cyberjonny
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Nunja, Apple stellt Computer her und Lenovo stellt Computer her. Beide Unternehmen sind also im gleichen Markt unterwegs. Da ist der Vergleich zwischen Apple und Lenovo zumindest aus Kundensicht alles andere als "unsinnig". Denn wenn ich 1500€ in ein neues Gerät investieren will, dann vergleiche ich - und kaufe dort, wo ich das "bessere" resp. für mich passendere Gesamtpaket für mein Geld bekomme. Und dass das auch Geräte von Apple sein können, sehen anscheinend auch immer mehr Firmen so. Insofern bleibt Lenovo gar nichts anderes übrig, als sich diesem Vergleich zu stellen.Der Vergleich mit Apple ist einfach unsinnig.
Als ob es ein Naturgesetz wäre, dass Apple die reichste Firma der Welt ist und deshalb niemand sonst sowas machen kann. Microsoft geht ja jetzt, was man so liest, für Surface und Server auch in diese Richtung. Aber ich gebe zu, dass Apple für sowas natürlich eine komfortable Ausgangsposition hat. Das Argument hilft den anderen Herstellern aber leider nichts, wenn sie in bestimmten Bereichen überholt werden. Also schauen wir doch mal, ob die anderen Hersteller in ein paar Jahren auch alle noch an x86-only kleben oder ob man dann vielleicht sagt "Ups, da hinken wir Apple mal wieder hinterher, aber jetzt!!" und dann doch Wege für die eigenen Produkte findet.
Dass da eine gewisse Abhängigkeit besteht, ist unbestreitbar. Aber dass man deswegen für alle Modelle auf immer und ewig von Intel und x86 abhängig ist, das glaube ich nicht. Als ob nicht auch andere Firmen ARM-CPUs bzw. -Designs einkaufen (oder sogar entwerfen) und Laptops drumherum bauen könnten. Apple ist da einfach manchmal mutiger, schneller und entschiedener, auch was die Überzeugungsarbeit bei den Nutzern und Entwicklern betrifft, die bei sowas neben der technischen Umsetzung ja auch ansteht. Der Geldbeutel verleiht hier natürlich auch ein gewisses Selbstbewusstsein, keine Frage. Aber wie gesagt - warten wir doch einfach mal ab, wie es in ein paar Jahren mit ARM in Nicht-Apple-Rechnern aussieht. Ich behaupte: Das kommt. Und die anderen Hersteller werden dann wieder etwas zerknirscht eingestehen müssen, dass Apple hier schneller war und es richtig gemacht hat.Lenovo ist als PC-Hersteller von den Prozessorentwicklern abhängig. Das wird sich auch niemals ändern, da eigene CPUs zu entwickeln so teuer ist, dass es sich eben nur die reichste Firma der Welt mal eben so leisten kann. Das kann man Lenovo nicht vorwerfen, das ist nun mal einfach die Funktionsweise des PC-Geschäfts. Die nebenbei dafür sorgt, dass es sich um einen vergleichsweise offenen Markt handelt, nicht um ein geschlossenes System wie Apple.
Das geschlossene System ("der goldene Käfig") ist einer der Gründe, warum ich mich von Apple bisher noch ferngehalten habe. Aber ein geschlossenes System hat eben auch Vorteile, wie man gerade hier nun sieht. Und wenn man mal ehrlich ist: Wie viel "offener" ist Windows denn tatsächlich? Das wird doch auch immer mehr zum "geschlossenen System" - und Intel und auch AMD helfen da fleißig mit. Vielleicht ist es noch "offener" in dem Sinne, dass die Hardware-Auswahl größer ist; was einem aber nichts bringt, wenn das attraktivere Gerät trotzdem bei Apple ist.
Das war nicht nur ein deutlich größeres Risiko, sondern auch deutlich bescheuerter. Das ist einfach so ein nischiges Nischengerät... Und für die Entwicklung von sowas ist dann Geld da. Keine Ahnung, was man sich davon erhofft.Das X1 Fold zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, war übrigens ein deutlich größeres Risiko als Apples M1 Macs - weil das etwas wirklich Neues ist, dass es so auf dem Markt nicht gibt und das keinerlei Erfolgsgarantie hat.
Nunja, sagen wir eher: Lenovo hat für das AMD-T14 das dGPU-Intel-T14-Gehäuse + Kühlung verwendet. Das mag zwar gut sein, ist aber doch was anderes, als ein auf AMD optmimiertes Gehäuse- und Kühldesign.Also das T14 AMD hat einen Kühler mit zwei Heatpipes - den gibt es bei Intel nur in Verbindung mit einer dGPU. Insofern stimmt das nicht ganz.
Warum gibt es da keinen anderen Weg? Den gäbe es schon, wenn man wollen würde. Aber Lenovo ist halt eher "Masse statt Klasse". Dass ein Grund für Intel-only-Modelle "Zuschüsse" von Intel sind, ist für die Kunden sowieso eine Farce. Intel hätte bei deren Geschäftsgebahren in den letzten Jahren/Jahrzehnten sowieso schon längst die Pleite verdient. Aber für uns Kunden ist eine Konkurrenzsituation am Markt natürlich vorteilhafter. Also hoffen wir, dass das so bleibt.Die Gehäuse werden sich die Intel und AMD Modelle auch in Zukunft teilen müssen, da gibt es keinen anderen Weg. Und die X1-Modelle wird es auch weiterhin nur mit Intel geben, weil AMD nicht mit Intels Zuschüssen konkurrieren kann.
Doch, leider ist die Unterstützung für AMD so ziemlich aller PC-Hersteller (noch?) halbherzig. Wenn man bedenkt, wie eindeutig überlegen die aktuellen AMD-CPUs im Vergleich zu den Intel-CPUs in 99% aller Szenarien sind, und wie sehr die PC-Landschaft trotzdem noch von Intel geprägt bis dominiert wird, aus teilweise kaum nachvollziehbaren bis unlauteren Gründen, dann kann man das leider einfach nicht anders sagen. Aber das wird hoffentlich nach und nach noch besser.Das heißt aber nicht, dass Lenovos Unterstützung für AMD halbherzig ist. Das ThinkPad-AMD-Portfolio ist schon recht groß (vor allem, wenn man mal guckt, wie viele Dell Latitudes es mit AMD Ryzen 4000 gibt). Hoffentlich wird es in Zukunft noch breiter. Wenn man mal von den ThinkPads auf andere Lenovo-Produkte guckt - Lenovo hat als erster Hersteller eine AMD-Threadripper-Desktopworkstation auf den Markt gebracht.
Habe ich ad hoc nicht, vermutlich werden die gewählten Intel-CPUs für das gewollte Modell keine völlig verkehrte Wahl sein, so viel traue ich Lenovo zu. Allerdings gibt es auch AMD-CPUs mit entsprechender TDP und man könnte die CPUs beider Hersteller diesbezüglich ja auch noch begrenzen. Ja, das ginge zulasten der Leistung - aber für viele Anwender wäre wahrscheinlich auch ein Core-M/Y schon ausreichend. Oder man macht das Gehäuse 2mm dicker und holt sich so noch etwas mehr Luft. Also machbar wäre da bestimmt noch was... Es ist wohl eher die Frage, ob das gewollt ist. Und ich behaupte einfach mal, die Bemühungen gingen gar nicht in diese Richtung. Es ist eben "einfacher", wieder die neuste Intel-CPU reinzuklatschen und das Gerät möglichst dünn zu machen - so lange es funktioniert und sich verkauft, ist es gut genug.Dann nenn doch mal eine konkrete Alternative, die Lenovo hätte nutzen können. Es gibt schlicht keine - man nutzt schon die stromsparendsten CPUs, die Intel aktuell außerhalb von schnarchlangsamen Atoms und Lakefield (was ebenfalls sehr langsam ist) hat.
Dessen bin ich mir bewusst - aber ich denke, bei den aktuellen CPUs gäbe es hier in Verbindung mit optimierten Gehäusedesigns und etwas investiertem Hirnschmalz bei den Kühllösungen zum ersten Mal die Möglichkeit, passive und trotzdem wirklich alltagstaugliche Laptops zu bauen. Apple oder Dell haben das imho schon mit dem Core-M geschafft und Huawei hat das beim MateBook (das man nun wirklich kaum als "dick" bezeichnen kann) sogar mit einem i5-10*U hinbekommen. Es scheint also möglich zu sein.Auch lüfterlose Systeme müssen ihre CPUs übrigens kühlen - das erfordert in der Regel Kühlkörper, die ziemlich viel Raum einnehmen und das Gewicht ihrerseits erhöhen. Für ein System wie das X1 Nano nicht unbedingt der Königsweg.
Das ist Blödsinn. Ein Yoga Book hat ungefähr so viel mit einem ernsthaften Arbeits-Laptop zu tun wie ein Toaster.Dafür hat man ein Lenovo Yoga Book mit LTE, 690 Gramm schwer und komplett mit Folientastatur und Zeichenbrett. Und mit einem externen Handy-Akkupack hat man auch 15 Stunden Laufzeit.
Das ist auch Blödsinn. Als ob alle Welt im Office mehrere 4K-Monitore stehen hätte. Es gibt bestimmt Leute, für die TB4 ein mehr oder weniger wichtiges Kriterium ist, aber ich glaube kaum, dass das die Masse ist. Es gäbe ja auch noch andere Geräteklassen zwischen Nano und Workstation. Die Leute, für die TB4 ein K.O.-Kriterium ist, müssen dann eben das entsprechende Gerät kaufen. Aber ob das unbedingt ein Nano sein muss...Diese CPU braucht man für echtes Thunderbolt 4: Die gesamte Peripherie im Homeoffice samt zwei 4K-Monitore laufen über eine Schnittstelle, so wie man das auch heute haben will: Unterwegs ist es ein Subnotebook, zuhause ein PC. Wehr mehr braucht, muss sich eine fette Lenovo-Workstation zulegen und die Daten zwischen den Geräten per Cloud austauschen, was auch nicht jedermanns Sache ist.
Das ist Blödsinn im Quadrat. Dass Apple-Geräte teuer und zum Teil auch überteuert sind, da gehe ich noch mit. Alles danach ist Bullshit, der zur Folge hat, dass ich dich nicht für voll nehmen kann. Fanboys gibt es auf allen Seiten, aber davon abgesehen gibt es auch gute Gründe, die für Apple sprechen - und das sage ich, als eigentlich eher "Anti-Apple-Mensch". Apple macht einfach auch einiges richtig, das muss man ihnen lassen.Apple-Produkte, ganz gleich welcher Couleur, sind immer noch überteuerte Geräte für Leute, die die Kontrolle über ihr Leben verloren haben. Es sind geländegängige, aber mit Automatikgetriebe ausgestattete SUVs, die von Leuten gefahren werden, die Angst vor realen technischen Problemen haben, was übrigens als Zielgruppe völlig ok ist und die eben einfach so bedient wird. Man merkt es, wenn deutsche Redakteure in den Artikeln liebevoll ihre gesponserten, neuen MacBooks besprechen, als hätten sie gerade ein Kind bekommen, von dem sie aber noch nicht genau wissen, wie es im Einzelnen so funktioniert...
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