Ich will die Sache nicht zu sehr in die Länge ziehen, aber was in Berlin gerade nach der Verlängerung der A100 los ist könnte von Monty Python stammen.
Tja - das da Manche verkehrspolitisch immer noch leicht rückständig sind und aus welchen Gründen auch immer ihre Prämissen bei Stadt- und Verkehrsplanung anders setzen. Mehr Straßen ziehen immer mehr Verkehr nach sich und Berlin und sein Speckgürtel ist eh irre. Das ist aber in nahezu allen Großstädten so. Leipzig und Umland habe ich als Besucher z.B. relativ angenehm empfunden. Viele menschen auf wenig Raum bringt immer Konflikte. Genau aus diesen Gründen bin ich ja wieder massiv auf das Fahrrad umgestiegen, weil mich dieses Gegurke gerade zu den Stoßzeiten nur noch angeödet hat und als Schichter mit ständig anderen Dienstzeiten ÖPNV kaum möglich ist.
Zu Berlin:
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Es muss da also auch etwas Anderes geben, dass akzeptiert ist und funktioniert und wo so die verschiedenen Verkehrsteilnehmer besser miteinander können;-)
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ein Buchauszug
Spannend dabei die Zahlen des Trendszenarios mit Blick auf z.B. das Desaster A100.
Ich will dir nicht grundsätzlich widersprechen, aber ich finde gerade innerstädtisch, wo tendenziell wenig Platz ist und es viele Kreuzungspunkte gibt, die Trennung eher problematisch, denn sie führt einerseits dazu, die Verkehrsarten auch in den Köpfen zu trennen, selbst wenn die Physik das nicht hergibt, und andererseits dazu, dass die dann getrennten Wege zu schmal sind.
Das in gewachsenen Strukturen vieles nicht so geht, wie alle es gerne hätten, ist klar, aber da muss halt im Interesse aller Beteiligten entschieden werden. Gerade bei Straßenbauten denke ich ja oft, dass etliche nicht oder nicht in dem Umfang nötig wären, wenn Öffis und Radverkehr mehr Fokus bekämen, um die Blechlawinen zu reduzieren. Dadurch entstünde vielleicht auch mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer und mit ganz viel Glück noch Grünflächen, die Städte lebenswerter machen durch kühle Inseln, weniger Lärm und Dreck. Träumen kann man ja noch;-)
Die Streifen sind soweit "gut", als sie zumindest optisch trennen und m.E. etwas besser als gar keiner. Das diese die genannten Risiken nicht lösen, sondern mehr Alibi und stellenweise unsinnig sind, vor allem, wenn sie irgendwo wieder bei gleicher Breite in den normalen Verkehr einbinden oder gleichzeitig Busspur sind.
Bleibt nur übrig, trotz allem so umsichtig wie möglich zu fahren im Interesse aller Beteiligten und auf manche Dinge hat man eben keinen Einfluss. Selber bin ich jedenfalls jetzt deutlich "glücklicher" mit 2 Fahrrädern als vorher mit 2 Autos, aber auch das war ein langer Weg. Jetzt hoffe ich nur, dass es mir noch lange vergönnt ist, dieses Vergnügen schon zum Streßabbau zu haben.