X1 Carbon X1 Carbon 2015 - Noch ein Review

elarei

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Hallo zusammen,

nachdem KingKill sein Review bereits vor einiger Zeit gepostet hat, MobileReview auch schon ein Video dazu online hat, ist dieser Beitrag eigentlich fast schon anachronistisch. Trotzdem wage ich mich auch noch einmal vor mit einigen Gedanken zu meinem neuen Begleiter, dem X1C 2015 ohne Multitouch mit WQHD-Screen.

Grundsätzlich
ist das X1 Carbon seit seinem ersten Auftritt - damals noch kurzerhand "X1" - eine Art Aston Martin unter den Thinkpads: Nicht in erster Linie praktisch, sondern Wohlfühl-Hightech an der Grenze des Machbaren. So fühlt es sich auch an.
Das Gerät ist extrem dünn und unglaublich solide verarbeitet. Das Display gibt selbst bei einseitiger Bedienung (die ich nicht empfehlen möchte), obwohl es hauchdünn ist, kaum nach. Die Scharniere sitzen, die Tastatur ist ein Genuss. Das Finish des Gerätes besteht - anders als bei den länger zurückliegenden Vorfahren X300 und X301 - nicht aus Edelgummierung, sondern aus Plastik - aber gutem Plastik. Das X300 fühlte sich in dem Bereich etwas edler an, war aber auch extrem empfänglich für Hautfett und Kratzer.

Leistung, die man föhnen muss
Rechenpower bringt das neue X1 auch mit. So viel wie ein W550s, oder wie ein T450s, ihr wisst schon, weil bisher sowieso nur die U-Prozessoren auf dem Markt sind. Dass sich Lenovo traut, ein W550s mit diesen Prozessoren auf den Markt zu werfen, zeigt aber, wozu die Dinger im Prinzip in der Lage sind, wenn man sie entsprechend kühlt.
Am X1C hat man an dieser Stelle leider einen kleinen Widerspruch. Ein so dünnes, leichtes Gerät hat keinen großkalibrigen Kühler. Bisher habe ich nicht konkret getestet, ob und wann die Kiste das Throttling anfängt, aber es steht fest, dass umfangreiche Installationen, Bilderrendern und dergleichen mehr den Lüfter ordentlich auf Touren bringen. Das ist freilich vor allem deshalb auffallend, weil man im Normalbetrieb in der Regel garnichts vom Gerät zu hören bekommt. Zudem arbeite ich zur Zeit ausschließlich in sehr leisen Umgebungen, sodass ich jeden Mucks des Lüfters mitkriege. Aber, wie schon gesagt: Wenn mal was gerechnet wird, dann wird die CPU auch ordentlich geföhnt.

Ganz viel Schönheit auf 14 Zoll
Das Aha-Erlebnis des X1C 2015 ist ohne jeden Zweifel das Display. Mit einer über alle Zweifel erhabenen WQHD-Auflösung ist an einen skalierungsfreien Windowsbetrieb überhaupt nicht zu denken, da stoßen selbst meine Adleraugen an ihre Grenzen. Besser ist es, mit einer 150%igen Skalierung Bilder und Texte größer und schärfer als auf jedem FHD-Gerät zu bewundern.
Dabei hat die Skalierung unter Windows 7 dieses Display ziemlich gut im Griff. Bisher ist mir kein Programm untergekommen, bei dem das nicht nahtlos geklappt hätte. Einzig und immer wieder fallen mir Installationsprogramme auf, die offenbar nicht fürs Skalieren gemacht wurden. Ob es ein Office-Installer von 2007 oder das neueste Lightroom von 2015 ist: Fast jeder Installer sieht skaliert ziemlich verwaschen aus, bei manchen verschwinden durch ungünstiges Design sogar wichtige Schaltflächen.
Der Farbraum ist für mein Empfinden hervorragend, aber ich bin da nicht kleinlich.

9.9 Stunden, was ist das denn für 'ne Zahl
Allerdings, das habe ich mich auch gefragt. Welcher Marketing-Guru hat sich diesen Wert ausgedacht?
Tatsächlich erweisen sich diese Zahlen in der Praxis als machbar. Wenn ich ohne WLAN, nur mit Office, mit leicht gedimmtem Display und bei mäßiger Betriebslast in der Bibliothek sitze, dann ist der Wert nicht unrealistisch und auf eine Stunde Arbeit kommen ca. 10 Prozent Akkukapazität. Ich arbeite nun selten 10 Stunden am Stück in einem Word-Dokument, aber wer morgens mit halbem Akku losfährt, kann darauf vertrauen, mit dem Gerät ein paar Stunden solide arbeiten zu können.
Aus dem persönlichen Erfahrungsschatz von anderthalb Wochen eine Einschätzung: Ich lade das Gerät jede Nacht voll auf und arbeite täglich mehrere Stunden auswärts und zuhause damit - nicht ununterbrochen, aber auf ca. 4-8 Stunden kam ich täglich. Ich habe noch nicht erlebt, dass ich mal in Akku-Nöte kam. Ich habe aber auch deutlich öfter Word als Lightroom offen und lade keine Torrents am laufenden Band herunter - wer WLAN-Modul und CPU intensiver stresst, kann auch durchaus nur auf Bruchteile dieser Laufzeiten kommen.

Kleines Fazit
Was ich wollte, war ein möglichst leichter Laptop mit möglichst viel Schirm, der bequem in meine Tasche passt und nicht ständig ein Netzteil braucht. Dafür ist das X1C ein tolles Gerät. Natürlich macht man Abstriche: Wer wild rechnen will, wird sich möglicherweise am Lüfter und dem Kühlvolumen stören. Stresstests zum Throttling reiche ich gelegentlich nach, und ich bin überzeugt, dass das X1C in dem Punkt nicht gerade glänzen wird. Auch die Ausstattung mit Ports ist ohne VGA, ohne Ethernet und mit nur zwei USB-Slots, ja gar ohne SD-Reader, vergleichsweise mies. Gerade der fehlende SD-Reader regt mich als ambitionierten Digitalfotograf ein bisschen auf.
Wer aber auf die reine Rechenleistung weitgehend pfeift und eher auf ein feines Display, gute Verarbeitung bei wenig Gewicht, eine gute Tastatur und ordentliche Funktionalität ohne Ansprüche an die Anschlussmöglichkeiten schaut, der kann mit dem X1C 2015 nicht viel falsch machen.

Ich werde dieser Tage noch ein paar Stresstests und vor allem Fotos nachliefern und hoffe, dass dieses kleine Addendum zu den schon vorhandenen Reviews dem ein oder anderen ein wenig weiterhilft.
 
Hat schon mal jemand die Helligkeit des X1 Carbon Gen. 3 Displays gegen die Helligkeit am ersten X1 C vergleichen können? Ich sitze noch am "steinzeitlichen" X1C 1 und überlege ob ich die lezten studentischen Wochen meiner Freundin nutzen sollte um die dritte Generation anzuschaffen oder evtl. doch ein T450s/ X250...
 
Laut Notebookcheck ist das 2015er minimal dunkler - das kann auch ganz gut sein. Ist für mich immer noch so der einzig wirklich negative Punkt am aktuellen Carbon. 40-50nit mehr und ich wäre wirklich super happy.
 
Lt. Forums-Wiki hat das Display des X1C-2012 200 bis 300 nits, das WQHD des X1C-2015 300 candela (=nits). Die Touch-Modelle haben (natürlich) weniger nits.
 
Zuletzt bearbeitet:
Glaub kaum das die 300 Stimmen, die Messung von Notebookcheck halte ich eher für realistisch.
 
Es gibt offenbar zwei verschiedene Displays. Eines von Lenovo und eines von LG. Ich werde in einem separaten Thread noch etwas dazu schreiben. Aber die 300 cd/m^2 knackt definitiv keines....
 
Eines von Lenovo und eines von LG. Ich werde in einem separaten Thread noch etwas dazu schreiben
Lenovo stellt aber keine Displays her. Eigene Displaysfabriken und Entwicklung sind teuer. :) Ich denke nicht dass ein anderes WQHD Display im X1 Carbon genutzt wurd außer das LG...
 
Naja, ich denke nicht das sie selber herstellen, aber wie soll ich eine Typen-bezeichnung wie:
LEN40A4 welches im Test von NBC erwähnt wird
im Vergleich zu
LGD LP140QH1 welches bei mir, und bei thinkscopes.com gefunden wurde
interpretieren?
Der erste string erinnerte mich eben stark an die Panel Bezeichnung aus meinem X201.
Das 3 verschiedene WQHD Displays zum Einsatz kommen findet man in der FRU-Liste. (mindestens eines wird das touch sein)
Aber hier muß ich Dir recht geben, die scheinen alle von LGD gefertigt zu sein. Offenbar meldet sich dann eines der drei nicht mit der LGD Hersteller Kennung beim X-Server... warum auch immer....
Beim Gen2 waren sie etwas redefreudiger bzgl. der verwendeten Typenbezeichnungen.
 
Mittlerweile wurden von Notebookcheck auch die Benchmarkwerte der Variante i7-5500U und 512GB Samsung SM951 PCIe-SSD ergänzt:
http://www.notebookcheck.com/Test-Lenovo-ThinkPad-X1-Carbon-Early-2015-Ultrabook.138982.0.html

Interessant ist dabei insbesondere folgendes:
[D]ie Performance des Core-i7-5500U-Modells enttäuscht ein wenig [...]. Unsere Untersuchungen zeigen, dass das ThinkPad schon vergleichsweise früh an die 15-Watt-Grenze der CPU stößt und deshalb auf Dauer nur einen Takt von etwa 2,4 GHz beibehalten kann [...]. Unterm Strich erscheint uns ein Upgrade vom Core i5-5300U auf den Core i7-5500U beim X1 Carbon angesichts der marginalen Differenzen nicht ratsam.
Im Alltag spürt man die Mehrleistung der PCIe-SSD vor allem dann, wenn große, zusammenhängende Datenmengen kopiert werden [...]. So beeindruckend die Performance des Laufwerks also auch ist – ob Kosten und Mehrwert in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen, sollte vor dem Kauf genau abgewogen werden.
 
Hallo,

was für Prozessoren habt ihr so und was arbeitet ihr mit dem X1?
Ich überlege den i7-5600-U Prozessor zu orden, da ich CAD und Projektmanagment Tools installieren muss, für gegentliche Aufgaben.
Meine W550S order habe ich leider canceln müssen.

Danke und Gruß
 
Hi,

ich rechne auf dem X1C relativ wenig. Regelmäßig Lightroom RAW-Konvertierung, das geht nicht so schnell wie am Desktop, aber auch ganz ordentlich (für den Hausgebrauch mit 16MP-Bildern). Gelegentlich spiele ich die Mass Effect-Reihe und Hitman Absolution auf relativ moderaten Einstellungen, auch das klappt ganz prima.

Von der reinen Leistung her geben sich der i5 und der i7 nur ein paar Prozente, das kann man vernachlässigen, wenn man nicht die Hardwarefeatures des i7 nutzt, wie von Captain Siff beschrieben.
 
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