@cuco:
Eine ganze Menge. DVB-T/T2 ist keineswegs ein regionales Produkt, sondern inzwischen weltweit - selbst in vielen Entwicklungsländern - etabliert. Unsere Kritik richtet sich nicht gegen den Standard als solchen, sondern gegen die technische Umsetzung in Deutschland, die es aufgrund der Inkompatibilitäten mit sich bringt für viele Nutzer, wieder in Hardware investieren zu müssen. Und zwar ausschließlich in Deutschland, weil dort eben nicht ein kurzer Blick über den Tellerrand unternommen wurde. Dann hätte man nämlich leicht erkennen können, dass überall sonst DVB-T2 mit H.264 im HD-Fernsehen realisiert wird, ohne dass es zu teuren Neuanschaffungen kommen muss. Wir hier in UK haben das schon seit längerer Zeit. Sicher ist H.265/HEVC moderner und benötigt weniger Bandbreite, aber es nutzt halt keiner. So war es damals mit den Videokassetten-Standards ebenfalls.
"Es nutzt halt keiner" ist nur eine Frage der Zeit. Das war quasi auch eine Argumentation damals gegen H.264. Das nutzte damals auch noch kaum einer. Und ansonsten kam hier schon die passende Antwort dazu:
Das ist schlicht falsch: Selbst wenn man bei uns DVB-T2 auf Basis von H.264 eingeführt hätte, wären Investitionen in Hardware nötig. DVB-T2 ist nicht kompatibel zum alten DVB-T1. Ich weiß zwar nicht, ob es in UK vormals ein DVB-T1 gab, aber bei der Umstellung wird auch dort ein Austausch der Hardware nötig gewesen sein.
Als kleine Erinnerung. Zwischendurch wurde das Farbfernsehen erfunden. Ich glaube, dass es niemanden gab, der auf Farbfernsehen verzichtet hat, nur weil die alte 50er-jahre Röhre "noch gut ist" und er nicht in neue Hardware investieren wollte.
Im Vergleich zum analogen Fernsehen ist DVB-T schon sehr schnelllebig gewesen. Das analoge TV ist erstmals in Deutschland unter Adolf Hitler regional begrenzt eingeführt worden und hat somit mehr als 60 Jahre lang den Standard gebildet. Fernseher aus den frühen 50-er Jahren konnte man auch noch in den späten 90-er Jahren nutzen, sofern diese gut gewartet waren und noch einsatzfähig. Das geht mit DVB-T-Hardware in Deutschland nun demnächst nach schon etwa 13 Jahren nicht mehr.
Und zwischenzeitliche Umstellungen wie Farbfernsehen/PAL, Eingänge für neue Endgeräte (SCART, HDMI), usw. zählen nicht? Aber du hast schon Recht, das analoge TV hat länger gehalten, die alten Endgeräte konnte man auch nach Jahrzehnten noch irgendwie am Leben erhalten. Neue Standards gab es in der Zwischenzeit aber trotzdem und 13 bzw. 20 Jahre sind für mich trotzdem nicht schnelllebig.
Bei uns in UK sind es laut offiziellen Angaben der BBC etwa 3% der Haushalte. Wobei Handys dort nicht gesondert aufgeführt werden als Empfangsgerät. Wer noch ein altes Motorola oder Nokia hat, kann eh' nichts damit machen außer zu telefonieren. Einige konnten ja noch nicht einmal SMS empfangen und versenden.
3% der Haushalte? Das ist dann vermutlich auch auf Basis der Leute berechnet, die bei der Gebühr angeben, kein Endgerät dieser Art zu besitzen? Sonst kann ich mir das nicht vorstellen. Kein Fernseher, kein Laptop, kein PC, kein Handy (auch mit so manchem uralten Modell konnte man schon Radio hören und eine Weile konnte man diverse Radiosender sogar per Anruf auf eine Telefonnummer hören, dann zählt also jedes Handy, mit dem man telefonieren kann, als Endgerät), kein Radio (auch kein Experimentierkasten des Kindes, mit dem man einen Mittelwellenempfänger aufbauen kann) und auch kein Multifunktionsgerät, welches irgendeine dieser Funktionen mitbringt (AV-Receiver, der Radiofunktionalität mitbringt, Festnetztelefon, das z.B. via Fritz!Box Radiostreams hören kann, und wenn man die Call-In-Methode der Radiosender mitzählt, ist überhaupt jedes Telefon schon ein Empfänger. Gar nichts davon vorhanden? Das trifft wohl wirklich nur auf die allerwenigsten zu. Klar, es wird solche geben, aber 3%?
Das bezieht sich rein auf DVB-T.
Dazwischen kamen dann noch Umstellung von SD auf HD, dann auf FullHD
Was hat das mit DVB-T zu tun? In der Zwischenzeit kam auch der Core2Duo und die Core-i-Serie auf den Markt, ebenso der Golf 5, Golf 6 und Golf 7. Das kümmert DVB-T wenig... Mit den DVB-T-Receivern konnte man 13 Jahre Fernsehschauen, ohne irgend etwas zu verändern. Das haben meine Eltern so gemacht und auch meine DVB-T-Technik ist fast so alt. Umstellungen gab es in der Zeit keine, außer vielleicht mal ein Transponderwechsel für den ein erneuter Sendersuchlauf nötig war.
dann Geldeintreiberei der Privaten trotz Finazierung über Werbung durch Bezahlfernsehen.
Da kann aber doch DVB-T wenig dafür. Abgesehen davon konnte man auch die privaten via DVB-T die ganze Zeit ohne irgendeine Veränderung schauen.
Satellitentechnik wurde auch irgend wann mal umgestellt.
Auch das hat nichts mit DVB-T zu tun...
Nicht mehr lange und selbst über Satellit wird auch alles verschlüsselt, dann gibt es praktisch kein TV mehr kostenlos.
Auch jetzt ist TV doch nicht kostenlos, oder? Die öffentlich-rechtlichen zahlst du per GEZ, die privaten "zahlst" du, indem du dich mit Werbung vollrieseln lässt. In Zukunft musst du vielleicht trotzdem einen Beitrag dafür bezahlen. Ob du das bezahlst oder auf die privaten verzichtest, ist dann deine Sache. Die "Grundversorgung" mit öffentlich-rechtlichen bleibt ja. Und wenn die privaten nur noch gegen Bezahlung zu empfangen sind, nennt man das Pay-TV. Sind nicht die ersten Sender, die von privat zu Pay-TV wechseln (Stichwort MTV).
Dann darf der Steuerzahler die Privaten retten, weil es sich keiner mehr leisten kann :thumbup:
Puh, ob das wirklich passieren wird? Oder ob die dann einfach pleite gehen?
Die Privaten kann ich schlichtweg nicht bezahlen
Ich zum Beispiel will sie gar nicht bezahlen. Ist aber halt Geschmackssache.
die ÖR könnte man sich sparen.
Auch das ist wohl Geschmackssache. Ich gucke nicht viel Fernsehen, aber wenn dann sind es die öffentlich-rechtlichen. Für mich ist das also nichts, was man sich sparen kann.
Da wird man zum Empfang fast schon gezwungen und finanziert solchen Mist wie bei ZDFinfo, wo einen täglich frisch aufgewärmter Hitler grüßt.
Tjoar, nicht alles, was auf den öffentlich-rechtlichen kommt ist top. Aber abgesehen davon ists halt Geschmackssache.
Aber das ganze driftet hier eh ab, was hat das alles noch mit DVB-T zu tun (und viel wichtiger: was hat es mit der Ursprungsfrage zu tun?)?