Windows Heise-Kommentar: Microsofts Milliardengeschenk ist ein Trojanisches Pferd für Europa

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Mornsgrans

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Bei Heise gibt es wieder einen Kommentar, der zur Diskussion einlädt:

Wenn ich den Inhalt des Kommentars Revue passieren lasse, habe ich ein Dejavu-Erlebnis, denn er enthält fast alles, was ich schon vor vielen Jahren mit Skepsis betrachtet hatte. Der Kommentar fasst jetzt alles zusammen, was mir in all den Jahren "aufgestoßen" war und ich als "Schwarzmaler" belächelt wurde.

Edit 18.05.25:
Das "Trojanische Pferd hat zugeschlagen".
Edit 10.06.25:
Erstes Ministerium in Dänemark reagiert
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem weiter oben bereits Alternativen genannt wurden: Hat eigentlich jemand Erfahrung mit Infomaniak (schweizer Anbieter)?

Dort bietet man u.a. Hosting und eine Office-Cloud an.

Vielen Dank und viele Grüße
tuxpad
 
Im Grunde ist es wieder wie alles eine Kostenfrage. Früher gingen Programmierer in die Fachabteilungen und die Programme wurden maßgeschneidert. Nachdem Personalkosten ein sehr teurer Anteil an Betriebskosten ist, wurden Programme ähnlicher Funktion ausgetauscht, bis es letztlich Standardprogramme wurden, die von den Eskimos bis nach Hinterindien alles abdecken. Dafür braucht heute die Fachabteilung eine Schulung, um diese eierlegenden Wollmilchsäue anwenden zu können. Da die Fachkraft aber i.d.R. nicht zusätzlich IT-Fachkraft ist, führte die ganze Digitalisierung lediglich dazu, daß die alten Papierformulare jetzt auf dem Bildschirm zu sehen sind. D.h. organisatorisch hat sich Null geändert. Beispiel Steuererklärung *1): da werden immer noch die gleichen Häkchen und Eingaben verlangt wie vor 60 Jahren. Die Fachkraft hat unveränderte Arbeitsabläufe, IT ist nur noch Büro-Hausmeister zur Installation von H/W und Standard-S/W. Die H/W wird importiert, die S/W verschwindet nach und nach in der Firmware. Mit KI und "Wolken" wirft man jetzt auch noch den letzten Rest IT aus den Büros und stellt nur noch Tastatur und Bildschirm hin.

Wo ist jetzt der Unterschied zur alten Schreibmaschine, Papier und Bleistift ?? Abläufe gleich, Formulare gleich ........... Nachdenken wird durch Vorschriften ersetzt, .................. MS meint es gut mit uns und denkt für uns. ........... Nachwuchs ?? ............. da war doch noch was .....................

Sorry, mußte ich mal "zu Papier" bringen. Ich schließe mich nicht aus: wer von uns IT-Nerds hat in letzer Zeit noch ein richtiges Anwendungsprogramm geschrieben, inklusive Ablaufstruktur-Gewinn ??

Morgen ist Vollmond, wirkt anscheinend schon, ich bin dann mal weg. GN Peter

*1) Nachtrag: ja, ich mache es inzwischen per Elster. Aber anders ist dabei nur der "Formular-Postweg" und ich kann meine Papierbelege behalten (d.h. ich bin dafür 2-10 Jahre das "FA-Papier- Archiv" :-) ).................. Der Rest ist wie in den 60ern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mache die Prophezeiung – als Nicht-IT-Nerd, nur als Anwender, der das ganze nur politisch beobachtet – dass sich das ganze Thema mittelfristig zuspitzen wird und dass die langfristige Zukunft Open Source gehört. Es ist ja jetzt schon völlig absurd, dass ganze Wirtschaftszweige, ganze Regierungen, ganze Gesellschaften in der Hand von wenigen IT-Konzernen sind, diesen völlig ausgeliefert sind. Leider muss es aber, bevor es besser wird, vorher noch viel schlimmer kommen, als es jetzt schon ist, denn der Mensch lernt nur über Schmerzen.
 
Die Idee dahinter ist verführerisch gut, aber: Die Open Source fällt nicht vom Himmel. Die Beteiligten müssen ihren Lebensunterhalt irgendwie und irgendwo verdienen. Ein Programm wird nicht einfach nur erstellt, es muß gepflegt und angepaßt werden, unvermeidliche Fehler bereinigt werden, d.h. Service. Selbst bei kleinen Zusammenschlüssen (Startups o.a.) geht das schnell in Größenordnungen zumindest mittelständiger Betriebe. Keine Firma kann sich eine IT leisten, die von einer Person abhängt oder einer kleinen Firma, die auch mal schnell verschwinden könnte. Das gab es in der Vergangenheit zur Genüge. Wenn es eigene Leute machen, sind die Personalkosten wieder da. Opensource ist nur so gut, wie die Gruppe, die sie pflegt - nach dem Startschuß. Auch OpenSource hängt je nach Bedarf an H/W-Forderungen, wie jetzt Win11 an SSE4.2-fähigen Processoren.

Und aktuell: Mozilla knabbert am Hungertuch. Ich habe mich noch nicht um LibreOffice gekümmert, weil es inzwischen die X-te Gruppe von Officepaketen in Konkurrenz zu MS ist. Ich habe einige Office-Leichen noch auf meinen PCs. Meistens schlucken dann wieder größere Firmen die kleinen und am Ende ist alles wieder bei einigen wenigen Großen.

Wenn jetzt Dänemark auf Linux und LibreOffice einsteigt, müssen entsprechende S/W-Skills in persona da sein. Das kostet, abgesehen davon, das gute IT-ler auch nicht auf den Bäumen wachsen und ihren Preis haben. Es gibt genügend Beispiele bei großen Unternehmen, die eigene S/W Entwicklung angefangen haben und von einem Problem in's nächste gefallen sind. Ich bin im Moment heilfroh, daß eine Bank, bei der ich Kunde bin, von einem Startup weg auf ein renommiertes Banken-RZ gewechselt ist - da ist Linux plus Office Skill nicht ganz ausreichend.

Aber ..... genug geschrieben, Open Source ist gut, auf jeden Fall für Endverbraucher, löst aber bei weitem nicht alle Probleme in Firmen und Behörden.
 
Wenn jene Firmen, die sonst Unsummen an MS & Co. zahlen, nur einen Bruchteil davon als Sponsoring für Open-Source-Projekte ausgeben würden, wäre die Finanzierung aber definitiv kein Problem mehr. Dann würden sich auch genügend Leute finden, die plötzlich mehr Zeit für die Pflege von diesen Projekten haben. :-)

Im Moment ist es im kommerziellen Bereich leider oftmals nur ein großes Nehmen ohne etwas zurückzugeben. Teilweise werden sogar fröhlich die Lizenzen missachtet, indem z.B. Änderungen nicht veröffentlicht werden, obwohl diese modifizierten Binaries in die ganze Welt exportiert werden. Denn die Früchte dieser größtenteils ehrenamtlichen Arbeit stecken auch ohne 100% Umstieg auf Open-Source-Software in zahlreichen Produkten und werden sowieso schon tagtäglich von beinahe allen genutzt.
 
Rein interessehalber, habt ihr selbst Open Source Projekte am laufen oder hattet ihr das mal?

Bei mir war das immer nur in erster Linie für mich. Sobald ich das nicht mehr brauchte war die Begeisterung schlagartig weg.

Selbst für Geld hätte ich nicht in Meetings sitzen wollen, um zu diskutieren, ob ein Knopf zwei mm nach links und etwas heller sein soll oder nicht.

Oder zum 27. mal die Lokalisierung durchgehen weil diese bl**den Programmierer die Lokalisierung wieder mal unnötigerweise kaputt gemacht haben?

Wo Open Source glänzen kann sind kleinere Projekte die von kleiner Gruppe oder noch besser Einzelperson bewältigt werden können. Spätestens wenn es um tausende Programmierer geht braucht man einen Torvalds oder MS oder Google.

Soll aber nicht heissen, dass ich dagegen wäre wenn man hierzulande entscheidet, es ist wichtig autark zu sein auch wenn es kostet.
 
Jetzt denken auch andere darüber nach:

Bitkom-Studie
Deutsche Firmen überprüfen Cloud-Strategie wegen US-Politik
Nach einer repräsentativen Studie des Bitkom sieht sich jedes zweite Unternehmen (50 Prozent) in Deutschland, das Cloud-Computing nutzt, aufgrund der Politik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump gezwungen, die eigene Cloud-Strategie zu überdenken.

Für die repräsentative Studie wurden von Mitte März bis Mitte Mai 604 Unternehmen ab 20 Beschäftigten im Auftrag des Bitkom befragt.
 
Aber vermutlich zu spät!
Und wenn das dann Geld kostet oder Microsoft (oder einem anderen globalen Player Eurer Wahl) einem Bürgermeister Arbeitsplätze verspricht, dann sind solche Alternativen gleich wieder obsolet.
Meinung eines alten grumpigen Mannes ;) 👴
 
Dänemark versucht es wohl.

Hoffe das hat mehr Planung hinter sich als München wo es nach: Juhu, ich habe geschafft Ubuntu auf mein Notebook zu installieren und das sieht ja aus wie Windows. Windows muss weg.

Spätestens wenn man ein funktionierendes AD DC auf Windows Server laufen hat kommt man da nicht mehr so leicht raus. Einige schaffen ja nicht mal einen Versionsupdate bei Exchange und hängen am Uraltversion fest bis der Support ausläuft. Viel Spass beim Migrieren auf Open Source.
 
Ich hatte eine längere Antwort, aber wieder geputzt.

Für solche größeren Umstellungen haben wir viel zu viele Meinungsträger und Bedenkenträger. Ich habe ein paar Umzüge und Umstellungen großer Firmen mit betreut. Eine Gemeinde würde ich mir als Beispiel noch zutrauen, aber einen Landkreis nicht mehr - d.h. würde ich mir zwar zutrauen, aber diese Ochsentour wäre mir kein Geld der Welt wert. Bei großen Firmen hat man i.d.R. den Vorstand zur Unterstützung, an den man dann jeden Klug.....(en Menschen) verweisen kann :-) . Aber in einem "demokratischen Gebilde mit Meinungsfreiheit", wo sich notfalls vor dem Rathaus festgeklebt wird .......

Bitte mal überlegen, was vom zentralen System bis zum letzten Enduser alles mitredet, besser weiß, und ..... und .....

Gruß Peter
 
Nur falls nicht bekannt - München ist nicht an der Umstellung gescheitert, sondern hat nach drei Jahren Nutzung den Stecker gezogen.
 
Wir können bei unserer örtlichen Großstadt sehr schön mitbekommen, wie diese auf "Microsoft Only" setzt. Dieses wird mit "Zero Trust" Strategie begründet, hinzu kommen natürlich "Standards", und diese seien nun einmal nur mit Microsoft zu verwirklichen. Auch wenn das FAX mittlerweile sogar offiziell abgeschafft ist, leben die Makros aus Office 97 in diversen Kopfbögen und Vorlagen weiter. Daher muss MS Office auch 2025 und in alle Ewigkeit in 32 Bit installiert werden.
 
sondern hat nach drei Jahren Nutzung den Stecker gezogen.
das zähle ich aber schon noch zu "mißlungener Umstellung", weil vermutlich die Akzeptanz (Handling/Schulung, Support,.... und das Geld/Personal dazu) nicht geklappt hat ?? Der H/W und S/W Austausch alleine ist die wenigste Arbeit. Das geht ja "bis in die Knochen und den Kopf" der Benutzer. Ich kenne jetzt aber die Gründe nicht, also .... Spekulation.
leben die Makros aus Office 97 in diversen Kopfbögen und Vorlagen weiter
schrieb ich ja bereits in ähnlichem Sinn "Formulare seit den 60ern die gleichen", nur halt per IT....
Gruß Peter
 
Ich finde eine Diskussion anhand von Vermutungen überflüssig.
Dafür findet man im Netz nach der Suche "gründe scheitern linux münchen" einige Artikel, die sich damit befasst haben.

Heise schrieb 2020 auch darüber (leider mit Bezahlschranke). Aber auch das Linux-Magazin schrieb 2004 darüber recht ausführlich. Ein Schlüsselwort taucht hierbei mehrfach auf: "Software-Patente".

Und trotz des "Scheiterns" will München zu Opensource wechseln, wie DerStandard im Jahr 2020 verlautbaren ließ.

Aus eigener Erfahrung, die ich aber nur am Rande mitbekomme, sind die "Kleinigkeiten", die @albert66 oben aufgeführt hatte, ein kaum beachteter, aber wichtiger Grund für das "haken" großer Migrationsprojekte:
Viele kleine indviduell über Jahre hinweg erstellte "Helferlein" - und sei es nur ein Fax-Makro in einem Office-Programm - wollen natürlich auch nach der Migration angepasst oder ersetzt werden.

Auf der anderen Seite werden Tools, Skripte oder kleine Programme, die die IT auf Mitarbeiterwunsch vor langer Zeit erstellt hatte, aufwändig migriert/angepasst, um danach festzustellen, dass es seit 10 Jahren kein Mitarbeiter mehr genutzt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
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