Naja, ich würde die 6D nicht so verteufeln. Ja, der Autofokus ist nicht gut. Aber der an der 5D mk II schwächelt auch. Und ansonsten ist es in meinen Augen schon ein nettes Vollformat-Einsteiger-Paket. Mit netten Spielereien wie GPS und WLAN schon fertig eingebaut. Die Nikon-Vollformat-Einsteiger-Kamera halte ich auch für besser. Aber wenn man z.B. schon einen Objektivpark hat, kommt ein Wechsel evtl. ja nicht in Frage. Klar, die 6D ist kein Ersatz für eine 5D mark III. Aber eine 5D mark III ist auch fast doppelt so teuer! Na gut nicht ganz, aber die 6D gibts ab ca. 1750€ im Netz, die 5D mark III ab 2700€. Da MUSS es ja auch schon Unterschiede geben...
Und dass Vollformat bessere LowLight-Bilder macht, ist nicht nur ein Gerücht, sondern Physik. Die Sensorfläche ist deutlich größer, die Pixelanzahl wächst aber nicht in gleichem Maße. Damit ist jeder Pixel etwas größer in der Fläche, was wiederum bedeutet, dass jeder Pixel eine größere Menge an Licht bzw. Energie abbekommt. Die nachfolgenden Verstärker müssen dann viel weniger verstärken, wodurch natürlich auch Rauschen weniger verstärkt wird.
Mit der 5D mark III kann man z.B. auch bei ISO 25.600 noch durchaus brauchbare Fotos machen. Mit etwas Entrauschen in Lightroom lassen sich noch ziemlich gute Fotos rausbekommen. Nicht mehr für den perfekten FullHD-Desktop-Hintergrund geeignet, aber durchaus noch für einen Fotoabzug in 10x15cm oder um einfach mal einen Schnappschuss zu haben.
Je größer also die Sensorfläche und je kleiner die Pixelanzahl, desto weniger müssen die Werte der einzelnen Pixel verstärkt werden und desto weniger Rauschen bekommt man. Allerdings spielen natürlich die Empfindlichkeit der Pixel des Sensors sowie die Entrauschungen in der internen Verstärkung auch eine Rolle. Das ist der Grund, warum trotz immer weiter steigender Pixelanzahl bei gleichen Sensorflächen das Bild nicht schlechter wird. Sonst wäre die Kamera von vor 10 Jahren ja besser im Bild als heutige
Wenn man aber Kameras auf ungefähr gleichem technischen Stand vergleicht, sollten größere Pixel immer die besseren LowLight-Fähigkeiten haben und deswegen macht man mit Vollformat im "Dunkeln" nun mal die besseren Bilder, da muss ich EthanHunt durchaus Recht geben
Aber eine DSLR im Automatikmodus zu betreiben, sollte man unbedingt lassen! Jede brauchbare Kompaktkamera macht bessere Bilder als Profi-DSLRs im Automatikmodus. Ich bin z.B. immer wieder erstaunt, WIE schlecht die JPEGs sind, die direkt aus meiner 5D kommen. Meine Kompaktkamera ist ca. 7 Jahre alt. Trotzdem sind die JPEGs deutlich besser als die meiner 5D (abgesehen von Rauschen im Dunkeln natürlich). Aber die 5D JPEGs bei ausreichend Licht sind oft nicht brauchbar. Weißabgleich stimmt nicht, Farbwiedergabe falsch oder flau und und und. Erst die RAWs mit entsprechender Nachbearbeitung sorgen dann für den "Wow-Effekt". Wenn du im Automatikmodus fotografierst, hast du aber keine RAWs mehr. DSLRs sind einfach nicht darauf ausgelegt, ihre Parameter alle selbst zu bestimmen. Der Vorteil IST nun mal, dass man alle Parameter selbst wählen kann - nicht nur kann, sondern sollte. Ich weiß jedes Mal nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, wenn ich Leute sehe, die mit einer DSLR im Automatikmodus und Liveview fotografieren. Der einzige DSLR-Vorteil gegenüber einer Kompaktkamera ist dann nur noch der Dicke-Hose-Effekt
Wenn man damit nicht umgehen kann oder einem das zu viel Aufwand ist, dann kann ich hha zu beipflichten - dann ist eine DSLR insbesondere in der Vollformat-Klasse rausgeschmissenes Geld. Biete da mein klammes Studentenkonto ebenfalls für Überweisungen der Überschüsse an