Günter Wallraff als Paketzusteller

andy

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Als Online-Händler arbeiten wir täglich mit verschiedenen Paketdiensten, sie bringen uns die bestellte Ware und liefern die Pakete an unsere Kunden. Natürlich ist das fast immer eilig, wir werde ungeduldig wenn die am Vortag bestellte Ware mal ein paar Std später bei uns ankommt und unsere Kunden können es meist auch kaum erwarten das neu bestellte Notebook endlich in Händen zu halten.

Wenn wirklich mal ein Paket einen Tag später als erwartet ankommt ist die Aufregung groß.

Bevor wir uns nun bei einem Paketdienst beklagen empfehle ich dringend den von Günther Wallraff verfassten Erfahrungsbericht in der Zeit zu lesen.

Ich finde es traurig zu lesen, unter welchen Bedingungen Menschen in unserem Land arbeiten müssen und wär gerne bereit bei jeder Sendung ein paar % mehr zu bezahlen damit die Leute die uns die Ware ins Haus bringen zumindest anständig bezahlt werden.

Gruß
Andy
 
Der genetische Unterbau spielt auch keine Rolle, ebenso wenig der Stand oder die soziale Schicht.
Einzig die Schwelle der Unzufriedenheit und ein Wunsch auf Änderung wird dadurch unterschiedlich hoch gesetzt.
Jemand der genetisch "dumm" geboren wurde braucht vielleicht länger bis die Schwelle erreicht ist als jemand der eine gewisse Bildung bzw. das Wissen: "Ich muss nicht alle so hinnehmen", hat.
Und da unterscheiden sich die geborenen oder gemachten dummen/schlauen/gebildeten/ungebildeten Menschen nicht, in dem das es diesen Punkt gibt, sondern nur wann er erreicht wird.

Und deswegen wieder: Jeder ist seines Glückes Schmied. Ist jemand unzufrienden wird er es ändern oder das beste daraus versuchen zu machen. Jeder. Wer in seinem Unglück verharrt darf sich nicht beschweren.
Und Glück/Unglück und die Grenze dessen definiert ja jeder für sich.

Bzgl. der gezogenen bzw nicht gezogenen Konsequenzen der Paketdienste:
Es bedarf auch keinem kollektiven Ausbremsen der schwarzen Schafe, damit die sehen das es anders geht (was nicht heißt das man es nicht trotzdem tun kann). Das sollte in den entsprechenden Ebenen zum Basiswissen der betrieblichen Führung gehören.
Man muss es wollen. Und wer nicht will, der will nicht. Der fährt den Laden auch gegen die Wand, solange die eigenen Taschen gefüllt bleiben.
Es gibt ja in dem Bereich Unternehmen die es anders machen, von sich aus. Und andere eben nicht.
 
Der genetische Unterbau spielt auch keine Rolle, ebenso wenig der Stand oder die soziale Schicht.
Einzig die Schwelle der Unzufriedenheit und ein Wunsch auf Änderung wird dadurch unterschiedlich hoch gesetzt.
Jemand der genetisch "dumm" geboren wurde braucht vielleicht länger bis die Schwelle erreicht ist als jemand der eine gewisse Bildung bzw. das Wissen: "Ich muss nicht alle so hinnehmen", hat.
Und da unterscheiden sich die geborenen oder gemachten dummen/schlauen/gebildeten/ungebildeten Menschen nicht, in dem das es diesen Punkt gibt, sondern nur wann er erreicht wird.

Und deswegen wieder: Jeder ist seines Glückes Schmied. Ist jemand unzufrienden wird er es ändern oder das beste daraus versuchen zu machen. Jeder. Wer in seinem Unglück verharrt darf sich nicht beschweren.
Und Glück/Unglück und die Grenze dessen definiert ja jeder für sich.
Aber genetischer Unterbau/Bildungstand/soziale Schicht bestimmen doch die Möglichkeiten, die man hat, um aus seiner Unzufriedenheit auszubrechen. Beispiel Je höher alles von den dreien, umso wahrscheinlicher, dass man Sicherheiten hat, eine Periode der Arbeitslosigkeit zu überbrücken, falls das Ändern seiner (Arbeits)Situation eben dies zur Folge hat. Konkretes Beispiel: Während meiner kurzen Phase der Arbeitslosigkeit hat sich die BA nur ganze zweimal für mich interessiert, einmal beim Beantragen des Arbeitslosengeldes, und einmal als es um den Wechsel zurück in ein Arbeitsverhältnis ging. Termine dazwischen (obwohl vorher vereinbart) gab es nicht. Ich glaube kaum, dass dies jemanden, der einen schlechteren Schulabluß bzw. geringere Qualifikationen vorzuweisen hat, genauso abläuft - und hierbei kommt es ja nicht mal unbedingt auf die Realitäten an, sondern nur wie Sachbearbeiter bzw. Personalverantwortliche die Situation beurteilen - und da soll es keinen Unterschied machen, ob jemand (etwas übertrieben) aus einem sozialen Brennpunkt kommt, oder aus einer als "gut bürgerlich" Angesehene wohngegend - am besten noch mit dem passenden Vornamen dazu (Kevin, Chantalle, etc.) ?
Mal ganz abgesehen von den Härtefällen, die von der BA dazu verpflichtet werden - denn diese sind es ja häufig, die in derartigen Arbeitsverhältnissen landen. Da kommt dann neben dem Verlust der Anstellung auch noch eventuell eine Kürzung der Bezüge hinzu.


Bzgl. der gezogenen bzw nicht gezogenen Konsequenzen der Paketdienste:
Es bedarf auch keinem kollektiven Ausbremsen der schwarzen Schafe, damit die sehen das es anders geht (was nicht heißt das man es nicht trotzdem tun kann). Das sollte in den entsprechenden Ebenen zum Basiswissen der betrieblichen Führung gehören.
Man muss es wollen. Und wer nicht will, der will nicht. Der fährt den Laden auch gegen die Wand, solange die eigenen Taschen gefüllt bleiben.
Es gibt ja in dem Bereich Unternehmen die es anders machen, von sich aus. Und andere eben nicht.

ich nehme mir mal die Freiheit dich zu zitieren:
Nun, wenn es so wäre und wenn die entsprechende Konsequenz daraus gezogen würde, gäbe es diese Berichte nicht.
 
Ich denke es geht zu weit und auch in die falsche Richtung, jetzt hier mit Arbeitslosigkeit, Verwaltungsakten und Reformen weiterzumachen.
Btw. weniger gebildet heißt nicht "nicht clever" und Akademiker bekommen auch mal den Hintern nicht hoch...

ich nehme mir mal die Freiheit dich zu zitieren:
Genau deswegen schrieb ich es.
 
Ich denke es geht zu weit und auch in die falsche Richtung, jetzt hier mit Arbeitslosigkeit, Verwaltungsakten und Reformen weiterzumachen.
Hab ich auch nicht vor (um welche Reformen soll es eigentlich gehen ?), aber wenn ich keine (zumindest meiner Meinung nach) direkt verknüpften Faktoren nennen darf, wie soll ich denn dann Argumentieren:confused:

Btw. weniger gebildet heißt nicht "nicht clever" und Akademiker bekommen auch mal den Hintern nicht hoch...
Dies ist mir durchaus bewußt, aber wenn man sich nicht in Einzelfällen ergehen will, läßt sich eine Generalisierung nunmal nicht vermeiden

Genau deswegen schrieb ich es.
Aber doch mit einem anderen Bezug: im urspünglichen Fall hast du die Ursache vor die Wirkung gesetzt, in jetzigen Fall hast du eine theoretisches Konstrukt vorgebracht, dass nichts mit der Realität zu tun hat
 
Reform -> Hartz4

Hier geht es um Paketzusteller und deren Arbeitgeber sowie die Arbeitsbedingungen, nicht um den Umgang mit der Arbeitslosigkeit.


... zumal sich das durchschnittliche schwarze Schaf sicher auch fragen wird, warum immer noch Kunden weglaufen, obwohl man schon preislich am unteren Ende agiert - und ich traue ihnen durchaus auch zu dabei über den Tellerand der Buchhaltung hinauszublicken.

Ich sagte hier drauf, das es offensichtlich nicht so ist.
Nicht das sie es könnten oder tun, nein sie wollen es augenscheinlich nicht.
 
Reform -> Hartz4

Hier geht es um Paketzusteller und deren Arbeitgeber sowie die Arbeitsbedingungen, nicht um den Umgang mit der Arbeitslosigkeit.
Das ist sicher richtig, nur hier geht es doch um deine These "Jeder ist seines Glückes Schmied, ganz unabhängig von Erbanlage, Bildungsstand und gesellschaftlicher Stellung", der ich Gegenüberstellen möchte, dass eben noch mehr Faktoren auf die Entscheidungsfindung "ich will was ändern" Einfluß haben, als nur das Grad der Unzufriedenheit mit der persönlichen Situation.


Ich sagte hier drauf, das es offensichtlich nicht so ist.
Nicht das sie es könnten oder tun, nein sie wollen es augenscheinlich nicht.
Ja sicher ist es nicht so, da ja eben der zusätzliche Impuls von außerhalb fehlt. Deswegen meine Formulierung "Ursache vor der Wirkung". Der Ausgangspunkt war ja deine These, dass ein kollektives Verweigern mit derartigen Firmen zusammen zu arbeiten (= Ursache), zwar (moralisch) löblich sein mag, aber keine Auswirkungen auf die Situation haben würde. Dem habe ich entgegengesetzt, dass Firmeninhaber in so einem Falle vielleicht doch mal die Ursachen außerhalb ihrere Effizienzzahlen suchen würden (= Wirkung). Womit wir wieder bei deiner von mir zitierten Antwort sind, die nunmal die Ursache vor die Wirkung setzen würde => wie sollen sie den Anfangen den Fehler woanders zu suchen, wenn die Verweigerungshaltung niemals gestalt annimmt.
Vielleicht weil ein paar Arbeiter die "Schnauze voll" haben, und kündigen => ich vermute mal eher nicht (zumindest solange, bis gleichwertiger Ersatz nicht mehr "Schlange steht")
 
was ja interssant is das ja nur solche firmen wie dhl, hermes und co wo sich die subunternehmer überschlagen um die aufträge zu bekommen und die dann weiter an andere subunternehmer vergeben... aber schaut man sich mal die ups´ler an, da läuft alles perfekt der verdienen top.

auf der anderen seite betrachtet, sind wir bürger es ja selber schuld das so solchen mitteln gegriffen wird, hätte es den boom mit amazon und sonstigen onlineshops gegeben würde es wohl heut zu tage anders aussehen und die shops wählen ja die günstigsten paketfirmen aus, dhl, hermes, gls... bisher hab ich ja nur ne handvoll shops gesehen die mit teuren paketfirmen versenden, bei ebay hab ich bisher auch wenig gefunden die mit ups verschicken. das problem liegt ja auch darin das ja nicht alle irgendwelche tarif verträge haben, wenn jetzt die dhl eigegen diese verträge haben is das klar das der subunternehmer von dhl die auch haben.
 
dass eben noch mehr Faktoren auf die Entscheidungsfindung "ich will was ändern" Einfluß haben, als nur das Grad der Unzufriedenheit mit der persönlichen Situation.
Wenn ich das aber richtig überblicke, gründen die aber alle letztlich auf der Unzufriedenheit. Das liegt in der Natur des Menschen.

Ja sicher ist es nicht so, da ja eben der zusätzliche Impuls von außerhalb fehlt. Deswegen meine Formulierung "Ursache vor der Wirkung". Der Ausgangspunkt war ja deine These, dass ein kollektives Verweigern mit derartigen Firmen zusammen zu arbeiten (= Ursache), zwar (moralisch) löblich sein mag, aber keine Auswirkungen auf die Situation haben würde. Dem habe ich entgegengesetzt, dass Firmeninhaber in so einem Falle vielleicht doch mal die Ursachen außerhalb ihrere Effizienzzahlen suchen würden (= Wirkung). Womit wir wieder bei deiner von mir zitierten Antwort sind, die nunmal die Ursache vor die Wirkung setzen würde => wie sollen sie den Anfangen den Fehler woanders zu suchen, wenn die Verweigerungshaltung niemals gestalt annimmt.
Vielleicht weil ein paar Arbeiter die "Schnauze voll" haben, und kündigen => ich vermute mal eher nicht (zumindest solange, bis gleichwertiger Ersatz nicht mehr "Schlange steht")
Schon klar, ich bezweifle aber eben das es so rum funktioniert.
Anders rum wäre es aber sicher wahrscheinlicher. Ich mein was wäre eher umsetzbar. 80Millionen die nicht mehr bestellen oder 100 Angestellte die sich nicht mehr bücken?
Aber wie auch immer, man muss es machen, egal wie rum...

@Seraph: Ja, (wobei ich DHL nicht unbedingt zu den schwarzen Schafen zähle) es gibt etliche bei denen es gut läuft. Aber ich denke nicht das wir "schuld" sind (amazon, ebay, onlineetc.).
Es geht hier um eine Entwicklung (die Möglichkeit einfach online zu ordern) die Erfolg hat und gut ankommt und sich, zu recht, etabliert hat. Vielmehr müsste man nun mal überlegen wie man Lösungsansätze schafft um aus dem Problem eine funktionierende und angepasste Geschichte zu entwickeln anstatt wieder den Schritt zurück zu machen.
Also neue Wege denken. Ganz interessant wäre da zum Beispiel der 3D-Druck. Das erspart einige Versandwege.
Vielleicht aber auch ein "Neuerfinden" des Paketauslieferns...
 
Ich versende seit Jahren nur noch mit DHL, auch wenn es dort sicherlich einigen genauso schlecht geht wie bei der Konkurrenz, hat es der Großteil der Zusteller "gut"...
Wäre aber auch für ein Trinkgeld :-)
 
Wenn ich das aber richtig überblicke, gründen die aber alle letztlich auf der Unzufriedenheit. Das liegt in der Natur des Menschen.

Häh ?

Schon klar, ich bezweifle aber eben das es so rum funktioniert.
Anders rum wäre es aber sicher wahrscheinlicher. Ich mein was wäre eher umsetzbar. 80Millionen die nicht mehr bestellen oder 100 Angestellte die sich nicht mehr bücken?
Aber wie auch immer, man muss es machen, egal wie rum...
Mal abgesehen davon, dass wohl kaum 80 Millionen den Versandhandel bemühen, dürften wohl einige Tausend reichen, um einen Effekt zu erzielen. Zumal die Konsequenz für die, die sich bestimmten Firmen verweigern marginal, wohingegen die Konsequenzen für diejenigen, die sich "nicht mehr Bücken" weitaus schwerer sein dürften
 
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