also im Grunde genommen gibt es für den Kunden nur Nachteile bei VOIP. Verstehe ich dich richtig: keinen Notruf bei Stromausfall? Heißt, es wird vorausgesetzt, dass jeder ein Handy hat (aber gut das wird jetzt zu OT).
Naja, nicht
nur. Ich habe ja auch zwei Vorteile genannt.
zu 1.) Also die Horstbox ist interessant. Ggf. müsste man sich ein potenteres Produkt suchen. Ich habe zwei analoge Telefone und eine Alarmanlage, die einen analogen Ausgang hat. Also werden drei analoge Endgeräte ihren Platz finden müssen. Und du kannst die Telefonanlagenfunktion der Horstbox ansonsten uneingeschränkt empfehlen... heißt, sie hat jeglichen Funktionsumfang, der man von einer TK-Anlage erwarten kann?
Bei zwei Nebenstellen kann man ja nicht soo viel erwarten. Aber z.B. Least Cost Routing und zwischen den beiden Nebenstellen makeln kann sie. Wen du besondere Features benötigst, dann schau besser vorher ins manual oder nach Erfahrungsberichten. Die Horstbox war nur ein mögliches Beispiel für ein günstiges Gerät. Ich habe bisher eine verbaut, die funktioniert auch. Aber mehr als einen VOIP-Zugang aufrechterhalten tut sie da nicht.
zu 2.) und das würde auch mit dem Asus Router ohne weiteres funktionieren, so wie ich das in einem deiner längeren Posts gelesen habe!
Prizipiell geht das hinter jedem Router. Der Router muss dafür keine besonderen Fähigkeiten haben, nur QoS könnte nützlich sein, aber auch das können heute die meisten Geräte. Also kann man den Router in erster nach Stabilität und WLAN-Leistung auswählen. (QoS = QualityOfService, das gibt die Möglichkeit bestimmten IP-Traffic zu priorisieren, ohne QoS kann es z.B. passieren, dass dein Telefonat stottert, wenn Du gleichzeitig einen Download machst.)
zu 3.) das wäre wohl auch eine interessante Lösung, da die aktuellen analog Telefone von Siemens ohnehin DECT sind. Also müsste ich die DECT Station an den Router bzw. Modem anschließen. Müsste die Mobilteile an die DECT Station anmelden, fertig... die Alarmanlage kann ich ja dann an die Horstbox anschließen und ich hätte alles, was ich brauche. Oder? Ginge so mein Plan auf?
Ja, das würde gehen. Beachte allerdings, dass damit dann schon zwei der vier LAN-Ports belegt sind. Je nachdem wie viele PCs per Kabel an dem Router angeschlossen werden sollen, ist eventuell gar noch ein Switch nötig.
Wobei die Horstbox nicht an VDSL genutzt werden kann, oder?
Das stimmt, der integrierte Modem der Horstbox ist nicht VDSL-fähig. Das ist aber auch nicht nötig. Er wird hierbei nicht verwendet, denn das macht (bei mir) der Zyxel, weil er das gut kann.
Ausserdem würde ich von der Horstbox die Fnger lassen. Es gibt schon Gründe wieso sich diese gegen die Fritzbox nicht durchsetzen konnte trotzt dieses Kampfpreises.
Auch das ist richtig, aber in diesem Anwendungsfall auch weniger von Bedeutung, denn Modem/Router/WLAN der Horstbox werden hier ja nicht verwendet. Das macht der ASUS RT-N66U, der kann das besser (bei mir im Moment noch der alte Netgear 3500L v2). Hier muss bei der Horstbox nur VOIP funktionieren. Bei der Mutter eines Freundes habe ich vor ca. 1,5Jahren eine Horstbox als reinen VOIP-Adapter installiert und bisher habe ich keine Beschwerden gehört.
(Ok, vielleicht ist der Notruf fehlgeschlagen und sie liegt seitdem tot vor'm Telefon.. ja, das war jetzt sehr schwarz
)
Das ist einer der Vorteile der Aufteilung aller Funktionen auf Einzelgeräte:
Selbst wenn jetzt doch das VOIP mit der Horstbox z.B ein gewisses Feature nicht böte, das eventuell irgendwann benötigt wird, oder sie sich als zu instabil entpuppt. Oder wenn sie irgendwann den Geist aufgibt - dann muss nicht eine Fritzbox für 170€ entsorgt/ersetzt werden (wonach man wieder am Anfang aller Fragen steht, was nun als Nächstes gekauft werden muss...), sondern nur ein einfaches Gerät mit geringer Funktionalität für 20€, welches seine Funktion einwandfrei erfüllt. Außerdem lassen sich Probleme so hardwareseitig leichter eingrenzen. Das selbe trifft auch auf alle anderen Geräte der Kette zu. Die Horstbox wurde oben auch nur als
günstige Möglichkeit genannt, nicht etwa als das NonPlusUltra. Welches Gerät jetzt als reiner VOIP-Adapter das
bestmögliche ist ist mir auch nicht bekannt, aber immerhin besteht beim Aufbau aus Einzelgeräten eine große Auswahl an Geräten und die Chance sich das Beste auszusuchen das der Markt momentan hergibt.
Natürlich hat jeder Weg seine Vor und Nachteile.
Z.B mag die initiale Konfiguration mehrere unabhängiger Geräte aufwendiger erscheinen. Auch hat man einen (zumindest theoretisch) etwas höheren Stomverbrauch, der bewegt sich allerdings im einstelligen jährlichen Bereich. Auch hat man ein paar elektronische Spielereien mehr im Haus. In kleinen Wohnungen ohne "Versteckmöglichkeiten" mag das die Frau des Hauses stören.
Dafür aber kann man Fehler/technische Probleme leichter eingrenzen. Und falls ein Defekt vorliegt, oder aber ein Firmwareproblem, oder ein Feature in einem der Teilbereiche mangelt, dann hat man dafür den Vorteil, dass es sehr einfach ist, ein neues Gerät für genau den betroffenen Bereich zu finden, wohingegen es im Bereich der "eierlegenden-Wollmilchsäue" sehr dünn gesäht ist und man in der Regel nie ein einzelnes Gerät findet welches alle Funktionen zufriedenstellend erfüllt.
Ich möchte hier betonen dass es mir hier weniger darum geht dkh99 bestimmte Gerät aufzuschwätzen, sondern ihm das Konzept von Einzelgeräten an Hand von Beispielen zu erklären, da er sich nach meiner Beschreibung der drei grundsätzlichen Wege für diesen Weg besonders interessiert hat. Denn natürlich kann ich alle Geräte dieser Welt weder kennen noch besitzen.
Was den Zyxel angeht kann ich da allerdings aus meiner eigenen Erfahrung mit diesem Gerät berichten, dass er sein Geld wert ist. Es gibt natürlich auch ein paar andere in Frage kommende Produkte, evtl. sogar günstiger, aber für jene kann ich natürlich nicht sprechen.
Betreffend der Horstbox kann ich wie oben schon geschrieben, sagen, dass sie sich bei einer Person im Einsatz befindet und dort als reiner VOIP-ATA funktioniert.
Den ASUS RT-N66U besitze ich noch nicht selbst, plane allerdings einen zu kaufen. Was ich kenne ist das OpenSource Router-Betriebssystem Tomato, welches ich seit vielen Jahren auf verschiedensten Routern verwendet habe und als geradezu "Langeweile-erregend-stabil" kennengelernt habe. Die zahlreichen Erfahrungen anderer Benutzer, welche diesen Router bereits seit Längerem unter Tomato benutzen sprechen für sich.
Die verlinkte Siemens DECT-Basistation war hingegen einfach nur die erstbeste, die mir Amazon gefunden hat. In der Regel machen solche Geräte (im Gegensatz zu IT-Hardware, wie z.B. Routern mit integrierter VOIP-Funktion...) ja auch keine Schwierigkeiten, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber VOIP-Routern ist.
Warum ich selbst keine Horstbox habe? Weil ich kein Festnetztelefon brauche! Ich telefoniere nur über das Handy 'raus und wenn mich jemand mit Festnetzflatrate günstig anrufen will, dann kann er meine Sipgate-Nummer (keine Grundgebühr) anrufen, das wird dann vom Router auf mein Smartphone weitergeleitet wo es von CSIPSimple empfangen wird. Sehr akkuschonend dank einer Umleitung über pbxes.org und TCP.
Warum ich keinen ASUS RT-N66U habe? Weil es den leider noch nicht gab, als ich meinen Netgear 3500L v2 gekauft habe.
Aber:
Es steht natürlich grundsätzlich jedem offen, einzelne oder Geräte, anderer Art zu verwenden. Das ist ja auch gerade der Sinn beim Aufbau aus Einzelgeräten! Für die jeweilige Funktion das Gerät aussuchen, welches es am Besten kann. Die Beispiele sollten in erster Linie zeigen, dass das nicht einmal teurer sein muss, als eine einzelne Fritzbox, die auch niemals in allen Teilbereichen so viel leisten kann, wie eine Kombination aus jeweils speziell dafür ausgesuchten Gerät. Auch ist sie auf Grund ihrer technischen Komplexität wesentlich defekt/störanfälliger als jedes Gerät mit geringerer Funktionalität. Wichtig ist nur zu wissen und zu verstehen, unter welchen Bedingungen man sich erst einmal die Chance verschafft, überhaupt eine Wahl zu haben, denn bei VDSL ist das leider nicht mehr so einfach wie früher.
Ich will hier aber auch kein Votum gegen die Fritzbox ausstellen! Die Vor und Nachteile habe ich ja schon im langen Post abgehakt. Die Fritzbox gibt einem die Chance erst einmal Alles auf die Schnelle
irgendwie zu haben. Wer jedoch auf Dauer das Bestmögliche, sowohl in Preis als auch Funktion, herausholen will und bereit ist dafür etwas Zeit zu investieren, der wird die Flexibilität von Einzelgeräten zu schätzen lernen.
Wichtig ist, zusammengefasst
-dass ein Vectoring-fähiger Modem vorhanden ist, oder ein entsprechender Modemrouter mit der Fähigkeit den Routerteil zu umgehen (Bridge-Mode)
-dass Router ODER Modem VLAN-Tagging beherrschend müssen
-Und bei einigen Anbietern(aber nicht bei Telekom!), dass die VOIP-Telefonie des Anbieters in dieser Kombination möglichweise nicht benutzt werden kann (Sehr wohl aber die eines unabhängigen VOIP/SIP-Anbieters)
Dann steht einem die Welt der freien Gerätewahl offen.