@think-o-mat:
Grundsätzlich haben die Banken aber (wie schon beschrieben) folgendes zu lösen: Sparer wollen ihr Geld eher kurzzeitig anlegen bzw. kurzfristig über ihr Geld verfügen. Die Kreditnehmer brauchen das Geld aber eher längerfristig für ihre Unternehmung oder eine Immobilie.
Giereiger werden Banken durch höhere Zinsen nicht. Dadurch das Banken sehr gut organisiert sind und recht viele Informationen besitzen, sind sie sehr rationale Akteure. "Gierigkeit" ist aber doch etwas emotionales.
Einer Bank ist auch klar, dass wenn sie Geld in einer Investition verliert, d.h. z.B. ein Kreditnehmer der ein Unternehmen gegründet hat pleite ist, der Kunde/Sparer immer noch sein Geld haben möchte. Zumindest im Regelfall, wenn es um normale Spareinlagen geht. Die Bank macht also auch Verlust, denn normalerweise ist ja nicht ein Sparer einer bestimmten Investition "zugeordnet", sondern alle Sparer bekommen ihr Geld.
Was aber nicht in Ordnung ist, ist wenn Banken das Risiko für das sie die Risikoprämie (den Zins) kassieren, sozialisieren. Wenn also bei Ausfall Unbeteiligte dafür aufkommen sollen.
Beim Ausfall der griechischen Staatsanleihen würden im April/Mai die deutschen Banken um die 25 Mrd. € verlieren.
Das Problem dabei ist aber: die Banken wissen untereinander nicht, wieviele griechische Staatsanleihen die anderen Banken haben und damit abschreiben müssen. Dadurch wird der Interbankenmarkt gestört. Denn eine Bank leiht der anderen kurzfristig kein Geld mehr, wenn sie befürchtet, dass die andere Bank geht morgen pleite weil sie zu viele griechische Staatsanleihen gekauft hat. Das Mißtrauen zwischen den Banken verhindert also einen funktionierenden Interbankenmarkt.
Der ist aber unerlässlich, damit Banken die Aufgabe des zeitlichen Glättens von Anleihen erfüllen kann.
Wäre bekannt, welche Bank wie viele griechische Anleihen hat und welche Bank damit pleite geht und welche nicht, dann hätten wir kein Problem: diejenigen die sich verspekuliert haben gehen pleite und die "vernünftigen" nicht.
Leider bekommen aber die Vernünftigen durch das Mißtrauen auf dem Interbankenmarkt nun auch kein Geld mehr und auch diese Banken wären in ernster Gefahr.
Gier ist grundsätzlich kein Problem: wenn die riskante Anleihe schiefgeht, dann hat man eben Pech gehabt. Problematisch ist nur, wenn zu viele gleichzeitig in Not kommen und damit auch Unbeteiligte wie oben beschrieben in Bedrängnis geraten. Und genau das würde beim Staatsbankrott Griechenlands passieren.
Grüße
bassplayer