Das schließt sich in meinen Augen nicht aus. Ich bin auch kein Fan davon, Dinge "wegzustempeln" oder zu verändern, Dinge zu verschieben, hinzuzufügen oder sonst was zu tun, was mit Photoshop möglich ist. Aber aus dem Bild im RAW-Entwicklungsprozess das herauszuholen, was im Bild drin steckt, das macht ein gutes Foto eben erst zu einem guten Foto. Belichtung anpassen, zu helle/zu dunkle Stellen durch Anpassung der Helligkeit der Glanzlichter/Schatten korrigieren, Bild gerade drehen, Ausschnitt vielleicht noch etwas beschneiden (ich fotografiere lieber einen Tick zu groß statt zu klein, um den perfekten Ausschnitt später bei Bedarf korrigieren zu können), Verzerrungen des Objektivs rausrechnen, Farbstiche beheben, und am Ende vielleicht noch die Farben verschieben, so dass z.B. die Wärme des Motivs sich auch in warmen Farben wiederspiegelt oder eine hervorstechende leuchtende Farbe hinterher noch mehr hervorsticht.
Das kann man manchmal alles ganz dezent machen - oder je nach Motiv auch ganz schön extrem. Wie es halt passt. Das sieht in meinen Augen dann noch nicht künstlich aus, sondern hebt einfach nur hervor, was eh im Bild zu sehen ist.
//EDIT: Übrigens macht die Kamera davon einen Großteil auch, wenn das Bild im Automatik-Modus geschossen wird sowie wenn man es als JPEG abspeichern lässt. Mit dem Unterschied, dass sie dann die Parameter selbst wählt/"rät", während ich mit Lightroom einen Einfluss darauf habe.