Erfahrungen mit Ubuntu 10.10 "Maverick Meerkat" (und TLP)

linrunner

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Hallo zusammen,

nachdem ich - hauptsächlich um TLP zu testen bzw. anzupassen - auf meinem T60 Maverick installiert habe, wollte ich Euch meine ersten Erfahrungen nicht vorenthalten.

Positiv finde ich, daß im Paket pm-utils nun eine ganze Menge Stromsparfunktionen eingebaut sind, für die man bisher TLP benötigt hat:
  • Kernel Laptop Mode
  • diverse Filesystem Buffer Timeouts
  • SATA ALPM
  • Wake On LAN (deaktivieren)
  • Sound Power Save
  • Wireless Power Save (aber nach wie vor Kernel-seitig nicht für die 3945 :( )
Im Gegensatz zum mißglückten Versuch bei Lucid (Paket pm-utils-powersave-policy, für diesen Bugreport z.B. interessiert sich keine S**) sind diese Funktionen auch etwas solider implementiert. Daß ich sie in der kommenden Version von TLP trotzdem noch selbst implementiere, hängt u.a. damit zusammen, daß die genannten pm-utils-Funktionen nicht komfortabel für den Benutzer parametrier- bzw deaktivierbar sind.

Als neue Stromsparfunktion des Kernels 2.6.35 kommt hinzu
Ich habe mich in diesem Fall entschlossen, es nicht in TLP nachzubilden.

Negativ aufgefallen ist mir beim Benutzen von SSH, daß meine LAN Verbindung (Intel e1000e) stark schwankende Latenzen bis in den Sekundenbereich hinauf aufweist (sieht man auch sofort beim Pingen von einer anderen Maschine aus). Den im Web gefundenen Workaround wollte ich Euch nicht vorenthalten; in /etc/rc.local:
Code:
setpci -s 2:0.0 0xf0.B=0x40
Das Problem tritt seltsamerweise auf, obwohl der entsprechende patch im Ubuntu Kernel eingepflegt wurde.

Wie sind Eure Erfahrungen?
 
Ich habe jetzt mal kurz getestet: mit 254 habe ich 0,8 bis 1 Watt Mehrverbrauch. Kann die Platte wirklich so einen Unterschied machen?

Kann ich jeden beliebigen Wert zwischen 128 und 254 einsetzen? Dann kann ich versuchen, eine gute Balance zwischen Stromverbrauch und LCCs zu finden...

Danke und Grüße
bassplayer
 
Oh Mann, Du kannst vielleicht Fragen stellen. Natürlich kannst Du jeden ganzzahligen Wert zwischen 1 und 254 eintragen.
 
@Evilandi666: bitte nicht für unnötige Verwirrrung sorgen, bassplayer hat keine WD Green!

Da betrifft doch nicht nur WD Greens... les du lieber mal richtig. ;)

Meine WD WD2500BEVE (IDE 2.5") im Laptop hat genau das gleiche Problem - ich glaub WD baut das auch in einige Notebookplatten ein um "Stromzusparen" und so...

Und wie wir alle wissen gibts keine Greens fürn Laptop :!:
 
Habe ich hier auch an meinen beiden BEVS beobachtet.. bisschen arg agressives Powersaving. Habe deswegen auch eine Platte tauschen lassen. Unter windows konnte ich das ganze gut in den Griff bekommen, jedoch unter Ubuntu 10.10 nich so besonders... Gerade mit Netzteil eine qual.
 
Unter Linux verstärkt der Kernel eben die Anzahl enorm, da er alle 30 Sekunden Speicherseiten "flusht", d.h. die Platte idelt nach 10 Sekunden und parkt den Kopf, 20 Sek später wird vom Kernel geschrieben, nach 10 Sek wieder Parken weil idle, and so on, obwohl man nichts macht.

Vorteil der 2.5 WD Platten ist, dass sie das via hdparm einstellen können. (siehe den Thread dazu). Die 3.5" Greens können das nur über das wdidle tool!
 
Evilandi666' schrieb:
Unter Linux verstärkt der Kernel eben die Anzahl enorm, da er alle 30 Sekunden Speicherseiten "flusht", d.h. die Platte idelt nach 10 Sekunden und parkt den Kopf, 20 Sek später wird vom Kernel geschrieben, nach 10 Sek wieder Parken weil idle, and so on, obwohl man nichts macht.
Mir fällt auf, daß diese Aussage hier im Forum in letzter Zeit öfters zitiert wird. Das macht sie aber keineswegs zutreffender.

Wenn man sich in einem unbehandelten Linux (TLP muß ggf. deaktiviert sein) den Output von
Code:
for i in /proc/sys/vm/dirty*secs; do echo "$i = $(cat $i)"; done
anschaut,
Code:
/proc/sys/vm/dirty_expire_centisecs = 3000
/proc/sys/vm/dirty_writeback_centisecs = 500
die Definitionen der beiden Werte dazu nimmt,
dann gelangt man schnell zu einer etwas anderen Schlußfolgerung:
  • pdflush schaut alle 5s nach, ob ein mindestens 30s alter Puffer da ist
  • nur dann - aber keineswegs jedesmal(!) - wird tatsächlich geschrieben
Das machen natürlich alle Betriebssysteme ähnlich - mit abweichenden Timeouts.

Das Thema des aggressiven "Stromsparkopfparkens" ist ein ziemliich alter Hut ( http://wiki.ubuntuusers.de/Notebook-Festplatten-Bug ) und keineswegs auf WD beschränkt.
 
Ändert aber nichts daran dass größtenteils Linuxnutzer betroffen sind ;)

Was du bei deiner Analyse nämlich ignorierst ist die Frage wie häufig ein 30 Sek alter Puffer vorhanden ist und das muss recht häufig sein wenn man im Idle zusehen kann wie der Counter minütlich steigt.
 
Evilandi666' schrieb:
Was du bei deiner Analyse nämlich ignorierst ist die Frage wie häufig ein 30 Sek alter Puffer vorhanden ist und das muss recht häufig sein wenn man im Idle zusehen kann wie der Counter minütlich steigt.
Das muss ich leider bestätigen: Man konnte in den SMART-Daten per Aktualisierung tatsächlich zusehen, wie der Count anstieg. Da ich Windows-Kind und Linux-Noob bin, habe ich - wie hier geschrieben - mittels des HP-Tools einen USB-Stick mit WD Idle erstellt und das Lesekopfparken auf 300 Sekunden gesetzt. Jetzt steigt der Count nur noch beim Neustart. :)
 
Ich habe jetzt auch das Update von 9.10 über 10.04 auf 10.10 gemacht.

Leider bin ich nicht wirklich glücklich. Ich habe im normalen Betrieb etwa 1000 Wakeups/s, im Akkubetrieb ohne offene Fenster immernoch 200. Vorher 300/40. Etwa 800 gehen dabei auf die Atheros-Wlan-Karte (laut Powertop ath9k) zurück, was den Verbrauch um 30% erhöht. Wie kann ich der Karte die Wakeups abgewöhnen und einen zivilisierten Verbrauch an?

Ausserdem hab ich etwa 150 Wakeups von einem "extra timer interupt" der vorher nicht da war. Wenn das nicht zu flinken geht muss ich zurück auf 9..04 :-(

PS: Kann das sein, dass 10.04 etwas schneller ist als 10.10?
 
gib uns doch bitte mal nen screenshot von powertop. und zwar bitte unter den von linrunner empfohlenen bedingungen
 
yatpu' schrieb:
gib uns doch bitte mal nen screenshot von powertop. und zwar bitte unter den von linrunner empfohlenen bedingungen
Ich hab den Thread durchforstet, aber ich finde keine "empfohlenen Bedingungen". Wo finde ich die bzw. wie lauten die?
 
Screenshots von Oben nach unten:

1. Systemstart
2. WLAN verbunden, Opera kurz an
3. Wlan weiterhin verbunden, Opera aus
4. Wlan immernoch verbunden, Opera wieder an

Ich weiß nicht genau ob es was mit Opera zu tun hat - aber der kräftige Anstieg beginnt, sobald ich im Inet war. Müsste man testen ob es mit dem Fuchs auch passiert.
 

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Werte sind imho unter Netzspannung nicht weiter aussagekräftig, wie verhalten sich die Wakeups unter Akku?
 
Genauso. Verbrauch 11,7W im idle (statt 9) ohne Monitor, 19W mit voller Helligkeit (statt 16)
 
linrunner' schrieb:
Hi,

Du schriebst oben
Etwa 800 [wakeups] gehen dabei auf die Atheros-Wlan-Karte (laut Powertop ath9k) zurück
Davon ist jedoch in deinen Screenshots nichts zu sehen.

Leider - die hatte ich heute nur in der Uni, konnte ich in meinem WLAN nicht reproduzieren. Ich schaue morgen nochmal danach. Dennoch - 1000 Wakeups? Was sind diese interrupts?
 
Ich würde sagen, in dem Uninetz sind sehr viele Clients unterwegs. Jeder Broadcast eines Clients weckt alle anderen auf. Da kann man wohl nichts machen.
 
linrunner' schrieb:
Ich würde sagen, in dem Uninetz sind sehr viele Clients unterwegs. Jeder Broadcast eines Clients weckt alle anderen auf. Da kann man wohl nichts machen.

Das war aber bei 9.10 halt nicht so - dort konnte ich im Uninetz mit 50-90 Wakeups leben *grmms* Und die 1000 Wakeups aus dem Screenshot- was sind die?
 
powertop-Screenshots im Netzbetrieb sind völlig sinnfrei - daher werde ich dazu auch keine Hypothesen aufstellen. Spricht etwas gegen einen Versuch deinerseits mit 10.04?
 
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