[quote='Mornsgrans',index.php?page=Thread&postID=538944#post538944]Grundsatzfragen sind außer Konkurrenz:
Seit wann ist die deutsche Automobilindustrie innovativ? Die Dinosaurier sind auch ausgestorben. Innovative Technik wird im Ausland vorangetrieben und in Deutschland verkauft, auch wenn es deutsche Erfindungen sind - siehe Partikelfilter, Hybridtechnik u.a.
[/quote]Mit diesem Vorwurf kann man es sich relativ leicht machen. Aber mal zu deinen Beispielen:
Rußpartikelfilter, der wurde von Daimler schon mitte der 80er-Jahre in einem Modell für den US-Markt verwendet.
Hybrid: Wenn man sich aktuelle Hybridfahrzeuge anschaut (vor allem das Vorzeigemodell Toyota Prius), so stellt man leicht fest, dass ein vergleichbar starker Dieselmotor eines deutschen Herstellers auch auf ähnliche Emissionswerde kommt. Hybrid klingt toll, aber ist (zumindest bisher) auf keinen Fall die Offenbarung in Sachen Energieeffizienz.
Ein Autohersteller kann nicht einfach etwas produzieren, was vielleicht umweltschonend und spritsparend ist, es muss auch Leute geben, die das dann kaufen. Dies war bisher einfach zu wenig der Fall. Wenn man sich z.B. den VW Lupo 3L anschaut, der wäre heute der Renner, ist aber damals mangels Verkaufszahlen eingestellt worden.
Wenn man betrachtet, welches Auto im Moment das sparsamste auf dem Markt erhältlichste ist, so wird man auch bei einem deutschen Hersteller fündig, nämlich der Smart ForTwo.
Man kann also der deutschen Autoindustrie auf keinen Fall vorwerfen, dass sie einen Trend verschlafen haben, der war einfach bisher bei den Käufern nicht da. Und ein Auto bauen, das keiner kauft macht für ein Wirtschaftunternehmen auch nur bedingt Sinn. (Außer natürlich im Sozialismus, wenn es der Plan so vorsieht
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Zum Thema Opel:
Ich denke schon, dass Opel (für sich alleine) ein relativ solides Unternehmen ist, das hauptsächlich unter seiner amerikanischen Mutter leidet. Ich halte hier staatliche Hilfen für angebracht, da ich zum einen glaube, dass die Firma und Marke Opel durchaus eine Zukunft haben kann und wird und andererseits man auch die Folgen einer solchen Pleite betrachten muss. Es würden nicht nur tausende Arbeitsplätze bei Opel selbst wegfallen, auch die gesamte Zuliefererindustrie hätte damit zu kämpfen. Dies würde sich damit auch indirekt auf die anderen Hersteller auswirken und somit weitere Arbeitsplätze vernichten.
Solch eine Krise ist immer zu einem großen Anteil auch Psychologie, wenn alle von der Krise reden sorgt das natürlich dafür, dass die Leute ihr Geld zusammenhalten und z.B. kein neues Auto kaufen. Deswegen halte ich auch Maßnahmen wie die "Abwrackprämie" für sinnvoll, da diese die Hemmschwelle für einen Kauf senken und damit die Psychologie überlisten können. Wenn man sich die Auswirkungen davon anschaut zeigt das durchaus auch Wirkung, wenn z.B. Opel im Werk Eisenach (dort wird der Corsa gebaut) die Kurzarbeit aussetzt, weil die Leute ihnen die Corsas förmlich aus den Händen reisen.
Damit will ich meine Ausführungen auch mal schließen, aber ich denke man macht es sich zu einfach immer mit dem Finger auf jemanden (seien es jetzt Firmen oder Politiker) zu zeigen und Schuld zuzuweißen. Man muss jetzt überlegen wie man diese Krise mit möglicht wenig Schaden überlebt und ich glaube, dass die getroffenen Maßnahmen dafür ein richtiger und wichtiger Schritt sein können.