Erfahrungen mit Unifi von Ubiquiti?

Mr. Natural

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Moin zusammen,

da ich in meiner mit allerlei Fritz-Produkten reichlich überversorgten Bretterbude hier immer noch bisweilen echt schlappes Mesh-WLAN habe, spiele ich mit dem Gedanken, die Fritze zum reinen Modem- und Telefoniekasten zu degradieren und mich mal mit dem Unifi-System von Ubiquity zu beschäftigen.

Nach dem, was ich so lese und bei YouTube sehe, scheint das ja ein einigermaßen stabiles und leistungsfähiges System zu sein... Aber da ist natürlich wie üblich auch viel Hype und Influenza unterwegs.

Bevor ich also da rein investiere und meinen LAN-/WLAN-Wildwuchs hier im Haus auf links drehe, frage ich doch lieber mal meine liebste Instanz für geballtes IT-Wissen:

Hat das System jemand im Einsatz und wie verhält sich das auf Dauer?

In Wesentlichen bräuchte ich ein Gateway und 2-3 Access Points mit WLAN 6... Am Haus liegt 1 Gbit Glasfaser an und in neuralgische Bereiche sind LAN-Kabel verlegt (seit 12 Jahren, also vermutlich Cat6 oder Cat7).

2,5G intern brauche ich nicht flächendeckend (ich habe die LAN-Strecke zwischen meinem Desktop und dem NAS auf 2,5G aufgebohrt - das reicht).

Ich freue mich über Erfahrungsberichte, Tipps und allgemeinen Zuspruch und Anreiz zum Geldausgeben ;)


Viele Grüße,
Matt
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ist auf jeden Fall einfach einzurichten und zu administrieren...

Wenn du nur WLAN damit abdecken willst, kannst du dir einen CloudKey kaufen oder sogar virtuell via Docker laufen lassen....

Dann braucht es halt die AccesPoints..

Wenn du gleich einen neuen Router benötigst, dann einfach eine UDM deiner Wahl geholt - der Cloudkey ist da meistens mit drin - und selbst das Topmodel ist für die Leistung vom Preis sehr angemessen, wenn man mit AVM vergleicht..

 
Danke für die Rückmeldung...

So einen Cloudkey muss ich aber ja erstmal irgendwo her holen... Bei Ubiquity selbst ist er ausverkauft (wie so ziemlich alles andere auch) und in der freien Wildbahn ist er nicht oft zu sehen.

Ist es nicht einfacher, z.B. einen Cloud Gateway Ultra zu nehmen, der besser verfügbar und zudem noch deutlich günstiger ist.

Oder hab ich das System im Kern noch nicht verstanden?


Viele Grüße,
Matt
 
Habe ich seit langem im Einsatz (switches, AP).

Gateways waren typischerweise zu schwach und teuer. Cloud Key ebenso.

Ich würde daher eher einen tiny PC als Router/Firewall nutzen und dort den Unifi Controller installieren. (Sei es als Plugin, sei es als separate VM).

Dauerhaft laufen muss der Controller ohnehin nur für die Überwachung, Gäste Gateway und das roaming.
 
Wir hatten letztes Jahr die Grundschule meiner Tochter mit UniFi APs ausgestattet. Dort waren vorher ebenfalls diverse AVM-Repeater im Einsatz. Läuft nun alles sehr stabil und performant (auch wenn mal > 10 Geräte im WLAN sind!), der Einrichtungsaufwand ist jedoch etwas höher und komplexer als man es von AVM her kennt.

Der "Cloud Key" ist nichts anderes als die Verwaltungslösung für Deine UniFi-Geräte. Damit konfigurierst Du die APs, spielst Updates ein, kannst Deine WLAN-Infrastruktur monitoren und bspw. WLAN-Voucher für Gäste erstellen. Ist in etwa vergleichbar mit der Admin-Oberfläche Deiner FritzBox - nur eben deutlich mächtiger und komplexer. Du kannst Dir die Verwaltungslösung von UniFi gegen Geld in der Cloud hosten lassen oder eine lokale Lösung betreiben. Diese lokale Lösung gibt es entweder in Form von separater Hardware, z.B. als Bestandteil der Cloud Gateways, oder als Software-Lösung, die Du auf einer Virtualisierungslösung (z.B. als Docker-Container) bei Dir vor Ort laufen lassen kannst. Da es bei Dir um ein eher überschaubares Setup zu gehen scheint, das kein 24/7-Monitoring erfordern dürfte, kannst Du Dir den Container auch auf ein Laptop packen und alle paar Tage/Wochen mal starten, um Deine APs zu kontrollieren. Das wäre wohl die kostengünstigste Lösung, zumal Du ja Deine FritzBox als Router/Firewall/Switch weiterverwenden möchtest. Zusätzliche UniFi-Hardware wäre außer den APs nicht zwingend notwendig. Falls Du weitere Hardware-Features benötigst (z. B. PoE, mehr Switch-Ports, Speicher für Videoüberwachung etc.), spricht natürlich nichts gegen die Anschaffung eines Cloud Gateways.
 
Für max Performance braucht es halt Tri-Band Wifi 6e oder 7,das vermeidet die Bandbreitenhalbierung im Repeaterbetrieb, sonst nur möglich wenn die Repeater mit 5ghz und Clients mit langsameren 2,4 ghz angebunden sind.
Das geht auch mit AVM, Triband-Router sind glaub bloß 4060 und 5690pro und ein Repeater.
 
Ich nutze die UniFi Produkte seit 7 Jahren und habe mehr als 10 Netzwerke vollständig auf Basis von UniFi laufen, also Gateway, Switche und AP's.

Es läuft stabil und bietet für kleines Geld sehr viele Möglichkeiten. Also gerade für SMB interessant, wo man eben nicht das Budget für die großen Lösungen hat und eine Fritze nicht das kann, was man braucht.

Generell kann man sagen das UniFi innerhalb der letzten 12 Monate einen großen Schritt gemacht hat. Viele Dinge die über Jahre auf der Wunschliste der Community waren, sind jetzt realisiert, wie z.B. OpenVPN, WireGuard und DNS.

Entweder man nimmt die UDM Pro (SE wenn man PoE integriert haben möchte) oder das Cloud Gateway Max. Je nach Anforderungsprofil. Bei dir reicht vermutlich das Cloud Gateway Max. Die UDM Pro kann man per Shadow Mode im HE Cluster laufen lassen. Das Cloud Gateway Max nicht.
Die UDM Pro benötigt einen extra Controller, z.B. als VM. Das Cloud Gateway Ultra hat den Controller integriert.

Alle anderen Gateway sind nicht emfehlenswert. Bei den älteren Gateways sollte man beachten, das der integriete Switch nur eine Switching-Leistung von 1Gbe hat.
Aus dem Grund würde ich da keine AP's dran hängen, sondern die AP's immer an einen extra Switch anschließen.
Macht Sinn, wenn man per Laptop auf Daten zugreift die auf einem internen Server liegen. Wenn man nur surft, ist es egal, wo der AP dran hängt.

Wie das beim neuen Cloud Gateway Max ist, müsste man recherschieren. Das hat ja 2,5 Gbe pro Port. Vermutlich kann der interne Switch dann auch mehr als bei der UDM Pro.

Bei den AP's nicht die Lite Version nehmen. Damit hatte ich imer nur ärger und die Leistung war unterirdisch. Ich würde aktuell zum U7 Pro greifen.

Mesh und Repeater würde ich vermeiden. Ich nutze immer mehrere AP's die per Kabel am Switch hängen. Theoretisch kann UniFi aber auch Mesh.

Wenn man nur die AP's von UniFi verwendet, wird es mit VLAN schwierig, insbesondere mit einer Fritzbox. Also das Gästelan lässt sich dann nur über umwege realisieren. Daher am besten auch das Gateway von denen nutzen und VLAN fähige Switche.
 
OK, ich hole nochmal ein bisschen weiter aus...

Bei mir kommt die Glasfaser im Keller ins Haus, wird da gewandelt und landet in meiner Fritze 4060 in der Abstellkammer... An der Fritze hängt ein Switch, von dem LAN-Leitungen ins Büro, ins Wohnzimmer und ins UG zur Wohnung meiner Muddi laufen.

Im Office hängt ein weiterer Switch, an dem alle Arbeitsplätze und die Synology hängen. Im Wohnzimmer hängt auch ein Switch zur festen Verkabelung von TV, Verstärker usw.

Auf der ggü. liegenden Seite des LAN-Anschlusses im Wohnzimmer habe ich an der Couch meine Musik-Streaming-Station, über die ich per Kopfhörer Musik höre, während meine Frau liest oder fernsieht. Da brauche ich starkes WLAN, weil ich Lossless streame, aber da ohne Baumaßnahmen keine feste Verbindung hinkriege. Da greife ich das WLAN mit einem 1200AX-Repeater ab, dessen LAN in meinen Streamer geht.

In der Küche steht eine Pulse 2 von Bluesound, deren WLAN-Empfang gern mal zu schlapp ist für Tidal Streams, obwohl der gerade mal 5 Meter und eine Trockenbauwand von der 4060 entfernt steht (vergl. dieser Thread hier).

Im UG bei Muddi steht ein FRITZRepeater6000, der die untere Wohnung klarmachen soll (Kellergeschoss aus Beton im Gegensatz zum oberen Teil des Hauses aus Ständerwerk und Gips) und gerne auch in den Garten bis zur Feuerstelle reichen soll (da kommen vllt. noch 2 Balken an, wenn der Luftdruck stimmt).

Ihr seht also, das ganze ist relativ wild verkabelt und verrepeatert, aber so richtig happy bin ich mit dem ganzen Zeug nicht...


Wenn ich das also bis hierhin richtig verstehe, würde es reichen, wenn ich PoE-fähige Access Points aufhänge (ich sag mal einen ins Office, einen ins Wohnzimmer und einen unten zu Muddi) und die Verwaltungsinstanz z.B. als Docker-Container auf meiner Synology laufen lasse?

Das ganze Routing und Gedöns macht die Fritze ja durchaus gut und für meine Zwecke ausreichend. Allerdings verzichte ich dann - wenn ich die Anmerkung von Timi richtig deute - auf die Möglichkeit für VLANs (fänd ich durchaus charmant für meine rudimentäre IoT-Umgebung) und Gast-WLAN.

Wie ist denn das überhaupt, wenn ich mehrere APs aufhänge - die spannen alle das gleiche WLAN auf und die Clients suchen sich den optimalen AP selbst und wechseln auch zwischen den APs?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man nur die AP's von UniFi verwendet, wird es mit VLAN schwierig, insbesondere mit einer Fritzbox. Also das Gästelan lässt sich dann nur über umwege realisieren. Daher am besten auch das Gateway von denen nutzen und VLAN fähige Switche.
Das liegt mE eher an der Fritzbox als an Unifi.

Für (Gäste-)VLAN braucht es (1) vlan fähigen Switch (zB unifi switch), (2) einen AP, der verschiedene ssids verschiedenen vlans zuordnen (taggen) kann (zb unifi AP) und (3) einen Router, der vlans Routen kann (zB openwrt, Opnsense, pfsense, IPfire, ...).

Ich habe seit langem Opnsense + Unifi switches + unifi APs mit diversen vlans laufen (guest, IoT, ...).

Unifi APs bieten aber eine andere Variante für Gäste WLAN: die eingebaute Funktion arbeitet nicht mit vlans, sondern mit Firewall/Routing: sie unterbindet allen Verkehr in lokale Netzwerke (RFC1918) außer zum Gateway. Die Gäste können also nur "das Internet" erreichen. Das funktioniert rein auf dem AP und braucht daher keine weitere unifi Hardware/Software.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich das also bis hierhin richtig verstehe, würde es reichen, wenn ich PoE-fähige Access Points aufhänge (ich sag mal einen ins Office, einen ins Wohnzimmer und einen unten zu Muddi) und die Verwaltungsinstanz z.B. als Docker-Container auf meiner Synology laufen lasse?
Exakt, so würde das klappen. Mit diesem Setup könntest Du erstmal starten und ausprobieren, wie die Abdeckung bzw. Performance so ist.

Wie ist denn das überhaupt, wenn ich mehrere APs aufhänge - die spannen alle das gleiche WLAN auf und die Clients suchen sich den optimalen AP selbst und wechseln auch zwischen den APs?
Wenn Du das entsprechend so konfigurierst, dann funktioniert das wie von Dir beschrieben.
 
Wenn Du das entsprechend so konfigurierst

Mehrere APs zu einem großen WLAN zusammenfassen, kann ich also dann entsprechend in der Verwaltungssoftware einstellen... Cool, das bringt mich schonmal sehr viel weiter.

Bitte werdet an dieser Stelle nicht zu spezifisch... Ich bin mit den ganzen Infos jetzt schon an der Grenze meiner Aufnahmefähigkeit, denn - wie gesagt - ich bin in Netzwerktechnik echt nicht zuhause. Aber ich arbeite dran!
 
Interessantes Thema.

Lassen sich auch Vlans mit den Ap aufbauen oder wird dafür noch mehr Hardware benötigt (Gateway?)
 
Interessantes Thema.

Find ich auch :D


Unifi APs bieten aber eine andere Variante für Gäste WLAN: die eingebaute Funktion arbeitet nicht mit vlans, sondern mit Firewall/Routing: sie unterbindet allen Verkehr in lokale Netzwerke (RFC1918) außer zum Gateway. Die Gäste können also nur "das Internet" erreichen. Das funktioniert rein auf dem AP und braucht daher keine weitere unifi Hardware/Software.

Danke, dieser Nachtrag war sehr nützlich!
Beitrag automatisch zusammengeführt:

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Sind diese Pucks eigentlich zwingend nur für die Deckenmontage geeignet oder kann ich die auch an die Wand hängen? Deckenmontage kriege ich niemals von der WAF-Police genehmigt und ich habe auch kein LAN-Kabel in der Decke.

Reicht ein bestromter Switch aus, um so einen AP per PoE zu betreiben?
 
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Bei mir kommt die Glasfaser im Keller ins Haus, wird da gewandelt und landet in meiner Fritze 4060 in der Abstellkammer... An der Fritze hängt ein Switch, von dem
Da greife ich das WLAN mit einem 1200AX-Repeater ab, dessen LAN in meinen Streamer geht.
Ist nicht genau das der Knackpunkt für all die Probleme? Für mich liest sich das als würden alle Repeater tatsächlich ein WiFi Signal empfangen und das erneut aussenden - eben genauso wie Repeater in der Steinzeit gearbeitet haben. Da halbiert man sich natürlich die Brandbreite, sofern nicht Repeater Verbindungen z.B. exklusiv über 5Ghz laufen und alle Clients nur per 2.4GHz verbunden werden. Zumal Dein Streamer ja per Kabel auch noch am 1200AX hängt und Deinen Kopfhörer vermutlich per BTLE bespielt? Noch schlimmer wäre, der Streamer würde auch ins LAN und somit ins WLAN zurück senden.

Ich habe ebenfalls Fritz Mesh im Einsatz, aber ALLE Repeater sind per LAN Kabel mit dem Haus-Netz verbunden. Über WiFi gehen also keinerlei repeatenden Daten, sondern die gesamte Bandbreite steht den Clients zur Verfügung. Funktioniert astrein, auch das Handover beim Wechsel ins nächste Stockwerk.

Folgendes ist jetzt nur eine Vermutung, weil ich UniFi Produkte nicht gut genug kenne aber deren APs müssen ja auch irgendwoher erstmal das WiFi Signal haben und wenn die an den gleichen Stellplätzen stehen würden und keine LAN Anbindung haben, kämpfen die doch ähnlich mit der Bandbreite wie die Fritzi's oder nicht?
 
Für mich liest sich das als würden alle Repeater tatsächlich ein WiFi Signal empfangen und das erneut aussenden

Nein, dem ist nicht so... Das Ganze ist schon als Mesh konfiguriert. Der Streamer ist ein WiiM Pro, der sendet nicht, der empfängt nur. Das einzige, was der sendet, ist feine Musik an den DAC, aber dem ein kabelgebundener Kopfhörer hängt.

Die anderen Repeater hängen am Kabel...

aber deren APs müssen ja auch irgendwoher erstmal das WiFi Signal haben

Die werden auch alle fest angeschlossen, haben aber - so wie ich das bisher verstehe - deutlich mehr WLAN-Dampf
 
ohne seriöse Sternverkabelung wird ein Netzwerk zur Bastellösung. Wie sind denn deine Switches angebunden? Geht von dort der AP weg und alles auf einem LAN-Kabel zur Fritzbox?
Seriöse Verkabelung herstellen, Netzwerkdosen verkabeln in ausreichender Anzahl an den richtigen Orten, Stromversorgung nicht vergessen!

Zum Thema kann ich bemerken das ich für 20 Mitarbeiter 3 Ubiquiti UniFi AP AC Lite strategisch positioniert habe ( auf 2 Ebenen 400 m² ) die Verwaltungssoftware am Server laufen habe bzw. auch am Handy und das Ding seit 3 Jahren völlig unauffällig die Aufgabe perfekt löst.
 
Ich habe damit ausschießlich gute Erfahrungen, sei es im Unternehmerischen Umfeld mit 100+ APs und diversen Switchen oder in kleinen Haushalten.

Egal wo, ich nehme nur noch Unifi Produkte.

Repeater nutze ich aus diversen Gründen gar nicht mehr, falls keine Netzwerkkabel möglich sind ist die Verbidung der APs untereinander per WIreless Uplink auch deutlich zuverlässiger als jeder Repeater.


Entweder man nimmt die UDM Pro (SE wenn man PoE integriert haben möchte) oder das Cloud Gateway Max.
Wenn man es einfach haben möchte reicht auch der Controller am PC ohne zusätzliche Hardware
 
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