Die Idee mit dem neuerem Mainboard im alten Thinkpad hatte ich auch schon, allerdings bei einem 600X. Deswegen hier mal die Überlegungen dazu, die ich bisher angestellt habe. In den Ultrabooks, die die Akkus integriert haben, sind meistens recht kleine Mainboards drin. Die müssen dann noch vom Format her passen. Die Boards von Lenovo U300s, Yoga2 11, Yoga 13, Yoga2 13 und Dell L321x sowie L322x sind zum Beispiel recht klein. Gibt sicher noch viele andere, da muss man schon nach Bildern von Mainboards der Ultrabooks suchen und schauen, was evtl. in Frage kommt. Die Boards für L322x gibt es bei ebay neu in relativ bezahlbar:
www.ebay.de/itm/221674284075 (das Board für das FHD-Display hat aber eDP statt LVDS als Displayanschluss soweit ich weiß
www.ebay.de/itm/221674284955
www.ebay.de/itm/221674285918
www.ebay.de/itm/221674286623
Viele von den Ultrabook-Boards haben noch irgendeine Subcard, da muss man dann schauen, was da drauf ist und ob es vorraussichtlich auch ohne Subcard gehen würde.
Ich habe mir jetzt fürs 600X dieses Board hier von einem Dell Vostro 3360 geholt:
www.ebay.de/itm/251878243005 Günstiger wird schwierig, so wie ich das bisher gesehen habe. Geräte mit Displaybruch, wo das Board noch geht, sind sogar noch deutlich teurer, dafür hat man dann schon einen gebrauchten Akku dabei und die Stecker von den Kabeln zum Board. Leider ist das nur die Version mit dem ULV-i3, aber dafür dürfte wenigstens die Kühlung einfacher werden. Da gehört zwar eigentlich auch eine Subcard dazu, aber vom Schaltplan her müsste es denke ich eigentlich auch ohne gehen. Es kommt halt drauf an, ob die Displayauflösung aus dem EDID des LVDS-Panels ausgelesen wird oder im BIOS hardgecoded wurde. Wenn letzteres, dann bräuchte man einen BIOS-Mod (unwahrscheinlich, dass man das hinbekommt) oder man kann die Sache vergessen. Aber da die EDID-Leitungen zum Displayanschluss geführt wurden besteht eine Chance.
In jedem Fall braucht man dann den Schaltplan vom Board, schon alleine wegen den Belegungen der ganzen Stecker.
Da du im 701C wahrscheinlich noch weniger Platz haben wirst als im 600X dürfte es für dich noch schwieriger werden.
Wegen der Tastatur: Für AVR-Controller gibt es die
tmk keyboard firmware von Geehack. Da muss man die Keyboard-Matrix vom Thinkpad und die Belegung eintragen, compilieren, auf den µC drauf und dann anschließen. Schon hat man eine USB-Tastatur. Es gibt auch einen fork, mit dem es möglich sein soll, den Trackpoint (PS/2) mit an den AVR anzuschließen, so dass der über den selben USB-Anschluss mit funktioniert. Das habe ich aber noch nicht hinbekommen, bisher läuft nur die 600X-Tastatur ohne den Trackpoint. Nächster Schrit wäre dann gewesen, die Firmware so zu erweitern, dass sie die Kommandos des Treibers vom Lenovo Thinkpad USB with Trackpoint Keyboard versteht und man so den Trackpoint auch einstellen kann. Da hatte ich
hier schon mal nen Thread zu aufgemacht, weil ich wissen wollte, was da so alles an Elektronikkomponenten drin ist. Da ich so ein Keyboard dann auf Ebay bekommen habe, kann ich dir bei Bedarf die per Wireshark mitgeschnitttenen Paket-Infos vom Treiber geben, die der beim Verstellen einer bestimmten Option an das Device abschickt.
Da ich auf dem Vostro-Mainboard aber den PS/2-Anschluss vom Touchpad habe, an den ich den Trackpoint vorraussichtlich werde anschließen können, ist das jetzt nicht mehr so wichtig. Falls das dann mit Netzteil im Gerät alles soweit funktionieren sollte, kann man sich dann immer noch den Akku zum Ultrabook-Board holen und einbauen. Meistens sind die ja sehr flach, so dass man irgendwo den Platz wird schinden können.
In einem 701c wäre es wahrscheinlich wegen der Abmessungen und der Sache mit der Kühlung einfacher, auf sowas wie das Humming-Board von Solid-Run mit Quadcore ARM und 2 GB RAM zu setzen (Humming Board Carrier Pro zusammen mit MicroSOM i4Pro).
Nachteil: kein x86, immer noch recht schwach und neu auch > 100€ (bei ebay manchmal auch < 100€, wenn man Glück hat).
Dafür aber PCIe-Slot für WLAN, mSATA für SSD und genug USBs. Muss man halt schauen wegen den Abmessungen.... Wenn mans richtig drauf hat, dann könnte man für jedes alte Thinkpad, wo genug Leute Interesse an sowas haben, sicherlich ein entsprechend passendes Baseboard für das MicroSOM designen und die Interessenten bräuchten dann das Custom-Baseboard und ein MicroSOM ihrer Wahl. Macht aber wegen der Leistung natürlich nur bei
ganz alten Schätzen und für frenetische Liebhaber Sinn und die Frage wäre dann auch, wie viel man da selbst bestücken müsste oder ob es eine Möglichkeit gäbe, das bestückt herstellen zu lassen.
Netbooks könnten auch noch eine brauchbare Quelle für Boards sein, aber da ist die Leistung meistens auch nicht berauschend.