Ebook-Reader <-> Tablet?

Mein subjektiver Eindruck:
Wenn ich auf meinem Win8 Tablet WLAN/WWAN komplett deaktiviere, kann ich noch deutlich mehr mit dem Gerät machen als mit einem Android Tablet. Schon alleine deshalb weil ich viele offline-Programme mit USB Stick einfach übertragen kann. Die Aufforderung, einen Windows-Account zu erstellen kommt leider trotzdem sehr oft...
 
Hallo liebe Community!

Meine Frau wünscht sich einen Ebook-Reader bzw auch ein Tablet auf dem aktuelle Medienformate (also auch mkv) wiedergegeben werden können. Nun wiederstrebt es mir, da zwei Geräte anzuschaffen, zumal ein reiner Ebook-Reader mit E-Ink-Display für Zeitschriften eigentlich nicht geeignet ist. Daher denke ich über ein Tablet mit einer zusätzlichen Folie zur Entspiegelung nach.
@Blubbla: Naja, mehr machen ist ja immer gut, wenn ich allerdings die genannten Anforderungen sehe, fehlt mir der Windows-Anreiz. Im Android-Bereich gibt es da doch wesentlich günstigere Alternativen und das mit hoher Auflösung.

Gruß,
donar05
 
Hallo!

Einen eBook-Reader so zu nutzen wie er kommt und gedacht ist halte ich datenschutztechnisch ebenfalls für inakzeptabel. Für gewöhnlich kaufst du keine eBooks sondern erwirbst nur Lizenzen diese zu lesen.

Das ist, zumindest in Deutschland, falsch.
Grundlegend ist das die Kindle-Methodik. Die meisten Shops aber verkaufen Dir eine ganz gewöhnliche ePub-Datei, die entweder nur einmalig DRM-Überprüft wird oder, je nach Verlag, ganz ohne DRM kommt. Es ist also außerhalb des Kindleversums der Normalfall, daß man (nach einmaligem Download) seine Bücher ohne Online-Verbindung, Spionage oder nachträglicher "Zensur" lesen kann. Und da ein Reader in der Regel nur Bücher enthält und keine Facebook-App oder dergleichen, ist das gelegentliche Anstöpseln und Nachtanken auch mit wesentlich weniger Ausspähpotential behaftet. Ob die mitgelieferten Software-Pakete diesbezüglich problematisch sind, weiß ich nicht. Das Potentail ist hier sicher auch geringer als bei einer klassischen Tablet-Synchronisation und außerdem gibt's da ja noch Calibre.

Insgesamt stimme ich der "2-Geräte-Empfehlung" zu. Ein Reader ist für Fließtext (in der Regel Belletristik) ungeschlagen und VIEL angenehmer, leichter, ausdauernder als auch ein kleines Tablett. Dafür kann er nichts anderes. Surfen, z.B., geht echt nur theoretisch.
Wenn es mehr um Magazine geht, muß es eben ein Tablet werden.

Gruß

Quixote
 
Zwei Monate AKkulaufzeit sind zwar toll, aber letztendlich ist auch die Frage, wozu man das wirklich braucht. Da ich mich in der Regel dort aufhalte, wo ich Strom habe (und das ist auch dann der Fall, wenn ich verreist bin), brauche ich das eigentlich nicht wirklich. Da ist mir mein Nexus 7 lieber, das muss ich zwar alle 3-4 Tage laden, aber wo ist das Problem, das Ding einfach abends vorm Schlafengehen an die Steckdose zu haengen.
Zudem wage ich zu behaupten (auch wenn ich es bisher aber noch nicht getestet habe), dass das Nexus 7 so hell ist, dass man damit auch in der Sonne lesen kann.
Das ist doch ein Teil des Problems: Dann blendet nur die Sonne, sondern auch gleich noch das Tablet.
E-Reader bleiben lesbar, ohne zu blenden.

Und wenn ich längere Zeit ein Buch lese, ist das mit einem E-Reader deutlich angenehme als bei einem Tablet, weil man nur das halbe Gewicht (+/-) halten muss.


Bei einem reinen eBook-Reader wuerde ich mich von den Anwendungsgebieten einfach doch zu eingeschraenkt fuehlen.
Im Englischen gibt es ein Sprichwort: If you have a hammer, everything looks like a nail.
Klar man man ein Tool für alles nutzen. Aber das ist im allgemeinen weniger angenehm als ein an das jeweilige Problem angepasste Werkzeug zu nutzen.



Mein subjektiver Eindruck:
Wenn ich auf meinem Win8 Tablet WLAN/WWAN komplett deaktiviere, kann ich noch deutlich mehr mit dem Gerät machen als mit einem Android Tablet. Schon alleine deshalb weil ich viele offline-Programme mit USB Stick einfach übertragen kann.
Ich denke, das hängt nicht vom OS ab, sondern vom Nutzungsverhalten.
Ich nutze meinen Android-Tablets auch weitgehend offline, weil ich die Daten eben nicht in der Cloud speichere sondern auf der 64GB-microSD-Karte (und deswegen käme für mich nie ein Gerät ohne SD-Karte in Frage).
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn ich längere Zeit ein Buch lese, ist das mit einem E-Reader deutlich angenehme als bei einem Tablet, weil man nur das halbe Gewicht (+/-) halten muss.

Dem kann ich absolut uneingeschränkt zustimmen! Ich nutze den Zeitungskiosk meines Ipads (4. Generation) sehr gerne und viel. ABER: sogar schon beim kurzen "durchblättern" von Zeitschriften erwische ich mich dabei, wie ich immer wieder umgreife, weil mir das Gerät ein wenig zu schwer ist. Wie es bei dem Ipad mini ist, keine Ahnung. Von einem Ipad als Ebookreader, würde ich deshalb auch ganz klar abraten, wenn man wirklich stundenlang Bücher darauf lesen möchte. Was die Problematik mit der Sonneneinstrahlung betrifft: Sicher wird ein Kindle besser sein, aber mich stört es beim Ipad überhaupt nicht. Selbst im Sommer auf der Terasse erkennt man alles noch sehr gut, wenn die Helligkeit hochgestellt wird.

Nebenbei: Das Display ist wirklich geil! Mir der richtige "Zeitschrift" wie Geo mit hochaufläsenden Bildern und interaktivem Inhalt, macht das Lesen auf dem Ipad richtig Spass
 
Das ist, zumindest in Deutschland, falsch.
Warum sollte das länderspezifisch sein?

Die meisten Shops aber verkaufen Dir eine ganz gewöhnliche ePub-Datei, die entweder nur einmalig DRM-Überprüft wird
Es besteht also eine technische Infrastruktur das DRM zu prüfen. Wie kommst du zu der Annahme, dass das nur einmal getan wird und dass es nur das macht? Doch hoffentlich nicht nur aufgrund dessen was dir der Hersteller/Anbieter erzählt!
Und selbst wenn das zuträfe würdest du bei jedem neuen eBook einen neuen Datensatz zum Tracking liefern.

Ob die mitgelieferten Software-Pakete diesbezüglich problematisch sind, weiß ich nicht.
Richtig. Es ist ein Blob das du nicht überprüfen kannst. Ein ziemlich hoher Preis um ein Dokument zu lesen das für gewöhnlich auch auf anderem Weg erhältlich ist - finde ich zumindest.

außerdem gibt's da ja noch Calibre.
Calibre hilft dir in Sachen Datenschutz nicht. Es hilft dir das DRM zu umgehen. Das ist eine andere Problematik. Aus Datenschutzsicht ist nicht das dokumentenseitige DRM problematisch, sondern das System (Reader+Firmware) mit dem es geprüft wird. Und dieses System ändert sich nicht, nur weil du deine Dokumente vorher durch Calibre jagst bevor sie auf dem Gerät landen.
 
Calibre hilft Dir mit dem "Datenschutz" in dem Sinne, daß Du damit die Bücher auf das Gerät bekommst, ohne das der Reader eine Netzwerkverbindung braucht, über die jemand "schnüffeln" könnte.
 
Wie es bei dem Ipad mini ist, keine Ahnung
Ich habe ein Ipad 3, ein Retina Mini und ein Nexus7.
Meiner Meinung nach ist das große Ipad das beste Gerät für PDFs (angenehme Buchstabengröße, kaum Zoomen erforderlich), und das Nexus 7 ist das beste Gerät für Fließtext (fast so handlich wie ein Kindle, toller Bildschirm), für PDFs ist's etwas zu schmal. Das Retina Mini ist beim Lesen irgendwie immer die zweitbeste Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Calibre hilft Dir mit dem "Datenschutz" in dem Sinne, daß Du damit die Bücher auf das Gerät bekommst, ohne das der Reader eine Netzwerkverbindung braucht, über die jemand "schnüffeln" könnte.
Das kann ein simpler Mount genauso.

Edit:
Man kann sich natürlich einen (üblicherweise) DRM-fähigen Reader zulegen, sicherstellen (vermutlich - zumindest wenn WLAN die einzige Funkschnittstelle ist), dass der sich nie zu irgendeinem Netzwerk verbindet und ihn nur am Rechner mit DRM-freien oder solchen Inhalten betanken, von denen vorher das DRM entfernt wurde (weil die Prüfung ja ohne Netz schlecht geht). Das will ich nicht in Abrede stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen!

Erstmal vielen Dank für all die Diskussion und wichtigen Gedanken!

Noch etwas zum Thema OS: Hikaru hatte mit seiner Einschätzung was ich am liebsten hätte durchaus recht. Allerdings weiss ich, dass ich leider nichts entsprechendes im Tablet/Ebook-Reader Segment bekommen werde. Daher suche ich sozusagen das Gerät mit dem geringsten Kollateralschaden. Die angesprochene Artikelserie in der c't habe ich natürlich auch schon gelesen, nachdem dort aber zur "Ent-Google-ung" sogar zum Austausch der Tastatur gegen eine Drittanbieter-App geraten wurde war für mich klar, dass wohl nur ein von Cyanogenmod unterstütztes Gerät in Frage kommen könnte. Was bleibt ist - ebenso wie bei iOS - die Problematik, dass alle zusätzliche Funktionalität über (typischerweise) datenhungrige Apps nachzurüsten ist.

Wie oben richtig erkannt wurde, gibt es funktional nichts, was zwingend für ein Windows-Tablet sprechen würde. Mir gefällt daran nur die Möglichkeit, vertrauenswürdigere Software nutzen zu können.

Allerdings glaube ich langsam (auch dank des obigen pro & contras), dass es wohl doch eine Überlegung wert ist, zwei Geräte zu haben. Daher stellt sich jetzt wohl die Frage, welchen Reader man wohl kaufen sollte? Alles was ich dazu bisher weiss ist, dass es kein Kindle sein soll. Welche Reader sind empfehlenswert, wenn es um Darstellungsqualität und die Möglichkeit zur Nutzung offener Quellen (z.B. Gutenberg-Projekt) geht? Konnektivität ist da eigentlich nicht gewünscht, am liebsten wäre mir eine Betankung ausschließlich über Kabel/PC.

Nochmals vielen Dank und viele Grüße

tuxpad
 
Zuletzt bearbeitet:
Da das kombinierte Quoten mehrerer Posts hier etwas schwierig ist mal mein Beitrag ohne Quotes.

Hat sich mal jemand von euch damit beschäftigt wie DRM auf den eBook-Readern funktioniert?
Der wichtigste Aspekt für DRM ist die Verknüpfung der Datei mit einem eindeutigen Erkennungsmerkmal des jeweiligen Readers und bei zeitbezogenen Lizenzmodellen das Verhältnis von aktuellem Datum und Zeit zum Downloadzeitpunkt.
Ja, bei Amazon werden alle über Amazon gekauften Lizenzen auch in der Amazon Cloud vorgehalten und können von Amazon auch über die Cloud-Synchronisationsfunktion wieder vom Reader gelöscht werden. Diesen Fehler hat Amazon einmal gemacht, dabei aber zumindest den Kaufpreis zurück erstattet. Ein "Schutzmechanismus" kann hier Calibre sein. Calibre ist für mich kein Tool um DRM zu umgehen sondern um die verschiedenen Formate ineinander zu konvertieren. Ich habe viele freie eBooks und finde es einfach bequem beim stöbern im Netz nicht auf das Dateiformat achten zu müssen sondern Calibre "das Problem" überlassen zu können.
Übrigens bringen alle App-Stores vergleichbare Funktionen zum löschen von Inhalten bzw. Applikationen mit.
Wir haben in der Familie zwei Tablets und einen eBook-Reader und ich greife als Leseratte begeistert zum Reader und nur mit langen Fingern zu den Tablets. Mein Tipp: selber ausprobieren.

Viele Grüße,
Marvin
 
Da das kombinierte Quoten mehrerer Posts hier etwas schwierig ist mal mein Beitrag ohne Quotes.
Schwierig?
Gewünschten Text in Beitrag 1 markieren, links unterhalb des Beitrages auf "Zitiere markierten Text" klicken.
Gewünschten Text in Beitrag 2 markieren, links unterhalb des Beitrages auf "Zitiere markierten Text" klicken.
Fertig.
 
Schwierig?
Gewünschten Text in Beitrag 1 markieren, links unterhalb des Beitrages auf "Zitiere markierten Text" klicken.
Gewünschten Text in Beitrag 2 markieren, links unterhalb des Beitrages auf "Zitiere markierten Text" klicken.
Fertig.
Das funktioniert nur im "Direkt antworten"-Dialog, nicht im erweiterten Dialog. Ersterer ist wegen des kleinen Textfensters und der fehlenden Vorschau aber oft unübersichtlich.
phpBB hat im Gegensatz zu vBulletin in der erweiterten Ansicht zusätzliche "Zitieren"-Knöpfe neben den Zeitangaben der einzelnen Beiträge.

Insofern ist das Zitieren mehrere Beiträge unter vBulletin durchaus vergleichsweise schwierig, zumindest wenn man phpBB gewohnt ist.
 
Das funktioniert nur im "Direkt antworten"-Dialog, nicht im erweiterten Dialog. Ersterer ist wegen des kleinen Textfensters und der fehlenden Vorschau aber oft unübersichtlich.
phpBB hat im Gegensatz zu vBulletin in der erweiterten Ansicht zusätzliche "Zitieren"-Knöpfe neben den Zeitangaben der einzelnen Beiträge.
Kleines Textfeld? Durch Ziehen an der unteren rechten Ecke kann man das Textfeld auf Wunschgröße bringen. Ein dauerhaft angezeigtes Schnellantwortfeld sollte als Voreinstellung nicht zu groß sein, da es ja nicht jedes Mal genutzt wird, wenn es angezeigt wird.

Wenn man nicht das Schnellantwortfeld nutzen will, sondern den erweiterten Editor, kommt halt vor "Fertig" noch der Schritt "Button 'Erweitert'" klicken hinzu. Das ist m.E. immer noch nicht umständlich.
Das man den zu zitierenden Text erst markieren muss, ist ein zusätzlicher Schritt im Vergleich zu anderen Foren, verringert aber die Zahl der unsinnigen Vollzitate, was ich als angenehm empfinde.
 
Kleines Textfeld? Durch Ziehen an der unteren rechten Ecke kann man das Textfeld auf Wunschgröße bringen.
War mir bisher nicht bekannt. Danke!

Wenn man nicht das Schnellantwortfeld nutzen will, sondern den erweiterten Editor, kommt halt vor "Fertig" noch der Schritt "Button 'Erweitert'" klicken hinzu. Das ist m.E. immer noch nicht umständlich.
Das meinte ich nicht.
Wenn du den Erweitert-Knopf gedrückt hast kannst du von da an in vBulletin keine Zitate mehr markieren und hinzufügen, da dir hier der "Zitiere markierten Text"-Link fehlt. In phpBB geht das durch die zusätzlichen Zitieren-Knöpfe. Auch hier wird nur markierter Text zitiert (wenn welcher markiert ist).
Genau dieser Mangel von vBulletin macht für manche den Workflow kaputt, z.B. dann wenn man die Zitate verschiedener Beiträge sequenziell abarbeiten und jeden Zwischenschritt durch eine Vorschau überprüfen will (z.B. ob alle Tags korrekt sind).
 
Kurz und Knapp:

Ich habe vor Jahren meinen ebook-Reader zu Gunsten eines Tablets aufgegeben. Mittlerweile habe ich wieder einen Reader zu meinem Tablet. Daher kann ich deine Entscheidung zu 2 Geräten nur begrüßen.

Empfehlen möchte ich ein Gerät von Pocketbook. Welches, kannst du selbst entscheiden. Ich selbst habe ein Pocketbook 623 Touch Lux. Ist zwar etwas teuer, doch kann leicht über USB betankt werden. Läuft auf einem Open-Source-Linux und hat einige Applikationen (z.B. Schach oder eine Art Notizbuchfunktion). Wird im mobile read forum von einem Angestellten von Pocketbook mit Nick Forkosigan betreut, der immer schnell mit Support an der Hand ist.

Gruß aus Bayern
 
Sorry, wollte hier keine Diskussionen lostreten oder mich beschweren, sondern nur meinen "zusammenhanglosen" Beitrag entschuldigen.
Kenne und mag es aus anderen Foren, das bei Zitat eines Beitrags der ebenfalls Zitate enthält diese mit übernommen werden. Hätte es für mich einfacher gemacht den/einen Kontext für meine Antworten herzustellen. Nichts des do trotz herzlichen Dank an moronoxyd, habe jetzt einiges über dieses Board gelernt.

Viele Grüße,
Marvin
 
Guten Tag!

Warum sollte das länderspezifisch sein?

Weil Urheberrecht, HGB (und Pendants) und damit AGBs sowie vor allem die Marktteilnehmer andere sind. Wie der Markt in Deutschland funktioniert, kann ich leidlich beurteilen, in anderen Ländern aber nicht.
Dies erfordert besagte Einschränkung.

Es besteht also eine technische Infrastruktur das DRM zu prüfen. Wie kommst du zu der Annahme, dass das nur einmal getan wird und dass es nur das macht? Doch hoffentlich nicht nur aufgrund dessen was dir der Hersteller/Anbieter erzählt!
Und selbst wenn das zuträfe würdest du bei jedem neuen eBook einen neuen Datensatz zum Tracking liefern.

Erstens: Wenn ein Hersteller sich außerhalb seiner AGB bewegt, ist das für ihn potentiell teuer. Es ist also eine Frage der Heuristik: Ist für ihn Gewinn oder Risiko durch Spionage höher?
Zweitens: Ich kann meine Bücher offline lesen, auch über langen Zeitraum, und den Reader auch betanken und die DRM-Bücher weiterlesen, wenn er an einem Rechner ohne DRM-Software hängt oder meine Adobe-ID platt ist und auch, wenn der Rechner selbst offline ist Theoretisch denkbar wäre natürlich, daß der Reader einfach so lange abwartet, bis er doch wieder mit Adobe reden kann, aber was sollte das bringen?
Drittens: Ja, potentieller Trackingdatensatz. Wie bei JEDER Datei, die auf welches gerät auch immer herunterladen wird. Auch hier: Heuristik. Und was sollte wohl wer auch immer auf meinem Reader tracken? Das ist insgesamt eine komplett theoretische Konstruktion. Bei einem Android-Gerät wäre ich da auch wesentlich skeptischer, aber das ist eine Frage des Geschäftsmodells. Verlage haben ein anderes und damit ein gänzlich anderes Nutzen-Risiko-Verhältnis.

Richtig. Es ist ein Blob das du nicht überprüfen kannst. Ein ziemlich hoher Preis um ein Dokument zu lesen das für gewöhnlich auch auf anderem Weg erhältlich ist - finde ich zumindest.

Wie alle andere Software auch. Denn niemand hat Zeit und Kompetenz, alle Software zu überprüfen (auch die OS-Gemeinde tut das nicht, behaupte ich.), die letzten Endes auf dem Rechner endet. Ebenso wenig wie die Software, die Dein Auto oder den Zug steuert, geschweige denn die Hardware ... Garantie hast Du also auch nicht auf angepaßten Android-Geräten.
Deswegen braucht es eine Heuristik, nach der wir Vertrauen verteilen. Und wegen all der genannten Argumente halte ich einen Reader samt DRM für eines der unwahrscheinlicheren Einfallstore und Deine Aussage, einen solchen ungepatcht zu verwenden, sei nicht zu verantworten, für falsch.

Gruß

Quichote
 
Weil Urheberrecht, HGB (und Pendants) und damit AGBs sowie vor allem die Marktteilnehmer andere sind.
Das ist zu kurz gedacht. Über eine salvatorische Klausel lässt sich jede noch so abstruse AGB/EULA/was auch immer in die jeweils zum Land passende maximal möglichst einschränkende Form bringen. Ein Inhaber "Geistigen Eigentums" kann also in seine AGB reinschreiben was er will, eine salvatorische Klausel anhängen und ist mit ein und demselben Vertrag in jedem Land auf der sicheren Seite.
Der schwarze Peter liegt dann beim jeweiligen Kunden, der die für sein Land spezifischen Problemstellen des Vertrags gerichtlich klären lassen muss.

Wenn ein Hersteller sich außerhalb seiner AGB bewegt, ist das für ihn potentiell teuer. Es ist also eine Frage der Heuristik: Ist für ihn Gewinn oder Risiko durch Spionage höher?
Das ist richtig.
Damit ich ihm aber nachzuweisen kann, dass er sich außerhalb seiner AGB bzw. des gültigen Rechts allgemein bewegt muss er sich entweder dämlich anstellen, ich brauche einen internen Informanten (Neudeutsch: Whistleblower) oder ich muss selbstständig seine Arbeitsmethoden ermitteln.
Letzteres ist äußerst schwierig wenn ich mangels Zugang zum Quellcode nicht mal die Funktionsweise der Geräte analysieren kann um unerwünschte Funktionen zu entdecken. Das wiederum senkt für den Hersteller die Hemmschwelle zum Betrug, da die Gefahr erwischt zu werden sinkt.

Abgesehen davon reicht das Aufdecken illegaler Aktivitäten noch längst nicht um das rechtswidrige Vorgehen einer Partei einzustellen. Dass Facebook und Google fortwährend gegen deutsches und europäisches Datenschutzrecht verstoßen ist seit Jahren bekannt. Trotzdem können beide ihre Produkte weiterhin ohne nennenswerte rechtliche Konsequenzen anbieten. Ich sehe nicht warum das in anderen Bereichen anders sein sollte.

Theoretisch denkbar wäre natürlich, daß der Reader einfach so lange abwartet, bis er doch wieder mit Adobe reden kann, aber was sollte das bringen?
[..]
Drittens: Ja, potentieller Trackingdatensatz. Wie bei JEDER Datei, die auf welches gerät auch immer herunterladen wird. Auch hier: Heuristik. Und was sollte wohl wer auch immer auf meinem Reader tracken?
Adobe hätte die Möglichkeit während der Verbindung deinen aktuellen Standort und über die gesamte Offlinezeit die auf deinem Gerät gespeicherten Dokumente und dein Nutzungsverhalten (z.B. wann du den Reader nutzt) zu ermitteln. Daraus können sie ein Profil erstellen, das natürlich in erster Linie monetären Interessen von Adobe dienen würde.

Das ist insgesamt eine komplett theoretische Konstruktion.
Natürlich ist die Konstruktion theoretisch. Schließlich weiß niemand was das Gerät tatsächlich macht.

Wie alle andere Software auch. Denn niemand hat Zeit und Kompetenz, alle Software zu überprüfen (auch die OS-Gemeinde tut das nicht, behaupte ich.), die letzten Endes auf dem Rechner endet.
Bei quelloffener Software habe ich aber zumindest die Möglichkeit sie auf problematische Bestandteile zu prüfen. Ich habe bereits mehrfach von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, kann aber natürlich nicht ansatzweise behaupten die gesamte Software die ich einsetze überprüft zu haben. Mir bleibt aber zumindest die Hoffnung, dass andere Menschen die meine Interesen teilen ähnlich vorgehen und so in der Summe ein Großteil der Software überprüft wurde.
Bei geschlossener Software habe ich die Möglichkeit nicht mal prinzipiell.

Deswegen braucht es eine Heuristik, nach der wir Vertrauen verteilen.
Warum sollte ich an eine Software deren Quellen ich nicht kennen kann und deren Herstellerinteressen (Gewinnmaximierung -> möglichst exakte Profilbildung) meinen Interessen (bei Erfüllung der von mir explizit gewünschten Aufgabe größtmögliche Datensparsamkeit) diametral entgegenstehen irgendwelches Vertrauen verteilen?


Ich denke unser Grundstreitpunkt lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
Du fragst, warum du jemandem den du nicht kennst und dessen Arbeit du nicht nachvollziehen kannst misstrauen solltest.
Ich frage, warum ich jemandem den ich nicht kenne und dessen Arbeit ich nicht nachvollziehen kann vertrauen sollte.
Und ich vermute keiner von uns beiden kann dem anderen eine für ihn schlüssige Antwort geben.
 
Guten Tag!

Das ist zu kurz gedacht. Über eine salvatorische Klausel lässt sich jede noch so abstruse AGB/EULA/was auch immer in die jeweils zum Land passende maximal möglichst einschränkende Form bringen. Ein Inhaber "Geistigen Eigentums" kann also in seine AGB reinschreiben was er will, eine salvatorische Klausel anhängen und ist mit ein und demselben Vertrag in jedem Land auf der sicheren Seite.

Das ist falsch. Gerade und besonders auch beim Urheberrecht und benachbarten Gebieten, aber auch generell. AGB sind natürlich einschränkend, das ist ihr Sinn. Aber sie basieren ebenso natürlich auf den jeweiligen Rechtssystemen. Deswegen sind die AGB ja auch faktisch unterschiedlich. Abgesehen davon hat auch die salvatorische Klausel Grenzen.

Adobe hätte die Möglichkeit während der Verbindung deinen aktuellen Standort und über die gesamte Offlinezeit die auf deinem Gerät gespeicherten Dokumente und dein Nutzungsverhalten (z.B. wann du den Reader nutzt) zu ermitteln. Daraus können sie ein Profil erstellen, das natürlich in erster Linie monetären Interessen von Adobe dienen würde.

Nochmal: Klar, theoretisch könnten sie das. Das wäre, siehe oben, aufwendig und riskant, aber möglich. Die Frage aber ist, auch hier wiederhole ich mich: Was hätte Adobe davon? Ich lese, wenig überraschend, überwiegend abends und am Wochenende sowie im Urlaub. WAS ich lese, interessiert viel mehr diejenigen, die mir Bücher verkaufen, aber die wissen es doch schon. Mehr i
Erkläre mir doch bitte, welche monitären Interessen Adobe also an meinem Nutzungsverhalten hätte, die das Risiko wert sind, die marktführende Stellung als DRM-Geber zu riskieren und den Aufwand, der dafür nötig wäre? (Da die DRM-Software ja umfangreich lizensiert wird, alle Reader OS-Unterschiede haben, viele lange offline und dergleichen, ist das ja nicht mit einem Klick gemacht.)

Bei Android sieht das, qua Geschäftsmodell, völlig anders aus. Eben daher ist es ja sinnvoll, zwischen verschiedenen Geräten und Nutzungen zu unterscheiden, wenn man über Datenschutz und -Sicherheit nachdenkt.

Ich habe bereits mehrfach von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, kann aber natürlich nicht ansatzweise behaupten die gesamte Software die ich einsetze überprüft zu haben. Mir bleibt aber zumindest die Hoffnung, dass andere Menschen die meine Interesen teilen ähnlich vorgehen und so in der Summe ein Großteil der Software überprüft wurde.

Was hilft Dir ein kleiner Teil eines Teils Deiner Software? Und diese Hoffnung ist belastbarer als meine Heuristik? Warum wissen wir dann nur aus Herrn Snowdens PP-Folien, daß die zornigen Vögel IM der NSA sind?
Abgesehen davon: Selbst wenn irgendwann mal ein guter Teil von, sagen wir: Calibre untersucht würde und das entsprechend kompetent: Woher weißt Du, daß in genau Deinem Download nicht doch wieder Google- oder NSA-Schmutz hängt?

Warum sollte ich an eine Software deren Quellen ich nicht kennen kann und deren Herstellerinteressen (Gewinnmaximierung -> möglichst exakte Profilbildung)

Genau dieser Schluß ist falsch. Gewinnmaximierung ist für Goolge maximale Profilbildung, für Facebook auch. Für Apple und Amazon etwa schon weniger. Denen hilft es zwar, aber es bringt auch Opportunitätskosten mit sich. Es hängt also wesentlich vom, noch einmal, Geschäftsmodell ab.

Ich denke unser Grundstreitpunkt lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
Du fragst, warum du jemandem den du nicht kennst und dessen Arbeit du nicht nachvollziehen kannst misstrauen solltest.

Nein. Ich sage, daß wir alle, auch Du, Unbekannten, deren Arbeit wir nicht nachvollziehen können, vertrauen MÜSSEN. Softwarehersteller, Autobauer, Lokführer. Stets und ständig. Die einzige Alternative ist ein Amish-Leben, und selbst da gibt es Ärzte ...
Deswegen ist die einzige Alternative zu totaler Verweigerung vernünftiges Mißtrauen, also Auswahl von Werkzeugen nach belastbaren Kriterien. Eben eine Heuristik, die sagt, wo ich schärfer hinschaue, wo weniger scharf, wovon ich die Finger lasse. Und nach eben dieser Heuristik ist ein Reader gegenüber einem Tablet auch mit vorgeblich überprüfbarem System die risikolosere Wahl.

Gruß

Quichote
 
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