Der Internethändler war sehr schnell, heute kam schon die Lieferung der Indigo DJX (den neuen Kopfhörer gibt es erst im März), und ich habe alles eben installiert (wie es aussieht, siehe die angehängten Fotos). Die Installation der Software über die Mini-CD hat wohl nicht geklappt, aber als ich die Karte eingesteckt habe, hat sich Windows 7 einfach innerhalb von Sekunden Online die Software geholt. Die Installation der ganzen Angelegenheit hat keine 20 sek. gedauert. In die Buchse an der Karte steckt man den Kopfhörer; mit dem grauen Drehknopf oben auf der Karte kann man schön die Lautstärke dosieren. So weit ich es überschaue, kann man aber nicht die im Notebook eingebauten Lautsprecher über das Interface laufen lassen (lasse mich aber gerne eines Besseren belehren).
Ich habe mir vor der Installation 5 meiner Lieblingsstücke angehört, und dann nach der Installation, und dann wieder über die alte Soundkarte. Gedächtnistrübungen und Einbildungseffekte sind bekanntlich nie zu vermeiden, und manche werden ja von Placebotabletten gesund, obwohl sie keinerlei Wirkstoffe enthalten. Daher unter dem ausdrücklichen Vorbehalt rein subjektiver Erfahrungswerte (wir hatten das Thema ja schon im Zusammenhang der Blindtests und Klangverschlechterungen durch MP3) folgende Klangbeobachtungen (und zwar sowohl unter dem Sennheiser HD 465 als auch dem InEar-Sennheiser):
Es ist schwer, Klänge zu beschreiben, aber ich versuche es trotzdem einmal: Wer vielleicht erwartet hat, dass nach der Installation der Karte eine totale Klangexplosion stattfindet (so etwa, wie wenn man vom Kofferradio zur Hifi-Anlage wechselt), der wird vielleicht enttäuscht sein. Was aber deutlich auffällt: Mir scheint, als ob jemand einen Grauschleier von der Musik genommen hätte, oder eine dünne Glasglocke vom Kopfhörer entfernt hätte. Der Klang ist klar, die Bässe satter und voluminöser, die Höhen werden ausgeschöpft, ohne ins Schrille zu gehen, der Klang ist wärmer, die Stimmen deutlicher und natürlich. Am deutlichsten höre ich den Unterschied bei Steely Dans Third World Man, selbst die 40 Jahre alte Aufnahme von Neil Youngs Old Man klingt wärmer und voller, The Notwist klingen ebenfalls besser, und die Fake Plastic Trees von Radiohead klingen jetzt wie vom anderen Stern ... Irgendwo nicht wirklich ins Auge springend, auch nicht wirklich 100% klar zu benennen, aber doch subjektiv in seiner Subtilität am eklatantesten (sorry für diese leicht widersprüchlich Formulierung, aber mir fällt momentan nichts besseres ein) ist der Unterschied bei Richard Strauss "Im Abendrot" mit Jesse Norman und dem Kurt Masur (war auch mal die Eingangsmusik für David Lynchs Wild At Heart), für mich eine der 10 Highlights der Einspielungen von klassischer Musik überhaupt, ich höre mir das mit der neuen Karte an, und sofort nimmt mich die Musik gefangen (anders als mit der alten Soundkarte, die im L430 drin ist, die Realtek, und wenn ich die Indigo herausnehme und das Stück dann in der Notebookbuchse mit der Realtek anhöre, bestätigt sich das): "Wir sind durch Not und Freude gegangen Hand in Hand ...So tief im Abendrot. Wie sind wir wandermüde, ist dies etwa der ....?" Die Einspielung ist auch schon wieder 30 Jahre alt, aber sie erstrahlt jetzt klar, weich, transparent, licht, das Panorama der Klänge ausschöpfend. Übrigens ist auch der Klang der DVDs jetzt deutlich besser geworden, Garbareks Saxophon im "O Melissokomos" ist wieder ein Saxophon. Ich habe den Eindruck, dass sich diese Soundkarte für die Klangverbesserung deutlich mehr lohnt als ein neuer Kopfhörer. An das geflügelte Pferd, das meiner Musik Flügel verliehen hat: Herzlichen Dank, Pegasus. Du hast ein Problem von mir gelöst. Hast Du super gemacht.