Hier ein Beispiel, wie es eben nicht sein soll:
Mit der Plastik-BahnCard ist es ab heute vorbei - die Bahn stellt nur noch eine digitale Variante des Rabatt-Abos aus. Verbraucherschützer kritisieren den Schritt, denn vor allem arme Menschen würden damit benachteiligt.
www.tagesschau.de
Genau dasselbe wird ja bereits beim Deutschland-Ticket praktiziert. Erstens wird einem Nutzer da zwangsweise ein "Kundenkonto" an die Backe genagelt, zweitens schließt man die zwar jetzt nur noch 9% anderer Interessenten aus. Wobei bei der DB AG ja noch dazu kommt, dass aus Kostengründen zig Schalter geschlossen wurden und daher die relativ hohe Zahl "digitaler" Anwender alleine schon dadurch zustande kommen dürften, die per se "keine Wahl" hatten/haben.
Und es ist eben auch kein Geheimnis, dass über viele solcher Dinge (Meta)-Daten abgegriffen werden, die den Nutzer auch an Stellen gläsern werden lassen, wo dieser gar nicht damit rechnet. Die Portale der DB AG sind wie viele andere auch nicht sehr datenschutzfreundlich aufgebaut und es schnorren dort dann etliche Third-Party-Vereine mit ab, die es weder müssten noch sollten.
IT-Sicherheit | Datenschutz | Hacking
www.kuketz-blog.de
Das war jetzt nur ein Beispiel im Großen. Ich sehe das ähnlich wie viele User hier, dass nichts gegen eine bürgerfreundliche IT spricht, bei der Deppen-Dinge schnell und problemlos abgewickelt werden können. Das sollte dann aber möglichst auf Open-Source-Ebene und mit schmalen und zielgerichteten Anwendungen aufgebaut sein und nicht mit irgendwelchem Klopper-Code großer IT-Konzerne. Eine Rückfallebene für Menschen ohne PC/Smartphone muss dabei so oder so vorgehalten werden.
Der ganze andere Irrsinn, wo völlig unnötiig für jeden Mist irgendwelche Apps kreiert werden für Dinge, die man locker auch per Knopfdruck erledigen könnte oder dieser ganze Internet-of-Shit-Kram, wo keiner so wirklich nachvollziehen kann, wo Daten landen oder mangels Pflege/Support in kürzester Zeit Anwendungen unsicher werden, kann einem imho gestohlen bleiben.
Leider ist das eben alles cool und hip und siehe das Beispiel DB wird eben immer versucht, mittels nudging die Menschheit in die Richtung zu trimmen. Ganz ähnlich wie beim exzessiven Nutzen smarter Geräte und sozialer Netzwerke/Messenger wird schon wegen des Gewöhnungseffekts vieles easy für die Unternehmen, weil irgendwann keiner zum x-ten Male die Zugriffe einer App durchklickt, um alles abzuschalten oder zu prüfen, ob diese überhaupt nötig sind. Mensch denkt dann einfach irgendwann nicht mehr darüber nach! Aus früherer Zeit kann ich nur sagen, die Dienste hätten an solchem Spielzeug ihre helle Freude und Snowden rotiert vermutlich, weil seine Warnungen und sein persönliches Risiko, dass er eingegangen ist, mehrheitlich für die Katz´ sind.
Datenschutz geht mit Datensparsamkeit los und es passiert häufig genau das Gegenteil und oft ist der digitale Beifang mehr als das Nötige. Alleine aus dieser Warte ist es durchaus sinnvoll, wenn im immer so propagierten digitalen Zeitalter auch im GG ein Artikel existiert, der die rechte der Menschen stärkt und qua Gesetz einem übermäßigen Datenhunger von Behörden und Unternehmen zumindest theoretisch eine Hemmschwelle setzt.