme ich einen sitzplatz und falls der raum groß ist, hat der dozent immer ein funkmirofon und alle verstehen ihn gut.


wenn mir jemand sagt, dass er sich ein studium in deutschland nicht leisten kann ,kann ich das ehrlich gesagt nicht glauben. durch bafög etc.pp. sollte es heute jedem möglich sein, zumindest seine 6 semester bachelor hinzubekommen.
 
Vielleicht sollte man sich ertmal über die wahren Einkommensverhältnisse in Deutschland informieren. Viele Leute in den neuen Bundesländern verdienen weniger als 1500 Euro, alles was drüber liegt ist schon ein sehr gutes Einkommen dort. Einen Anspruch auf Bafög hat man bei diesen Beträgen auch nicht mehr, wo willst du da deinem Sprößling 10000Euro zubuttern. Zu bedenken gilt auch das es nicht nur Familien mit Einzelkindern gibt und viele Familen hohe finanzielle Belastungen durch Eigenheime haben.
Und solange noch nicht mal die Arbeitslosen einen Job kriegen, die wollen, brauchen wir einen Arno auch nicht an den Pranger stellen. Er hat ja vollkommen Recht, wenn er Arbeiten geht hat er nur Nachteile. Von den meisten hier würde sicher auch niemand nur einen Finger krumm machen, wenn er nicht nur minimal etwas davon hätte.

Edit: http://www.bundeslaenderranking.de/2009_i_best_verfuegbares-einkommen.html
 
[quote='Virility',index.php?page=Thread&postID=750738#post750738]jedoch stehe ich studiengebühren im allgemeinen sehr skeptisch gegenüber, weil ich einfach davon ausgehe, dass sie nicht richtig genutzt werden. unsere uni hatte (4 semester lang) sog. "verwaltungsgebühren" eingeführt. keine große summe, nur 50€ pro semester, um die uni mehr oder minder zu sanieren.

wir sind ca. 20.000 Studenten, bei 50€ pro nase macht das mal eben 1.000.000€ pro Semester. 4 Semester lang gab es die gebühren. aber ich habe ehrlich gesagt KEINE AHNUNG, wo 4.000.000€ hin sind.[/quote]+1

Bei uns in Wien gabs auch 4 Semester lang Gebühren von 350€/Semester. Ich hab keine offizielle Zahl, aber lt. Wikipedia sind 72.000 Personen inskribiert. Von den eingezahlten 25.000.000€/Semester haben wir genau gar nichts gemerkt. Im Gegenteil: die Wartelisten für Diplomandenplätze haben sich seitdem sogar verlängert, weil Professuren wegrationalisiert wurden. Hatte einen Grund, dass es bei uns 8 Wochen Proteste gab. Ich habe nichts gegen Gebühren, wenn das Geld innerhalb der Bildung verwendet wird und nicht irgendwo verschwindet!
 
Das kann ich bestätigen. Ob man ein Anrecht auf BAföG hat, hängt auch davon ab wie alt man ist, ob man bereits einen Beruf erlernt hat und und und. Die Hürden sind zahlreich und vielfältig, so dass ich als Ergebnis kaum jemanden kenne der BAföG bezieht. Genaugenommen fällt mir nicht einer ein, aber ich habe schon das ein oder andere Gespräch über diese ominöse Ausbildungsförderung belauscht ;)
Selbst ein Bildungskredit ist nicht ganz einfach zu bekommen.

Die einzige Unterstützung auf die man als Student mit wenig Einkommen zählen kann ist Wohngeld. Aber die bürokratischen Hürden sind auch da enorm.
 
[quote='Virility',index.php?page=Thread&postID=750738#post750738]wenn mir jemand sagt, dass er sich ein studium in deutschland nicht leisten kann ,kann ich das ehrlich gesagt nicht glauben. durch bafög etc.pp. sollte es heute jedem möglich sein, zumindest seine 6 semester bachelor hinzubekommen.[/quote]Ich bin noch einer der alten Magisterstudenten und finanziere mir mein Leben/Studium mit einem Halbtagsjob selbst. Am Anfang habe ich mal BAFÖG beantragt. Bekommen hätte ich nichts. Meine Mutter war zu 75% berufstätig und mein Vater Frührenter und beide hatten zumindest für die BAFÖG Berechnung ein zu hohes Einkommen. Effektiv war das aber alles andere als richtig, denn so unwesentliche Sachen wie Belastungen durch Abtragungen für aufgenommene Kredite/Bausparverträge für selbstbewohnte Immobilien fielen aus der Betrachtung natürlich raus. Ich bin mir 100% sicher, das ich mein Studium zu den jetzigen Bedingungen im Bachelor-Masterstudium nicht hätte machen können, weil mir einfach nicht genug Zeit bliebe genug Geld für meinen Lebensunterhalt zu verdienen.
[quote='T42p',index.php?page=Thread&postID=750803#post750803]Die einzige Unterstützung auf die man als Student mit wenig Einkommen zählen kann ist Wohngeld. Aber die bürokratischen Hürden sind ach da enorm.[/quote]Das ist falsch. Zumindest hier in Bonn. Kein BAFÖG-Anspruch = Kein Wohngeld.
 
[quote='stebar',index.php?page=Thread&postID=750790#post750790]Und solange noch nicht mal die Arbeitslosen einen Job kriegen, die wollen, brauchen wir einen Arno auch nicht an den Pranger stellen.[/quote]

Das war auch mein Gedanke. Solange sogar arbeitswillige als "Ausschuss" wegsortiert werden, werden die Personalchefs froh sein, dass die Arnos nicht bei Ihnen vorsprechen. Selbst bei aller sozialen Härte wird heute zu recht niemand mehr Bullenpeitschen als Motivationshilfe akzeptieren.

Es ist bei weitem nicht eindeutig, die fleißigen Vielverdiener auf der einen und die Faulenzer auf der anderen Seite wie es scheint.

Wenn ein "Bildungsbürger" mit seiner Familie ein, zwei mal ins Theater/Oper geht hat er wohl mehr an Subventionen "einkassiert" als eine Hartz IV Familie die sich nur einen Gang in das Videothek um die Ecke leisten kann.
 
[quote='soundofsilence',index.php?page=Thread&postID=750812#post750812]Kein BAFÖG-Anspruch = Kein Wohngeld. [/quote]
Hier in Berlin ist es genau umgekehrt.

Ansonsten stimme ich dir, soundofsilence, absolut zu. Ich bin gerade dabei zu überlegen, mein Studium (Bachelor) im 3. Semester abzubrechen, weil ich einfach nicht mehr kann. Ich habe zwei Jobs , da es für mich keinerlei Unterstützung gibt (Eltern "verdienen" zuviel, sind aber hoch kreditbelastet, für elternunabhängiges Bafög wohne ich aber noch nicht lange genug alleine). Wohngeld könnte ich zwar bekommen, aber das wären gerade mal um die 40,- €. Aber knapp 60 Stunden Studium und 30 Stunden Arbeit sind einfach nicht zu schaffen.

Immerhin habe ich eine mit Bravour abgeschlossene Ausbildung. Aber da ist ja das Ende der Karriereleiter oft auch schnell erreicht.
 
bin beim thema bafög evtl etwas empfindlich, weil bei uns in jena soooo viele leute bafög bekommen. es sind wohl mehr die welches bekommen, als andersrum. wohnungen sind hier nicht allzu teuer, und wenn diese leute dann ihre ~700€ rausballern, bekomme ich echt hassgefühle.

allgemein ist das halt ein sehr unfaires thema, weil halt kreditbelastungen der eltern etc. nicht angeschaut werden. ich bin zum glück in der situation, in der meine eltern mein studium gut finanzieren können. es tut mir für jeden leid, der keine unterstützungsleistungen beziehen kann, sie aber verdient hätte!


btw...wer hier bafög bekommt, hat ein anrecht auf wohngeld, sonst nicht.
 
[quote='fuzz',index.php?page=Thread&postID=750802#post750802]


Bei uns in Wien gabs auch 4 Semester lang Gebühren von 350€/Semester. Ich hab keine offizielle Zahl, aber lt. Wikipedia sind 72.000 Personen inskribiert. Von den eingezahlten 25.000.000€/Semester haben wir genau gar nichts gemerkt. Im Gegenteil: die Wartelisten für Diplomandenplätze haben sich seitdem sogar verlängert, weil Professuren wegrationalisiert wurden. Hatte einen Grund, dass es bei uns 8 Wochen Proteste gab. Ich habe nichts gegen Gebühren, wenn das Geld innerhalb der Bildung verwendet wird und nicht irgendwo verschwindet![/quote]heikles Thema in einem Deutschen Forum.........
 
Ich weiss gerade nicht mehr, was meine Quelle war, habe ein wenig gegoogelt, und es scheint tatsächlich, als hätte sich diese These nicht validieren lassen- Dass ein Studium die Allgemeinheit mehr kostet, als es Ihr später einbringt. Damit fällt tatsächlich ein wichtiger Teil der Argumentation weg.

Das selbst geringe Studiengebühren im momentanen System viel bringen könnten, liegt daran, dass die Etats der Unis fast völlig ausgereizt sind- mal eben 2,3 Millionen€ vervielfachen sozusagen die freien Gelder. Das es noch geschickter wäre, wenn die Regierung mal auf die 10%-Bildungsrendite-Leute hören würde und ins System Geld pumpt, anstatt für "Umwelt"/Auto-Subventionen, ist klar- Mein Ansatz der nun ja wiederlegt scheint, sagt auch immer ganz klar:

Nicht in der heutigen Form, oder nur im heutigen System. Dass die Gebühren momentan nicht im geringsten sozialverträglich sind (viel zu hohe Zinslast und und und) oder von den Hochschulen scheinbar verschleudert werden (so gut wie keine sichtbaren Auswirkungen)- da hat jemand gründlich was vermasselt. Studiengebühren würden auch sinnlos, bzw. könnten über Steuern abgeglichen werden, wenn tatsächlich die Verteilung der Studierenden nach dem Einkommen gleich wäre.

Hier der Verweis, der meine These zerkrümelt hat:
http://books.google.com/books?id=qf...2_summary_r&cad=0#v=onepage&q=barbara&f=false
 
Und mal wieder ein Beispiel für das Unterschichten-Fernsehen par excellence.
Damit benenne ich aber nicht explizit den Typen im Beitrag, sondern die Zuschauer, die vor dem Fernseher sitzen, sich von der Ramschbude RTL manipulieren lassen und sich genüsslich in ihrer beschränkten Denkfähigkeit mit ihren Freunden oder ihren Familien über diesen Blödsinn aufregen und darüber diskutieren, um dann Barbara Salesch oder Kallwass zu sehen. Und sich dann am besten noch am nächsten Tag darüber freuen, wenn Arno in der Blöd-Zeitung thematisiert wird.
Unserer Land ist teilweise dermaßen verblödet. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Formate wie "Frauentausch", "DSDS" etc. einen derartigen Erfolg haben.

Von der Kindheit an verblödet das Land durch die Manipulationskraft des Fernsehens.

Ich werde immer mehr in meiner Entscheidung bestätigt, auf RTL, Sat1 etc. vollkommen zu verzichten.
Und ich tendiere immer mehr dazu, nicht von der Gesellschaft ausgegrenzte Menschen wie diesen Arno zu kritisieren und zu verurteilen, sondern die grenzdebilen Konsumenten dieser Fernseh-Formate.

Besten Gruß
 
@Gummiente

"Es ist bei weitem nicht eindeutig, die fleißigen Vielverdiener auf der einen und die Faulenzer auf der anderen Seite wie es scheint.

Wenn ein "Bildungsbürger" mit seiner Familie ein, zwei mal ins Theater/Oper geht hat er wohl mehr an Subventionen "einkassiert" als eine Hartz IV Familie die sich nur einen Gang in das Videothek um die Ecke leisten kann."


ich kann Dir da nur ausdrücklich zustimmen!

Niemand ist "besser" oder "schlechter" weil er arbeitet/nicht arbeitet oder der angeblichen sozialen Norm entspricht/nicht entspricht.
Es gibt ja auch noch andere Modelle:
-Diogenes
-Buddha
-Franz von Assisi
etc.

Herr Dübel macht die Gesellschaft bunter und mir persönlich ist er viel lieber als Lohndrücker, Anlagebetrüger, Abmahner, Abzocker und sonstige Zeitgenossen.

Gruß kagon
 
[quote='T42p',index.php?page=Thread&postID=750906#post750906][quote='soundofsilence',index.php?page=Thread&postID=750812#post750812]Das ist falsch. Zumindest hier in Bonn. Kein BAFÖG-Anspruch = Kein Wohngeld. [/quote]

Wohngeld kann man als Student überhaupt erst beziehen wenn man kein BAföG bekommen kann. Beleg: http://de.wikipedia.org/wiki/Wohngeld#Wohngeld_f.C3.BCr_Sch.C3.BCler.2C_Studenten_und_Auszubildende[/quote]Kann sein, ich habe mit obiger Begründung keins bekommen.

Edit: Wenn mans mal richtig liest, gilt das wenn Du kein BAFÖG bekommst weil Deine Eltern vermeintlich zu viel verdienen, Du auch keinen Anspruch auf Wohngeld hast.
 
@delius


schon richtig...aber:

nicht RTL, Sat1 oder Blöd machen dumm, das erledigt unser Bildungssystem. Die vor Jahren versprochene Förderung aller Kinder, unabhängig von der sozialen Herkunft, hat nie stattgefunden (und wird es wohl auch nie). Es ist ein Trugschluß, davon auszugehen, dass die Medien dumm machen, es gibt ja Internet:) das Manko unserer Gesellschaft ist die propagandistische Halbherzigkeit den sozial Schwachen gegenüber. Besonders alleinstehende Mütter haben die Arschkarte gezogen, die bekommen Druck von allen Seiten - und jetzt noch die Debatte um "barmherzige Gutscheine", ich lach mich schlapp! Ein echtes Schweinesystem ist das bei uns. Ich rede hier bewußt von der folgenden Generation, dem "echten Präkariat", also den Teilnehmern der Gesellschaft, welche bewußt jegliche Bildung ablehnen...denen ist eh nicht mehr zu helfen!
 
Ich schätze, die Studiengebühren haben, genau wie die LKW-Maut bei den Autobahnsanierungen, die festen "Steuer"-Budgets "abgelöst". Daher wundert es mich nicht, das sich trotz der vermeintlichen Mehreinnahmen nichts an den Problemen der Unis ändert und immer noch alle so knapp bei Kasse sind, das es gerade mal ausreicht, den Studienbetrieb aufrecht zu erhalten.
 
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