Geltende Regelung ist eigentlich, dass die Transportkosten gesplittet werden in den Auslandsteil und den Inlandsteil. Den Auslandsteil (oder war es der Inlandsteil? *grübel*) musst du dann auf den Artikelpreis draufrechnen und dann gehts an die Verzollung. Da sich aber fast nie die Transportkosten splitten lassen, gilt dann die Regelung, dass die Versandkosten komplett mit verzollt werden.
Und dann gelten die normalen Regelungen für Privatimporte:
Bis 22€ Kosten bestehend aus Warenwert und Versandkosten: keine Gebühren
22-150€: Einfuhrumsatzsteuer (=19%, ist an die Mehrwertsteuer gekoppelt) muss bezahlt werden - 19% auf den Preis mit Versand draufrechnen
über 150€: Zusätzlich zur Einfuhrumsatzsteuer fallen noch Zollgebühren an. Der Satz ist variabel und hängt von der Artikelkategorie ab. Genaue Zahlen musst du beim Zoll nachfragen, da gibt es komplizierte Sätze für die Berechnung. Müsste aber immer unter 10% liegen, wenn du nicht gerade hochversteuerte Sachen wie Alkohol, Tabakwaren oder irgendwelche kritisch zu importierenden Dinge (wertvolle/historische Kulturgüter, Tiere, ...) importierst. Beispiele: Modellbau liegt m.W. zwischen 1,5 und 2,5%, Handys liegen bei 0%, sind also auch über 150€ vom Zoll befreit und es muss nur die Einfuhrumsatzsteuer bezahlt werden.
Ist ein Paket korrekt deklariert und der Zoll glaubt dir die Aufschrift auch, kann es vom Paketdienst verzollt werden und per Nachnahme an dich ausgeliefert werden, so dass die Zollgebühren an deiner Haustür verlangt werden. DHL nimmt dabei nur die beim Zoll ausgelegten Gebühren, UPS nimmt 10€ Aufschlag, andere Versender nehmen ebenfalls Gebühren. Bei mir sind die Pakete aber bisher fast immer beim Zoll hängen geblieben, dann kommt folgendes:
Wenn dir der Zoll die Deklaration nicht glaubt oder die Deklaration falsch/unvollständig ist, bekommst du Post vom Zoll und musst dich selbst um die Verzollung kümmern. Dafür kannst du den Inhalt beschreiben und einen Zahlungsnachweis einsenden, einfacher ist es, direkt beim Zoll vorbei zu schauen und dort den Zahlungsnachweis vorzulegen und den Inhalt zu beschreiben. Du musst das Paket dann öffnen, um zu zeigen, dass wirklich das drin ist, was du beschreibst und wofür du bezahlt hast. Dann kannst du bar die Gebühren bezahlen und dein Paket mitnehmen. Ist ein Zollamt in der Nähe, ist dies der einfachste und schnellste Weg. Für die Lagerung deines Pakets beim Zoll fallen 50 Cent pro Tag an, die Gebühren werden aber erst ab 5€ erhoben. So ist es zumindest beim Zollamt Hannover, ob andere das genau so machen, weiß ich nicht. Also sollte man sich innerhalb von 10 Tagen um die Verzollung kümmern.
Und dann gibt es noch meine "Lieblingsfirma" - die GDSK, Gesellschaft deutscher Schnellkuriere. Alle Sendungen, die mit EMS aus China/Hongkong kommen, landen bei diesem zwielichtigen Verein. Das Internet ist voll von Berichten, mehrere Gerichtsverfahren laufen/liefen gegen die und die Medien berichten. Diese nehmen sich jedes (!) Paket/Päkchen/Brief, welches per EMS verschickt wurde und kümmern sich beim Zoll für dich darum. Freundlich oder? Klingt zunächst so. Das Problem ist, dass man lange keine Wahl hatte und sie dafür eine nette Summe kassieren. 29,75€, selbst wenn der Warenwert unter 22€ lag und das Paket somit zollfrei war - aber der "Service" muss bezahlt werden. Alternativen zur Bezahlung der knapp 30€: Selbstabholung des Pakets beim Hauptzollamt Frankfurt. Dürfte nur für wenige in Betracht kommen
Außerdem muss die komplette Zollabwicklung selbst gemacht werden, das heißt einige Seiten Formulare ausfüllen, trotz Hilfen im Internet dauert das 1-2 Std. Oder zurückschicken lassen. Seit kurzem hat man noch Möglichkeit drei: Die komplette Zollabwicklung selbst machen, aber die Sachen nicht vor Ort nach Frankfurt zu bringen, sondern über die GDSK digital übermitteln zu lassen. Das kostet dann nur 4,50€ Gebühr bei der GDSK zzgl. der regulär anfallenden Steuern/Zoll. Daher: Bestellungen aus dem Raum Asien nie per EMS verschicken lassen.