Linux / Open Source in öffentlichen Einrichtungen

dirkk

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Ein schönes Zitat

Die Stadt [München] investiert lieber in eigene Entwicklungen, anstatt einem Großanbieter Lizenzgebühren zu zahlen.

aus:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,781680,00.html

Sehe ich genauso. Ehrlich gesagt, sehe ich auch nicht ein, dass u. a. auch meine Steuergelder für solche Lizensen eingesetzt werden. Muss ich z. B. die Fehlentscheidungen etwa beim AA finanziell mittragen? :facepalm: Ich wäre dafür, dass jeder eine Blacklist angeben darf, für was seine Steuergelder nicht verschwendet werden sollen. Vom Sicherheitssaspekt mal ganz zu schweigen...
 
Ich wäre dafür, dass jeder eine Blacklist angeben darf, für was seine Steuergelder nicht verschwendet werden sollen.
Genau, und die Verwaltung der Blacklist von 80mio Bundesbürgern verschlingt ja ganz sicher auch keine Kosten... :facepalm:
 
Hmm dann könntest du dich auf der Blackliste eintragen, dass du nicht für die Blackliste deine Steuergelder ausgeben willst.
Und wer entscheidet, dann welche Projekte auf die Blackliste kommen?
 
Es gab aber auch schon Berichte, nach denen die Stadt München das Projekt "Linux auf Desktop" als gescheitert bezeichnet haben soll.
 
Leute, nehmt das mit der Blacklist nicht zu wörtlich. Es ging mir nur darum, meinen Unmut kundzutun, dass ich indirekt (und unfreiwillig) einem Quasi-Monopolisten völlig unnötig das Geld in den Rachen werfen soll. Da unterstütze ich lieber lokale Unternehmen. Zudem freue ich mich, wenn Verwaltung A eine freie Anwendung entwickelt, die dann Verwaltung B, C, D, ... auch benutzen können. Vorausgesetzt, es läuft nicht so pervertiert ab wie bei den folgenden schweizer Beispielen:

http://www.heise.de/open/meldung/Op...auch-vor-Schweizer-Bundesgericht-1217369.html

http://www.inside-it.ch/frontend/insideit?site=ii&_d=_article&news.id=25520
 
Du glaubst doch nicht, dass da nur lokale Unternehmen beteiligt sind. Da gibt es dann wieder Ausschreibungen und der billigste wird dann genommen, egal woher. :D
Aber wenn ich das richtig verstanden habe werden die Anwendungen in der Behörde entwickelt. Das ist dann natürlich positiv.

Im Grunde ist es mir aber recht egal, ob dort Windows oder Linux eingesetzt wird, solange man als Bürger keine Vorteile dadurch hat.
Aber es ist schön zu sehen, dass man mit mehreren Wegen zum Ziel kommt ganz egal auf welches OS man setzt.
 
Subjektiv ja, da kann es keine Distribution und keine GUI mit Windows aufnehmen.
 
Linux als Desktop und somit Windows-Ersatz ist halt noch sehr in den Kinderschuhen.
Ohne Dir wirklich widersprechen zu wollen, sehe ich das als seit über 15 Jahren durch Linux geprägter Computer-Nutzer eigentlich gerade andersherum: Linux als Desktop basiert auf ganz anderen Paradigmen und kann deswegen keinesfalls jemals als Windows-Ersatz dienen, da man es dafür zu sehr verkrüppeln müsste. Aus meiner Perspektive betrachtet finde ich dagegen die allgemeine Windows-GUI in all ihren Inkarnationen seit meinem ersten Kontakt mit Windows for Workgroups 3.11 bis hin zu Win7 als ungemein umständlich und wenig unterstützend für meine Arbeit. Allein schon das standardmässige Fehlen virtueller Desktops ist ein echter Produktivitätskiller für mich. Aber was perspektivisch für mich definitiv gilt, muss nicht notwendigerweise auch für andere gelten.

Linux als Desktop steckt schon lange nicht mehr in den Kinderschuhen, sondern ist schlicht ganz anders geprägt. Die Tendenz, dem unbedarften Endanwender alles derart zu vereinfachen, dass dem sehr wohl bedarften kompetenten Nutzer in der Konsequenz Funktionalitäten beschnitten werden, halte ich doch für sehr bedenklich. Es sei dazu gesagt, dass ich selbst weder mit GNOME/KDE/XFCE arbeite, sondern lieber auf einen gemäss meiner eigenen Vorstellungen hochflexibel konfigurierbaren Windowmanager setze (=Window Maker). Das ist nicht jedermanns Sache, aber es ist ein wahres Geschenk, dass sowas unter Linux so einfach realisierbar ist.

Allerdings sehe ich auch nicht ein, warum Linux auf dem Desktop die Weltherrschaft anstreben sollte. Windows ist schon okay für diejenigen, die damit besser klarkommen, weil deren Produktivität dadurch schlicht besser unterstützt wird. Ich halte es im Nachhinein betrachtet für grundlegend falsch, dass in München diese aufwendige IT-Umstellung jemals begonnen wurde. Diese hat dem Vernehmen nach nämlich nichts wirklich verbessert oder wenigstens vereinfacht, sondern vielen Mitarbeitern das Leben eher schwerer gemacht. Schade um die ganze verschwendete Arbeitszeit, die durch diesen Produktivitätskiller verursacht wurde! So sehr ich Linux als mein seit vielen Jahren bevorzugtes Betrübssystem auch mag, so ist es alles andere als die einzig selig machende Lösung in Bereichen, in und für deren Kontext es nicht entstand und entwickelt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das deine Begründung?

Mal ein etwas praktischeres Beispiel, welches ich immer wieder gehört und auch selbst erlebt habe: Office 2010 gespeicherte Dateien sehen in OpenOffice (oder halt Libreoffice) anders aus. Genauso umgekehrt, sowas ist vorallem für Behörden doch nicht Sinn des Ganzen. Ist zwar jetzt kein direktes Problem von Linux, dennoch ist das Problem vorhanden.

Ich verwende selbst Linux auf einigen Servern, jedoch sehe ich da auch das Haupteinsatzgebiet und das erfüllt es perfekt.
 
Und Office 2003 Dateien sehen in Office 2010 auch anders aus. Täglich erlebt. Und weiter?

Aber: Dokumente aus OpenOffice 3.1 sehen in Libreoffice 3.3 genauso aus. Sowas aber auch..
 
Office 2010 gespeicherte Dateien sehen in OpenOffice (oder halt Libreoffice) anders aus. Genauso umgekehrt, sowas ist vorallem für Behörden doch nicht Sinn des Ganzen. Ist zwar jetzt kein direktes Problem von Linux, dennoch ist das Problem vorhanden.
Das kann ich nur bestätigen. Wenn allerdings Open/LibreOffice der Standard wäre, dann sähe die Sache wieder viel heiterer aus. Solange aber ein Standard durch ein konkretes Officepaket definiert wird, welches auf Linux schlicht nicht funktioniert, weil es dafür keine offizielle Version gibt, dann ist das ebenso kein Problem von Linux. Aber es bleibt trotzdem solange ein unlösbares Problem, solange MS keine kompatible native Linux-Version seiner Applikationen herausbringt. Und nein, WINE ist keine wirklich Hilfe, sondern bestenfalls ein (mittlerweile aber schon recht guter) Notbehelf.
 
Naja auf WINE setzen ist auch keine Lösung, schließlich zahlst du dann ja wieder Lizenzgebühren für die Office-Variante, zudem kannst du wenn du eh schon deine Hauptapplikation in WINE laufen lässt, für was dann noch Linux. Zumal Kostenersparnisse nicht der Grund für den Wechsel auf Linux in München waren und sind.
 
Wollen wir das hier wieder auf die übliche Windows vs. Linux-Diskussion ausweiten oder nicht lieber bei der Diskussion über den Einsatz von Linux in öffentlichen Einrichtungen belassen.

Ich sehe das eher gelassen. Gegen riesige Projekte wie den Bau von Stuttgart 21 dürften sich die Lizenzkosten von Microsoftprodukten doch sehr in Grenzen halten. :)
 
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