Heute Nacht ist es wieder passiert: Automatischer Neustart, obwohl die Gruppenrichtlinie "Keinen automatischen Neustart für geplante Installationen automatischer Updates durchführen, wenn Benutzer angemeldet sind." aktiviert ist.
Kann ich bestätigen. War davon selbst betroffen. Die Gruppenrichtlinie ist definitiv nutzlos und wohl noch ein Relikt aus alten Zeiten.
Meine Lösung privat: Alle Rechner und Notebooks auf Debian Stretch MATE und Ubuntu MATE 16.04 umgezogen, sowie mein Dell Tablet auf Windows 8.1 Pro gedowngradet (wird momentan unter Linux leider nur rudimentär unterstützt). Jetzt bin wenigstens wieder ich Herr im Haus und hab kein System mehr, welches alle paar Monate grundlegende Funktionen und APIs vollautomatisch und erzwungen verändert und mir ab und zu einfach so aus Spaß den Rechner neu startet.
Sicherlich ist das keine Lösung für jedermann, aber da ich eh bereits seit einigen Jahren Linuxnutzer gewesen bin * und meine Programmauswahl daher im Laufe der Zeit komplett an die verfügbaren Linuxanwendungen angepasst habe, konnte ich den Wechsel relativ einfach vollziehen. Ist meist nur eine Frage der Selbstdisziplin und ob man gewollt ist den Komfortbereich zu verlassen und nahezu jedes Stück Software von Grund auf neu zu erlernen und mit dessen anderen Macken zu leben.
* Kleine Anekdote: Im Frühjahr 2015 bin ich von Linux zurück zu Windows gewechselt, da ich mich über die ständigen Veränderungen im Linuxbereich geärgert habe (wurde von der Umstellung auf Systemd geplagt und der Ungewissheit wie u. a. Ubuntu's Paketmanagement und Displayserver in Zukunft aussehen wird). Da kam mir Windows gerade recht: Alle ~3 Jahre eine neue Version, welche dann selbst über 10+ Jahre mit Sicherheitsupdates und Bugfixes unterstützt wird. Keine neuen Features, kaum neue Bugs. Möchte ich was neues, dann kann ich jederzeit die nächste Version erwerben. Möchte ich das nicht, dann kann ich mich 10+ Jahre zurücklehnen und ein absolut stabiles System mit bekannten Fehlern und Ungereimtheiten genießen. Ich war auch einer der Leute, die mit Windows 8.0 nicht wirklich unzufrieden gewesen sind (aber Windows 10 ist jetzt einfach zu viel des Guten).
Naja, dann kam Windows 10 und hat mir meinen Traum von Ruhe gehörig zerstört (hab immer noch außerhalb meiner Privatrechner mit dem Updatemodell zu kämpfen und fühle mich wie versklavt, da dauernd irgendwo neue Fehler auftreten, die natürlich alle unbedingt zeitnah behoben sein mögen), weshalb ich nun wieder bei Linux gelandet bin, was zwar immer noch die gleichen Unsicherheiten mit sich bringt, aber dennoch konservativer als Windows 10 ist. Interessanterweise ist auch der konservative MATE Desktop der einzige für mich brauchbare Desktop, da man z. B. bei KDE die Möglichkeit einer Bildschirmtastatur mit KDE 5 komplett entfernt hat (ebenso die Konfiguration von Wacom Tablets) und man bei GNOME essentielle Touchpadeinstellungen mit Version 3.22 entfernt hat.
Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als die automatischen Updates per Gruppenrichtlinien komplett abzustellen. Das bedingt natürlich auch die Installation eines anderen Virenscanners als Defender, da dieser seine Definitionsupdates auch per Windows-Update bezieht.
Danke Microsoft!
Könnte schief gehen. Zumindest wenn Du den Windows Update Service komplett deaktivierst ist Windows 10 nach (meines Wissens) 30 Tagen in einem nicht aktivierten Zustand, da über den Dienst auch die Aktivierung läuft. Bei Volumenlizenzen dürften es 180 Tage sein.
Das Problem hatten wir leider bei uns auf den Rechnern, weshalb wir nun die Situation haben, dass die Rechner nach jedem Neustart alles auf einen vordefinierten Zustand zurücksetzen und dann allesamt anfangen Updates erneut runterzuladen und damit das Netzwerk auslasten. Welch' sinnlose Beschäftigung und Verschwendung von Bandbreite.