Ziel der Aktion:
1.) will WinXP und nicht Win7 verwenden
2.) soll nach 2-3 Monaten langsamer werden (beim Schreiben) --> einzige Lösung: secure Erase (hier im Forum gelesen: wobei ich wohl bis jetzt das überschreiben mit Nullen dem Secure Erase gleichgesetzt habe was wohl nicht der Fall ist)
3.) ich also winXP installiert, und BEVOR ich dutzende Programme installiere, Einstellungen mache, Daten hochschiebe --> wollte ich einmal das mit dem Secure Erase probieren --> falls was schief geht gehen keine Daten verloren
4.) irgendwas ging schief... kann kein Betriebssystem mehr installieren, Platte wird nicht richtig erkannt, etc. etc. etc.
Zu 1. u. 2.)
Windows XP unterstützt im Gegensatz zu W7 die Trim-Funktion nicht, was Schreibzugriffe mit der Zeit verlangsamt.
Das liegt daran, weil die SSD ein Weare Leveling vornimmt um die Abnutzung auf alle Blöcke zu verteilen. Sie sucht also vor dem Schreiben einen neuen Block der definitive nicht verwendet wird. Hast Du jetzt deine SSD Partitioniert und fängst an Daten in der Partition abzulegen, werden die Blöcke nacheinander als voll markiert. Nach einer gewissen Zeit sind alle Blöcke als voll markiert und es stehen zum Schreiben keine neuen Blöcke mehr zur Verfügung. dadurch fängt die SSD beim Schreiben an die Daten umzuschaufeln. Das ganze kann durch die Trim-Funktion vermieden werden, da hier das OS der SSD sagt welche Sektoren keine notwendigen Daten mehr enthalten. Diese Funktion muss aber von der SSD und dem OS unterstützt werden.
Diesen Vorgang kann man aber auch vermeiden, wenn man ca. 10% der SSD nicht partitioniert. Also in deinem Falle ca. 4GB unpartitioniert lässt. Dadurch sind genügend freie Blöcke vorhanden, auf die die SSD die Daten beim Schreiben ablegen kann. Dadurch frei gewordenen Blöcke kann sie danach selber als frei kennzeichnen.
Zu 2.)
Das Security erase macht das was Du wolltest, es löscht den Inhalt der SSD und gibt alle Blöcke wieder frei. Es handelt sich hierbei um eine Funktion(en) in der Firmware der SSD die du unter anderem mit dem Konsolenwerkzeug 'hdparm' nutzen kannst.
Das Löschen durch das Beschreiben alle Sektoren funktioniert nicht bei flashbasierten Laufwerken. Das Weare Leveling wirkt diesem entgegen und nach der Prozedur sind weiterhin >60% der alten Daten in den Blöcken vorhanden. Insbesondere dein erster Versuch kann tötlich gewesen sein.
Hier hast Du wahrscheinlich mit der Standardblockgröße 1 gearbeitet, was bedeutet, das zum Beschreiben eines Sektors 512 Schreibzugriffe durchgeführt wurden. Deshalb auch die 40KB/Sec. Der zweite Versuch war mit einer Blockgröße von 4KB schon besser aber nicht zielführend.
Zu 3.)
Wenn es nur darum geht die Blöcke wieder frei zu geben, sollte das Löschen äh sorry, Entfernen alle Partitionen ausreichend sein. Einfach alle Partitionen mit fdisk oder einem anderen Programm entfernen, Rechner neu starten und neu partitionieren. Oder es wird ein Security Erase durchgeführt, was auch den Inhalt löschen sollte.
Zum Vermeiden des Schreibeinbruches unter XP einfach 10% der SSD nicht partitionieren und damit frei lassen. Dann läuft die SSD auch nach 12 Monaten noch ganz gut.
zu 4.)
Jetzt liegt das Kind im Brunnen.
Da Du anscheinend mit einem linux über USB-Stick arbeitetes, solltest Du zuerst einmal rausfinden welche Bezeichnung deine SSD im System hat. Das muss nicht immer /dev/sda sein. In der Konsole mal folgendes eingeben:
dmesg | grep "sd*"
oder
dmesg | grep "hd*"
Sollte alle erkannten Laufwerke ausgeben. Vielleicht hast Du ja versucht deinen USB Stick mit hdparm zu bearbeiten.
Wenn Du deine SSD gefunden hast und diese auf hdparm reagiert, kannst Du ja die Anleitung noch einmal ausprobieren.
Du kannst aber auch einfach mal fdisk verwenden um die Partitionstabelle zu löschen und eine neue Partitionstabell anzulegen. Vielleicht klappt es ja und die SSD oder das OS reagiert nur schlecht auch die kaputte Partitionstabelle.
Ansonsten fällt mir da jetzt aus der Entfernung auch nichts weiteres zu ein. Wenn die SSD neu ist und noch Garantie hat, kannst Du sie eventuell noch umtauschen. Das wäre aber gegenüber deinem Händler nicht fair.