Kannst Du im Prinzip so handhaben, aber: Es kann dir'n Akku auch "himmeln".
Ich habe nach genau dieser Methode zum Entladen: Arbeiten, bis Windows die Kiste runterfährt und dann ins BIOS und warten, bis Rechner aus gehandelt und am nächsten Tag den Akku wieder geladen (war ein 44++). Ergebnis war niederschmetternd - die Elektronik hat beim Entladen eine beginnende Tiefenentladung einer Zelle erkannt und den kompletten Strang deaktiviert. Ergebnis: von vorher noch 68 Wh waren danach noch nicht mal mehr 45 Wh verfügbar:zornig:.
Ansonsten ist es aber prinzipiell okay, du kannst halt nur nicht in den Akku reinschauen und daher dann auch solche Überraschungen erleben. Ohne diese richtige Entladung wäre dieser Zellentod auch passiert, nur sicherlich nicht zu Hause auf'm Schreibtisch.
Das Laden der Zellen ist keine Hexerei - das kann der externe Lader genau so gut/schlecht wie dein Laptop.
Oder tritt beim Laden im Rechner noch irgendeine Steuerungskomponente hinzu, die beim externen Laden fehlt und den Akku ruinieren könnte?
Eher umgekehrt: Der Rechner lädt im Normalfall, sobald die Kapazität des Akkus auf 96% runter ist (soweit du es nicht im Energie-Manager umgestellt hast). Das Fördert eher den Verschleiß der Zellen.
Ich nutze persönlich 3 verschiedene Ladevarianten:
1. Lagerung (wenn ich die nächste Zeit nur mit Netzteil arbeite): Entladen, bis 50%, dann Akku ab
2. normales Arbeiten: Laden, wenn Akku leerer als 50% und Ladeschluss bei 90% (verschenkt Laufzeit, aber schont den Akku)
3. Arbeiten (lange Laufzeit): Laden, wenn Akku leerer als 50% und Ladeschluss bei 100%
Zu 90% arbeite ich in Variante 2, was auf lange Zeit gesehen durchaus praktikabel ist, wenn man sich der ungenutzten Kapazität und dem eigentlichen Verhalten der Zellenchemie bewusst ist.
Ich mache aber seit gut 18 Jahren Modellbau und arbeit schon recht lange mit Lithium-Zellen (LiPo & LiFe). Daher weiß ich halt: wird die Zelle nicht jedes Mal bis 4,2V geladen, schafft sie in ihrer Lebenszeit mehr Zyklen. Damit meine ich die einzelne Zelle, der Akku besteht ja aus einer Reihenschaltung mehrerer Einzelzellen (Strang) und davon dann noch mehrere parallel (zur Erhöhung der Kapazität). Du kannst so'ne Zelle auch auf 4,3V aufladen (ohne Schädigung), dann hast du noch etwas mehr Kapazität - aber damit greift du rapide in die Lebensdauer der Zellen ein (statt rund 500 Zyklen schaffst du dann noch 250). Du kannst natürlich auch das Gegenteil machen (Ladeschluss bei 4,1 V), dann schaffst du statt rund 500 Zyklen ungefähr 600 - 700, allerdings nimmst du dann auch bewusst die geringere Kapazität in Kauf. Die überall verbreiteteten 4,2V sind so der akzeptierte Kompromiss zwischen erreichbarer Kapazität und Lebensdauer...