Defekte Elkos - die Pest der Elektrogeräte

tapf!

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Hallo,

ich wollte mal Fragen, ob ihr auch Probleme mit defekten Elkos (Elektrolyt-Kondensator) habt? Mir sind jetzt innerhalb von einer Woche ein 21" Monitor sowie zwei SAT-Reciever ausgefallen - in allen drei Fällen waren Elkos die Schuldigen. Nach Austausch der Pausbacken gehen alle wieder einwandfrei. Insgesamt war es nun schon der 5. Monitor mit diesem Problem( alle Preisklassen von 250-750 EUR), von denen bei 4 Stk. nur je 2-3 Elkos getauscht werden mussten. Nur in einem Fall hatten die Elkos weitere Teile in Mitleidenschaft gezogen sodass ein neuer Inverter fällig wurde.

Typischerweise scheint das Problem bei Schaltnetzteilen und Mainboards aufzutreten. Bislang ging ich davon aus, dass nur die Niedervolt-Schiene betroffen sei, jedoch habe ich nun gleich doppelt nen nur minimal aufgeblähten 400V 22µF-Elko gehabt, die jedoch auf 2-3µF herunter waren.

Ich will mir garnicht vorstellen, wieviel ansonsten funktionierende Hardware wegen defekter Elkos in den Schrott wandert...

Grüße

Fabian
 

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Mit zwei Gefriertruhen hatte ich schon das gleiche. Dort waren die Elkos allerdings ausgetrocknet und ich konnte im Internet nirgendwo Elkos ähnlicher Größe finden. Die eine Gefriertruhe hat inzwischen eine neue Steuerung bekommen (~80€...), die andere läuft noch mit der kaputten Steuerung, bis auch da das Relais aufgibt und kein Weg um die neue Steuerung umhin führt. ^^ Leider tatsächlich ein Fluch, der aber bei einigen Komponenten gerade im PC-Bereich durch die Verwendung neuer Kondensatoren ohne Flüssigkeit (oft "Solid-Caps" genannt) eingedämmt wird. In Billighardware wird man die aber vermutlich nicht finden, da sie teurer sind.
 
Bei den Solid-Caps muss man auch genau hinschauen, da diese gerne gefälscht werden. Hatte erst zwei zeitgleich und beim gleichen Händler gekaufte SyncMaster 214T offen: bei dem einen waren die Elkos der Steuerplatine wohl echte Solids, bei dem anderen hatten die angeblichen Solid-Caps alle die Sollbruchstelle.

Bei meiner Telefonanlage lag die Schuld für den Kondensatorausfall jedoch in einer zu langsamen Diode, durch die der Kondensator Wechselstrom abbekam. Durch Einbau einer Ultra-Fast-Diode sollte der neue Elko jetzt auch halten.

Grüße

Fabian
 
Tja - leider wird die Elektronik halt teurer, wenn die Elkos und Umbeschaltung entsprechend dimensioniert wird, d.h. die Kapazität nicht immer nur am untersten Minimum dimensioniert ist oder auch mal statt der Standard 85°C Typen die teureren 105°C extended lifetime Elkos eingebaut werden. Wenn dann bspw. der ("von außen") identische Monitor (Auflösung, etc.) wegen der "sauberen" Elektronik mehr kostet, dann greift doch wieder die Masse zum scheinbar günstigeren Teil..
Ähnlich ist auch bei Steckernetzteilen und Co - Schaltungen mit hohem Wirkungsgrad (resourcenschonend) findet jeder gut, aber zum 45€ mit Vertrag Handy ein 25€ Netzteil mit Umweltsiegel oder das 2,5€ Standardteil...
 
Ohhja, ich habe schon auf etlichen Mainboards die Elkos getauscht und die laufen bis heute einwandfrei.

Ich sag nur "geplante Obsoleszenz".
Exakt das gepaart mit dem Sparen an jedem Cent.
 
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Bei einem Praktikum während des Studiums habe ich einen Techniker kennengelernt, der vor der Zeit im Unternehmen bei einem größeren TV-Gerätehersteller tätig war. Der berichtete mir, dass es kurz nach der Wende ein Phänomen gab. An den TV-Geräten wurden plötzlich keine überdimensionierten (von der Spannungsfestigkeit her) Elkos mehr verbaut, sondern Typen, die gerade so die auftretenden Spannungen + maximal 10% vertragen. Am Anfang kamen viele Geräte zur Rep. zurück. Nach einer Weile war das vorbei und die Verkaufszahlen stiegen. Seinen Reim über den Sinn kann sich jeder selbst machen. Für elektronisch begabte ist es wohl kein Problem einen defekten Elko zu identifizieren und zu tauschen. Die meisten kaufen allerdings ein neues Gerät, obwohl die Rep. vom Wahreneinsatz her vielleicht 2€ kostet.
 
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Schaltungen mit hohem Wirkungsgrad (resourcenschonend) findet jeder gut, aber zum 45€ mit Vertrag Handy ein 25€ Netzteil mit Umweltsiegel oder das 2,5€ Standardteil...

Meine Freundin hat sich damals zu ihrem 250€ Handy ein zweites Netzteil bei Ebay bestellt. Das kam 4€. Als sie das (inkl. Handy) in die Steckdose steckte knallte es. Ich habs natürlich geöffnet. Ich bin froh, dass meine Freundin noch lebt. Im Inneren war einfach von 230V auf USB durchgeschaltet. Sonst war da nichts drin... Das Telefon wurde also für den Bruchteil einer Sekunde mit 230V geladen...
 
Ja, geplante Obsolesenz kam mir auch in den Sinn, als vor kurzem vier Elkos in den Samsung Syncmaster getauscht habe bei Reparaturkosten etwa 1,60€. Es ist schon richtig ärgerlich wenn teure Geräte an so einen cent-Artikel scheitern.

Vor ein paar Tagen habe ich bei uns im Institut eine halbe Palette PCs gesehen: alle defekt mit geplatzten Elkos :facepalm:

Aber Carlhermanns hat schon recht: Der Consumer greift zum offensichtlich billigsten Gerät bei besten Leistungen im Verkaufsprospekt. Und da müssen die Hersteller leider oft zu billigen Bauteilen greifen. Meistens geht das ja auch "gut", da der technikbegeisterte Consument eh nach kurzer Zeit ein neues und besseres Gerät kauft. Womit wir wieder beim Stickwort "geplante Obsolosenz" wären.

Dazu gab es vor einiger Zeit mal eine Interessante Doku auf Arte. Angefangen hat das ganze schon Anfang des 20. Jhds. mit der Glühbirne. Damals haben die Teile einfach viel zu lange gehalten. Die damaligen Marketing-Helden haben es dann geschaft, Glühbirnen mit deutlich reduzierte Brenndauer als Fortschritt zu verkaufen. Dahinter steckte u.a. das Phoebus-Kartell.

Die eigentliche geplante Obsolesenz wurde von GM ins Leben gerufen, indem es jedes Jahr ein neues Automodell gab, was jeder haben wollte und somit das alte Auto ersetzt wurde. In der heutigen Unterhaltungselektronik läuft es genauso: ständig neue Modelle. Und die "alten" Geräte müssen dann auch nicht so lange halten. Womit wir wieder beim Anfang wären: Das kann man auch billige Elkos einbauen, die nicht so langen halten.
 
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Im Inneren war einfach von 230V auf USB durchgeschaltet. Sonst war da nichts drin... Das Telefon wurde also für den Bruchteil einer Sekunde mit 230V geladen...


Dem Anbieter habt Ihr hoffentlich eine Menge Ärger bereitet.

EDIT haut mir auf Finger: Doppelpost:facepalm:
 
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Ich hatte schon einige Ausfälle wegen defekter Elkos.
Der krasseste war ein Siemens Server kurz nach der Garanite in unserer Firma, zum Glück haben wir zwei Wochen davor den Ersatzserver schon in Betrieb genommen und hatten nur noch ein Reservesystem darauf laufen. Dort waren fast alle Elkos für die Spannungsversorgung des Boards ausgefallen.
Ansonsten hatte ich Probleme mit Elkos an meiner Gorgy-Timing Wanduhr, an Sat-Receivern und auch alten Röhren-Fernsehern, aber auch an einem Induktionskochfeld.
Meistens waren es sogar Markengeräte.

Anscheinend ist gerade die Zeit in der alles kaputt geht, letzte Woche ging mein 3 Jahre alter LCD-TV kaputt, ich bin mal gespannt ob es hier auch ein Elko in der Stromversorgung ist oder ob die komplette Hauptplatine getauscht werden muss, was ja fast schon ein Totalschaden wäre :( - Das Panel funktioniert wenigstens noch ohne Fehler, nur schaltet sich das tolle Gerät nach wenigen Sekunden aus und startet dann erneut :( Ich muss das ganze mal aufschrauben wenn ich am Wochenende Zeit finde.
P.S.: Mein Laserdrucker ist auch kaputt gegangen, dieser druckt seit 1,5 Wochen keine Duplex Jobs mehr, hier habe ich aber wohl schon die Lösung gefunden und werde das Gerät mal auseinanderbauen und schauen ob man es wirklich innerhalb einer guten Stunde selbst reparieren kann. Wäre fast zu schade den Drucker deswegen ausmustern zu müssen, bin leider auf die Duplex-Einheit doch angewiesen. Hier ist aber kein Elko schuld.
 
Dem Anbieter habt Ihr hoffentlich eine Menge Ärger bereitet.

EDIT haut mir auf Finger: Doppelpost:facepalm:

keine Chance... meine Freundin hat natürlich beim freundlichen Chinesen um die Ecke bestellt... Nach googlen musste ich feststellen, dass es nicht mal die Straße in Berlin gab, die er angegeben hat. Der Händler is aber zumindest nicht mehr bei ebay in Gange. Ebay hab ich den Sachverhalt natürlich gemeldet. Hätte man den zu fassen bekommen wärs übel für ihn geworden... Das CE Kennzeichen war ja dann offensichtlich nicht rechtmäßig auf dem Gerät...
 
Elkoausfall in Monitoren kann ich absolut bestätigen. Gerade erst 2 (max 3J alte) vorm Verschrotten gerettet. Viele Grüße
 
B... An den TV-Geräten wurden plötzlich keine überdimensionierten (von der Spannungsfestigkeit her) Elkos mehr verbaut, sondern Typen, die gerade so die auftretenden Spannungen + maximal 10% vertragen. ...

Naja - es ist zum einen die Spannungsfestigkeit (in bestimmten Bereichen sind doppelte Festigkeit für das Erreichen der notwendigen MTBF unumgänglich), zum anderen aber auch (gerade in Schaltnetzteilen) die Stromripple Festigkeit. Leider ist auch diese Eigenschaft (die Stromspitzen in den Schaltmomenten liefern und schlucken zu können) ein weiterer Kostentreiber. Damit werden Standardelkos eingesetzt, die dann (auch wenn die Spannungswerte stimmen) sich im Betrieb intern aufheizen und damit quasi "von innen heraus" selbst "toasten"...
Wie schon angeführt sind allerdings Elkos aufgrund des Aufbaus und der Technik nie unbegrenzt haltbar, durch geeignete Dimensionierung kann aber das Leben von Geräten aber deutlich verlängert werden...
 
Ich habe gerade ein Mainboard aus einem Fujitsu Server vor mir liegen, 10 Kondensatoren sind "angeschwollen" oder aufgeplatzt. Und eigentlich hatte ich gedacht das ein Servermainboard etwas hochwertiger gebaut wird und man dann auch mal 50ct mehr für die Kondensatoren hat.


jasle
 
Ja, die Elkos sind eine Seuche. Das fing schon Ende der 80er Jahre an. Ich bin Radiosammler und repariere meine Geräte selbst und gelegentlich auch mal ein Gerät für Kollegen oder Bekannte. Auf Arbeit hab ich mal einen Server wegen Ersatzteilmangels ein paar Monate nicht laufen gehabt und als ich den wieder eingeschaltete habe, gabs nen Knall und ne Rauchwolke und er lief hoch. Das Netzteil wanderte in den Schrott und ich habs mal geöffnet und mir angesehen - 2 Elkos oben offen, der Rest der Bande hochschwanger. Auch ein externes Monitornetzteil (LG) von einem Kumpel, gerade 3 Jahre alt, hatte die Krankheit. In seinem Netzteil von der Höhe und auch Form einer Schachtel Zigaretten kochten zwei Elkos mit der Aufschrift "105° VENT" lustig vor sich hin.

Ich würde das einfach mal als Pfusch bezeichnen. Übrigens habe ich Radios in meiner Sammlung, bei denen noch jeder Elko original und zudem über 30 Jahre alt ist. Ebenso habe ich Geräte aus den 80er Jahren mit den berüchtigten Rödersteiner Goldelkos, die entweder stinkend auslaufen (die riechen nach Fisch, wenn ich den Lötkolben dranhalte) oder sich schlicht und einfach nur noch wie Drahtbrücken verhalten.

@Jasle, z.B. die FuSi-Server RX100S2 haben gerne die Elko Seuche. Ich bin Herr über ein paar Dutzend RX100S3, die mich jedoch bisher noch nicht im Stich gelassen haben.

Guido
 
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