Nach rund 8 Monaten, die ich meinen "Server" nun schon im Einsatz habe, wollte ich einmal ein kleines Resümee ziehen.
Anfangs war die Kiste als reiner Homeserver (Dateiserver, Mythtv Server, OpenVPN-Gateway) gedacht, aber nach ein paar Monaten, habe ich mich entschieden, den Server zu meiner Workstation umzufunktionieren, da die ganze Hardware etwas überdimensioniert war. Überdimensioniert deswegen, da ich nach einem Monat das Projekt "Mythtv-Server" aufgegeben habe und zwar aus dem Grund, weil ich erstens eigentlich überhaupt kein Fernsehen schaue und mich zweitens die ganze DVB-C Verschlüsselungsschei**e tierisch aufgeregt hat, preislich gesehen. Außerdem habe ich den OpenVPN-Gateway auf meine neue Firewall ausgelagert.
Also habe ich mir ein neues Gehäuse bestellt (SuperMicro SC743TQ-865B-SQ) um genügend Platz für spätere Hardwareerweitungen zur Verfügung zu haben. Ferner habe ich mir eine günstige NVidia GTX 550 Ti besorgt, weil ich Probleme mit Radeon's in Verbindung mit Linux und Dual-Monitor Konfigurationen hatte. Außerdem brauchte ich noch eine Soundkarte und eine USB-Karte, da mein Mainboard leider nur 2 USB Ports hat. Im Endeffekt war es eine gute Entscheidung. Die Kiste hat genügend Dampf für alle Serverdienste und noch ein paar virtuelle Maschinen.
Vor knapp einen Monat bin ich an mein Speicherplatzlimit gestoßen (12TB), also habe ich mir 5 neue 2TB Platten bestellt (Baugleich zum Rest... WD20EARX) mitsamt einer SuperMicro SATA-Backplane für 5x 3.5" Platten. Also alles eingebaut, Festplatten initialisiert, dem RAID hinzugefügt und 10 Stunden gewartet. Anschließend per cryptsetup das verschlüsselte Volumen auf die richtige Größe gebracht und als ich die einzige ext4 Partition von 12 auf 22 TB vergrößern wollte, die böse Überraschung erlebt. ext4 kann mit mehr als 16 TB Partitionen umgehen, man kann diese nur nicht mit resize2fs auf mehr als 16 TB vergrößern. Also alle Daten auf externe Festplatten gesichert, mittels cryptsetup das RAID neu/stärker verschlüsselt und diesmal per LVM mehrere "Partitinen" angelegt. Ganz ehrlich, ich weiß nicht warum ich mich damals gegen LVM und für eine ext4-Partition entschieden habe. LVM ist mit das stärkste was es gibt... Habe jetzt eine Partition für Benutzerdaten, eine für Fotos, eine für Medien, eine für Backup's, eine für den Dateiaustausch im Netzwerk und erst einmal 2 TB freien Platz. Werde bei Zeiten auch mal KVM mit Partitionen ausprobieren, weil ich mit den qcow2 Festplattenimages nicht zufrieden war... Performancemäßig.
Jetzt bin ich erst einmal zufrieden mit der Kiste, habe wieder genügend Speicherplatz zur Verfügung, mal schauen wie lange das so bleibt. Außerdem bin ich von Mythtv auf XBMC umgestiegen und bin davon begeistet! Das einzige was ich in Zukunft anders machen würde... deutlich mehr SuperMicro Zeug kaufen! Das Asus Mainboard war seinerzeit auch nur Ersatz für ein nicht lieferbares Tyan... hätte ich damals direkt ein SuperMicro gekauft
Der Stromverbrauch kann sich auch sehen lassen, für so eine Kiste jedenfalls. Im leerlauf ~80 Watt... unter normaler last maximal 150 Watt..
Hardware im aktuellen Zustand:
Gehäuse: SuperMicro SC743TQ-865B-SQ + SuperMicro CSE-M35TQB
Netzteil: SuperMicro 865W Super Quiet 80 Plus
Mainboard: Asus P8B-C/SAS/4L
CPU: Intel Xeon E3-1240
RAM: 4x Kingston ValueRAM DIMM 4 GB ECC DDR3-1333
Grafikkarte: EVGA GeForce GTX 550 ti
Festplatten: 13 x Western Digital WD20EARX RAID 6 (idle-timer disabled)
SSDs: 1 x Samsung 830 128 GB
OS: Ubuntu 12.04
USV: APC Smart-UPS 1500