100 kWh ist wirklich nicht viel für einen Kühlschrank. Da hat sich auch in den letzten Jahren weiterhin nochmal viel getan und es kommt natürlich auch auf die Größe und auf die Zusatzfeatures an. Ein 88er unter der Arbeitsfläche braucht viel weniger als ein 178er in "voller" Höhe (nur ca. 2/3) und umgekehrt kommt durch ein Gefrierfach durchaus ~30% Stromverbrauch oben drauf.
Ich habe 2020 meinen Kühlschrank ausgewechselt, ein kleiner Kühlschrank unter der Arbeitsplatte (also 88cm hoch), ohne Gefrierfach. Vorher verbaut war ein älterer Siemens-Kühlschrank. Alter irgendwas 10-20 Jahre. Stromverbrauch (gemessen) ca. 700 kWh pro Jahr, wenn man ihn so einstellt, dass er ca. 7°C hält! Das sind locker gut 15€ im Monat.
Der neue Kühlschrank war dann so mit das beste, was es in der Größe zu der Zeit gab: Ein Liebherr IKP 1660-60 Premium. Ich finde nur noch leicht widersprüchliche Angaben, aber es heißt, er würde ca. 65 kWh pro Jahr verbrauchen. Tatsächlich gemessen habe ich ca. 85 kWh bei sehr kalt eingestellten 3°C.
Das ist mal ein gewaltiger Unterschied. Noch innerhalb der Garantiezeit amortisiert sich so der neue Kühlschrank allein durch die Stromkosten, gleichzeitig halten die Lebensmittel bedeutend länger.
Inzwischen bin ich umgezogen, mein Nachmieter freut sich über den tollen und sparsamen Kühlschrank und ich brauchte was neues. Der neue ist ein Miele (Liebherr) K7774D, der durch Gefrierfach und Kaltlagerfächer deutlich mehr Strom verbraucht. Obwohl er die doppelte Größe (178cm) und diese deutlich stromverbrauchenden Zusätze hat, braucht er aber "nur" weniger als das doppelte an Strom, also 164kWh laut Angabe, gemessen ~135 kWh bei eingestellten 4°C (ca. 0°C in den Kaltlagerfächern, -18°C im Gefrierfach). Der Nachfolger ist auch schon auf dem Markt, war aber nicht rechtzeitig lieferbar. Der ist - bei identischen Funktionen - sonst schon mit nur noch 131 kWh angegeben. Ohne Gefrierfach aber mit Kaltlagerfächern bekommt man inzwischen Modelle in 178cm auch mit ~100 kWh. Das ist kaum noch mehr als mein 88cm-Kühlschrank, der vor 4 Jahren noch das beste vom besten war.
Je nachdem, wie alt der Kühlschrank ist, reden wir also tatsächlich schnell über mehrere Hundert kWh im Jahr für einen Kühlschrank. Oder eben deutlich weniger, wenn wir über aktuellere Modelle sprechen. Wenn wir mal davon ausgehen, dass der Kühlschrank eben nicht brandneu und/oder das beste vom besten ist, dann sind die kWh definitiv dreistellig und evtl. auch mehrmals dreistellig.
Zu den anderen Punkten: 11W für einen Router ist nicht wenig, aber auch nicht viel. Muss man leider schlucken, diese Pille. WLAN ausschalten bringt meist richtig wenig, die 0,5W verwundern mich daher nicht, eher verwundert mich, dass andere da vom "Haupt-Verbraucher WLAN" sprechen, das bezweifel ich.
40W für ein Laptop beim reinen Surfen ist dagegen verdammt viel. Das sind immerhin ~350kWh pro Jahr wenn es 24/7 läuft. Da würde ich mal testen, was da alles im Hintergrund läuft. Aber: Einen Mehr-Verbrauch von 400-500kWh erklärt das alleine nicht, vor allem, weil es vermutlich nicht 24/7 läuft und weil es ja vorher auch mal lief. Da müssen also noch mehr Dinge reinspielen. Zum Beispiel der Kühlschrank? Oder Gefrierschrank?