Ich war von September bis Dezember in Südkorea und habe die "Drohungen" etwas näher miterlebt. Speziell war ich auch bei einem Ausflug in die Demilitarisierte Zone (der Grenzstreifen zwischen Nord und Süd) und der JointSecurityArea. Als ich dort war waren gerade die Vorschriften für die "Touristische Einreise" nach Nordkorea verschärft worden, da eine südkoreanische Touristin am Strand mit einem Schuss in den Rücken getötet wurde, als sie "spionierte" und Anti-Kommunismus-Aktivisten auf der südkoreanischen Seite Heliumballons mit Flyern nach Nordkorea abgesetzt hatten.
Gerade in dieser gespannten Lage haben wir mit einigen der US Army MPs gesprochen, die die Tour geführt haben, und konnten diese auf eine damals aktuelle Drohung Nordkoreas ansprechen. Lapidate Antwort der MPs "Oh yeah... they did that again? Haven't really heard about the latest one - they say stuff like that almost on a monthly basis".
Wie schon früher oft geschehen denke ich auch deswegen, dass es aktuell wieder so ist, dass ein großes atomares Säbelrasseln stattfindet, dem dann nichts tatsächliches folgt. Dumm in dem Sinne sind die Entscheider dort ja auch nicht - schlimmstenfalls verblendet - das lässt sie auch erkennen, dass sie vielleicht mit einem Angriff Südkorea dran kriegen, sie dann aber Probleme mit allen anderen Staaten haben werden, die sie nie im Leben bewältigt bekommen.
"Ausradieren" halte ich aber für Quatsch. Die Bevölkerung dort kann nicht im geringsten etwas dafür, diesen Menschen sollte geholfen werden. Eine bessere Lösung sähe ich darin die Regierungs- und Militärführung... abzusetzen... *hust* und für kurze Zeit eine Übergangsregierung zu halten, bis sich die Menschen dort mit Hilfe humanitärer Unterstützung soweit ihren Lebensstandard heben konnten, dass sie politisch aktiv werden können und möchten (vgl. Maslow's Pyramid of Needs). Im Ablauf ähnelt das Szenario Afghanistan, ich habe allerdings die unbegründete Vermutung, dass es in NK einfacher durch- und umsetzbar wäre.
VG
Amq
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