So ist es... Hatte das mal mit nem Handy aus den USA. Verkäufer hat erst gar nicht gesendet. Fall aufgemacht. Dann hat der Verkäufer doch verschickt.
Gerät kam an, hatte einen SIM-Lock und war nicht entsperrbar (entgegen der Beschreibung), also für mich unbrauchbar. Verkäufer drängte zunächst darauf, dass ich den Fall wegen des "nicht erhaltenen Artikels" schließen möge, denn ich hätte den Artikel ja inzwischen erhalten.
Man kann danach aber keinen neuen Fall mehr öffnen, dann wäre mein Geld weg gewesen. Bin also dran geblieben.
Dann ging der Streit los. Ich hab' halt gesagt, das Handy ist unbenutzbar mit dem SIM-Lock. Verkäufer meinte, er hätte doch den Entsperrcode mitgeliefert (das war einfach nur eine erfundene 6-stellige Zahlenkombination und auch die lag in drei Varianten bei. Vielleicht seine Bank-TAN?
). Telefonat mit Verizon (der Netzanbieter in den USA) bestätigte, dass das Ding gelockt ist und nicht entsperrt werden könne. Das kann heißen, dass der Verkäufer bereits mind. 1 Gerät pro Jahr entsperren lassen hat oder dass er seine Rechnungen nicht alle bezahlt hat. Mehr Details bekam ich natürlich nicht, da ich nicht der Vertragsinhaber war, auf den das Gerät gelockt war.
Nun hat PayPal gesagt, sie wollen ein Gutachten haben, da Aussage gegen Aussage steht. Verkäufer sagt, Gerät ist entsperrbar, Code liegt bei, ich sage, Gerät ist gelockt und unbenutzbar. Musste dann eine Firma beauftragen, die mir ein Gutachten angefertigt hat, das besagt, in welchem Zustand das Handy ist. Finde mal jemanden, der sowas (bezahlbar) macht :facepalm: Das war gar nicht so einfach. Nachdem ich das Gutachten dann bei PayPal eingereicht hatte, hat PayPal den Fall genau geprüft und eine Weile später dann zu meinen Gunsten entschieden. Wohl auch deshalb, weil er wohl gleichzeitig mit 1-2 weiteren das gleiche abgezogen hat, zumindest sagten das die negativen Bewertungen, die inzwischen in seinem eBay-Profil aufgetaucht waren. Das eBay-Konto wurde dann auch von eBay gesperrt und ich bekam mein Geld von PayPal zurück.
Die Rennerei war es aber nicht wert. Habe doch einige Stunden damit verbracht mit dem ganzen (Handy vom Zoll abholen, bedeutete damals für mich einen Urlaubstag, da ich in Nordenham arbeitete und das Paket in Hannover beim Zoll lag, PayPal Nachrichten schreiben/beantworten, Gutachter suchen, Gutachten anfertigen lassen). Und jhabe natürlich auch Geld reingesteckt, die ich nicht wiederbekommen habe (Zoll bzw. Einfuhrumsatzsteuer, Anfertigung des Gutachtens). Was mich aber gewundert hat, ist, dass ich damals zumindest das Gerät auch behalten durfte. Das konnte ich dann als Ersatzteilspender weiterverkaufen und so zumindest einen Teil meiner sonstigen Auslagen dafür wieder reinholen.
So bin ich vom Geld her am Ende nur knapp unter 0 genannt. Aber der Zeitaufwand war nervig.
Lange Rede, kurzer Sinn: Nur weil jemand PayPal anbietet, sollte man sich noch lange nicht blind draufstürzen und lieber das Risiko abwägen. Selbst, wenn man am Ende sein Geld (größtenteils) wiederbekommt, steckt man ggf. viel Zeit in die Rückabwicklung.