Blink of Death - Reparatur?

pryzi486

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Hallo erstmal an alle im Forum!

Ich hab von einer Bekannten einen T22 bekommen mit dem typischen Problem - startet nicht, es blinkt nur kurz die HDD-LED.
Dann hab ich mir die "Problemlösungen" angeschaut und erfahren, dass das Problem trotz neuer Chips, Reflow, etc... dann doch öfter wieder auftaucht.
Der ADP3421 - Chip schien irgendwie Quelle des Problems zu sein.
Ich hab mir das Datenblatt angeguckt und ein wenig 'rumprobiert'.
Rausgekommen ist folgende 'Lösung':

Ein 10kOhm Widerstand zwischen Versorgungsspannung(VCC) und dem Power-Good-Signal des ADP3421.

[NACHTRAG:] 10kOhm scheint nicht immer zu reichen, ein Tester hatte erst mit etwa 1,8kOhm Erfolg.

Ein Bild davon hab ich angehängt.

Jetzt will ich wissen, ob das auch bei Anderen dauerhaft funktioniert - Wer will es ausprobieren und kann mir entsprechend Rückmeldung geben?

(natürlich auf eigenes Risiko! - Ich will nicht schuld sein wenn euch der Akku um die Ohren fliegt!) ;-)

Edit by Mornsgrans:
Weitere technische Hintergründe in Beitrag #58
 

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

jetzt mal mit ein paar Minuten Zeit einige Ergänzungen in loser, ungeordneter Folge, da das Thema ja in vielen Diskussionen schon kritisch durchgekaut wurde und auch nach den damaligen Erstberichten über die Einbringung des Widerstands mehrere negative Rückmeldungen da waren.

- leider kann ich von meinen HP-Rechnern nicht vollständig auf den gesamten Schaltungsaufbau der T2x-Reihe schließen, so daß andere, zusätzliche Fehlerquellen natürlich nie auszuschließen sind - ein Unterschied scheint z.B zu sein, daß das T2x im Falle des BOD nur kurz blinkt und wieder ausgeht, wogegen ein XE3 mit aktiver Power-LED stehenbleibt. Hier würde ich aber ohne Kenntnis des Schaltplans auf einen marginalen Unterschied in der Behandlung eines RESET-Ereignisses tippen, daß beim T2x bei aktivem RESET bzw. fehlendem Gesamt-Power-Good ein Timer losläuft, der einen Abschaltbefehl erzeugt.

--> hauptsächlich gehe ich bei den Negativberichten davon aus, daß der Widerstand zu groß war, weil nur die 10 kOhm probiert wurden

- es wird immer nach Langzeiterfahrungen gefragt: bei mir laufen 2 Omnibooks mit ADP3421 und 2 weitere mit MAX1711. Beide mit ADP3421 entwickelten das Problem und waren keine 30 Minuten am Stück mehr nutzbar, auch mit tagelangem Ausschalten zwischendurch nicht. Beide wurden vor 7 Monaten mit 2,2 kOhm repariert und laufen seitdem wieder zuverlässig wie ein Uhrwerk, und das mit allen Arten von Betrieb: Netz, Akku, lastarmes Surfen und Office, fordernderes Multimedia mit Audio und Video, Suspend-to-RAM, Suspend-to-Disk, ab und an tagelanger Dauerbetrieb mit CPU-Vollast und auch Lastwechseln zur Konvertierung von Videodaten - alles ohne einen einzigen hardwarebedingten Ausfall.

Demnächst werde ich noch ein paar Hintergrundinfos zur Reset- und Power-Good-Logik geben, aber dazu bin ich heute leider erstmal zu müde.

Schöne Grüße,

Hans-Jürgen
 
Hall Hans-Jürgen,

Erst einmal vielen Dank, dass Du Dich auch über den Tellerrand mit dem Spannungs-Regler Problem befasst und Dir die Mühe gemacht hast, dein Wissen mit uns Thinkpad Nutzern zu teilen!
Ich habe zuhause auch noch ein paar Kisten mit dem "Blink of Death" Symptom. Einen A22 habe ich mit 10 kOhm wieder hinbekommen, zumindest für eineinhalb Jahre. Jetzt muckt er wieder. Vielleicht sollte ich es nochmal mit 2k versuchen, wie Du vorschlägst.
Leider lassen sich nich alle BoD Fälle mit dem "ADP3421-Tuning" wiederbeleben. Bei den Thinkpads titt das kurze Blinken offensichtlich auch auf, wenn anderswo in der Prozessor-Spannungsversorgung 'was schief hängt. Ich habe jedenfalls mehrere Boards, wo auch ein 1,8kOhm Widerstand keine Verbesserung brachte...

IBM hat den ADP3421 übrigens für alle Coppermine-PIII Thinkpads verbaut, erst mit dem Tualatin (A30, R31, T23, X22-24) wurde auf andere Regler (MAX1715/MAX1718) umgestellt.

Freue mich, wenn Du über das Thema Power-Good-Logik noch weitere Infos hast!

Gruß,

Nom
 
Also, noch einer, der sich extra fuer diesen Thraed angemeldet hat...

Ich sitze im Moment in Peru in der Pampa und habe vor kurzem fuer quasi geschenkt ein T20 erstanden. Eigentlich ging es mir nur um das Netzteil, da ich ein langjaehriger T23 Nutzer bin, mein Netzteil sich aber aufgrund von physischen Schaden und eingedrungenem Wasser mit einem leisen Puff verabschiedet hatte - nicht reperabel. Nun, hier ein Thinkpad mit Netzteil zu finden ist schon selten genug, und dann freut es mich natuerlich Originalteile verwenden zu koennen. T20 bootete einmal einwandfrei, hatte danach aber immer den BoD Fehler. Jetzt ist das eigentlich nicht tragisch, ich hatte nicht damit gerechnet, dass es funktionieren koennte, und das Geld hat sich schon dann rentiert, wenn nur HDD und DVD Laufwerk ihren Dienst tun. Dennoch, was repariert werden kann soll laufen.

Nun ist die Sache aber die: ich bin hier leider nur mit schlechten und monstroesen Loetkolben ausgestattet, mit denen es extrem schwierig wird sowas zu loeten. Bekomme ich sonst hoechst wahrscheinlich auch hin, aber wie gesagt schwierig. Daher fand ich es seh interessant, das einige Nutzer anscheinend auch durch backen Erfolg hatten. Braten kommt fuer mich nicht in Frage, ich haette nichts um das zu bewerkstelligen. Backen ginge aber evtl. einzige Problem: der einzige Ofen den ich nutzen koennte ist der einer kleinen Baeckerei hier. Stromzufuhr geht ueber eigene Turbinen und schwankt enorm. Temperatur im inneren auch. (Broetchen brauchen bei gleichen Einstellungen zwischen 15 und 30 Minuten) Die Frage ist also, welche Temperatur darf nicht ueberschritten werden? Ich werde halt ein bisschen Puffer einrechnen muessen, meistens wird sie ja hoffentlich eher nach unten als nach oben schwanken.

vielen Dank schon mal fuer alle Hilfe.
 
Hallo Giovannie,

danke für Deinen Beitrag und das Interesse an diesem Thema! Allerdings habe ich zu diesen Ideen zunächst einmal Rückfragen:

- was soll das "Backen" an der Stelle nutzen? Soll damit der Widerstand eingelötet werden, indem er vorplaziert und mit Lötpaste versehen wird, oder soll das eine reine Hitzebehandlung sein, wie sie für BGAs gerne mal empfohlen wird?

--> im ersten Fall könnte die Idee sinnvoll sein, im zweiten gehe ich eher nicht davon aus, da der ADP3421 kein BGA ist und eine thermische Behandlung höchstens einer der Einflüsse sein könnte, die ihn kurzzeitig wieder etwas verwendbarer machen, aber damit wird der Fehler NICHT verschwinden.

Von daher: wenn "backen", dann wäre der Widerstand und SMD-Reflow-Lötpaste erforderlich sowie eine genaue Vorfixierung des Bauteils. Wenn aber nur ein grober Lötkolben zur Verfügung steht gehe ich nicht davon aus, daß Reflow-Lötpaste griffbereit ist.

Beste Grüße,

Hans-Jürgen



PS: diese Nachricht schreibe ich gerade von einem früheren BOD-Kandidaten von unterwegs aus, den ich mit Widerstand erfolgreich repariert habe... es handelt sich um mein oben erwähntes erstes XE3, auf das ich mich seit der Reparatur auch mobil wieder voll verlasse.

PS2: übrigens wollte ich, als ich meinen ersten Laptop (jenes XE3) kaufte, eigentlich auch ein IBM Thinkpad haben - aber die gab es gerade in der Phase nicht in gutem Zustand bei den von mir angefragten Gebrauchthändlern. Das XE3 dagegen stand sauber da, war sehr gepflegt und sagte mir daher als Thinkpad-Alternative nach einigem Überlegen doch zu...

PS3: als Sammler bin ich IBM übrigens sehr treu - ich habe einige Microchannel-Systeme im Fundus, davon u.a. einen "Server 95" - darüberhinaus dann noch einen Netfinity 5000, zwei Netfinity 7000 und einen xSeries 232. Nur um meine Anwesenheit auch mal doch durch eine gewisse IBM-Affinität, wenn auch in anderen Bereichen, zu legitimieren ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleine Rückmeldung von mir, habe heute Erfolgreich ein T22 wieder ins Leben geholt. Es wurde vom Vorbesitzer versucht zu reparieren, mit dem Resultat das auf
eine Seite fast alle Pins vom ADP3421 verbunden waren. Da auch diverse einschaltversuche unternommen wurden, und der Rechner markante (Strom-)Düfte abgab, hatte ich nicht viel Hoffnung.

Ergo, in der E-Schrottkiste eine Platine mit Widerständen gesucht, was passendes gefunden (die einen sagen 10K, die anderen 1,8K -> 5K genommen), testweise eingelötet, läuft :thumbup:
Hübsch eingelötet, läuft immernoch.
Windows installiert, Treiber usw...keinerlei Problem seitdem.

MfG, Sebastian
 
Klingt ,als ob die T2x eng mit einem T34 verwandt ist :D ! Ich weiss ja,das der BX-Chipsatz sehr "tolerant" ist (Ausser beim RAM) ,aber das er eine einseitige Flutung mit Loetzinn an entscheidenden Bauteilen klaglos hinnimmt,war mir neu ! Gruss Uwe
 
Hallo zusammen,

aus meiner Sicht sind die noch bleihaltig gelöteten Geräte und Komponenten wie der BX-Chipsatz noch einer der letzten Auswüchse an Qualität und Langlebigkeit.

Im Zeitalter von bleifrei gelöteten BGAs und Turbokapitalismus muß das Ding wirklich nur noch die Gewährleistung halten...

Übrigens hat mir ein Panasonic-Techniker mal so etwas ähnliches über Videorecorder gesagt - da lag die Qualitäts-Hochphase aber noch etwas früher, so um 1993-1998. Gut, da wurde der BX auch erdacht, daher paßt das wieder ;-)

Meine ADP3421-Patienten laufen auch alle wie der VW Käfer - im Moment sitze ich auch wieder an einem (diesmal ein anderer :-) )

Beste Grüße,

Hans-Jürgen

PS: an dem Beispiel sieht man: SMD-Löten sollte nur durchgeführt werden, wenn die Fertigkeiten sicher vorhanden sind. Der ADP3421 ist "fummeliger", als er auf den ersten Blick wirkt.
 
Nach erfolgreicher BOD-Reparatur hatte ich hin und wieder mal den Effekt, dass mein T20 scheinbar lief, jedenfalls Lüfter, Festplatte und CD-Laufwerk, aber der Bildschirm dunkel blieb. Jedesmal wenn ich dann aufgeschraubt hatte und Fehler suchen wollte, lief es plötzlich wieder, meist für ein paar Wochen. Aber jetzt ist wohl Schluss damit. Die CPU läuft nicht mehr (POST Code 00) und bekommt auch nur noch 0,35 - 0,47 Volt. PowerGood am AD3421 ist ca. 2,8V, wie gehabt, als es noch lief.

Wo soll ich anfangen zu suchen?

Und noch eine Frage (ich muss sie so stellen, damit ich hier nicht rausfliege): Welche anderen Thinkpad-Modelle verwenden ebenfalls den AD3421 und sind dem T20 technisch am ähnlichsten?

Gruß,
neu
 
Entweder liegt noch an anderer Stelle ein Wackelkontakt vor oder der Widerstand ist lose.

Die A20 und X20-Modellreihen verwenden m.E. ebenfalls diesen Chip, wobei ich nicht sicher bin, ob X23 und X24 diesen ADP-Chip ebenfalls besitzen.
 
Danke. Darüber habe ich leider auch keine Unterlagen. Ich habe noch ein bisschen rumprobiert, den PowerGood-Widerstand noch kleiner gemacht, bis auf ca. 550 Ohm. Dann hab ich gelesen, dass einer dem ADP3421 an Pin 17 (Undervoltage Lockout Input) eine "gute" Spannung vorgegaukelt hat, und dass es dann wieder lief. Er hatte glaub ich 5 V angelegt, ich habe den vorhandenen 1M Spannungsteilerwiderstand durch 470k ersetzt und habe nun 5,8 V an Pin 17.

Alle diese Maßnahmen waren insofern von Erfolg gekrönt, dass es nach jedem Löten genau einmal gestartet hat. Bei allen weiteren Versuchen startete wieder nur der Lüfter. Ich hab schon gedacht, dass es vielleicht am Löten liegt, und hab den Chip mal ein wenig eingeheizt, aber das hat nichts gebracht.

Vor meiner ersten BOD-Reparatur, vor ca. 2 1/4 Jahren, hatte ich mir mal einen frischen ADP3421J gekauft, und gerade eben habe ich ihn wiedergefunden :-) Morgen setze ich die Lupenbrille auf und löte ihn ein.

Gruß,
neu

 
Zuletzt bearbeitet:
Läuft wieder :-)

Danke, hat geholfen, Operation geglückt. Das T20 läuft wieder :thumbsup:

Wer will's haben? 12 GB HDD, Franken-RAM: 512 MB (16 Chip Low Density, kaum noch zu kriegen).

Soll ich es mal im Marktplatz feil halten?

Gruß,
neu

EDIT: Franken(stein)-RAM-Größenangabe auf irdische Dimensionen gestutzt
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Nom,
Leider lassen sich nich alle BoD Fälle mit dem "ADP3421-Tuning" wiederbeleben. Bei den Thinkpads titt das kurze Blinken offensichtlich auch auf, wenn anderswo in der Prozessor-Spannungsversorgung 'was schief hängt. Ich habe jedenfalls mehrere Boards, wo auch ein 1,8kOhm Widerstand keine Verbesserung brachte...

hast Du an diesen Boards mal weiter gesucht? Ich habe jetzt auch ein T22 hier, bei dem 2,2kOhm nichts helfen. Wie wahrscheinlich ist, dass ein Austausch des ADP3421 das Problem behebt?
Wie kann man ohne Tastatur Spannungen am ADP3421 messen - mit der Dockingstation einschalten?

Gruss,
jal2
 
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