Da gabs mal einen sehr netten Artikel in der FAZ, ich zitiere hier mal auszugsweise:
EDIT: Der Artikel ist mittlerweile frei verfügbar:
klick mich!
F.A.Z. 27.03.2007 Seite T5 schrieb:
Mensch und Tier atmen Luft ein, reichern sie mit einem Anteil von 4 Prozent CO2
an, die in die Umgebung ausgeatmet werden. Am Tag sorgt der Mensch im
Durchschnitt für eine CO2- Emission von etwa 10 Kilogramm. Da heute 6,7
Milliarden Menschen auf der Erde leben, beträgt ihr Anteil an der CO2-Emission
im Jahr 24,5 Milliarden Tonnen. Und jetzt kommt das Auto ins Spiel: Alle Autos
dieser Welt emittieren in einem Jahr weniger als ein Zehntel davon, nämlich rund
2,1 Milliarden.
[...]
Als sicher geltende Kernkraftwerke sollen abgeschaltet werden.
Auch für den Ersatz der benötigten rund 50 Millionen Tonnen erdölbasierter
Kraftstoffe oder der 25 Millionen Tonnen leichten Heizöls fehlt jedes Konzept.
Stattdessen nimmt der Anbau von Raps zu Lasten der Nahrungsmittelproduktion
weiter zu. Da die heimische Rapsölmenge zu gering ist, werden zunehmend Soja-
und Palmöl importiert und auf einem Schiff mit durch Erdölkraftstoff
angetriebenen Dieselmotoren transportiert, um den vorgeschriebenen Anteil an
Biokraftstoffen für die Zumischung zu Benzin und Diesel erreichen zu können.
Diese "nachhaltige" Politik sorgt also dafür, dass die Regenwälder abgeholzt
werden, um Ölpalmen anzupflanzen. Aber auch Mais wird knapp, weil die Landwirte
beim Verkauf zur Herstellung von Alkoholkraftstoff mehr verdienen, als er für
die Futtermittelherstellung einbringt. Am perfidesten aber ist der Ersatz von
Heizöl durch das Verbrennen von Weizen, weil am Verkauf von Weizen als
Nahrungsmittel erheblich weniger verdient wird.
In Afrika und sonst wo verhungern Kinder und wir verbrennen Weizen, Klimaschutz kann so schön sein - und so einfach, fasst schon eine Kettenreaktion.
Wir verbrennen klimaneutralen Weizen, damit uns im Winter schön warm ist (wann kommt eigentlich endlich der Wandel?) -> in Afrika verhungern Kinder -> weniger CO2 Ausstoß, da eine Milliarde atmende Menschen weg -> wir können alle wieder mit gutem gewissen diese tollen dicken Geländewagen fahren, am besten noch mit Biosprit wie der folgende Artikel beweist 8o
Ich habe mich kaputtgelacht als ich das das erste mal gelesen habe, seitdem ist es bei mir mit Klimaschutz aus - ich kauf aus Prinzip nur noch Biosprit
EDIT: nicht ganz so frei aber trotzdem da,
klick
F.A.Z. 02.10.2007 Seite N1 schrieb:
Biosprit, sei es als Diesel oder als Treibstoffzusatz für Ottomotoren, gilt
vielen mittlerweile als eine der Säulen im Kampf gegen den Klimawandel. [...] Die Rechnung bisher war denkbar
einfach. Weil die Rohstoffe für den Biosprit, nämlich Raps
für den Diesel und vor allem Mais und Zuckerrohr für Ethanol, bei ihrem Wachstum mehr
Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen, als bei der Verbrennung von Biosprit entsteht, gelten
diese Kraftstoffe als klimaneutral. [...] Diese positive Bilanz zweifeln Crutzen und seine drei Mitautoren [...]
auch keineswegs an. Die Forscher haben aber diesmal auch
nun den Einfluss von Lachgas - Distickstoffoxid - unter die Lupe genommen.
Obwohl Lachgas in der Atmosphäre in noch geringeren Konzentrationen als Kohlendioxid
vorkommt, trägt es erheblich zum Klimawandel bei. Ein Gramm Lachgas wirkt als
Treibhausgas etwa dreihundertmal so stark wie die gleiche Menge an Kohlendioxid.
Etwa ein Drittel des jährlich in der Atmosphäre umgesetzten Lachgases stammt aus menschlichen
Quellen. Im Gegensatz zu vielen anderen Schadstoffen tragen industrielle Abgase aber nur im
geringen Maße zur Lachgasbelastung bei. Die weitaus größte Quelle ist die Stickstoffdüngung
in der Landwirtschaft. Bisher hat man angenommen, dass etwa ein Prozent des zur Düngung
benutzten Stickstoffs als Lachgas verdampft und in die Atmosphäre gelangt. Crutzen und
seine Kollegen rechnen aber nun vor, dass dieser Anteil weitaus höher ist und mindestens
vier, wahrscheinlich sogar fünf Prozent beträgt.
Stärkere Treibhauswirkung von Lachgas
Die Forscher legten diesen erhöhten Anteil auf den für den Anbau der Energiepflanzen
jeweils durchschnittlich benötigten Dünger um. Daraus berechneten sie, wie viel Lachgas
beispielsweise bei der Produktion von einer Tonne Diesel aus Raps in die Luft gelangt.
Dieser Wert wird dann mit jener Menge an Kohlendioxid verglichen, die bei der Verbrennung von
einer Tonne "fossilem" Diesel durchschnittlich in die Atmosphäre geblasen wird.
Berücksichtigt man schließlich noch die stärkere Treibhauswirkung von Lachgas, entsteht ein
Umweltindex für jene Pflanzensorten, aus denen Biosprit destilliert wird.
Besonders schlecht schneidet dabei der aus Rapsöl hergestellte Biodiesel ab. Der von einem
Liter Rapsdiesel verursachte Treibhauseffekt ist nämlich bis zu 1,7 Mal so groß wie der von
herkömmlichem Diesel. Auch der aus Mais destillierte Alkohol hat bis zu fünfzig Prozent
mehr Treibhauswirkung als eine vergleichbare Menge Normalbenzin. Aus Weizen
gewonnenes Ethanol ist ebenfalls ungünstig, denn ein Liter wirkt sich zwischen 30 und 100
Prozent stärker auf die Wärmeabsorption in der Atmosphäre aus als konventionelles Benzin.
[...] Biosprit ist aber nicht nur schlecht für das Klima. Aus Lachgas entstehen nämlich auch
Stickoxide. Sie sind einerseits an der Entstehung von bodennahem Smog beteiligt.
Andererseits tragen sie in der Stratosphäre zur Zerstörung der Ozonschicht bei.
Ironie beiseite: Nach dem Artikel war es für mich echt aus mit dem Klimawandel - Egal ob der Klimawandel jetzt von uns,
der Sonne, kleinen grünen Männchen oder überhaupt nicht kommt - wir Menschen sind als Rasse einfach zu blöd um was dran zu ändern.
Wenn es die Rettung der Zukunft ist Kernkraftwerke abzuschalten und stattdessen neue Kohlekraftwerke zu bauen -
um Strom für die Wasserstoffelektrolyse zu haben, so dass aus Autos nur noch Wasser kommt...
Biosprit angebaut werden muss um klimaneutral durch Lachgaswölkchen zu fahren.
Wegen Umweltprämien tausende funktionierende Autos durch neue ersetzt werden die weniger Sprit verbrauchen,
aber trotzdem erst nach mehrmaliger Weltumrundung auch nur den Hauch einer Chance haben umwelttechnisch sinnvoll zu sein.
Mir solls recht sein, mein Name ist Hase, ich weiß von nichts...
P.S: (Ja, liebe Politiker, die Entsorgung alter Autos verbraucht auch Energie und stellt euch vor, die Herstellung erst recht)
[Machen wir ein bisschen Mathe und Energiepolitik: Man kann bei der Herstellung eines Kleinwagens der 10000€ kostet von knapp 40000kWh an bei der Herstellung verbrauchter Energie ausgehen ( das geht vom Eisenerzbergwerk, Stahlwerk, Transport durch LKWs, Strom für das Schweissgerät über Beleuchtung der Fabrikhallen bis hin zur Kaffemaschine eines geplagten Ingenieurs, da ist wirklich alles mit drin, siehe auch Graue Energie), 1l Benzin speichert etwa 10kWh Energie, wir müssen also 4000l Benzin sparen bevor sich die Herstellung lohnt (die Entsorgung ist nochmal ein anderes Thema).
Mein uralt Golf 2 (Benziner, 66kW, 90PS Baujahr '91, knappe 90000km - also locker für das Gleiche noch mal zu gebrauchen) verbraucht im Durchschnitt 7,8l (wenn ich heize wie ne gesengte Sau... und das tu ich), sind wir mal nett und sagen 8l
Ein Golf 6 mit dem kleineren Motor, 80PS, verbraucht nach Herstellerangaben kombiniert 6,4l, wieder zu gunsten des Neuwagens gerundet: 6 Liter,
Das bedeutet wenn ich mich nicht verrechnet habe: nach 4000l/2l * 100km hat der Neuwagen gewonnen und ist energetisch gesehen und somit für die Umwelt günstiger... das sind 200000km.]
P.P.S: Was ich fast vergessen hätte: multipliziert das ergebnis mit 1,6 ... den Golf 6 1.4 gibt es nämlich erst ab 16000€
360000km.... das muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen :cursing:
-mit dem Ergebnis hatte ich selber nicht gerechnet, ich bin überschlagsmäßig auf 160 000 km gekommen als ich mal wissen wollte wie wirksam Umweltpolitik ist -
P.P.P.S.: 7,2 Liter Super im Testschnitt sind unzeitgemäß viel – fast einen Liter mehr, als die Werksangabe verspricht. Immerhin kann man den Spritdurst auf 6,1 Liter drücken; mit ganz vorsichtigem Gasfuß und viel gutem Willen sind sogar weniger als sechs Liter machbar. Immerhin: Bei Vollgas auf der Autobahn sind es nie mehr als zwölf Liter.(autobild.de) - Ich hab meinen Golf einmal getreten, meine Mutter musste nach Frankfurt Hahn, Flieger bekommen, sie hat noch jemanden aufgegabelt, der sich ebenfalls auf den nicht mehr aktuellen Busfahrplan verlassen hatte - und ich hab mir noch nen Kumpel eingeladen, damit ich auf der Rückfahrt nicht alleine bin ^^ , ich bin praktisch die gesamte Strecke mit Vollgas gefahren, 4 Personen im Auto, und habe sanft an 9l/100km gekratzt...
Manchmal wünsche ich mir Menschen die mir frontal ins Gesicht sagen, wie schlimm ich doch mit der Umwelt umgehe, weil ich so ein altes Auto fahre... der kann was erleben. :whistling:
Bis es soweit ist müsst ihr herhalten
P.P.P.P.S.: hat überhaupt jemand bis hier durchgehalten?
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