Wechsel auf IP-Zugang der Telekom sinnvoll?

Es ist vollbracht: Der Anschluss ist umgestellt, ich habe das Kabel aus der TAE bekommen und die FritzBox 7390 ist konfiguriert :eek:

Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Anschluss. Das Internet ist wesentlich schneller und beim telefonieren habe ich noch keinen Unterschied bemerkt. Einzig der Verbindungsaufbau dauert etwas länger (ca. 1-2 Sekunden bis die Nummer gewählt wird).

Ein Problem habe ich jedoch mit dem WLAN:
Nachdem ich mir extra (auf eure Empfehlung) die FritzBox mit 2,4 und 5 GHz gekauft habe, muss ich sagen, dass das 5GHz Band deutlich schlechtere Leistung liefert!

2,4 GHz: 31Mbps Downstream, Ping 20ms, super Stabil, 80% Signalstärke
5 GHz: 4Mbps Downstream, 31ms, ständig Verbindungsabbrüche, 70% Signalstärke

Der Witz ist: Je nach Position in der Wohnung sind hier 4 bis 9 WLANs im 2,4 GHz Bereich unterwegs und kein einziges im 5 GHz Band!

Nun habe ich zwei Fragen:
1. Warum ist das so?
2. Was kann ich verändern um das 5 GHz Band auch stabil zu bekommen?
 
Kleiner Tipp, mit 31Mbps Empfang im WLAN wirst du deinen VDSL50 nicht ausreizen können. Nur als Info wenn du mal einen Speedtest machst und dich wunderst.

FritzBox Firmware aktuell? Evtl. mal Laborfirmware probieren (kein Garantieverlust).
WLAN Kanal Einstellungen ändern, ggf. mal für das 5GHz Band eine andere SSID einstellen.
Am Rechner/Laptop Treiber prüfen und aktualisieren, Einstellungen zur Sendeleistung prüfen.
 
Du könntest evtl. den Kanal für 5Ghz manuell festlegen. 5Ghz auf Auto war bei mir (7490) völlig unbrauchbar, das hat mein X230 nicht verbinden können. Hab dann auf einen 100er Kanal manuell eingestellt und nun brummts.

Edit: Joa, eine zweite SSID für 5Ghz hab ich auch eingestellt.
 
Kleiner Tipp, mit 31Mbps Empfang im WLAN wirst du deinen VDSL50 nicht ausreizen können. Nur als Info wenn du mal einen Speedtest machst und dich wunderst.

Genau das ist der Grund warum ich das 5 GHz Band noch stabil zum laufen bringen will. Ansonsten könnte ich auch bei 2,4 GHz bleiben. Mit dem 5er-Band erhoffe ich mir meinen VDSL50er Anschluss mit 48Mbps voll ausreizen zu können.

FritzBox Firmware aktuell? Evtl. mal Laborfirmware probieren (kein Garantieverlust).
WLAN Kanal Einstellungen ändern, ggf. mal für das 5GHz Band eine andere SSID einstellen.
Am Rechner/Laptop Treiber prüfen und aktualisieren, Einstellungen zur Sendeleistung prüfen.

Ja, Firmware ist aktuell. Habe eine andere SSID als beim 2,4er Band. Kanal war schon auf Auto und 36 und 100. Immer instabil!
Treiber am Rechner sind aktuell. Die Verbindung ist auch auf zwei anderen PCs und dem Smartphone im 5er Band instabil.

Noch weitere Tipps?
 
Auch wenn ich jetzt diesen Thread hier missbrauche, aber eigentlich beschreibt der Threadtitel genau meine Frage:

Aber die Telekom hat heute meinen Eltern das Angebot gemacht den ISDN-DSL Anschluss (3MBit) auf einen reinen IP-Anschluss umzustellen. Damit könnten die jetzt bis zu 16MBit anbieten, vorraussichtlich sollte dann eine effektive Rate von 12MBit anliegen, aber definitiv wesentlich mehr als die jetztigen 3MBit. Es wurde wohl nachgefragt, welcher Router aktuell verwendet wird und dass dann ein Techniker vorbei kommen würde und den Splitter abbauen würde. Die Geschwindigkeitssteigerung sei möglich, da der Anschluss dann angeblich auf einen anderen Port geklemmt wird und durch den Wegfall des Analog/ISDN Frequenzbandes das DSL mit mehr Bandbreite an der Leitung anliegen soll (so wurde es meinem Vater erklärt).

Jetzt ist hier halt die Frage ob der Wechsel sinnvoll ist, gerade auch in der Beziehung, dass mein Vater ca. 1-2 Mal in der Woche im Home-Office arbeitet und dort auf eine stabile Telefonverbindung angewiesen ist. Allerdings wäre eben im Home-Office auch eine schnellere Verbindung, als die aktuellen 3MBit (vor allem im Upload bremsen aktuell die 378kbit/s doch recht arg) wünschenswert. Durch den Wechsel auf den reinen IP Anschluss, würden meine Eltern auch noch ca. 5€ im Monat sparen. Zusatzfrage wäre hier, ist der ISDN Anschluss inzwischen der Telekom wirklich so viel teurer, dass sie selbst zu einem Wechsel raten, bzw. die 5€ weniger Umsatz im Monat so hinnehmen.

Ist VOIP inzwischen bei der Telekom zuverlässig, auch mal bei zwei gleichzeitigen Verbindungen? Was man auch sagen muss, die 3MBit sind aktuell bei meinen Eltern sehr stabil, bei Nachbarn ca. 300-500m weiter, schwankt die Bandbreite im Sekundentakt zwischen 0,7 und 2Mbit/s. Am Wochenende fällt diese Bandbreite noch mehr! Jetzt habe ich auch etwas Angst, dass durch die Umstellung die DSL Geschwindigkeit in Zukunft auch hier am Anschluss sehr unterschiedlich ausfallen wird.

Ich habe hier bei mir in der Großstadt einen VDSL-50 Anschluss von Congstar, bei dem für den privaten Gebrauch die VOIP Funktion sehr gut funktioniert. Das einzige, was ich hier manchmal habe ist immer wieder ein Piepton der manchmal unverhofft auftritt. Wie wenn ich eine Taste am Gigaset Mobilteil drücke. Bisher konnte ich noch nicht herausfinden, ob das an meinem Anschluss , der Kombination Gigaset-Mobilteil und Fritz-Box oder am Anschluss meines Gesprächspartners auftritt.

Hat hier vielleicht jemand Erfharungen mit den reinen IP-Anschlüssen der Telekom. Mir ist halt etwas schleierhaft, wie die Telekom plötzlich, nach ca. 8-10 Jahren oder so, ohne eine neue Verkabelung die Geschwindigkeit angeblich von 3Mbit auf 12Mbit erhöhen kann.
 
Sollte ein Adernpaar verfügbar sein würde ich jetzt einfach den IP-Anschluss herstellen lassen. Wenn es funktioniert kann man immer noch den ISDN kündigen.
Diese Vorgehensweise empfehle ich auch bei Betreiberwechsel etc. Hat den unschätzbaren Vortel das man nie Offline ist, sowie das Gehampel der Anbieter in Fragen der Schuldzuweisung warum der Wechsel doch nicht so reibungslos erfolgt, elegant umgeht.
 
Hmm, das mit dem zweiten Anschluss wäre natürlich eine gute Idee, dann müsste man nur schauen wie man das mit den aktuellen ISDN-Nummern regelt, ob man die danach umziehen kann. Aber da werde ich mich mal mit der Telekom beraten. Ein zweites Adernpaar liegt hier tatsächlich im Haus an, da vor ISDN-Zeiten hier ein zweiter Analog Anschluss geschaltet war.
 
Mir ist halt etwas schleierhaft, wie die Telekom plötzlich, nach ca. 8-10 Jahren oder so, ohne eine neue Verkabelung die Geschwindigkeit angeblich von 3Mbit auf 12Mbit erhöhen kann.
Die Technik hat sich seitdem ja doch etwas weiterentwickelt. Früher wurden Anschlüsse mit fester/garantierter Bitrate geschaltet. Diese war so ausgelegt, dass die Anschlüsse auf jeden Fall immer 100%ig funktionieren. Mittlerweile sind alle Anschlüsse als RAM-Anschlüsse ausgeführt, der Router handelt die maximale Geschwindigkeit nun selbst dynamisch mit der Gegenstelle aus und kann so meist deutlich höher synchronisieren als mit fester Bitrate.

Zudem wurden die Schaltgrenzen für bestimmte Anschlüsse in den letzten Jahren immer wieder angehoben, da technisch einfach mehr möglich ist als man früher annahm. Der Annex J Anschluss, wie Du ihn vermutlich bekommen wirst, benutzt zudem das früher für Telefonie gesperrte untere Frequenzband und kann so noch mehr Upload liefern (wie Dir schon richtig erklärt wurde).

Zusatzfrage wäre hier, ist der ISDN Anschluss inzwischen der Telekom wirklich so viel teurer, dass sie selbst zu einem Wechsel raten, bzw. die 5€ weniger Umsatz im Monat so hinnehmen.
Die Technik ist alt und wartungsanfällig.

Es wurde wohl nachgefragt, welcher Router aktuell verwendet wird und dass dann ein Techniker vorbei kommen würde und den Splitter abbauen würde.
Und, welchen Router hast Du denn? :)

ISDN auf IP-Anschluss ist immer etwas gefährlich. Welche Geräte möchtest Du denn zukünftig an dem Anschluss einsetzen? ISDN-Telefone, analoge Telefone, Fax, etc.? Wenn Du manche ISDN-Geräte oder sogar eine eventuell vorhandene Telefonanlage weiterbenutzen willst, so ist die Auswahl an Routern sehr eingeschränkt. Dann bräuchtest Du auf jeden Fall einen Router, der einen S0-Bus bereitstellen und mit Annex J umgehen kann, z. B. den Speedport W921 oder Fritzbox 7270, 7390, 7490.


Grüße
Thomas
 
Die Telekom hatte es bei uns auf Grund des maroden Leitungsnetzes in unserer Straße nichts mehr auf die Reihe bekommen.
Wir hatten Leistungseinbrüche zu den Stoßzeiten und immer wieder Ausfälle bei Internet und Telefonie (Analog).
Nach dem mir der TelekomTechiker verraten hatte wie es um die Anschlüsse in den Straßenverteilerkästen steht (Grünspan
auf den Klemmen etc..) habe ich zu KabelBW gewechselt. Deren Glasfaserleitungen hier haben noch keine 20 Jahre auf dem
Buckel. Seit 2 Jahren stabiles Netz und Telefonie; bisher noch keine Ausfälle und Störungen. Toi toi toi...

Manche Entscheidungen hängen auch von den örtlichen Begebenheiten ab.
 
@Jakobus: Leider gibt es bei meinen Eltern auf dem Land nichts anderes als die Telekom Leitung, ok vielleicht noch LTE, aber ob das besser ist, bezweifel ich jetzt einfach mal. Sogar der DAB+ Sendemast wurde kurz vor Weihnachten abgeschaltet. Ob die nächsten 2 Jahre noch ein lokaler DSL Anbieter kommt, ist auch fraglich.

@thom53281:
Die alte ISDN Anlage ging vor ca. drei Jahren defekt, deshalb wurde das Telefonnetz im Haus auf DECT und SIP-Telefonie umgestellt. Wird alles über eine Fritz-Box 7390 gemanaget. Hierdurch werden eigentlich nur noch DECT-Telefone, ein SIP-Telefon (angeschlossen an die Fritz-Box und verwendet dadruch eine eigene MSN nach außen).
Ja es soll auch ein FAX verwendet werden (Empfang über die Fritz-Box -> automatischer Weiterversand als E-Mail) Zum Versenden eines Faxes dient allerdings noch das gute alter analoge Laser-Fax, wird aber nur zum Versenden eines Faxes eingeschaltet , was inzwischen sehr selten vorkommt. Ein einziges ISDN-Telefon hängt aktuell noch an der Fritz-Box.
Da aktuell aber schon alles über die Fritz-Box eingerichtet ist, hoffe ich, dass nach der Umstellung, hier einfach die Telefonnummern in der Box geändert werden müssen und dannach hoffentlich alles funktioniert, aber mal abwarten. Ich denke aber, dass mein Vater dann zum IP-Anschluss wechselt, auch wegen mangelnder Alternativen.

Bin froh, dass ich hier einen VDSL-Anschluss habe und mit meiner VOIP-Nummer keine Probleme habe, auch der Faxversand funktioniert hier an meinem Anschluss.
Ich werde dann nach erfolgter Umstellung nochmal einen ersten Fazit hier kundtun.

Danke an eure Infos.
 
Da aktuell aber schon alles über die Fritz-Box eingerichtet ist, hoffe ich, dass nach der Umstellung, hier einfach die Telefonnummern in der Box geändert werden müssen und dannach hoffentlich alles funktioniert, aber mal abwarten.
Ja, hier müsste man in der Tat nicht viel machen. Nur hatte ich in letzter Zeit auch schon einige andere Fälle, darum frag ich lieber einfach mal nach. ;)

Beispiele:
"Speedport W503 funktioniert mit Annex J."
"Einfach Splitter wegbauen und Telefone an den Speedport anstecken", mit neuem Speedport W723 (kein S0-Bus) und einer riesigen ISDN-Telefonanlage inkl. ISDN-Telefone.


Grüße
Thomas
 
So diese Woche hat die Telekom die neue Leitung geschaltet.
Es hat eigentlich fast alles funktioniert, das Problem war nur, dass die alte Leitung am morgen abgeschaltet wurde und auf die neue gewechselt wurde. Allerdings kamen die neuen Zugangsdaten, erst am Umschalttag mittags mit der Post, d.h. ein Internetzugang war erst am Nachmittag wieder möglich.

Auch aus den versprochenen 12MBit wurde leider nichts, es sind leider nur 7Mbit geworden. Telefonie, etc. funktioniert soweit auch ganz gut, allerdings ist der Rufaufbau gefühlt langsamer als über ISDN.

Da ich ein älteres Modell der 7390 habe, musste ich den Splitter anfangs verbaut lassen, da der Fritz-Box kein passender TAE-Adapter beigelegt war. Das Anschlusskabel eines alten Telekomrouters erfüllt allerdings den Zweck. Jetzt nach Abbau des Splitters ist die Uploadgeschwindigkeit von ca. 900kbit/s auf ca. 1,8Mbit/s gestiegen, also gut viermal soviel als mit der alten Leitung.

Bisher bin ich mit der Umstellung zufrieden und meine Eltern froh, dass sie im kleinen Dorf doch unverhofft noch ein etwas schnelleres Internet bekommen haben. Mal schauen, ob in einigen Jahren dann noch der versprochene Breitbandausbau kommt. Leerrohre liegen z.B. schon bereit.
 
Guter Witz.... Vllt von einer anderen Firma aber nicht Telekom.
Das liegt nicht an der Telekom! Die Telekom legt solche Leitungen gerne,
das sieht man bei uns zu Hause: Nach jahrelangem Warten kam letztes Jahr der erste DSL-Ausbau (vorher gabs garnix-> jetzt bei mir sogar VDSL)
jetzt (kurz danach) ist der nächste Ausbau in Planung(weitere Ortsteile sollen VDSL bekommen)
Problem dabei: Blechen muss alles die Gemeinde(abzüglich Förderungen) die Telekom macht nur ein Angebot und kassiert letztlich ;)
 
Das liegt nicht an der Telekom! Die Telekom legt solche Leitungen gerne,
das sieht man bei uns zu Hause: Nach jahrelangem Warten kam letztes Jahr der erste DSL-Ausbau (vorher gabs garnix-> jetzt bei mir sogar VDSL)
jetzt (kurz danach) ist der nächste Ausbau in Planung(weitere Ortsteile sollen VDSL bekommen)
Problem dabei: Blechen muss alles die Gemeinde(abzüglich Förderungen) die Telekom macht nur ein Angebot und kassiert letztlich ;)

Genau und das ist der Punkt der gar nicht geht. Außerdem ist der Verzicht der Telekom auf Glasfaser der größte Witz des Jahrhunderts. Eigentlich sollte man die Manager Teeren und Federn.
 
Die Telekom ist ein privates Wirtschaftsunternehmen. Breitbandausbau ist für ein Wirtschaftsunternehmen ein Verlustgeschäft, da es Jahre dauert, bis die Investitionen wieder drin sind. Ein neuer Telekom 16.000er Anschluss kostet meist nicht mehr als ein DSL768 mit X Jahre altem Vertrag, durch den hohen Wettbewerb sogar oft weniger. Den meisten Menschen reicht aber derzeit ein 16.000er aus. Heißt: Jeder, der nach dem Ausbau auf einen 16.000er umsteigt, bringt der Telekom gar keinen Mehrgewinn. Die mit VDSL bringen ein paar € mehr im Monat.

Dem gegenüber stehen mehrere 10.000€ Investitionskosten für jedes ausgebaute Gebiet. Dass das nicht wirtschaftlich sein kann, ist klar. Die Telekom ist bisher in Deutschland ja auch für die Grundversorgung zuständig. Laut Gesetz ist aber jeder Haushalt, der einen einfachen Telefonanschluss besitzt, grundversorgt. Internet/DSL ist also bisher kein Grundrecht. Hier kann man der Telekom bisher nichts vorwerfen, hier ist der Gesetzgeber in der Pflicht, die Rahmenbedingungen anzupassen.

Außerdem ist der Verzicht der Telekom auf Glasfaser der größte Witz des Jahrhunderts.
Glasfaser bis in's Haus ist bisher imho noch nicht ausgereift und unbezahlbar, weil man zu jedem Haus ein neues Kabel vergraben müsste. Glasfaser bis zum nächstgelegenen Verteilerkasten wird bereits gebaut, sofern es von der Gemeinde bezahlt wird.


Grüße
Thomas
 
Die Telekom ist ein privates Wirtschaftsunternehmen. Breitbandausbau ist für ein Wirtschaftsunternehmen ein Verlustgeschäft, da es Jahre dauert, bis die Investitionen wieder drin sind. Ein neuer Telekom 16.000er Anschluss kostet meist nicht mehr als ein DSL768 mit X Jahre altem Vertrag, durch den hohen Wettbewerb sogar oft weniger. Den meisten Menschen reicht aber derzeit ein 16.000er aus. Heißt: Jeder, der nach dem Ausbau auf einen 16.000er umsteigt, bringt der Telekom gar keinen Mehrgewinn. Die mit VDSL bringen ein paar € mehr im Monat.

Dem gegenüber stehen mehrere 10.000€ Investitionskosten für jedes ausgebaute Gebiet. Dass das nicht wirtschaftlich sein kann, ist klar. Die Telekom ist bisher in Deutschland ja auch für die Grundversorgung zuständig. Laut Gesetz ist aber jeder Haushalt, der einen einfachen Telefonanschluss besitzt, grundversorgt. Internet/DSL ist also bisher kein Grundrecht. Hier kann man der Telekom bisher nichts vorwerfen, hier ist der Gesetzgeber in der Pflicht, die Rahmenbedingungen anzupassen.
Ja, leider. Auch wenn ich es nicht gutheißen würde (und jetzt wird es ausnahmsweise mal politisch), wenn das Telekommunikationsnetz noch in staatlicher Hand wäre, wäre so ein Ausbau viel leichter machbar. Dann müsste eben nicht auf Wirtschaftlichkeit/Amortisierung in den ersten 2 Jahren geachtet werden und der Ausbau würde auch nicht mehr erst dann stattfinden, wenn es eigentlich viel zu spät ist. Früher oder später führt kein Weg an der Glasfaser vorbei, denke ich. Und bis dahin halten wir uns mit einer Behelfslösung nach der anderen über Wasser. Wenn gar nichts mehr geht, kommt dann auch die Telekom auf die Idee, Glasfaser zu legen - um dann festzustellen, dass man nicht mal eben ganz Deutschland in 2 Wochen umrüstet...


Glasfaser bis in's Haus ist bisher imho noch nicht ausgereift und unbezahlbar, weil man zu jedem Haus ein neues Kabel vergraben müsste. Glasfaser bis zum nächstgelegenen Verteilerkasten wird bereits gebaut, sofern es von der Gemeinde bezahlt wird.
Nicht ausgereift? Unbezahlbar? Viel teurer als Kupferkabel ist das auch nicht. Nur: Das Kupferkabel liegt halt schon, die Glasfaser muss man auf kompletter Strecke erstmal legen. Nicht ausgereift passt auch nicht. Glasfaser wird im Netzwerkbereich seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Die Technik läuft.
Und wo ist das Problem daran, zu jedem Haus ein neues Kabel zu legen? Das ist mit Kupferkabel doch exakt genau so. Und mit Glasfaser gibt es sogar Abhilfe, man kann mehrere Lichtfarben in eine Faser schicken. 160 Farben in einer Faser mit je 10Gbit/s sind kein Problem mit heutiger Technik. Dann könnte man 160 Wohnungen mit einem einzigen Kabel anschließen. Andererseits würde ich eher empfehlen, jetzt eine komplette Glasfaser in jede Wohnung zu legen und nicht nur eine "geteilte". Wer weiß, wann sonst das Teilen der Farben zur nächsten Grenze wird sonst.
Dass es Geld spart, Glasfaser nur bis zum Verteilerkasten zu legen, finde ich irgendwie komisch. Wo sollte man die denn deiner Meinung nach sonst hinlegen? Genau da werden sie doch eben hingelegt, das ist ja das Ziel. Und von da gehts mit einer (oder mehreren) ausreichend performanten Glasfasern(n) weiter zum Backbone des Anbieters. So wie bei DSL auch, nur dass die Glasfaser eben noch näher an den Kunden kommt.
 
Dass es Geld spart, Glasfaser nur bis zum Verteilerkasten zu legen, finde ich irgendwie komisch. Wo sollte man die denn deiner Meinung nach sonst hinlegen? Genau da werden sie doch eben hingelegt, das ist ja das Ziel. Und von da gehts mit einer (oder mehreren) ausreichend performanten Glasfasern(n) weiter zum Backbone des Anbieters. So wie bei DSL auch, nur dass die Glasfaser eben noch näher an den Kunden kommt.
Eben das spart Geld! Ein richtig dickes Bündel Glasfaserkabel geht vom Backbone zur Vermittlungsstelle, von da gehen mehrere dünne Bündel zu den DSLAMS und bis dahin ist das alles noch ganz günstig(wird auch gemacht wenn's eben die Gemeinde oder der Staat zahlt)
Die Ganze Kleinfrickelei bis zu jedem Hausanschluß (wobei die Erdkabel nur selten in Leerrohren laufen in denen sie ohne Tiefbauarbeiten getauscht werden könnten) gegen Glasfaser zu tauschen wäre um ein Vielfaches teurer!
=>es werden DSLAMS aufgestellt und jeder der nah genug dran ist kann sich über 50Mbit/s freuen :eek: ach wäre das schön :rolleyes:
 
Viel teurer als Kupferkabel ist das auch nicht.
Die Glasfaserkabel an sich sind in der Tat nicht teuer. Was aber teuer ist, das sind die Geräte zur Verarbeitung der Kabel (Spleißgerät, Einblasgerät für die Leerrohre, etc.) und die Arbeit an sich. Die Technik bis in's Haus ist bereits sehr weit, aber noch nicht ausgereift. Trotzdem wird es noch Jahre dauern, bis das - von Pilotprojekten abgesehen - wirklich gebaut wird. In Rechenzentren herrschen btw. ganz andere Rahmenbedingungen als bei einem privaten Haushalt. Da hast Du keine Kinder, Tiere, Dreck, Feuchtigkeit, etc. Wenn Du mal den einen oder anderen Kupfer-Anschlusskasten gesehen hättest, dann verstehst Du, was ich meine. ;)

Dass es Geld spart, Glasfaser nur bis zum Verteilerkasten zu legen, finde ich irgendwie komisch. Wo sollte man die denn deiner Meinung nach sonst hinlegen?
Wie meinen?

Glas bis zum letzten Verteiler, dann Kupfer bis in's Haus. Ist bisher die praxistauglichste und billigste Lösung. Die Glasfaserkabel können dann später für FTTH weiterverwendet werden. Bisher werden dort btw. nur zwei Lichtfarben mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:32 benutzt (siehe hier). Heißt, mit einer Faser kann man maximal 32 Anschlüsse versorgen. Nicht alles, was in der Theorie möglich ist, ist auch praxistauglich.


Grüße
Thomas
 
Die Glasfaserkabel an sich sind in der Tat nicht teuer. Was aber teuer ist, das sind die Geräte zur Verarbeitung der Kabel (Spleißgerät, Einblasgerät für die Leerrohre, etc.) und die Arbeit an sich. Die Technik bis in's Haus ist bereits sehr weit, aber noch nicht ausgereift. Trotzdem wird es noch Jahre dauern, bis das - von Pilotprojekten abgesehen - wirklich gebaut wird. In Rechenzentren herrschen btw. ganz andere Rahmenbedingungen als bei einem privaten Haushalt. Da hast Du keine Kinder, Tiere, Dreck, Feuchtigkeit, etc. Wenn Du mal den einen oder anderen Kupfer-Anschlusskasten gesehen hättest, dann verstehst Du, was ich meine. ;)
Ja, die Verarbeitungsgeräte sind teuer. Aber wenn man ein paar Hundert/Tausend/Millionen Haushalte anschließt, relativiert sich das ;)
Und warum sollten Kinder/Tiere/Dreck/Feuchtigkeit zum Problem werden? Glas korrodiert im Gegensatz zu Kupfer nicht und im Hausanschlusskasten fummelt ein Kind auch eh nicht rum.

Sorry, ich hatte deinen Satz genau falsch herum verstanden. Der klang für mich zunächst nach: Wir legen die Glasfaser nur vom Haus bis zum Verteiler. Du meintest aber ja, dass Glasfaser vom Backbone bis zum Verteiler gelegt wird und es von dort per VDSL weitergeht. Das hatte ich im Kopf irgendwie verdreht :D Damit macht meine Antwort wenig Sinn, da reden wir von dem gleichen. Wobei VDSL ja genau das ist, was ich meine mit "Behelfslösung". Wir halten uns mit einer nach der anderen über Wasser. Frequenzen aufbohren, neue Tricks einsetzen, noch ein Tick näher ans Haus und schon schafft man noch wieder ein paar Mbit/s mehr. Und jedes Mal bleibt ein nicht geringer Anteil an Leuten auf der Strecke, weil die Behelfslösung bei ihnen nicht funktioniert. Leitung zu lang. Leitung zu gestört/kaputt. Am falschen Anschlusskasten angeschlossen. Usw. Die müssen dann mit laufenden Abbrüchen und/oder lahmen Verbindungen vorlieb nehmen - während die anderen zwar mit nach aktuellem Stand toller Datenrate von vielleicht 50 oder gar 100Mbit/s versorgt sind. Wenn man dann aber mal über die Entwicklung des Internets nachdenkt, wird man merken, dass ISDN irgendwann schon mal ein Segen gegenüber 56k-Modem war und ADSL mit 768k alles gerockt hat. Und heute? Kann man mit 768k-DSL kaum noch surfen. Spätestens bei Youtube ist Feierabend. So wird uns das in nicht all zu ferner Zeit auch mit VDSL gehen. Es ist schon stark, wie viel Geschwindigkeit man inzwischen aus der guten alten Kupferleitung noch herausgeholt hat. Aber die ist am Limit. Früher oder später. Und dann kommen wir einfach nicht mehr weiter ohne Glasfaser. Statt also noch mehr Geld in Entwicklungen von Technologien zu stecken, die noch einen Tick aus der Kupfer rauskitzeln (ADSL, ADSL2+, Annex J, VDSL, Vectoring, und mal schauen was als nächstes kommt), könnte man dafür lieber Glasfasern legen. Kurzfristig gesehen teurer. Langfristig aber günstiger und es führt früher oder später eh kein Weg daran vorbei...

Bisher werden dort btw. nur zwei Lichtfarben mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:32 benutzt (siehe hier). Heißt, mit einer Faser kann man maximal 32 Anschlüsse versorgen. Nicht alles, was in der Theorie möglich ist, ist auch praxistauglich.
Ah, interessant zu wissen. Ich weiß nur, dass im X-Win z.B. hier in der Uni mit 1:160-fähigen Geräten gearbeitet wird, wobei AFAIK nirgendwo mehr als 1:4 genutzt wird. Das sind auch immerhin schon 40Gbit/s. Wobei wohl theoretisch auch 100Gbit/s pro Farbe gingen.

Wir driften übrigens "etwas" vom ursprünglichen Thema ab ;) Da das aber ja eh erledigt ist, ist das denke ich nicht so schlimm.
 
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