ich habe auch nicht gesagt, dass die Mehrheit der Münchner Radfahrer durch die FGZ brettert, aber ich habe bisher auch keinen Radfahrer dort (freiwillig - das Ordnungsamt kontrolliert da auch regelmäßig und verteilt Knöllchen) absteigen sehen..
Nochmal zur Erinnerung, meine ursprüngliche Aussage, die unsere Diskussion angestoßen hat, war Folgende:
Es gibt zwar das berühmte Bild des Rotlichtradlers, und ich würde vermuten, dass mehr Radfahrer als KFZ-Fahrer Rotlichtverstöße begehen, aber es ist immer noch eine Minderheit und längst nicht so typisch, dass man als Außenstehender praktisch auf einen Rotlichtverstß eines Radfahrers wetten könnte.
Womit ich darauf hinaus wollte war, dass es nicht den einen typischen Regelverstoß gibt, den viele Radfahrer, vielleicht sogar eine Mehrzahl der Radfahrer begeht, sondern dass Radfahrer situationsbedingt eine Vielzahl verschiedener Verstöße begehen. Diese Beobachtung finde ich im Vergleich zu Autofahrern und Fußgängern interessant, da sich bei den beiden letzteren Gruppen jeweils ein typischer Verstoß als dominant beobachten lässt (Geschwindigkeitsüberschreitung bzw. mangelnde Vorsicht).
Du hast auf meine Beobachtung dies geantwortet:
dann komm mal nach Münchenm da wirst Du mit sowas reich

Da scheinen leider die Kampfradler die Mehrzahl zu stellen - besonders „beliebt“ sind die, die mit Karacho durch Fußgängerzonen brettern
Mich hat irritiert, dass du einerseits keinen Bezug auf meine Beobachtung eine fehlenden "typischen Regelverstoßes" bei Radfahrern nimmst, und anderseits auch ncht den oft als typisch betrachteten Rotlichtverstoß aufgreifst.
Stattdessen bringst du rücksichtsloses Fahren in Fußgängerzonen ins Spiel. Ich nehme also an, dass du dies als den typischen Regelverstoß von Radfahrern betrachtest.
Ich sehe das nicht so, allein schon deshalb, weil ich davon ausgehe, dass sich die meisten Radfahrer eher selten überhaupt in Fußgängerzonen aufhalten, und dort folglich rein prinzipbedingt keine Verstöße begehen können. Wenn du das in deinem Umfeld anders erlebst, dann sollte sich zumindest untermauern lassen, dass eine große Anzahl der Münchener Radfahrer (die Mehrzahl?) regelmäßig in Fußgängerzonen unterwegs ist.
weil sie zu faul sind abzusteigen - just my educated guess…
Du zäumst das Pferd von hinten auf! Warum sind die vielen Radfahrer überhaupt in der Fußgängerzone unterwegs, und nicht z.B. eine Querstraße weiter, wo es keine Massen an Fußgängern gibt, die sie behindern?
wobei der dank Kennzeichen sich auch immer wieder ein Bußgeld einfängt
Aber nur bei extremer Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.
In geschlossenen Ortschaften gilt für KFZ 50km/h. Das fährt kaum ein KFZ-Fahrer, auch nicht die 53km/h inklusive Toleranzabzug. 60km/h gelten praktisch als Kavaliersdelikt und werden in der Regel nicht geahndet. Das Gleiche gilt auf anderen Straßen mit anderen Geschwindigkeitsbegrenzungen analog.
Genau das ist ein "typischer Regelverstoß" von KFZ-Fahrern, der so "normal" ist, dass die Meisten darüber schon gar nicht mehr nachdenken.
ja, um den geht es und ich denke, das Einbauen von Bodenschwellen ist schlichtweg einfach der Verzweiflung geschuldet, weil nichts anderes geholfen hat
ich habe auch nie behauptet, dass schnelles Fahren das Problem wäre, sondern eben das rüpelhafte Verhalten auf dem Rad.
Aber die Schwellen wirken eben nicht gegen rüpelhaftes Verhalten, sondern nur gegen schnelles Vorankommen.
Und seien wir ehrlich, es ist schon zu beobachten, dass sich sehr viele (wenn nicht sogar die meisten) Radfahrer gerne über Regeln hinwegsetzen, nur um mal schnell wohin zu kommen. Klar, es gibt auch üble Autorowdies, nur wird denen dann auch oft genug ein ordentliches Bußgeld aufgebrummt oder sogar der Führersein entzogen.
"Autorodwies" werden nur bestraft, wenn sie auch erwischt werden. Müssen sie nicht damit rechnen erwischt zu werden (was der Normalfall ist), dann sehen sie auch keinen Grund, sich an die geltenden Regeln zu halten, wie das Beispiel mit der allgegenwärtigen Geschwindigkeitsüberschreitung zeigt.
Und das ist vom Grundsatz her bei Radfahrern nicht anders. Auch diese setzen sich aus Bequemlichkeit über Regeln hinweg, die nicht kontrolliert werden.
Von mir aus könnten ruhig beide Gruppen stärker kontrolliert werden. Aber wer soll das tun? Dafür bräuchte man eine fachkompetente Verkehrspolizei in ausreichender Stärke. Und meiner Beobachtung nach hapert es gewaltig, sowohl bei der Kompetenz als auch bei der Anzahl der Beamten.
Und man muss auch sehen, dass die Zshl der Verkehrstoten seit Jahrzehnten stetig abnimmt, was nach meinem Bauchgefühl eher nicht so wäre, wenn Autofahrer ähnlich unterwegs wären wie eine Vielzahl an Radfahrern
Das sollte sich in erster Näherung recht einfach ermitteln lassen. Man müsste dafür nur die Anzahl der Unfälle, nach Verursacher aufgeschlüsselt, vergleichen. Das Statistische Bundesamt hat dazu eine Tabelle. [1] Demnach waren 2024 in rund 177000 Fällen PKW die Hauptverursacher von Unfällen, gegenüber rund 50000 Radfahrern (mit und ohne Motor).
Wenn wir das mit dem Modal Split des Verkehrministeriums für die gefahrenen Wege [2] vergleichen (43% PKW-(Selbst-)Fahrten zu 11% Radfahrten), dann kommen wir zu dem Schluss, dass Radfahrer tatsächlich überdurchschnittlich viele Unfälle verursachen (28% der Unfälle bei nur 11% der gefahrenen Wege).
Radfahrer haben relativ viele Alleinunfälle (2023: 29% aller Unfälle [3]; schädigen dabei also niemand Anderen), was einerseits mit der schlechten Infrastruktur zu tun hat, und andererseits vermutlich auch der Einspurigkeit geschuldet ist. Für PKW sind mir keine Statistiken bekannt.
Nun müsste man noch untersuchen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls mit Rad bzw. PKW ist, tödlich auszugehen. Leider kenne ich auch hierzu keine Statistik. In Anbetracht dessen, dass sowohl Geschwindigkeiten als auch Massen (E=1/2 m*v²) im Verhältnis von ca. 1:10 stehen, gehe ich aber davon aus, dass das ganz massiv zu Ungunsten der PKW-Fahrer ausgeht.
[1]
https://www.destatis.de/DE/Themen/G...le/Tabellen/hauptverursacher-fahrzeugart.html
[2]
https://www.bmv.de/SharedDocs/DE/Anlage/G/mid-ergebnisbericht.pdf?__blob=publicationFile (Seite 45)
[3]
https://www.udv.de/resource/blob/184454/04fb5c993ac39d9adf54465196e397c5/133-alleinunfaelle-data.pdf