Linux Snap auf Ubuntu 22.04 gut?

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Gummiente

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Wie kommt ihr mit Snap zurecht?

Wegen Umstellung von Firefox auf Snap bin ich leicht genervt. Start benötigt länger als nötig und Addons die ein binäres Helferlein benötigen funktionieren nicht. Daher habe ich vorerst davon abgesehen alle meine VMs auf die neue Version zu bringen.

Wird Canonical auf Biegen und Brechen auf Firefox als Snap festhalten oder seht ihr eine Chance, dass sie wieder zurückrudert angesichts der Unzufriedenheit der Nutzer?

Wo sortiert ihr Snap ein? Das scheint ja eher in Richtung Docker bzw. leichtgewichtige VMs zu gehen? Andererseits scheint es wenig praxistauglich? Da hat jemand Firefox Snap gebaut und sie läuft nicht weil binary Addons fehlen. Nextcloud war schnell "ge-Snap-ped", läuft aber nicht weil smbclient Binary fehlt. So kommt es einem zuerst vor wie man kann scheinbar alles schnell installieren aber richtig funktionieren tut selten etwas? Bei meinen zwei Stichproben gab es zwei Fehlschläge?
 
Für FF gibt es ein PPA von Mozilla, das sich als Alternative installieren lässt. Insbesondere die Verwendung von KeePassX kann ein wichtiges Motiv sein. Snap kann vollständig vom System entfernt werden. M.E. ist es wenig sinnvoll, über den von Ubuntu eingeschlagenen Weg zu spekulieren. Gerade die Annäherung an die Systematik von Apps in Smartphone-Systemen schätze ich als wahrscheinlich nachhaltigen Trend ein. Ich rechne mit noch mehr Snap...;-)

Snap u.a. vergleichbare Lösungen haben Vor- und Nachteile. Geschwindigkeitsunterschiede dürften sehr von der Hardwareleistung abhängen, mit alter Hardware wird man vielleicht etwas abgehängt.

Ich bevorzuge ein System ohne Snap/Flatpak. Wenn es Schwierigkeiten mit für mich zentralen Anwendungen gibt und Workarounds erforderlich werden, um mich vor dem Standard zu retten, ist der Wechsel der Distribution auf der Agenda.

Edit: Ein Upgrade auf 22.04 würde ich derzeit nicht machen. Auffällig finde ich, dass Veränderungen wie Wayland und FF als Snap-only mit der sogenannten "LTS" kommen. Auf die Unzufriedenheit der Nutzenden als Korrektiv setze ich nicht. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde snap überhaupt nicht gut ... :censored:

Du könntest Firefox aber auch direkt von Mozzila installieren. Ohne Snap/Flatpak kann ich dir Debian empfehlen.
 
Es gibt den Fork "Librewolf", über den hier berichtet wird:


Der Autor begeht dabei den Fauxpas, den Browser als Flatpak (in Manjaro) zu installieren. In den Kommentaren wird darauf als Ursache von Fehlern hingewiesen und dass Librewolf, aus dem AUR installiert, überzeugt.

Es wird sich in diesem Jahr noch Interessantes zu dem Thema ergeben. Abwarten und Tee trinken.

Edit: Habe noch eine Anleitung für Experimentierfreudige gefunden...:)

 
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Ich hab mich an meinem T420 mit snap versucht, aber jede "normale" Installation von Programmen hat bei mir besser funktioniert und war früher mit Updates versorgt :)
 
Es gibt den Fork "Librewolf", über den hier berichtet wird:

[.........

Man sollte den passenden release Namen gleich per Hand reinsetzen z.B.:
Code:
deb [arch=amd64 signed-by=/usr/share/keyrings/librewolf.gpg] http://deb.librewolf.net  bullseye main

Ja gute Voreinstellungen haben se.
 
Ubuntu ist bei mir mehr oder weniger außen vor, aber nicht wegen der Snaps.

Selber nutze ich z.B. Twilio Authy für 2FA, weil ich den Google-Kram für das größere Ubel halte. Authy gibt es aber nur als Snap und das läuft problemlos sowohl unter Debian als auch Arch.

Wirklich prall finde ich das Konzept nicht und halte es auch wegen der sparsameren Ressourcenansprüche einer herkömmlichen Paketverwaltung nicht für sinnvoll.

Von daher erscheint mir der grundsätzliche Einsatz einer Distri ohne Snap wie MINT für besser. Sollte siehe oben etwas nur so zur Verfügung stehen, kann das immer noch eingepflegt werden.

OT. LibreWolf wird auch von Fachleuten beim Datenschutz positiv gesehen.
 
Ich nutze Ubuntu Mate 22.04 und habe Snap komplett vom System entfernt und blockiert (die Reihenfolge ist relevant):
Code:
sudo apt install synaptic
sudo apt install apt-xapian-index 
sudo update-apt-xapian-index -vf
sudo snap remove --purge firefox
sudo snap remove --purge snap-store
sudo snap remove --purge software-boutique
sudo snap remove --purge ubuntu-mate-welcome
sudo snap remove --purge snapd-desktop-integration
sudo snap remove --purge gnome-3-38-2004
sudo snap remove --purge core20
sudo snap remove --purge gtk-common-themes
sudo snap remove --purge bare
sudo snap remove --purge snapd
sudo apt remove --autoremove snapd
Code:
sudo nano /etc/apt/preferences.d/nosnap.pref
Code:
# To prevent repository packages from triggering the installation of snap,
# this file forbids snapd from being installed by APT.

Package: snapd
Pin: release a=*
Pin-Priority: -10

Firefox ist eh nicht mein bevorzugter Browser, weswegen ich ihn nicht vermisse. Synaptic habe ich als GUI installiert, falls ich Mal keinen Bock auf apt habe - aber eigentlich erledige ich Paketkram komplett auf der Konsole.

Die Kosten dazu sind:
Ich brauche jetzt für bestimmte Sachen PPAs - Discord, Nextcloud, ... und mit PPAs legt man natürlich das Wohl und Wehe seines Systems in den einen Maintainer dieses PPAs. Das ist definitiv ein Vorteil von Snap/Flatpak/wiesiealleheißen: Die "Apps" sind untereinander abgeschottet und auch vom System recht gut getrennt.
Grundsätzlich habe ich zu heutigen SSD- und RAM-Preisen kein Problem damit, dass Snaps recht deutlich mehr Speicher verbrauchen (können) und dadurch auch langsamer laden. Womit ich aber ein Problem habe ist, dass Canonical hier (mal wieder) den Weg des einsamen Cowboys geht.
Hätten die XDG und Canonical die letzten 10 Jahre ihre Ressourcen gebündelt auf AppImage geworfen wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Produkt rausgekommen, das nicht nur ausgereifter ist, sondern auch die Vorteile aller drei Welten heute vereint. So sind alle drei Lösungen Inseln ohne wirklich breite Akzeptanz. Zumal Flatpak und AppImage in meinem Augen das Paketekonzept ad absurdum führen. Einer der großen Vorteile der meisten Linux-DIstributionen gegenüber Windows ist das zentrale Paketmanagement (oder zumindest die zentrale Softwareverwaltung), die man nicht erst nachrüsten muss.
 
Im Nachhinein bin ich dankbar, dass Canonical meine Aufmerksamkeit in Richtung Snap gelenkt hat. Ich wollte sowieso mal etwas schlankeres als KVM/Qemu anschauen und es scheint eine gute Gelegenheit zu sein.

Dennoch, die Entscheidung für eine Distribution war ja gerade, dass man alles aus einer Quelle bekam. Mit Snap an sich habe ich auch kein Problem. Ein Problem habe ich aber, dass Firefox nicht läuft bzw. schlechter läuft.

Natürlich gibt es einen Ausweg wenn man bereit ist sich die Arbeit zu machen. Schließlich gibt es ja den Quellcode. Damit wäre der Vorteil einer Distribution aber weg. Andererseits habe ich den Vorstellungen der Entwickler gerne eine Chance gegeben. Ich denke an Ribbons unter Windows oder Designänderungen bei Firefox. In den ersten paar Stunden ungewohnt aber man arrangierte sich damit und fand die Änderungen später sogar gut.

Ich entnehme den Wortmeldungen hier, dass akut kein Richtungsstreit in Mailinglisten der Entwickler tobt und demzufolge mit keiner baldigen Überraschung zu rechnen ist.
 
Naja. Die Thematik ist mindestens 7 Jahre alt - und die Diskussionen dazu sind Vergangenheit. Canonical hat sich wie üblich halt nicht darum geschert.
Es hat ja seine Gründe, dass Lefebvre Snap nicht will und daher für Mint entfernt (ihn stört vor allem, dass ein APT-Befehl dazu führt, dass im Hintergrund geSnapped wird). Das ist in seinen (und nicht nur in seinen) Augen eine Backdoor, die sich Canonical da gebaut hat, zumal der Snap-Server nicht FLOSS ist.
Auf der anderen Seite ist es natürlich praktisch, dass man einfach weiter wie gewohnt mit apt arbeiten kann und garnicht mitbekommt, dass im Hintergrund Snap genutzt wird.

Das offizielle Firefox-PPA, das von den Firefox-Entwicklern gemaintained wird, falls du das Snap-Paket nicht willst:

Zu PPAs sei aber nochmal angemerkt: Du vertraust den Maintainern dein System auf Gedeih und Verderb an. So, wie auch bei den offiziellen Repos Canonical ziemlich viel Schindluder treiben kann ist es bei PPAs, nur dass hier oft die kontrollierende Instanz der Community deutlich schwächer ist.
Es gab Mal einen Maintainer, der ein PPA - eigentlich - nur für sich selbst gewartet hat, das aber von vielen anderen genutzt wurde. Um auf die Problematik hinzuweisen hat jeder Nutzer seines PPAs nach einem Update ein neues Hintergrundbild gehabt, das darauf hingewiesen hat, dass PPAs gefährlich sind. Jemand, der wirklich böses will, schiebt dir kein Hintergrundbild unter, sondern bietet in seinem PPA Firefox in der Version 507 mit ganz speziellen Zusatzfeatures an. Das wird dann dein APT auch automatisch als Update installieren, wenn du nichts dagegen unternimmst/unternommen hast, dass nur bestimmte Pakete aus diesem PPA installiert werden.
 
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Ich brauche jetzt für bestimmte Sachen PPAs - Discord, Nextcloud, ... und mit PPAs legt man natürlich das Wohl und Wehe seines Systems in den einen Maintainer dieses PPAs. Das ist definitiv ein Vorteil von Snap/Flatpak/wiesiealleheißen: Die "Apps" sind untereinander abgeschottet und auch vom System recht gut getrennt.

So verlässt man sich eben auf den Maintainer des Snaps/Flatpaks und der Distributor ist aus der Sache fein raus. Wenn es hakelt, sucht sich der Anwender dann selber einen Wolf. Von daher ist das m.E. nicht so viel anders wie ein schlecht oder nicht gepflegtes PPA. Wenn da einer Sülze baut, ist auch Snap nicht besser als Konzept.

Imho wird bei solchen Distris von der Stange neben der Paketverwaltung aus einem Guß auch ein weiterer Vorteil von Linux damit konterkariert, nämlich aufgeblähte Systeme, auch wenn die Kapazitäten der Rechner das vielleicht hergeben.
Ich entnehme den Wortmeldungen hier, dass akut kein Richtungsstreit in Mailinglisten der Entwickler tobt und demzufolge mit keiner baldigen Überraschung zu rechnen ist.

Nö - Canonical hat diesen Weg bereits länger verfolgt und bei RedHat/Fedora setzt man eben auf das alternative Flatpak. Als Distributor nimmt das Konzept einem viel Arbeit ab, um Abhängigkeiten zu sichern und Fehler zu fixen.
 
Moin zusammen,
ich hab mit die 22.04 auf einem meiner dev-Maschinen zu Gemüte geführt und bin wenig angetan von der Schnapperei. Einerseits finde ich Kapselung eine gute Sache, andererseits bin ich aber defintiv der Meinung, dass ein zentrales Software-Management einer der Vorteile einer bestimmten Distribution ist - und für mein Dafürhalten ist apt auf der Konsole die Waffe der Wahl. Container haben wir gerne auf unseren Anlagen, weil dann weniger Gefummel ansteht.

Aber zurück zum dev-Rechner: der ist jetzt wieder heim zu Mama gelaufen, Mama debian :cool:
 
Wollte Dich aber nicht anstiften zur Untreue :) Ich finde ja von Grund aufgebaute arch-Systeme supersexy, wenn nur die Zeit nicht immer so knapp wäre
 
Wie kommt ihr mit Snap zurecht?

pers. ist eh mir egal, ob per snap, flat, terminal, synaptic, yay usw. installiert wird
Hauptsache: Das System rennt am Ende

ps. werde das aktuelle ubuntu mal testen - aber viel Neues gibt es da nicht. Bin von
Ubuntu schon lange weg, weil es haufenweise gute Alternativen gibt.
Bevor ich mir Ubuntu an tue, würde ich eher mint-debian, endevourOS, manjaro,
installieren
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schon richtig aber Flatpak / Snap rennen nicht so gut. Ich sehe das mehr als Notlösung.

Die meisten Programme für das Tagesgeschäft gibt es per synaptic, terminal ...
...unter Arch reicht schon sudo pacman -S flameshot usw. ....
Da benötigt man nicht mal einen graphischen Helfer
 
Da benötigt man nicht mal einen graphischen Helfer
Das ist nicht exklusiv bei Arch oder anderen "Selbstoptimierungs-Distries" (ist sympathisch-ironisch gemeint...). Mir ist keine Distri bekannt, wo nicht die Konsole dies erledigt/erledigen kann. Wenn die Nutzerschaft nur klicken möchte, bitte. Edit: Jedenfalls rechne ich nicht mit einer Fluchtwelle aus Ubuntu wegen Snap.

:)
 
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