Linux / Open Source in öffentlichen Einrichtungen

dirkk

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Ein schönes Zitat

Die Stadt [München] investiert lieber in eigene Entwicklungen, anstatt einem Großanbieter Lizenzgebühren zu zahlen.

aus:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,781680,00.html

Sehe ich genauso. Ehrlich gesagt, sehe ich auch nicht ein, dass u. a. auch meine Steuergelder für solche Lizensen eingesetzt werden. Muss ich z. B. die Fehlentscheidungen etwa beim AA finanziell mittragen? :facepalm: Ich wäre dafür, dass jeder eine Blacklist angeben darf, für was seine Steuergelder nicht verschwendet werden sollen. Vom Sicherheitssaspekt mal ganz zu schweigen...
 
Das Problem sind im Grund nur die Anwender die keine Ahnung haben, keine Lust haben, und in keinster Weise bereit sind sich mit linux zu beschäftigen. Das ist alles...
 
Moin,

@Mr. Müller: Nein, die Anwender - ich schliesse mal den IT-Bereich aus - kümmert sich im besten Fall gar nicht um das Betriebssystem. Die meisten wollen einfach nur etwas, was läuft.
Sofern es um den Büroangestellten ist, welcher Formulare ausfüllt, Rechnungen bearbeitet oder ein Lager verwaltet muss seine "Spezialsoftware" bedienen können. Die IT-Abteilung muss dann sicher stellen, dass das "Drum-Herum" funktioniert.

Sobald jemand seine eigene IT-Abteilung ist (z.B. im priv. Bereich) sieht sie Sache dann anders aus. Der unbedarfte Nutzer kauft sich einen Computer auf dem ein Betriebssystem vorhanden ist und dann möchte er sein neues Gerät einfach nutzen. Da erlebe ich leider regelmässig schockierendes - meist aus der Windowswelt. Ich denke mal, dass ein Administrator, welcher sich in beiden Welten (Win,Linux, ggf sogar MacOS) sich sicherlich für das wartungsfreundlichste System entscheidet. Sofern keine weiteren Abhängigkeiten vorhanden sind, wird ihm die Entscheidung durch objektive Fakten stark vereinfacht!

Sowohl Windows, als auch Linux installieren und konfigurieren sich nicht kostenlos in das Firmennetzwerk. Wartungsverträge gibt es sowohl für Linux als - natürlich - auch für Windows. Leider wird in den Berechnungen häufig gezeigt, das Windows ja so einfach zu administrieren ist. Aber wenn man einen "Hobby-"Admin an ein Firmennetzwerk lässt wird das unter Umständen teurer und irgendwann "unwartbar". Wenn ich dabei überlege, wer sich alles von MS zertifizierter Admin schimpft wird mir teilweise schwindelig. Ein guter Admin (egal ob Windows oder Linux) ist natürlich etwas teurer und kennt seinen "Marktwert". Bei den meisten Aussagen der Gegner freier Software höre dieses verfälschende Argument sehr häufig.
 
Naja ich kenn es halt so, dass die Menschen denen ich Ubuntu / Linux zeigen wollte keine Lust hatten weil es anders aussieht und man sich ja sooo viel umgewöhnen würde. Ich kenne das Problem selber von mir. Ich hatte eine lange Phase wo ich im Desktop Bereich immer hin und her gewechselt bin. Hatte NUR was mit bequemlichkeit zu tun. Einmal eingewöhnt ist das kein Problem. Das mit dem Vorinstallierten Windows kenne ich nur zu gut - zum Aufhängen :eek: :D

Bei Firmen kommt es drauf an SEHR SEHR SEHR SEHR viele Lehrgänge zu machen und die Leute so vertraut mit allem zu machen, als wären sie im endeffekt bei Windows. Inkompatiblität von Dokumenten zwischen Office - Libre u OO ist nur eine Software sache. Im endeffekt wird eine Software genutzt, und dann fehler von der Firma selber rausprogrammiert.
 
Einmal eingewöhnt ist das kein Problem? Daran scheiterts aber. Die Arbeitszeit der Fachkräfte kostet beim "Eingewöhnen" und "Schulen" auf ein neues System genausoviel wie wenn sie wirklich in ihrem Bereich arbeiten. Finanzier das mal.
 
Freiburg

Wenn ich das nun wieder lese:
[h=1]OpenOffice in Freiburg möglicherweise vor dem Aus[/h]http://www.heise.de/open/meldung/OpenOffice-in-Freiburg-moeglicherweise-vor-dem-Aus-1579200.html

Und das in Frei (!) burg :facepalm:

Da stellt sich mir die Frage, wie und von wem die Gutachten erstellt wurden. Und wenn das tatsächlich stimmt, frage ich mich, was für Schwachköpfe da vor dem Rechner sitzen. Sorry, habe ich wenig Verständnis für. Okay, kann mir ja fast egal sein. Aber nur fast. Denn ich sehe nicht ein, dass meine Steuergelder verbraten werden für Produkte von MS. Wenn die Mitarbeiter unbedingt meinen, MS-Produkte benutzen zu wollen, dann sollen sie sie eben selbst bezahlen. So einfach ist das.

Und dieses Schulungsargument... da setzt sich ein kompetenter Mitarbeiter mal für 1-2 Stunden mit den Kollegen an den Rechner, und das sollte es gewesen sein.
 
Wenn ich das nun wieder lese:
OpenOffice in Freiburg möglicherweise vor dem Aus

http://www.heise.de/open/meldung/OpenOffice-in-Freiburg-moeglicherweise-vor-dem-Aus-1579200.html

Und das in Frei (!) burg :facepalm:

Da stellt sich mir die Frage, wie und von wem die Gutachten erstellt wurden. Und wenn das tatsächlich stimmt, frage ich mich, was für Schwachköpfe da vor dem Rechner sitzen. Sorry, habe ich wenig Verständnis für. Okay, kann mir ja fast egal sein. Aber nur fast. Denn ich sehe nicht ein, dass meine Steuergelder verbraten werden für Produkte von MS. Wenn die Mitarbeiter unbedingt meinen, MS-Produkte benutzen zu wollen, dann sollen sie sie eben selbst bezahlen. So einfach ist das.
Und dieses Schulungsargument... da setzt sich ein kompetenter Mitarbeiter mal für 1-2 Stunden mit den Kollegen an den Rechner, und das sollte es gewesen sein.

Also, erstens haben die es seit 2007, also 4-5 Jahre lang probiert, und waren im Ergebnis offensichtlich nicht zufrieden damit. Ich denke da kann man auch mal unterstellen, dass die sich ihre Meinung gebildet haben. Zumal seit 2002 dieselbe Nase (Dieter Salomon, Grüne) OB ist, ist also nicht so, dass da ein anderer Bürgermeister reingewählt wurde, der dann aus ideologischen Gründen alles umschmeißt.

Zweitens, zu deinem Kostenargument ("Steuergelder verbraten"): Die haben in 2007 Office 2000 abgelöst. Das ist '99 erschienen und 2001 abgelöst worden. Man kann also von einer Nutzungsdauer von 7 Jahren ausgehen. Selbst wenn so eine Behörde dafür den vollen Preis von 350€ bezahlt - was ich bezweifle - sind das 50€ im Jahr. Das ist verglichen mit den Arbeitskosten ein Witz. Bei Arbeitskosten von 30000€/Jahr/Angestellter reicht (wenn ich richtig gerechnet habe) schon eine Produktivitätssteigerung um 0,16% (das entspricht ca. 3 gesparten Stunden aufs ganze Jahr) aus, um das Geld wieder drin zu haben. Und bei der Rechnung habe ich erstens die Softwarekosten eher zu hoch, zweitens die Arbeitskosten (als Vollkosten für die Stadt) eher zu niedrig angesetzt und drittens mögliche Zusatzkosten durch Einführung von Open Office wie Schulung, fehlende Features, notwendige Anpassen etc noch gar nicht berücksichtigt.
Jetzt kann man darüber streiten, ob diese Produktivitätssteigerung tatsächlich eintritt oder nicht, aber auf jeden Fall ist man in einem Bereich der durchaus möglich ist.

Und die Bemerkung mit den Schulungen zeigt, dass Du offensichtlich noch nie eine Behörde / größere Firma von innen gesehen hast. Das ist schlicht und einfach anders, als bei einem Studenten, der sich etwas selbst beibringt. Und das ist auch gut so, denn die Arbeitszeit kostet Geld, und da darf eine gute Schulung auch etwas kosten, wenn das Ergebnis besser ist, als wenn der einäugige Kollege (der auch in der Arbeitszeit bezahlt wird) seinem ganz blinden Kollegen schnell mal in einer halben Stunde erklären soll, wie ein völlig anderes Programm funktioniert. Dann arbeiten alle ein bisschen schlechter / langsamer und schwupps sind die vermeintlichen Einsparungen durch schlechtere Effizienz doppelt und dreifach ins Gegenteil verkehrt.

Insofern: jeder darf seine Meinung haben, aber vorm Posten mal nachdenken kann auch nicht schaden.
 
Zuletzt bearbeitet:
zudem bleiben die schulungsgelder eher in der region und wandern nicht an einen weltweit agierenden konzern.

leider tun sich viele leute mit änderungen jeglicher art extrem schwer. man braucht sich nur mal hier im forum die threads zu den neuen modellen anzusehen, wo viele gegen die neuen tastaturen sturm laufen und sie z.t. als unbrauchbar abstempeln, ohne sie jemals benutzt zu haben.
oder der aufschrei, als ms bei office 2007 die ribbons eingeführt hat.
der wechsel von kde 3 auf 4 oder gnome 2 auf 3

edit:
ich hab die loslösung von einem einzigen anbieter ausgelassen. bei foss hat man recht freie wahl und riskiert kein vendor-lock-in.
 
Zuletzt bearbeitet:
@caputo Ist ja nett, dass du mir meine Meinung zugestehst...

Ich bleibe dabei. Letztlich kann man über die Hintergründe des Gutachtens nur spekulieren. Warum hat es in München geklappt? Es ist auch eine Frage, wie es einem "verkauft" wird. Eine Frage des guten Willens. Ob auch die Admins richtig dahinter stehen oder selbst die es eher widerwillig tun. Dieser war etwa beim AA wohl auch nicht vorhanden. Du willst mir ja ansonsten sachlich kaum widersprechen, dass man Routinearbeiten mit Open- oder Libreoffice nach einer "gewissen" Gewöhnungsphase genauso gut erledigen kann, ohne ein Nerd zu sein. Wenn es in Behörden so aussieht wie du sagst (und ich kann mir das sehr gut vorstellen), dann unterstreicht das leider im Grunde nur meine Aussage.

Im übrigen, ganz allgemein gesprochen, bin ich sehr strikt für OpenSource in öffentlichen Einrichtungen, und gegen ein sich-abhängig-machen des Staates von einzelnen Unternehmen. Zudem kann eine Verwaltung sinnvolle Dinge beisteuern, die eine andere Verwaltung dann auch verwenden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
@caputo Ist ja nett, dass du mir meine Meinung zugestehst...
Gern geschehen. Aber wäre nicht schlecht, wenn Du anderen auch ihre zugestehen würdest, und sie nicht gleich als bescheuerte Verschwender abqualifizierst nur weil jemand zu einem anderen Schluss kommt als Du ("Schwachköpfe", "Steuergelder verbraten").

Ich bleibe dabei. Letztlich kann man über die Hintergründe des Gutachtens nur spekulieren.
Das gilt aber für jedes Gutachten, auch für solche, die zu einem positiven Ergebnis für OSS kommen.

Warum hat es in München geklappt?
Was heißt "geklappt"? Natürlich läuft die Verwaltung weiter. Aber ob's unterm Strich besser ist / war, als weiter Windows zu benutzen ist hinterher immer eine sehr interpretationsfähige Geschichte, weil man für die jeweils nicht gewählte Variante immer nur Annahmen hat. Speziell München hat sich doch recht lang gezogen; natürlich hat die Verwaltung Zahlen veröffentlicht, dass ihre Variante besser war. Aber das wird derjenige, der etwas entschieden hat, hinterher immer tun, egal ob das Projekt jetzt LiMux oder Stuttgart 21 heißt.

Es ist auch eine Frage, wie es einem "verkauft" wird. Eine Frage des guten Willens. Ob auch die Admins richtig dahinter stehen oder selbst die es eher widerwillig tun.
Man kann davon grundsätzlich ausgehen, dass wenn eine Stelle sich für ein Projekt entscheidet, erst mal immer der Wunsch da ist, dass das auch ein Erfolg wird. Keiner will hinterher sagen müssen, dass er eine falsche Entscheidung getroffen zu haben (mal von Ausnahmen wie neue Regierung will alte schlecht machen abgesehen). Zu einer richtigen Entscheidung gehört übrigens auch eine richtige Einschätzung der Änderungsfähigkeit / Änderungswilligkeit der Organisation.

Dieser war etwa beim AA wohl auch nicht vorhanden.
Kannst Du das von außen beurteilen?

Du willst mir ja ansonsten sachlich kaum widersprechen, dass man Routinearbeiten mit Open- oder Libreoffice nach einer "gewissen" Gewöhnungsphase genauso gut erledigen kann, ohne ein Nerd zu sein.
Kommt ganz darauf an. Wenn man z.B. bei Datenformaten mit Inkompatibilitäten zu tun hat, sind die oben aufgeführten 3 Std. / Jahr schnell erreicht. Und wenn z.B. bestimmte Funktionalitäten von Office an manchen Arbeitsplätzen benötigt werden (z.B. Excel als OLAP-Client) dann steht man auch noch vor der Frage, ob es sinnvoller ist, in der jeweiligen Organisation teils MS Office, teils OpenOffice zu installieren, oder ob man besser einheitlich fährt. Oder dass z.B. Infopath für den Bereich ein ziemlich nützliches Tool ist, das in der Form als OSS nicht verfügbar ist. Oder dass z.B. im Bereich VBA-Skripts wesentlich mehr an fertigen Lösungen existiert. Wie gesagt, wenn einem der ganze Kram im Jahr drei Stunden spart, ist schon der break even erreicht. Einfach zu sagen "Libreoffice kostet nichts / ist OSS also ist es automatisch besser" ist eine ziemlich verkürzte Betrachtung.

Wenn es in Behörden so aussieht wie du sagst (und ich kann mir das sehr gut vorstellen), dann unterstreicht das leider im Grunde nur meine Aussage.
Ich habe lediglich gesagt, dass die Stunde Arbeit was kostet (und zwar gar nicht so wenig), dass Effizienz wichtig ist und dass Weiterbildung in der Regel in der Arbeitszeit stattfindet. Was da zu bemitleiden ist, verstehe ich nicht. Das trifft im Prinzip auf die meisten Jobs in der freien Wirtschaft genauso zu.

Im übrigen, ganz allgemein gesprochen, bin ich sehr strikt für OpenSource in öffentlichen Einrichtungen, und gegen ein sich-abhängig-machen des Staates von einzelnen Unternehmen.
Hm, und was soll passieren? Microsoft dreht den Office-Hahn zu? Verteilt das Verwaltungstodesupdate, das die deutsche Verwaltung lahmlegt, damit imperialistische amerikanische Panzer eine Invasion starten können? Software wird von sich aus nicht schlecht, insofern ist Gefahr doch eher mäßig.

Zudem kann eine Verwaltung sinnvolle Dinge beisteuern, die eine andere Verwaltung dann auch verwenden kann.
Ja, aber da bewegt man sich doch hauptsächlich im Bereich der Fachanwendungen. Da ist es sicher sinnvoll, wenn sich verschiedene Kommunen, die die gleichen Anforderungen haben zusammentun, die Anwendung gemeinsam und plattformunabhängig, am besten als Webanwendung entwickeln lassen und dann z.B. Kfz-Schilder / Strafzettel - / sonstwas-Verwaltung als Open Source veröffentlichen. Aber den Kram würde ich soweit es geht auch von solchen Geschichten wie einem bestimmten Linux oder einem Open / Libreoffice unabhängig machen, sonst hat man da Abhängigkeiten und muss für neue Versionen Anpassungen programmieren lassen.

Meine größte Kritik an solchen Geschichten wie LiMux ist übrigens, dass sie genau das anders herum gemacht haben: anstelle erst mal in aller Ruhe und Schritt für Schritt die Fachanwendungen durch plattformunabhängige Geschichten zu ersetzen und sich dann, wenn die Abhängigkeiten so weit als möglich beseitigt sind, dem Thema "welches Office" und "welches Betriebssystem" zu widmen, haben sie's genau anders herum gemacht. Der einzige logische Grund, diese Reihenfolge zu wählen, kann meiner Meinung nach der Wunsch nach Aufmerksamkeit gewesen sein. Na ja, aber in dem Punkt zumindest war's unstrittig ein voller Erfolg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir werden da wohl keine gemeinsame Meinung finden, ist ja auch egal.

Einfach zu sagen "Libreoffice kostet nichts / ist OSS also ist es automatisch besser" ist eine ziemlich verkürzte Betrachtung.
Das habe ich nicht geschrieben. Aber es stimmt m. E. insofern, dass OpenSource in jedem Fall unbedenklicher ist. Ich will keine Verschwörungstheorien aufbauen, aber theoretisch kann eine nicht offene Software auch spionieren etc. Gerade bei Regierungen o. ä. nicht ganz unwichtig. Hinzukommt, dass in deiner Kostenrechnung einige Punkte unberücksichtigt bleiben. Windows selbst kostet ja auch etwas, geschweige denn von weiterer Anwendungssoftware. Und Preise bei der nächsten Version können sich auch mal verdoppeln. (By the way: Ich verstehe den Artikel so, dass Freiburg weiterhin Windows verwendet?)
Hm, und was soll passieren? Microsoft dreht den Office-Hahn zu? ...
Na, wenn es doch so schwer und nahezu unmöglich ist, von MS-Produkten auf freie und offene Produkte umzustellen, ist eine Quasiabhängigkeit ja bereits gegeben. Davon abgesehen, wenn man es konsequent weiter denkt: wenn doch der Wechsel von MS-Office auf Open- oder LibreOffice dem Mitarbeiter so schwer fällt, dann sollte doch für ihn auch der Wechsel von MS-Office 2010 auf 2012 (oder was) ebenso schwer fallen.

Zu deiner Kritik bzgl. LiMux: Natürlich ist die Stadt München kein Forschungsinstitut. Ich denke, man kann eine grundsätzliche Veränderung bei einem schwer beweglichen Verwaltungsapparat nur durchsetzen, indem man Fakten schafft. Insofern finde ich die Entscheidung schon logisch und konsequent.
 
Wenn ich das nun wieder lese:
OpenOffice in Freiburg möglicherweise vor dem Aus

http://www.heise.de/open/meldung/OpenOffice-in-Freiburg-moeglicherweise-vor-dem-Aus-1579200.html

Und das in Frei (!) burg :facepalm:

Da stellt sich mir die Frage, wie und von wem die Gutachten erstellt wurden. Und wenn das tatsächlich stimmt, frage ich mich, was für Schwachköpfe da vor dem Rechner sitzen. Sorry, habe ich wenig Verständnis für. Okay, kann mir ja fast egal sein. Aber nur fast. Denn ich sehe nicht ein, dass meine Steuergelder verbraten werden für Produkte von MS. Wenn die Mitarbeiter unbedingt meinen, MS-Produkte benutzen zu wollen, dann sollen sie sie eben selbst bezahlen. So einfach ist das.

Und dieses Schulungsargument... da setzt sich ein kompetenter Mitarbeiter mal für 1-2 Stunden mit den Kollegen an den Rechner, und das sollte es gewesen sein.

Abneigung gegen Software für die man Geld bezahlen muss?

Wir werden da wohl keine gemeinsame Meinung finden, ist ja auch egal.


Das habe ich nicht geschrieben. Aber es stimmt m. E. insofern, dass OpenSource in jedem Fall unbedenklicher ist. Ich will keine Verschwörungstheorien aufbauen, aber theoretisch kann eine nicht offene Software auch spionieren etc. Gerade bei Regierungen o. ä. nicht ganz unwichtig. Hinzukommt, dass in deiner Kostenrechnung einige Punkte unberücksichtigt bleiben. Windows selbst kostet ja auch etwas, geschweige denn von weiterer Anwendungssoftware. Und Preise bei der nächsten Version können sich auch mal verdoppeln. (By the way: Ich verstehe den Artikel so, dass Freiburg weiterhin Windows verwendet?)

Theoretisch kann auch OSS spionieren. Hast du es nachüberprüft?

Microsoft spioniert nicht deine Dateien aus, was meinst du was da los wäre? Zumal entsprechender Traffic wohl (bei der großen Nutzerbasis) auffallen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Freiburg ein Kommentar von user chrissies aus dem Heise Artikel:
http://www.heise.de/open/news/foren/S-Tatsachenbericht-vom-Linux-Tag/forum-229038/msg-21853825/read/

ich war ja auf einem Linux-Tag auf dem Vortrag Open Office in
Freiburg, wo einer der Leiter direkt aus dem Nähkästchen plauderte,
was da so los ist

- unheimliche Vorlagenvielfalt und Wildwuchs, keiner weiss so richtig
was auf dem Server wo gespeichert ist, aber wehe es ist was weg. Dies
zu Sortieren und vereinheitlichen ist ein Teil des Projektes
- extreme Hardcore-User, die sich selbst VBScript beigebracht haben
und damit alles mögliche gestrickt haben, das so einfach nicht auf
OpenOffice portierbar ist, aber mittlerweile Abteilungweise
eingesetzt wurde (ohne dass das jemand gross wusste)
- Eben jede Hardcodre-User haben teilweise PCs gehortet, auf denen
sie noch das alte Word Porfect nutzen, weil sie sich weigern, auf MS
Office umzusteigen. (Früher hatten alle Word Perfect, dann wurde auf
MS Office migriert). Von diesem wusste die IT nichts, das wurde
klammheimlich so gemacht.
- "Was jetzt schon wieder ein neues Office, das alte hatten wir doch
erst gewechselt" -> in der Verwaltung gehen die Uhren anders
- Geldmittel. Sowas wie Wollmux in München wäre die richtige Lösung,
aber das muss man erst schaffen/programmieren
- viele auch dumme Nutzer, natürlich

das war nur was mir noch einfiel, das alles und halt noch vieles mehr
kam
bei der Bestandsanalyse heraus. Die Migration sollte einfach auch
eine Vereinheitlichung werden. Schade, dass sie da jetzt immer noch
nicht weiter sind.

Habe zu Studentenzeiten kurz bei einem Unternehmen gearbeitet, dass auch Behörden betreut hat.
Dehsalb glaube ich dem Nutzer.
 
Zu Freiburg ein Kommentar von user chrissies aus dem Heise Artikel:
http://www.heise.de/open/news/foren/S-Tatsachenbericht-vom-Linux-Tag/forum-229038/msg-21853825/read/



Habe zu Studentenzeiten kurz bei einem Unternehmen gearbeitet, dass auch Behörden betreut hat.
Dehsalb glaube ich dem Nutzer.

Das sind aber alles Dinge, die eben zu berücksichtigen sind BEVOR man so einen Schritt macht.

Es gibt bei jedem Projekt Sachen, die als Vorarbeit notwendig sind. Hier wären das z.B. u.a. folgende gewesen:
  • die ganzen Sonderanwendungen zu sichten
  • und ggf. als Weblösung zu implementieren / woanders her fertig zu beziehen.
  • dann die Altprogramme mit Abhängigkeiten eines nach dem anderen abzulösen (ist auch nicht zu unterschätzender Aufwand mit verbunden - Migration der Altdaten, Benutzerschulung, Gewöhnungsprozess mit kleinen Anpassungen).
  • die IT-Struktur insgesamt so umbauen, dass Wildwuchs reduziert wird und die Strukturen möglichst einfach und überschaubar sind, was dann bei JEDER Veränderung und Migration Vorteile bringt.
  • zwischenzeitlich auch mal ganz ohne Stress ein paar Admins auf Linuxschulungen schicken, so dass intern auf dem Gebiet auch eine gewisse Kompetenz aufgebaut ist.
  • Und man kann ein paar Key-User auswählen und denen gelegentlich Open Source-Alternativen für bestimmte Dinge zeigen lassen um intern Feedback zu bekommen, was interessant wäre und was nicht. Und gleichzeitig schon etwas Wissen im Anwendungsbereich aufzubauen.
Und dann, nachdem man auf diese Weise die Voraussetzungen geschaffen hat, hat man die notwendigen Handlungsoptionen gewonnen. und kann eine vernünftige Entscheidung treffen. Positiver Nebeneffekt ist, dass man die Entwicklungen in der IT, die in den schätzungsweise mindestens 2-3 Jahren, die zwischenzeitlich ins Land gehen, bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen kann.


Natürlich kann man mit einer Aktion wie "Freiburg stellt Strafzettelverwaltung auf Webclient um" oder "Freiburg setzt in für die Einwohnerstammdatenverwaltung auf Open Source" oder "Freiburg baut Know-How im OSS-Umfeld auf" weniger Schlagzeilen einheimsen als mit "Freiburg stellt komplett auf Linux um!".


Und grundsätzlich sollte man sich mal überlegen, ob die Leute, die so eine Entscheidung treffen und
  • offenbar erst hinterher die Inventur machen, welche Windows- / MS-Office-Only-Anwendungen in der Organisation herumschwirren,
  • offenbar plötzlich davon überrascht sind, dass in ihrem Laden so viele Vorlagen verwendet werden
  • offensichtlich vorher die Fähigkeit und Bereitschaft der Mitarbeiter, diese Änderung mitzugehen nicht abgefragt haben bzw. nicht richtig einschätzen konnten
  • und offensichtlich kein passendes Change Management in der Tasche hatten
  • aber trotzdem schon mal entschieden haben, zu migrieren
überhaupt in der Lage waren, so eine Entscheidung zu treffen.

Hinterher über die "bösen Power-User mit ihren fiesen VBA-Ubooten" oder die doofen "doofen User die gar nichts kapieren und nichts lernen wollen" zu schimpfen oder über die "vielen Vorlagen" zu klagen ist ehrlich gesagt ein ziemliches Armutszeugnis, und zwar für die Leute, die das Projekt geplant, entschieden und durchgeführt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu deiner Kritik bzgl. LiMux: Natürlich ist die Stadt München kein Forschungsinstitut. Ich denke, man kann eine grundsätzliche Veränderung bei einem schwer beweglichen Verwaltungsapparat nur durchsetzen, indem man Fakten schafft. Insofern finde ich die Entscheidung schon logisch und konsequent.

Wenn ich Formulierungen wie "Fakten schaffen" höre, dann drängt sich mir der Verdacht auf, dass da der Schwanz mit dem Hund wedelt. Hauptaufgabe einer Stadtverwaltung ist nicht, dass sie nach Linux migriert, sondern dass sie ihre Verwaltungsaufgabe möglichst gut und effizient erledigt. Ob da ein Werkzeug als solches was kostet oder nicht, ist nur insofern relevant als zu fragen ist, ob der Laden mit Umsonstwerkzeug unterm Strich besser und effizienter arbeitet als mit Bezahlwerkzeug.

Und ich verstehe auch nicht ganz, warum Software, die ja auch nur ein weiteres Werkzeug ist, stärker unter ideologischen Gesichtspunkten bewertet werden muss, als andere Werkzeuge. Es ist idR wesentlich sinnvoller, pragmatisch vorzugehen als ideologiegesteuert. Es würde ja auch selbst in Freiburg keiner auf die Idee kommen, alle Fahrzeuge der Stadtverwaltung durch Fahrräder zu ersetzen, nur weil die weniger kosten und keinen Sprit verbrauchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bezüglich effizient arbeiten: Ich war während meiner Ausbildung öfters in "staatlichen Einrichtungen" (Verwaltungen, Bundeswehr etc.) als Dienstleister unterwegs. Den Eindruck den wir von den Läden hatten, hatte mit effizientem Arbeiten wenig bis garnichts zu tun. Die meisten Leute waren froh, wenn sie in einem Text die Schriftgröße ändern und Seitenzahlen einfügen konnten. Interessant war auch immer der Unterschied, wenn wir sie bitten mussten ihrem Schreibtisch für eine kurze Zeit zu räumen, damit wir unsere Arbeit erledigen konnten. In der freien Wirtschaft kamen dann immer die Aufschreie "aber nur 5 Minuten". In den Ämtern hat man die Leute meist mehrere Stunden nicht mehr gesehen. Meist waren sie in den Nachbarzimmern bei einem Kaffee mit den Kollegen am plaudern (die dann natürlich auch nicht gearbeitet haben). Ich gehe davon aus (oder sagen wir besser: ich hoffe), dass es nicht überall so läuft, aber von der Produktivität und Effizienz eines Unternehmens sind die Ämter bei uns noch weit entfernt.
 
Mit "Fakten schaffen" meinte ich natürlich nicht, dass man auf die notwendige Planung vorher verzichtet. Nach dem obigen Bericht ist da in Freiburg ja einiges schief gelaufen. Etwas, dass auch garnichts mit Open oder Nicht-Open zu tun hat.

Ideologie: ich sehe das schon auch aus dem ideologischen Gesichtspunkt, der aber nicht nur reine Theorie ist. Z. B. habe ich auch etwas dagegen, dass Kommunen ihren öffentlichen Nahverkehr oder ihre Energieversorgung an große Unternehmen (oftmals noch aus dem Ausland) verkloppen, und dann sozusagen mieten. Ich finde, gewisse Dinge müssen in öffentlicher Hand bleiben. (Von den ständig drastisch wachsenden Energiepreisen möchte ich mal garnicht reden.)

Ich habe nicht behauptet, dass MS spioniert. Aber prinzipiell könnte die Software auch noch andere Dinge tun. Sicher, bei OpenSource überprüft das auch nicht jeder, und einfach ist es auch nicht. Aber man kann es kontrollieren, wenn man wollte. Und irgendjemand auf der Welt hat sich das bestimmt schon angeschaut.
 
Mit "Fakten schaffen" meinte ich natürlich nicht, dass man auf die notwendige Planung vorher verzichtet. Nach dem obigen Bericht ist da in Freiburg ja einiges schief gelaufen. Etwas, dass auch garnichts mit Open oder Nicht-Open zu tun hat.
Sicher, das hat zum größten Teil mit mangelnder Planung zu tun. Das sagt aber immer noch nichts darüber aus, ob Open Office unterm Strich bei besserer Planung die bessere Lösung gewesen wäre.

Ideologie: ich sehe das schon auch aus dem ideologischen Gesichtspunkt, der aber nicht nur reine Theorie ist. Z. B. habe ich auch etwas dagegen, dass Kommunen ihren öffentlichen Nahverkehr oder ihre Energieversorgung an große Unternehmen (oftmals noch aus dem Ausland) verkloppen, und dann sozusagen mieten.
Diese "Public Private Partnership"-Deals waren tatsächlich größtenteils ganz schlechte Geschäfte die betroffenen Kommunen und ihre Bürger. Daraus kann man aber nicht schließen, dass für den behördeninternen Gebrauch Open Office die bessere Lösung ist als MS Office.

Ich finde, gewisse Dinge müssen in öffentlicher Hand bleiben. (Von den ständig drastisch wachsenden Energiepreisen möchte ich mal garnicht reden.)
Bin auch voll dafür dass die Grundversorgung in öffentlicher Hand bleibt. Aber daraus lässt sich doch keine logische Ableitung ziehen, dass für die Erledigung von Büroarbeiten in der öffentlichen Verwaltung nur OSS eingesetzt werden soll.

Ich habe nicht behauptet, dass MS spioniert. Aber prinzipiell könnte die Software auch noch andere Dinge tun. Sicher, bei OpenSource überprüft das auch nicht jeder, und einfach ist es auch nicht. Aber man kann es kontrollieren, wenn man wollte. Und irgendjemand auf der Welt hat sich das bestimmt schon angeschaut.
Das ist jetzt aber pures FUD.
Wenn MS selbst auch nur ein einziges mal einen Trojaner einschleusen würde, wäre die Firma für immer und komplett erledigt.
Und dass man bei OSS den Sourcecode herunterladen lesen kann schützt auch nicht davor, dass über eine Webseite / per USB-Stick ein Trojaner eingeschleust wird, genauso wie bei Windows auch.
 
Ich gehe davon aus (oder sagen wir besser: ich hoffe), dass es nicht überall so läuft, aber von der Produktivität und Effizienz eines Unternehmens sind die Ämter bei uns noch weit entfernt.

Ist meistens Standard. Leider

@caputo
Das ist mir schon klar. Nur ist es eben ein Beispiel, dass nicht unbedingt ein Nicht-Office Produkt schuld an dem Debakel hat, sondern unfähige IT ohne Konzept und funktionierenden Prozessen.
Zudem ist die Umstellunge von MS Office 2000 auf MS Office 2007 nicht weniger problematisch wie auf OpenOffice.
Die Herrn aus Redmond haben ja nicht einmal die eigenen Formate im Griff.
 
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