S-Bahn nach Tschernobyl

Ich finde es schade, wie es überall Aufruhr gegen diese Form der Kernenergiegewinnung gibt.
Schade ist aber nicht der Aufruhr selbst, sondern dass kaum einer von denen überhaupt irgendwelche Grundprinzipien dieser Technologie (oder auch zusätzlich von Elektrodynamik) versteht. Wer weiß, wovon er redet, der darf dagegen wettern und zwar mit aller Kraft. Aber sich immer darauf zu beruhen "Man sieht doch was in Tschernobyl und Fukushima passiert ist, mehr brauche ich nicht zu wissen" ist grob fahrlässig und meiner Meinung nach unangebracht in dieser Diskussion.
Ich kann Dir, als Kernenergiebefürworter, nur sagen sei froh dass es so ist. Denn wenn die Mehrheit der Menschen genau wüsste, was in einem AKW, bzw. dessen Reaktor, abläuft – so gäbe es mit Sicherheit kein einziges AKW mehr welches nur 1 KW/h Strom erzeugen dürfte.

Mit Tschernobyl verbinden die meisten Menschen den schlimmsten Unfall der in bzw. mit einem AKW passieren kann – nur dummerweise war Tschernobyl noch relativ „harmlos“ zu dem was wirklich hätte passieren können und aus nuklear-physikalischer Sicht noch nicht einmal ein Unfall. Schließlich gab es in Tschernobyl „lediglich“ eine Dampfexplosion mit anschließendem Graphitbrand.

Das es dann doch nicht zu dem echten Worst-case gekommen ist haben wir dem heldenhaften Einsatz vieler Menschen – die ihre eigene Gesundheit bzw. Leben riskiert haben – zu verdanken, die es verhinderten, dass die Reaktorschmelze mit dem Lösch –bzw. Grundwasser in Berührung und es damit nicht zu einer weiteren Explosion kam. Spezialisten gehen heute davon aus dass die sekundäre Explosion eine Sprengkraft von ca. 3 – 5 Megatonnen gehabt hätte. Diese Explosion hätte fast ganz Europa (inkl. Deutschland, Österreich & Schweiz) und große Teile von Asien für tausende von Jahren unbewohnbar gemacht und Millionen von Toten gefordert. Nur als Vergleich, die Atombombe die Hiroshima ausgelöscht hat, hatte eine Sprengkraft von gerade mal 13 Kilotonnen.

Fukushima ist ein sehr gutes Beispiel dafür welche Gefahren von einem abgeschalteten AKW ausgehen können.

Damit man sich mal ungefähr vorstellen kann was es bedeuten würde wenn so eine „Bagatelle“ wie Tschernobyl und Fukushima in Deutschland passiert wäre - hat die Zeit eine wunderschöne Grafik erstellt, die zeigt wie viele Menschen in Deutschland davon betroffen wären. Allerdings zeigt diese Grafik nicht was bei einem Unfall aus nuklear-physikalischer Sicht passieren würde – denn dafür bräuchten sie einen Globus.

Auch wenn uns die Kraftwerksbetreiber Gebetsmühlenartig vorbeten das die Kernkraft sicher sei und es nur ein statistisches Restrisiko geben würde (1 Unfall in 100.000 – 1.000.000 Jahren) spricht die Realität gegen sie – 2 Unfälle in 25 Jahren sind 2 zu viel und führt die Statistik ad absurdum.

Wäre dieses Risiko tragbar, müsste es doch kein Problem für die Kraftwerksbetreiber sein, sich für die Schäden durch einen Unfall abzusichern – nur gibt es auf dieser Welt keine Versicherung die bereit wäre dieses Risiko zu tragen. Wenn selbst die Versicherungen es ablehnen, die teilweise die irrsinnigsten Sachen – gegen entsprechendem Obolus versichern, warum sollen wir Menschen, für den Profit einiger weniger, das nicht kalkulierbare Risiko tragen?

Auch die Aussage das Kernkraft billiger sei, ist an der Haaren herbei gezogen, denn wenn man die tatsächlichen Kosten, die durch den Betrieb eines AKW entstehen, einberechnen würde – dazu gehört der Bau, Betrieb, Gewinnung der Rohstoffe, Rückbau und Endlagerung sowie Rücklagen für Störfälle – dann wäre die Kernkraft die mit Abstand teuerste Form, Energie zu gewinnen – für die Betreiber leider aber auch die Gewinnträchtigste.

Denn solange man Gewinne privatisieren und Risiken sozialisieren kann, ist eine Berechnung der tatsächlichen Kosten nicht wirklich möglich.

Als Beispiel welche Kosten auf den Steuerzahler bei einem Störfall kommen können sei gesagt, dass laut Gorbatschow, Tschernobyl die ehemaligen Sowjetrepubliken im ersten Jahr knappe 60 Mrd. Dollar direkt gekostet hat und er geht von ca. 2 – 10 Mrd. Dollar pro Jahr für mindestens 50 Jahre an Folgekosten aus.

Selbst ohne Störfall – rechne Dir einfach mal die Kosten aus, die nur durch ein Endlager entstehen - für die nächsten 240.000 und im schlechtesten Falle 80 Mio. Jahre (Halbwertszeit von Plutonium). – selbst wenn nur 1 Mensch angestellt wäre käme man bei einem Monatsgehalt von 2500 Euro auf „lächerliche“ 7.200.000.000, bei 240.000 Jahren und auf noch lächerlichere 2,4x10^12 € bei 80 Mio. Jahren und das ohne Lohnanpassungen an die Inflation - an Gehaltserhöhungen wage ich noch nicht mal zu denken.

Allein nur das Gehalt von einem Menschen beweist wie „wahr“ die Aussagen der AKW Betreiber sind – und rechnet man noch Betriebskosten eines Endlagers hinzu - kostet ein Endlager mehr als die Menschheit in ihrer gesamten Geschichte an Geldmitteln gehabt hat.

VG JNS
 
Bei all den Disskusionen würde mich noch die Belastung interessieren, die von früheren A-Bombentests verursacht wurden.
Wenn man Beiträge wie diesen liest: http://de.wikipedia.org/wiki/Zarbombe dann wird einem erst recht ganz anders.
Doch wie war da die Belastung im Vergleich zu Tschernobyl oder Fukushima?
Oder die ganzen Uran-Panzerknackerwaffen die in den umliegenden Kriegen ebenfalls zum Einsatz kamen.
http://www.bits.de/zumach/2001/taz040101-2.html oder
Je mehr man weiss, oder zu wissen glaubt, desto weniger möchte man wissen...
Wie auch immer.
 
JNS-K: Was ist denn aus deiner Sicht ein "nuklear-physikalischer worst case"? Die 2. Explosion hätte nichts mit Kernspaltungsvorgängen zu tun gehabt, genauso wie (aus kernphysikalsicher Sicht) nichts "Schlimmeres" hätte passieren können, als dass die Kernspaltung autonom und ohne Regelung abläuft!

Genau das meinte buddabrod mit seinem Post! Auch du hast nicht wirklich Ahnung was passiert ist, aber wetterst dagegen! In Tschernobyl haben auch nur Faktoren zum GAU geführt, die nichts mit einem normalen Ablauf im AKW zutun haben!

Zustimmen kann ich dir bei den Endprodukten und den damit verbundenen Kosten! Diese sind nicht von der Hand zu weisen, aber wenn du alle überdimensionierten Kosten "abstellen" würdest, die dir dein jetziges Leben ermöglichen, würdest du wohl (wenn überhaupt) in einem Entwicklungsland leben ;) Die radioaktiven Endprodukte sind ebenso ein Problem, für die es keine zufriedenstellende Lösung gibt.
 
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Genau das meinte buddabrod mit seinem Post! Auch du hast nicht wirklich Ahnung was passiert ist, aber wetterst dagegen! In Tschernobyl haben auch nur Faktoren zum GAU geführt, die nichts mit einem normalen Ablauf im AKW zutun haben!

Aber das ist doch hinfällig, oder nicht? Man kann diese Faktoren bei dem Betrieb eines AKWs nicht eliminieren und dann kann man sie auch nicht bei der bewertung einfach ignorieren und allein den Spaltungsvorgang als relevant betrachten. Im Grunde geht es ja auch nicht darum Kernkraft als Schöpfung des Teufels abzutun, sondern anzuerkennen, dass sie aufgrund verschiedener Faktoren nicht sicher betrieben werden kann, ergo die Konsequenzen dafür nicht in Kauf genommen werden können sollten und somit diese Form der Energiegewinnung aufgegeben werden sollte. Da hat der eigentliche Spaltungsvorgang nichts mit zu tun, aber dieser kann auch nicht aus dem Kontext losgelöst betrachtet werden. Würde immer alles richtig gemacht, gäbe es keine Unfälle.

Zustimmen kann ich dir bei den Endprodukten und den damit verbundenen Kosten! Diese sind nicht von der Hand zu weisen, aber wenn du alle überdimensionierten Kosten "abstellen" würdest, die dir dein jetziges Leben ermöglichen, würdest du wohl (wenn überhaupt) in einem Entwicklungsland leben ;) Die radioaktiven Endprodukte sind ebenso ein Problem, für die es keine zufriedenstellende Lösung gibt.

Da würde ich dir widserpsrechen. Es gibt wohl keine Verpflichtung, die über so viele Jahrtausende hinweg abgeschlossen werden und zu der es auch keine Alternative gibt. Einen Bahnhof kann man irgendwann aufhören zu betreiben, wenn er unwirtschaftlich wird, ein Endlager nicht.
 
Aber das ist doch hinfällig, oder nicht? Man kann diese Faktoren bei dem Betrieb eines AKWs nicht eliminieren und dann kann man sie auch nicht bei der bewertung einfach ignorieren und allein den Spaltungsvorgang als relevant betrachten. Im Grunde geht es ja auch nicht darum Kernkraft als Schöpfung des Teufels abzutun, sondern anzuerkennen, dass sie aufgrund verschiedener Faktoren nicht sicher betrieben werden kann, ergo die Konsequenzen dafür nicht in Kauf genommen werden können sollten und somit diese Form der Energiegewinnung aufgegeben werden sollte. Da hat der eigentliche Spaltungsvorgang nichts mit zu tun, aber dieser kann auch nicht aus dem Kontext losgelöst betrachtet werden. Würde immer alles richtig gemacht, gäbe es keine Unfälle.
Die wollten eine Notfallabschaltung simulieren und haben davor sämtliche Sicherheitsmechanismen abgeschaltet. Dass die zusätzlich dazu noch wissentlich Sicherheitsvorschriften ignoriert haben, hat schließlich das Schicksal des AKWs besiegelt.
Unter der Annahme, dass die Konzerne "ausreichend" Geld in Aufbau, Instandhaltung und Betrieb eines AKW stecken, ist das ein sehr realitätsfremder Vorgang und damit meiner Meinung nach nicht als Argument zu bringen! Aufregen sollte man sich damit über die geldgeilen Konzerne und nicht über die AKW! Die Wurzel des Übels lasst ihr damit nämlich unangetastet - mMn!

Da würde ich dir widserpsrechen. Es gibt wohl keine Verpflichtung, die über so viele Jahrtausende hinweg abgeschlossen werden und zu der es auch keine Alternative gibt. Einen Bahnhof kann man irgendwann aufhören zu betreiben, wenn er unwirtschaftlich wird, ein Endlager nicht.
Sicher werden die Verpflichtungen nicht über einen so großen Zeitraum abgeschlossen, aber wenn der Bahnhof einmal steht, sind da auch Milliarden verbraten, siehe S21 - Fortschritt gegen Unvernunft wenn man so will. (Ja ich weiß, S21 steht [noch?] nicht, verdeutlicht aber das Prinzip).
 
bei solchen Themen MUSS man weiter umfassend nachdenken. Ansonsten gerät man in eine depressive Lethargie, die völlig unangebracht ist.
Die Kernproblematik ist und bleibt nunmal das Geldsystem. Die Falschverteilung des Geldes (während der Wirtschaftskrise hat sich die Anzahl an Milliardären fast verdoppelt!) hat zur Folge, dass sich die Gesellschaft immer mehr im arm - reich spaltet. Das hat auch rein gar nix mit Faulheit und Fleiß zu tun wie es uns immer so schön von unseren Eltern beigebracht wird. Das ist ein Automatismus! Das ist eine Konsequenz des Zinssystems (Wucher!).
Dazu gibt es genügend Literatur (Sylvio Gesell, Margret Kennedy, Bernd Senf etc.). Man muss sich nur etwas vom propagandistischen Schulstoff lösen und selber über die Sachverhalte nachdenken. Aus diesem Automatismus der Geldumverteilung folgt die Konsequenz, dass Geld die Welt regiert.
Wenn es darum geht sich von Technologien wie der Atomkraft zu lösen, sind die Leute gefragt, die unsere Gesellschaft wie ein Parasit aussaugen, also die Superreichen a la Rothschild, Rockefeller, die ganzen Bankster etc. ... Scheinbar möchten sie dies aber nicht.
Die Masse und die Regierungen sind sowieso schon zu arm um dies lösen zu können, aber auf genau die soll es natürlich wieder abgewälzt werden. Daher stellt man lieber einen Experten hin, der sagt unsere AKWs seien sicher. Ein AKW ist wie ein Auto, dass permanent eingekuppelt Vollgas läuft und nur mit einer intakten Bremse unter Kontrolle gehalten wird. Würdet ihr in so ein Auto einsteigen? Wie kann man sich guten Gewissens hinstellen und behaupten sowas sei sicher? Wir müssen die Wucherzins-Wirtschaft beenden, erst dann können wir wieder frei selbst entscheiden. Denn eigentlich hat Geld keinen Wert sondern nur das, was wir machen. Aber die, die wirklich was produktiv umsetzen und für den Wert in dieser Gesellschaft sorgen, haben am wenigsten davon. Am meisten haben die, die produktiv gar nichts tun.
Das, was wir in dieser Welt momentan erleben, ist kein Fortschritt, sondern der Weg hin zur Selbstzerstörung. Solange die Leute aber dumm genug bleiben und lieber dsds oder lechzend aus ihrem Altag entfliehend eine Royal-Hochzeit gucken, seh ich keinen Grund warum sich das ändern sollte.
 
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Oder weißt du zB. etwas über Entropie?

'Türlich, das ist erstes Semester Thermodynamik bzw. ging bei mir mit Chemie einher.

Ich kann Dir, als Kernenergiebefürworter, nur sagen sei froh dass es so ist. Denn wenn die Mehrheit der Menschen genau wüsste, was in einem AKW, bzw. dessen Reaktor, abläuft – so gäbe es mit Sicherheit kein einziges AKW mehr welches nur 1 KW/h Strom erzeugen dürfte.
Nein, dann würden die Menschen sich nicht für dumm verkaufen lassen (was heute passiert!), sondern andersartige AKWs fordern.

Mit Tschernobyl verbinden die meisten Menschen den schlimmsten Unfall der in bzw. mit einem AKW passieren kann – nur dummerweise war Tschernobyl noch relativ „harmlos“ zu dem was wirklich hätte passieren können und aus nuklear-physikalischer Sicht noch nicht einmal ein Unfall. Schließlich gab es in Tschernobyl „lediglich“ eine Dampfexplosion mit anschließendem Graphitbrand.
Das war eben das Paradebeispiel für die Problematik der Feststoff moderierten Reaktoren ohne großartige Sicherheitsmaßnahmen. Und durch den Langen Brand hätte es kaum schlimmer kommen können ;)

[...]Atombombe die Hiroshima ausgelöscht hat, hatte eine Sprengkraft von gerade mal 13 Kilotonnen.
Haben moderne Nuklearsprenköpfe (die kleinen an den Apache Hubschraubern xD) nicht auch schon 50kTonnen bis 1MTonne?

Auch wenn uns die Kraftwerksbetreiber Gebetsmühlenartig vorbeten das die Kernkraft sicher sei und es nur ein statistisches Restrisiko geben würde (1 Unfall in 100.000 – 1.000.000 Jahren) spricht die Realität gegen sie – 2 Unfälle in 25 Jahren sind 2 zu viel und führt die Statistik ad absurdum.
DIe Statistiken mögen sicher nicht falsch sein.. Unter ihren Gesichtspunkten. Es sind nur keine groben Bedienfehler oder äußere Einflüsse mit eingeflossen ;) Von daher nutzlos.

Auch die Aussage das Kernkraft billiger sei, ist an der Haaren herbei gezogen, denn wenn man die tatsächlichen Kosten, die durch den Betrieb eines AKW entstehen, einberechnen würde – dazu gehört der Bau, Betrieb, Gewinnung der Rohstoffe, Rückbau und Endlagerung sowie Rücklagen für Störfälle – dann wäre die Kernkraft die mit Abstand teuerste Form, Energie zu gewinnen – für die Betreiber leider aber auch die Gewinnträchtigste.
Falsch ;) Bau, Betrieb, Rohstoffgewinnung, Rückbau sind komplett erfasst + eine gewisse Reserve. Und dennoch ist die Energie unglaublich billig. Endlagerung _wollte_ der Staat übernehmen, und die Forschung danach wird auch von den AKW Betreibern finanziert.

Selbst ohne Störfall – rechne Dir einfach mal die Kosten aus, die nur durch ein Endlager entstehen - für die nächsten 240.000 und im schlechtesten Falle 80 Mio. Jahre (Halbwertszeit von Plutonium). – selbst wenn nur 1 Mensch angestellt wäre käme man bei einem Monatsgehalt von 2500 Euro auf „lächerliche“ 7.200.000.000, bei 240.000 Jahren und auf noch lächerlichere 2,4x10^12 € bei 80 Mio. Jahren und das ohne Lohnanpassungen an die Inflation - an Gehaltserhöhungen wage ich noch nicht mal zu denken.
Plutonium hat eine Halbwertszeit von ~25.000 Jahren ;) Und davon entsteht nicht derart viel, dass das das größte Problem wäre. Das Problem ist eher das angereicherte, natürliche Uran238 Isotop, welches mehrere Milliarden Jahre Halbwertszeit hat. Daran wurde aber nichts geändert, das kommt so aus der Natur..

Zusatz: Sehr grobe Faustformel bei den "großen" Atomen: jede länger die Halbwertszeit, desto schwächer die Strahlung. Je kürzer, desto intensiver (das Atom bzw. die Zwischenprodukte müssen ja dann erheblich öfter/schneller zerfallen)

Übrigens laufen Experimente mit Transmutation, um das Material in Stoffe mit erheblich geringerer Halbwertszeit umzuwandeln. Das könnte in den nächsten 5 Jahren funktionieren.


Bei all den Disskusionen würde mich noch die Belastung interessieren, die von früheren A-Bombentests verursacht wurden.
Wenn man Beiträge wie diesen liest: http://de.wikipedia.org/wiki/Zarbombe dann wird einem erst recht ganz anders.
Doch wie war da die Belastung im Vergleich zu Tschernobyl oder Fukushima?
Oder die ganzen Uran-Panzerknackerwaffen die in den umliegenden Kriegen ebenfalls zum Einsatz kamen.
http://www.bits.de/zumach/2001/taz040101-2.html oder
Je mehr man weiss, oder zu wissen glaubt, desto weniger möchte man wissen...
Wie auch immer.

Durch diese Test sind viele viele Menschen gestorben. Fast alle früheren Western Stars hat es ja erwischt, dank der Tests in Nevada. Ein großer Teil Russlands ist noch heute gut verstrahlt, viele Regionen in den USA genauso. Wie stark weiß ich aber nicht. Da aber nur wenig langlebiger radioaktiver Stoff in den Bomben ist und die Sekundärstrahlung idR kurzlebig ist, wird die Strahlenbelastung mittlerweile wieder fast auf natürlichem Niveau sein.
 
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Falsch ;) Bau, Betrieb, Rohstoffgewinnung, Rückbau sind komplett erfasst + eine gewisse Reserve. Und dennoch ist die Energie unglaublich billig. Endlagerung _wollte_ der Staat übernehmen, und die Forschung danach wird auch von den AKW Betreibern finanziert.
http://www.greenpeace.at/news_atom_100507.html
Solch kleine Schweinereien unterschlaegt man dann. Wie wuerde es mit den Kosten aussehen, wenn man die Landschaft und die Menschen in Afrika nicht verstrahlt? Wer zahlt fuer die Kosten von Tschernoby und Fukushima? Wenn man auf Kosten anderer Leute Strom produziert, ist er natuerlich schoen billig.
 
http://www.greenpeace.at/news_atom_100507.html
Solch kleine Schweinereien unterschlaegt man dann. Wie wuerde es mit den Kosten aussehen, wenn man die Landschaft und die Menschen in Afrika nicht verstrahlt?
Wer beutet die ganzen Gold/Diamantminen dort aus? Wer führt scheinheilige Entwicklungshilfe zum Selbstzweck? Die Afrikanische Bevölkerung musste schon lange sehr leiden.. wen interessiert es wirklich? Kaum jemanden. Das hat jetzt auch nichts mit AKWs und Uranförderung zu tun, sondern allgemein geht es den Leuten dreckig, was _Niemanden_ ernsthaft interessiert.

Wer zahlt fuer die Kosten von Tschernoby und Fukushima? Wenn man auf Kosten anderer Leute Strom produziert, ist er natuerlich schoen billig.
Tschernobyl wird vom Staat bezahlt. Warum? Weil das AKW in staatlichem Besitz war/ist.
Fukushima wird von Tepco bezahlt, die aber mittlerweile quasi pleite sind..
 
Ach Tepco, die würdens doch am liebsten unter den Tisch kehren und grad so weiter machen.

Da steht der Staat (zurecht!) mit dem Prügel da und fordert Lösungen, sonst würde da auch nix geschehen bei denen.

Manchmal fragt man sich, ob sich ein AKW überhaupt "wirtschaftlich"* betreiben lässt, ohne zu murksen.

*= im Sinne der Leute, die den Aktienkurs immer steigen sehen wollen. Mir würd es ja auch reichen wenn einfach die Ausgaben u. Gehälter gedeckt sind ...:whistling:
 
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Manchmal fragt man sich, ob sich ein AKW überhaupt "wirtschaftlich"* betreiben lässt, ohne zu murksen.

*= im Sinne der Leute, die den Aktienkurs immer steigen sehen wollen. Mir würd es ja auch reichen wenn einfach die Ausgaben u. Gehälter gedeckt sind ...:whistling:
Das ist wohl wahr. Ich behaupte mal (ohne Ingenieur zu sein) es ginge, wenn auch mit niedrigerer Marge. Das Problem ist mal wieder die Börse und ihre fiktiven Werte und der ganze Mist. Alles extrem an der Realität vorbei, und dennoch kontrolliert dieses System die 3/4 Welt.
 
Hinzu kommen die total falsche Werte der entspr. Leute - wie kann man denn Cash über soviele Menschenleben setzen.

Manchmal wirkt es ja schon wie eine Farce - Soviel Technik und die Natur macht einmal Zappzerapp und ein ganzes Land ist am Arsch - was übrigens in Sachen AKW anders hätte ausgehen können, hätten da gewisse Pumpen funktioniert wo ja so kleine Wartungspfuschereien waren ...

Traurig ist, dass die Tepco Manager das ja nie auslöffeln müssen, klar ist das jetzt ein bisschen stressig, zur not gibts halt Abfindung und dann halt einen neuen Beruf bei Gazprom oder sonst wo. Die, die es auslöffeln sind die, die da "verheizt" werden und "freiwillig" (ganz große "") den Ar***-Job machen.

Allerdings bin ich trotzdem nicht grundsätzlich gegen AKWs in D. Wenn man AKWs abschaffen will, muss man das Europaweit machen und Stromimport verbieten, sonst schießt man sich nur ins Bein.
 
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Hinzu kommen die total falsche Werte der entspr. Leute - wie kann man denn Cash über soviele Menschenleben setzen.

Ich glaube auch, zumindest lese ich es bei dir so, dass es nicht nur ein wissenschaftliches / rationales Problem, sondern auch ein moralisch / ethisches Problem ist, welches hier gelöst werden muss. Es geht also nicht nur um die wissenschaftliche Machbarkeit der Energiegewinnung aus Atomkraft, sondern auch um normative Fragen, die eben von der Förderung an bis hin zum GAU gestellt werden müssen. Denn die Frage ist doch nicht nur "können wir das?", auf technischer Seite, sondern auch "wollen wir das überhaupt?". Es wirkt nun vielleicht ein wenig beliebig, dies nun besonders bei der Atomkraft einzubringen, wie zuvor schon gesagt wurde, gibt es genug Probleme, über die sich niemand Gedanken macht, was jedoch nicht bedeutet, dass dadurch andere Dinge plötzlich legitim werden.

Ich will hier keine Moraldebatte auslösen, aber ich denke eine produktive Diskussion darüber, ob Wissenschaft nicht auch eine ethische Seite hat und inwieweit diese bedacht werden muss, sollte im öffentlichen Raum schon stattfinden. Nur weil es möglich ist, muss es noch lange nicht genutzt werden.
Um eines vorweg zu nehmen: Dies bedeutet nicht, dass nicht geforscht werden dürfe!
 
Falsch ;) Bau, Betrieb, Rohstoffgewinnung, Rückbau sind komplett erfasst + eine gewisse Reserve. Und dennoch ist die Energie unglaublich billig. Endlagerung _wollte_ der Staat übernehmen, und die Forschung danach wird auch von den AKW Betreibern finanziert.

Hast Du für die erste Behauptung mal ne zitierfähige Quelle? Das war mir bis jetzt so nicht bekannt, aber das muss ja nix heißen *g* Das der Staat die Endlagerung übernehmen wollte ich so auch nicht richtig. Der Staat musste die Endlagerung übernehmen, wenn er die Kontrolle über die Abläufe behalten will. Da gibts keinen sonderlich großen Spielraum.

Tschernobyl wird vom Staat bezahlt. Warum? Weil das AKW in staatlichem Besitz war/ist.

Das ist so auch nicht richtig Tschernobyl wird ja nun auch von uns bezahlt. Spätestens wenn D seinen Teil zu den 550 Millionen für den neuen Sarkophag beisteuert. Und indirekt natürlich auch bei den Zahlungen der EU, die erst zur Endgültigen Stillegung des Kraftwerks Ende 2000 geführt haben.
 
Hast Du für die erste Behauptung mal ne zitierfähige Quelle? Das war mir bis jetzt so nicht bekannt, aber das muss ja nix heißen *g* Das der Staat die Endlagerung übernehmen wollte ich so auch nicht richtig. Der Staat musste die Endlagerung übernehmen, wenn er die Kontrolle über die Abläufe behalten will. Da gibts keinen sonderlich großen Spielraum.
Ich hatte mal ein AKW besichtigt, und mir wurde von einer hohen Persönlichkeit gesagt, genauso wie es auch logisch ist, dass die genannten Kosten komplett enthalten sind. (Wurde aber natürlich auf die Art "und wir investieren nach Abschaltung hunderte von Millionen in die Wiederherstellung einer natürlichen Umgebung" präsentiert) Die werden nämlich in jeden Fall von den AKW Betreibern getragen.
Rechne doch nur mal selbst: wenn pro AKW Block über 1Mio € /Tag (!) _Gewinn_ erwirtschaftet wird, hat das wohl einiges zu heißen ;)

Ja, der Staat hat die Endlagerung zwecks Kontrolle übernommen. Gebracht hat es uns bisher aber leider nichts. Hätte er lieber auch die Bauaufsicht übernommen.

Das ist so auch nicht richtig Tschernobyl wird ja nun auch von uns bezahlt. Spätestens wenn D seinen Teil zu den 550 Millionen für den neuen Sarkophag beisteuert. Und indirekt natürlich auch bei den Zahlungen der EU, die erst zur Endgültigen Stillegung des Kraftwerks Ende 2000 geführt haben.
Die Kosten sind aber "überschaubar", die Gesamtkosten bis heute und in die Zukunft werden dennoch staatlich finanziert.
 
wie immer ist es hier wie auch bei den banken so: gewinne werden privatisiert und die verluste sozialisiert.


gruß in't huus

gatasa
 
bei solchen Themen MUSS man weiter umfassend nachdenken. Ansonsten gerät man in eine depressive Lethargie, die völlig unangebracht ist.
Die Kernproblematik ist und bleibt nunmal das Geldsystem. Die Falschverteilung des Geldes (während der Wirtschaftskrise hat sich die Anzahl an Milliardären fast verdoppelt!) hat zur Folge, dass sich die Gesellschaft immer mehr im arm - reich spaltet. Das hat auch rein gar nix mit Faulheit und Fleiß zu tun wie es uns immer so schön von unseren Eltern beigebracht wird. Das ist ein Automatismus! Das ist eine Konsequenz des Zinssystems (Wucher!).
Dazu gibt es genügend Literatur (Sylvio Gesell, Margret Kennedy, Bernd Senf etc.). Man muss sich nur etwas vom propagandistischen Schulstoff lösen und selber über die Sachverhalte nachdenken. Aus diesem Automatismus der Geldumverteilung folgt die Konsequenz, dass Geld die Welt regiert.
Wenn es darum geht sich von Technologien wie der Atomkraft zu lösen, sind die Leute gefragt, die unsere Gesellschaft wie ein Parasit aussaugen, also die Superreichen a la Rothschild, Rockefeller, die ganzen Bankster etc. ... Scheinbar möchten sie dies aber nicht.
Die Masse und die Regierungen sind sowieso schon zu arm um dies lösen zu können, aber auf genau die soll es natürlich wieder abgewälzt werden. Daher stellt man lieber einen Experten hin, der sagt unsere AKWs seien sicher. Ein AKW ist wie ein Auto, dass permanent eingekuppelt Vollgas läuft und nur mit einer intakten Bremse unter Kontrolle gehalten wird. Würdet ihr in so ein Auto einsteigen? Wie kann man sich guten Gewissens hinstellen und behaupten sowas sei sicher? Wir müssen die Wucherzins-Wirtschaft beenden, erst dann können wir wieder frei selbst entscheiden. Denn eigentlich hat Geld keinen Wert sondern nur das, was wir machen. Aber die, die wirklich was produktiv umsetzen und für den Wert in dieser Gesellschaft sorgen, haben am wenigsten davon. Am meisten haben die, die produktiv gar nichts tun.
Das, was wir in dieser Welt momentan erleben, ist kein Fortschritt, sondern der Weg hin zur Selbstzerstörung. Solange die Leute aber dumm genug bleiben und lieber dsds oder lechzend aus ihrem Altag entfliehend eine Royal-Hochzeit gucken, seh ich keinen Grund warum sich das ändern sollte.

Ich zitiers nochmal, scheinbar hats keiner so recht zu Kenntnis genommen...evtl. verdrängt man es auch. In diesem Beitrag stecken unglaublich wichtige Aussagen. Zu dem Thema empfehle ich auch den ersten Link aus meiner Signatur.


Unsere Bundeskanzlerin zum Thema AKW-Sicherheit... http://www.youtube.com/watch?v=IALgZz02it4
 
Money makes the world go round - ein Zitat, das schon sehr alt ist und immer aktuell bleiben wird...


Die Frage, die ich mir öfter stelle:
Wann bricht dieses System des "fiktiven Geld durch die Gegend schiebens" wirklich komplett zusammen?

Aber das ist eine Sache, die in ellenlange Diskussionen ausufern würde...
 
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Man meiner Meinung nach sollte man wissen, wie der Spaltungsprozess (ganz oberflächlich) abläuft, wie man daraus die Energie erzeugt und wie die ins Netz kommt und was das Netz überhaupt ist. Meiner Meinung nach sollte sich auch jeder Bürger mal grundlegend anschauen, welche Grundarten von radioaktiver Strahlung es gibt und wie diese auf den Organismus wirken.
hmm soweit ich mich erinnern kann war das bei mir Lernstoff 10te Klasse Physik. Übrigens lange vor Tschnernobyl
Unser Physiklehrer hatte uns sogar einige Proben radioaktiven Materials also alpha und Beta strahlung gezeigt.
Ich erinnere mich das er meinte das Beta strahlung nur gefährlich wäre wenn man Matieral mit dieser Strahlung jahrelag unter dessen Kopfkissen legen würde. die eigentliche gefährliche Strahlung wäre die Gamma Strahlung.
Zumindest weiss ich das ein Kernreaktor bei der eigentlcihen Kernspaltung Wärme erzeugt die dann dafür genutzt werden kann zb. mittels einer Dampfturbine Strom zu erzeugen. Und ich weiss auch das die Kernpsaltung Otto Hahn und Lise Meitner entdeckt hat.
Zumindest war diese Endeckung grob gesagt Grundlage Für das Manhatten Projekt in dem die erste Atombombe entwickelt wurde.
 
Stimmt so nicht ganz. Zwar lässt sich Alphastrahlung leichter abschrimen, als Gammastrahlung. Die biologische Wirkung ist allerdings weitaus schädlicher. Dadurch, dass die Alphateilchen so groß sind bleiben sie halt in den oberen toten Hautschichten stecken.
Auf ihrem kurzen Weg machen sie aber weitaus mehr kaputt als ein Gammaquant das könnte. Alphastrahlung ist "high-LET", das bedeutet, dass mehr Energie an die umligenden Moleküle abgegeben wird. Zudem haben die schweren Alphateilchen immense Energiemengen (einige MeV) gespeichert. Inkorporiert sind Alphastrahler deshalb hochgefährlich, auch wegen ihrer teils sehr langen Halbwertszeiten und der Tatsache, dass unser Körper gerne fremde Stoffe hamstert.
 
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