Der Bitcoin-Thread: Was haltet Ihr davon?

dark_rider

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Hallo zusammen,

in meinen Augen sind Bitcoin & Co. ja ein reiner Hype, der auf absehbare Zeit völlig zusammenbrechen und wieder im Nirvana verschwinden wird. Das sehen nicht wenige "Experten" auch so, heben allerdings die Blockchain-Technologie als revolutionär hervor und meinen, diese würde Bitcoin überleben.

Ich sehe das anders: Allein jetzt, wo Bitcoin immer noch kein wirklicher Massenhype ist, soll die Bitcoin-Blockchain schon mehr als hundert GB (Gigabyte) groß sein, und jeder, der Bitcoins nicht als Börsenzertifikat oder bei einem Wallet-Verwalter, sondern tatsächlich in einer eigenen Wallet auf seinem System verwahren will, muss diese Blockchain 1. herunterladen und stets aktualisieren sowie 2. speichern. Pardon, aber selbst heutzutage sind solch riesige Datenmengen kein Klacks - nicht wenige PCs mit SSD haben gar nicht so viel Speicherkapazität. Und zudem: Die Datenmenge wächst ja tagtäglich weiter an - jede Bitcoin-Transaktion vergrößert den Datenwust, und die Zahl der Transaktionen würde bei einer Anwendung von Bitcoin in der breiten Masse (worauf ja spekuliert wird) exponentiell zunehmen, so dass schnell nur noch Großrechner fähig wären, viele Terabyte herunterzuladen, ständig aktuell zu halten und zu speichern sowie zu sichern. Irgendwie erinnert mich das an ein System, dessen Uralt-Daten niemals gelöscht oder zumindest archiviert werden und zu denen immer neue hinzukommen - mit dem Unterschied, dass alles komplett unbrauchbar ist, sobald auch nur ein kleiner Teil der Daten defekt sein sollte. Was ist an solch einem riesigen Klotz am Bein bitte schön "revolutionär"? Das verstehe ich nicht.
 
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Im Moment steigt Bitcoin fast durchgehend um 10% pro Tag. Das ist schon reichlich unheimlich und lässt stark einen Hype in der absoluten Endphase vermuten.

Allerdings dachte ich das vor drei Monaten auch schon, und vor längerer Zeit beim Kurs von 500 USD habe ich nach längerer Recherche schließlich auf den Einstieg verzichtet.

Grund: Es steckt keinerlei Wert dahinter wie z.B. bei Aktien/Unternehmen oder Rohstoffen, sofern sie auch für andere Zwecke verwendet werden können. Und garantierte Geldleistungen (Zinsen + Rückzahlung) wie bei Renten gibt es auch nicht.

Klar, schon sehr lange läuft es für den Bitcoin richtig super, und mutige Zocker können schnell sehr reich damit werden. Es gibt aber eben kein vernünftiges Minimum, bei dem der Kurs halbwegs nachvollziehbar nach unten abgesichert wäre (wie einen Schrottwert bei Schiffen, einen Zerschlagungswert bei Unternehmen), und auch keine Instanz wie die EZB beim Euro oder die Fed bei USD, die im Crash-Fall eingreifen würde - genauso wie der Hype nun nach oben zeigt, kann der Kurs theoretisch jederzeit wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Die typische Reise nach Jerusalem eben, ein Kettenbrief - wer den Ausstieg verpasst, verliert vielleicht alles. Vor diesem Hintergrund verzichte ich auf die großen Gewinnchancen und bleibe lieber konservativ. Auch wenn ich mich in ein paar Wochen, wenn der Bitcoin dann womöglich bei 25.000 oder 50.000 USD steht, vielleicht frage, ob eine maßvolle "Investition" nicht doch zu vertreten gewesen wäre.
 
Das nennt man eben Risiko.. Und wenn du bei 500 USD eingestiegen wärst und einen BTC gekauft hättest, dann hättest du stand heute über 12.000 USD.. Das ist doch ein faires Risiko-Chance-Verhältnis (und ich denke, dann würdest du heute darüber auch anders schreiben)
Wenn zum Beispiel von heute auf morgen die Finanzkrise beginnt und wir dann wieder wie in Griechenland tagelang kein Bargeld abheben können oder nur extrem begrenzt, dann frage ich mich welcher Wert hinter dem Euro stecken wird. Es gibt aktuell schon Länder die einer extrem starken Inflation unterliegen weil der Staat seiner Funktion nicht nachkommt und absichert.
BTW: Dann explodiert der BTC Kurs aber so richtig ;-)

Und dein Vergleich hinkt auch ein wenig:
- In der Finanzkrise 2008 bzw. in der Zeit davor wurde in Amerika auch jede Menge Geld in Finanzprodukte gepumpt und die waren am Ende auch nicht sonderlich "werthaltig"
- Der Wert hinter Rohstoffen wie beispielsweise Gold ist auch schwer zu beziffern. Im Falle eines Falles kannst du dich davon schlecht ernähren.
 
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Weiteres Problem des Bitcoin: Er ist nicht krisenfest wie z.B. Gold, das man zu Hause lagert. Wenn in einem Weltuntergangsszenario (Weltkrieg o.Ä.) Internet oder gar Strom nicht mehr zuverlässig verfügbar sind, ist der Bitcoin tot. Von daher ist Bitcoin auch nichts für Prepper, die sich auf alles Mögliche vorbereiten.
 
Das liest sich gerade ein bisschen so, als wolltest du BTC unbedingt schlechtreden, weil du den Aufsprung auf den Zug verpasst hast... ;)
 
Weiteres Problem des Bitcoin: Er ist nicht krisenfest wie z.B. Gold, das man zu Hause lagert. Wenn in einem Weltuntergangsszenario (Weltkrieg o.Ä.) Internet oder gar Strom nicht mehr zuverlässig verfügbar sind, ist der Bitcoin tot. Von daher ist Bitcoin auch nichts für Prepper, die sich auf alles Mögliche vorbereiten.
In einem Weltuntergangsszenario hab ich andere Probleme. Und wie in der Weltwirtschaftskrise 1929 siehst du auch, dass Fiatgeld (Papiergeld) keinen tatsächlichen Wert hat wenn das Vertrauen darin verloren geht (oder eben in einer Krise) - schließlich konnte man damals ein Brot für 1 Mio. Reichsmark kaufen. Bei einem solchen Szenario ist auch dein Gold nicht mehr so nützlich - mal ganz davon abgesehen, dass man den 1kg Goldbarren nur ganz schön schwer aufteilen kann um ein Brot davon zu kaufen
Das liest sich gerade ein bisschen so, als wolltest du BTC unbedingt schlechtreden, weil du den Aufsprung auf den Zug verpasst hast... ;)

Danke, das denk ich auch ;-)
 
Das liest sich gerade ein bisschen so, als wolltest du BTC unbedingt schlechtreden, weil du den Aufsprung auf den Zug verpasst hast... ;)
Nein, die Reue hält sich in Grenzen. Das wäre halt sehr riskant gewesen. Ich war auch mal sehr negativ für Tesla eingestellt und wollte schon auf deren Crash Puts kaufen, hab aber auch drauf verzichtet. Die sind bisher noch nicht gecrasht, damit hätte ich also nur Geld verloren. Bitcoin ist - momentan - eine heiße Zockerei, aber eben Zukunft ungewiss. Wer auf sowas wettet, zockt meistens auch mit anderen Dingen. Bei einigen klappt der gewinnbringende Ausstieg, bei anderen nicht und man verliert. Hätte ich vor Monaten Bitcoins für 500 USD gekauft und zugleich gegen Tesla spekuliert, wäre insgesamt gesehen vielleicht auch nicht so viel Gewinn übrig geblieben. Das ist eben das typische Risiko-Investment, wie bei Risikokapitalgebern, die in Startups investieren: Von 10 gehen 8 pleite, eines läuft so halbwegs und wenn man Glück hat (aber nur dann), ist ein Volltreffer dabei, der den Verlust der anderen überkompensiert. Die Zocker-Zeiten hatte ich früher und bin per Saldo mit ca. Plus-Minus-Null rausgekommen. Das brauche und will ich heute nicht mehr, auch wenn solche Hypes manchmal schon reizvoll aussehen.

Aber wenn Du schon selbst so kommst, Mr independence: Du zockst mit Bitcoins, richtig? Argumentierst ja hier ausschließlich pro. Und wenn Du hier schon Deinen richtigen Riecher andeutest: Hast Du noch andere Risikoinvestments, die womöglich nicht so gut liefen/laufen? Unabhängig davon ist es im Moment ja einfach, da ja in den letzten Jahren fast alles gut gelaufen ist. Da fühlt sich jeder als der große Investment-Profi. Bis zum Crash.
 
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Nun zu deiner Frage: Ich argumentiere pro (kenne trotzdem die Nachteile) für Kryptowährungen weil ich daran glaube, dass sich in der Finanzwelt etwas verändern wird/muss und ich denke, dass sich auf kurz oder lang Kryptowährungen (und vor allem die Blockchain-Technologie) behaupten werden. Das Fiat-Geld wird vielleicht dadurch nicht abgelöst werden aber es wird eine Ko-Existenz geben. Von den über 1000 Kryptowährungen werden sich einige wenige in gewissen Anwendungsbereichen durchsetzen/etablieren - welche das sind, weiß ich nicht, ich hoffe es sind jene, welche ich besitze (das ist meiner Meinung nach der spekulative risikoreiche Teil meiner Krypto-Strategie - ich bin eben von der Systematik dahinter überzeugt). Zudem: Ich "zocke" meiner Meinung nach nicht mit Bitcoins. Ich hab (wie beschrieben) einige Kryptowährungen in meinem Depot die ich für sinnvoll erachte. Ich habe die gekauft und halte die auch ohne hin und her zu traden um kurzfristige Gewinne zu erzielen. Wenn ich eine neue/andere Kryptowährung für vielversprechend erachte wird darin investiert und ggf eine weniger vielversprechende (vielleicht) verkauft. Also alles wie bei normalen Aktien auch (nach dem Value-Prinzip).

ABER: Das der Krypto-Markt generell risikobehafteter ist als "normale" Aktien bzw. ETFs oder was auch sonst an klassischen Finanzinstrumenten, ist mir klar. Daher fahre ich die Strategie, dass nur ein geringer %-Satz von meinem Anlagekapital in Kryptos investiert wird. Diversifikation der Asset-Klassen ist hier das Stichwort und natürlich ein Risiko-Management bei dem man sich vor allem über die vorhandenen Risiken von Beginn an bewusst ist - was bei dir scheinbar nicht der Fall ist/war.

Hättest du vor Monaten den 1 BTC für 500USD gekauft und nachdem der BTC auf 1000 USD stand 0,5 BTC verkauft wäre ab dann dein Risiko gleich 0 gewesen. Du hättest am Markt partizipieren können und alles wäre gut - Abwägen von Risiko und Chance. Evtl hättest du bei Tesla Geld verloren, aber so ist das nun einmal am Finanzmarkt. Wäre dein Investment bei Tesla auch 500 USD gewesen hättest du vielleicht paar USD Geld verloren - nicht ansatzweise so viel wie du bei BTC Geld gewonnen hättest. Das sollte aber jedem vorher klar sein. Wenn man eben risikoavers ist und nicht bereit ist etwas zu wagen, wieso sollte man dann mit hoher Rendite belohnt werden? Es gibt schon einen Grund wieso Rentenprodukte/Tagesgeld/Festgeld aktuell so super verzinst sind ;-)
 
...ein Risiko-Management bei dem man sich vor allem über die vorhandenen Risiken von Beginn an bewusst ist - was bei dir scheinbar nicht der Fall ist/war.
Das verstehe ich nun gar nicht - ich beschrieb doch das Risiko oben deutlich.

Ein wenig nervig ist bei dem ganzen Hype, dass die mutigen Gewinner es natürlich auskosten ;-) Im Nachhinein ist man bei Zockerei natürlich immer schlauer - da hätte es speziell seit 2009 neben Bitcoin noch genug andere Verfielfacher gegeben. Aber das weiß man eben vorher nicht, und ich habe früher auch schon genug Depotleichen nahe dem Nullwert verkauft. Da kann man sich eben auch schnell verzocken.

Von daher, noch einmal, auch wenn Ihr gern ein wenig Häme genießen würdet: Ich ärgere mich hier nicht, nicht frühzeitig in Bitcoins investiert zu haben - genauso wenig, wie dass ich mich nicht ärgere, nicht frühzeitig in Amazon oder so einige kleinere Nischenwerte investiert zu haben. Klar, wäre schön gewesen, aber eben auch Glückssache.
 
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Warum sprichst du bei 500 $ (oder €) von einem sehr hohen Risiko? Wäre das bei dir existenzgefährend? Wenn ja, dann ist eine Investition nicht ratsam. Falls nicht, verstehe ich die Risikosache nicht.
 
Ich sprach gar nicht von 500 USD insgesamt, sondern von einem Kurs von 500 USD. Von der Anzahl der Stücke war doch gar keine Rede. Das driftet hier irgendwie ins absichtlich so verstehen wollen wie es zu vorgefertigten Meinungen passt ab.
 
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