Bei einem kompakten Gerät wie dem X280 ist hinter der Tastatur nicht genügend Platz für die Anschlüsse. Sie vor die Tastatur zu platzieren ist eine ergonomische Katastrophe und die Rückseite wäre auch keine Option, wenn man die Top-Base-Scharniere nutzen würde – durch den Deckel und die Scharniere (die ja eine gewisse Dicke einnehmen) wäre die rückseitige Fläche zu dünn, um Anschlüsse zu platzieren.
Natürlich merkt man einen 20 % kleineren Akku. Das X280 hat 9,5 Stunden bei Notebookchecks WiFi Test erreicht, mit einem 20 % kleineren Akku wären das fast zwei Stunden weniger – ein erbärmliches Ergebnis für ein ultramobiles Laptop. Freilich kann man sparsamere Prozessoren einsetzen – wie schon gesagt, dann hat man halt ein Gerät, das mehr und mehr dem MacBook 12 ähnelt. Aktuell gibt es keine sparsameren CPUs für Laptops, die nur annähernd das Niveau der 15 W Quad-Core-CPUs erreichen.
Ob das X280 faule Kompromisse eingeht, das sei mal den Nutzern und Käufern überlassen. Sicherlich kann man das so sehen, aber es ist auch eine andere Sichtweise möglich. Nämlich die, dass die meisten Nutzer nicht deutlich mehr als die 10 Stunden Akkulaufzeit benötigen und sich an einem deutlich dünneren und leichteren Gerät (denn das X280 ist wesentlich leichter als das X270) jeden Tag erfreuen können.
Außerdem werden die Notebooks immer labiler.
Tatsächlich ist das X280 dank der großzügigeren Nutzung von Magnesium statt Glass-Faser-Kunststoff stabiler als das X270.
Zumal Lenovo ja eigene Serien für sehr dünne Notebooks hat. Wieso müssen dann die Xer immer mehr "ausgewalzt" werden?
Weil die X-Serie ansonsten keinerlei Sinn ergibt. Die X-Serie ist per Definition die mobilste ThinkPad-Serie. Das war allerdings bei X260 & X270 nicht mehr der Fall, denn T460s und T470s hatten sowohl bei der Dicke als auch beim Gewicht einen Vorteil. Welchen Sinn ergibt ein 12,5 Zoll Gerät, das ein dicker & schwerer Klotz im Vergleich zu einem fast gleich teuren 14 Zoll Laptop ist? Ziemlich wenig, es ist vielmehr ein Anachronismus.
Nein. eindeutig nein. Auch wenn das einen immer mehr Firmen weismachen wollen.
Doch. Das ergibt sich schlicht aus der Entwicklung des Marktes. Es ist ja nicht so, dass die Hersteller in den letzten Jahren gar keine kleineren Modelle z.B. mit 11,6-Zoll-Display angeboten haben. Doch diese sind in letzter Zeit verschwunden, weil scheinbar keine Nachfrage besteht. Ist ja auch logisch, denn 13,3-Zoll-Laptops mit minimalen Displayrändern ala Dell XPS 13 sind kompakt genug für den Großteil der Nutzer.
HP hat nicht ohne Grund das EliteBook 820 fallen lassen und ein EliteBook 830 auf den Markt gebracht. Lenovo hat auch nicht grundlos das ThinkPad Yoga 260 zu einem ThinkPad Yoga 370 umgebaut. Es ist schlichtweg der Trend des Marktes.