Neben den Hinweisen auf Low-ESR usw. wĂŒrde ich bei so etwas immer zu Elkos mit 105°C greifen und Marken-Elkos wie Panasonic statt No-Name.
Stimmt, da sich die Lebensdauer (z.B. 10.000 Std.) immer auf die Temperatur bezieht. Ansonsten wĂ€re das auch ziemlich schlecht, die meisten Elkos haben Lebensdauern von 1000 Stunden (oder weniger). Dudelt ein Radio 8 Stunden am Tag, wĂ€re der Elko nach 125 Tagen schon hinĂŒber. Stattdessen bezieht sich die Lebensdauer auf den Temperaturwert: ein Elko mit der Angabe 1.000 Stunden und 85°C hĂ€lt 1.000 Stunden bei 85°. 10K mehr oder weniger verdoppeln bzw. halbieren die Lebensdauer. Bei 95° wĂŒrde solch ein Elko also nur noch 500 Stunden halten, bei 75° schon 2.000 Stunden.
Ein Elko mit 10.000 Stunden bei 105° hÀlt also bei einer Betriebstemperatur von 45°C schon gute 70 Jahre Dauerbetrieb aus. Ein Standard-Elko mit 1.000 Stunden bei 85° hÀlt bei der gleichen Betriebstemperatur dagegen nicht mal 2 Jahre aus.
Und ja, Panasonic stellt gute Elkos her.
Was soll das bringen? Wenn Du den Kondensator bereits im Verdacht hast und der wegen Defekts nicht in der Lage ist, genĂŒgend zu puffern, dann wird es ganz ohne erst recht nicht funktionieren.
Ich hab keine Ahnung. Ich bin kein Elektriker oder Elektroniker, deswegen frag ich ja hier nach
Stell' dir ein Laptop vor, bei dem der Akku nur noch wenige Minuten oder wenige Sekunden hĂ€lt. Der Akku ist also hinĂŒber. Funktioniert das GerĂ€t jetzt besser, wenn du den Akku ausbaust? Nein, dann hĂ€lt es auf Akkubetrieb nĂ€mlich gar nicht mehr durch.
Und auf den Kondensator bezogen: Im schlimmsten Fall schwankt die Spannung jetzt so stark (da nicht mehr durch den Kondensator stabilisiert), dass zumindest theoretisch sogar was kaputt gehen kann.
Wenn Du E-Schrott rumliegen hast, dann schau doch mal auf den Platinen. Vielleicht kannst du ja erst einmal einen passenden irgendwo auslöten und nutzen. Habe ich auch schon gemacht.
Kann man natĂŒrlich machen, aber dann lötet man den kaputten Billig-Kondensator aus und ersetzt ihn mit einem anderen Billig-Kondensator, der vielleicht auch schon kurz vor Lebensdauerende ist. Und dann schraubt man ziemlich bald wieder alles auseinander und lötet wieder einen Kondensator aus und beschĂ€digt irgendwann blöderweise auch noch die Lötpads usw.
Daher lieber gleich vernĂŒnftig tauschen. So ein Elko kostet ja auch nicht die Welt.
Das ist ein Radio, da brauchtŽs kein ESR oder 105°.
Da das vermutlich die Stabilisierung der Spannung im/vom Netzteil des Radios ist: Doch, gerade hier ist Low-ESR sinnvoll. Und klar, 105°C braucht man nicht, der Wert sagt aber eh eigentlich nur aus, auf welche rechnerische GröĂe sich die Lebensdauer bezieht. Und nicht, fĂŒr welche Temperaturbereiche der Elko gemacht ist. Wie man oben sieht, kann ein guter 105°C-Elko in einem Radio >70 Jahre halten, wĂ€hrend ein 85°C-Elko vielleicht nicht mal 2 Jahre schafft. Und das, obwohl nicht annĂ€hernd 85° im Radio erreicht werden.
Warum nicht einfach auslöten und durchmessen ... oder einen neuen einbauen...
Wenn er Messequipment zum Durchmessen hĂ€tte, wĂŒrde er kaum hier fragen
Ein LCR-Meter hat nicht jeder zu Hause. Mit einem normalen Multimeter kann man höchsten schÀtzen, aber valide Ergebnisse gibt's da nicht (auch nicht mit der beschriebenen Methode - die ist ungefÀhr so genau wie das Anlecken von 9V-Blöcken...)
Das mĂŒsste von den Werten her glaube ich der richtige sein oder? Es muss ja nicht zwangslĂ€ufig die Marke sein, nur generell
Vom Wert her könnte der passen. Du könntest beim jetzigen Kondensator mit einem Messschieber nochmal folgende drei (fĂŒnf) Werte versuchen zu bestimmen: Durchmesser (ggf. maximal möglicher Durchmesser, um nicht ĂŒber den Platinenrand hinaus zu kommen), Höhe (ggf. maximal mögliche Höhe, falls der Platz im GehĂ€use beschrĂ€nkt ist), Abstand der beiden Pins.
Achso, das RastermaĂ der AnschlĂŒsse sollte gleich sein. Das ist der Abstand der AnschlĂŒsse zueinander.
Ja, ist immer angenehm, da einen Elko wieder einzulöten, der das gleiche Rastermaà hat. Aber wenn nicht, bekommt man das durch Biegen der Beinchen auch ausgeglichen