Linux Window Maker Live 0.95-9-0 (auf Basis von Debian/Bookworm 12.1)

Linux Betriebssystem

rumbero

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Der eine oder andere mag sich vielleicht noch erinnern, dass der Verfassser dieser Zeilen sich vor ein paar Jahren an der Erstellung einer eigenen Linux-Distribution auf Debian-Basis versuchte. Das Projekt wurde zwar vor etwa sechs Jahren eingestellt, aber mittlerweile aufgrund akut bestehenden Eigenbedarfs wieder aufgelegt.

Wer ein Thinkpad-taugliches Linux nicht nur in 64bit, sondern auch mit einem 32bit-Linux bestücken mag, dem sei hiermit die Installation nahegelegt.

Downloads: sourceforge.net/projects/wmlive/files/wmlive-bookworm_0.95.9

Ein paar aktuelle Screenshots gibt es unter sourceforge.net/projects/wmlive zu bewundern.
Und auf wmlive.sourceforge.net gibt es nun auch ein Video mit einem kleinen visuellen Rundgang.

Würde mich freuen, wenn mir der eine oder andere gegebenenfalls Fehlerbeschreibungen oder Verbesserungsvorschläge zukommen lassen könnte.
 
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Blast from the past :)
Als die Hardware nicht nur schwarz, sondern auch noch würfel-förmig war...

NeXTcube.jpeg

Quelle
 
Irgendwie vermisse ich das ja.
Für mich schreit der Win2000-Look noch immer danach, dass man einfach nur was machen will und keinen Firlefanz braucht.

Aber das sagen Menschen, die mit DOS angefangen haben, vermutlich auch.
 
Das Interessante an wmlive sind für mich selbst weniger die im wahrsten Sinne des Wortes gegebenen Oberflächlichkeiten wie die hier präferierte GUI, sondern eher die ganzen Tools und Utilities, die unter der Haube stecken.

Wer sich an der CLI zuhause fühlt, der dürfte sich hier darüber freuen, dass viele Dinge bereits vorhanden sind, die man sich nach der Installation sonst gängiger Distributionen immer erst mühsam nachinstallieren muss. Blöd nur, wenn dann gerade das Netzwerk kaputt ist...

So lege ich Wert darauf, mir von vorne herein keinen Gedanken über das bereits gegebene Vorhandensein von Tools wie den mc, rsync, screen, tmux, ncdu, dd, parted, gdisk/fdisk/cfdisk, tcpdump, fstransform, nc/telnet, wget/curl, sshfs, vim, emacs und so vieles mehr machen zu müssen. Das muss alles einfach schon vorhanden und verfügbar sein.

Mich nervt an gängigen Distributionen, dass meist zwar fette Anwendungen wie libreoffice/chrome/gimp und Unterstützung für eine Unmenge von Sprachen vorhanden sind, aber die kleinen, für einen ernsthaften Systemadministrator relevanten Tools schlicht fehlen. Es wird sich leider immer vor allen an Anfängern orientiert, aber die Bedürfnisse von Systemadministratoren werden schlicht nicht berücksichtigt.

Mein Ziel war es seit je her, ein installierbares Live-Medium zu produzieren, dass möglichst umfassend ausgestattet ist und als vielseitiges Werkzeug zum Beispiel bei der Rettung beliebiger Dateisysteme auf beliebigen Systemen dienen kann.

Das sieht man der vorgeblich nostalgischen GUI von wmlive halt nicht an, dass unter der Haube richtige Werkzeuge vorhanden sind.
 
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Womit hast du das Image gebaut? Refracta?
Steht im 'README_wmlive-sources.txt' und das Quellarchiv mit dem zugrundeliegenden Code ist dort auch verfügbar.

Ich verwende das Debian 'live-build'-Paket, allerdings nicht das schon veraltete in den Repositoren vorhandene, sondern von hier ausgecheckt und selbstgebaut: salsa.debian.org/live-team/live-build. Plus einem separaten Patch, der in dem bereitgestellten Quellarchiv auch enthalten ist.

Ist eine etwas komplexere Angelegenheit und die ständige parallele Lektüre von live-team.pages.debian.net/live-manual/ ist unvermeidbar, wenn man selbst Anpassungen vornehmen möchte.

Ich muss noch rausfinden, wie man eine bootfähige SD-Card für ein Pinebook Pro erstellt und mit dem arm64-Build von wmlive vereint. Ein für arm64 gedachtes ISO- bzw. hier besser geeignetes HDD-Image zu bauen ist einfach, aber wie man das auf einem Pinebook Pro zum booten bekommt, war mir bis jetzt noch zu hoch. Das ist dann meine nächste Baustelle.
 
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Jetzt fühle ich mich ... nicht mehr ganz so jung
Das wollte ich nicht ;-)

Ich meinte, dass im Grunde vermutlich jeder mit dem gut zurecht kommt, mit dem er "Computer gelernt hat".

Den Ansatz des TE find ich super, mit fehlt leider das Szenario, um Energie in ein eigenes OS Image zu stecken.
Mit reicht für meine Projektchen ein debian minimal und dann ein kleines bash Script mit gesammelten Tools. Sind bei mir aber auch nur ungefähr 3.
 
Mich nervt an gängigen Distributionen, dass meist zwar fette Anwendungen wie libreoffice/chrome/gimp und Unterstützung für eine Unmenge von Sprachen vorhanden sind, aber die kleinen, für einen ernsthaften Systemadministrator relevanten Tools schlicht fehlen. Es wird sich leider immer vor allen an Anfängern orientiert, aber die Bedürfnisse von Systemadministratoren werden schlicht nicht berücksichtigt.
Anfänger kannst du eben am ehesten mit "Eyecandy" abholen.
Ich nenne sowas "Artwork-Distribution", wenn die Alleinstellungsmerkmale gegenüber der Upstream-Distribution ein neues Theme, zwei getauschte Standardanwendungen und drei Config-Dateien sind.

Jenseits davon braucht es eigentlich fast gar keine Installationsmedien. Was du da hast ist ja im Grunde eine auf deine Bedürfnisse angepasste Debianinstallation. Und dann hast du dich dazu entschieden, das Ganze in ein Image zu gießen. Kann man machen, braucht man aber eigentlich nicht.
Du könntest dir stattdessen auch ein Metapaket bauen, das deine gewünschten Pakete als Abhängigkeiten zieht. Individuelle Konfigurationen steckst du entweder direkt in das Paket oder lässt sie vom postinst-Script machen.

Dann brauchst du nur noch eine Minimalinstallation vom Standard-Netinstaller machen (oder nimmst gleich debootstrap - der DI ist eh nur ein Wrapper dafür) und installierst darauf dein Metapaket.
90% der Artwork-Distributionen könnte man auf diese Weise von einem Image im GB-Bereich auf ein Metapaket im kB- oder einstelligen MB-Bereich eindampfen.
 
Das funktioniert halt nur, wenn man das Ding auch installieren möchte :)
 
Will man das denn nicht? :confused:

Ich vermute, du willst auf "Live"-Systeme hinaus. Das Konzept des Live-Systems halte ich aus heutiger Sicht weitgehend für überholt.

Erklärung dazu:
Was ist ein Live-System im historischen Kontext? Es ist ein Betriebssystem, das von einem mobilen Datenträger auf möglichst vielen Rechnern lauffähig ist. Mobile Datenträger waren früher optische Medien, die im Wesentlichen R/O waren. Ein klassisches Live-System konnte daher keine persistenten Änderungen aufnehmen.

Heutige mobile Datenträger sind USB-Sticks. Diese sind R/W. Persistenz ist also kein Problem mehr.
Die universelle Hardwarekompatibilität war unter Linux eh nie ein Thema. Der Kernel führt im Allgemeinen beim Boot ohnehin eine Hardwareerkennung durch und lädt die nötigen Module. (Das war eher ein Thema für Windows, wo gezielt nur die Treiber installiert wurden, die für das konkrete System tatsächlich gebraucht wurden.)

Wenn nun also die beiden Alleinstellungsmerkmale des klassischen Live-Systems wegfallen, dann ist das Konzept als Ganzes überholt.
Auf meinem EDC-Stick läuft schon seit über 10 Jahren kein Live-System mehr, sondern eine ganz gewöhnliche Debianinstallation, angepasst an meine Wünsche, wie alle meine anderen Debianinstallationen. Auf dem Stick lädt mein Mail-Client die Mails persistent runter, ich habe eine persistente Browser-History und auch meine Shell hat eine persistente History. Und v.A. ist das System per apt immer auf dem aktuellen Stand, ohne dass ich ein neues Image bauen und auf den Stick schreiben muss.
 
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Das ist ein Aspekt. Der Witz beim Livesystem ist ja, dass du das Teil vollständig im RAM laufen lassen kannst --> du kannst Dinge machen, die mit einem normalen System höchst problematisch sind. Ausserdem reicht ein Stick für so ziemlich alle kniffeligen Ding, die sonst mehrere Sticks erfordern. z.B. Images kopieren, "tote" Syteme wiederbeleben, automatisierte Serviceaufgaben etc.
 
Der Witz beim Livesystem ist ja, dass du das Teil vollständig im RAM laufen lassen kannst
Das hatte bei Live-Systemen von optischen Medien zwei Gründe:
1. Das meist einzige optische Laufwerk wieder frei zu kriegen. Der Grund fällt heute weg, denn heute kommt das Live-System ja vom Stick und Computer haben mehr als einen USB-Port ... ähh, na gut, wenn ich mir "moderne" Notebooks so anschaue, dann wird "toram" vielleicht doch wieder zum Argument. :rolleyes:
2. Die Arbeitsgeschwindigkeit zu erhöhen: CD einlegen und dann bei jeder Aktion auf die Rödelei warten. Oder: CD einlegen, in den RAM laden, Kaffee aufsetzen und dann zügig arbeiten. Gute Sticks nehmen es heute mit mancher SSD auf.

So wirklich relevant erscheinen mir beide Punkte heute nicht mehr.

du kannst Dinge machen, die mit einem normalen System höchst problematisch sind.
Welche?

Ausserdem reicht ein Stick für so ziemlich alle kniffeligen Ding, die sonst mehrere Sticks erfordern. z.B. Images kopieren, "tote" Syteme wiederbeleben, automatisierte Serviceaufgaben etc.
Welchen Unterschied macht es hier, ob ich ein R/O-Image auf den Stick schreibe oder eine richtige Installation darauf ausführe?

Wenn du auf mehrere Images auf einem Stick hinaus willst: Multiboot mehrerer Installationen geht auch auf einem Stick.
Aber eigentlich jongliert man doch nur deshalb mit mehreren Images, weil man nicht alles was man möchte in Einem hat. Bei einem installierten System, das individuell angepasst und auch nachträglich einfach erweiterbar ist, fällt das flach.
 
Vielleicht für dich interessant:

Youtube Video-ID: F9tVCzn04jA
Danke!
Lustig ist das schon.
Die smartphone-gestählte junge Generation wird in die Vergangenheit zurückgeworfen und stört sich an old-school Doppelklicks. :D
Das mit den fehlenden (weil absichtlich nicht installierten) Background-Images ist natürlich wirklich ein absolut wichtiges Kriterium für eine technische Bewertung des Systems. Als Systemadminstrator ohne GUI hat der Mann vermutlich selbst noch nicht gearbeitet...

Negativkritik ist zwar selbstverständlich immer am hilfreichsten, aber das hier ist im Ansatz leider so oberflächlich wie nichtssagend.
 
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Würd' das in die Tiefe gehen, hätte der Herr weniger Views.

@kikaru: Die "echte" Installation ist immer rw gemountet. Hast du z.b. komische Hardware, ist deine Installation schneller hinüber als du denkst - und dann kommen plötzlich Fehler auf anderer Hardware, und du fragst dich "warum?". Wenn die Punkte in deinem Usecase nicht wichtig sind, dann ist das OK. Für mich sind sie KO-Kriterien. Alleine die Garantie, dass ich immer (verifizierbar) die selbe Umgebung vorfinde - egal was ringsherum passiert - ist für mich Gold wert.
 
Ich hab das Video von DT auch gestern gesehen aber bewusst hier außen vor gelassen, da ich da nicht so viel Substanz gesehen habe. DistroReviews sind mMn eh in der Mehrheit unbrauchbar, wenn sich da nur blind durchgeklickt wird ohne den Unterbau genau zu beleuchten..Da der Herr DT offensichtlich nur wieder mal eine neue Kuriosität für seine Zuschauer zur Schau stellen wollte, war das für mich auch als unbescholtener Linuxer eher inhaltslos und rein oberflächlich gehalten. Sprich Mehrwehrt war da jetzt nicht so viel
 
Ich hab das Video von DT auch gestern gesehen aber bewusst hier außen vor gelassen, da ich da nicht so viel Substanz gesehen habe. DistroReviews sind mMn eh in der Mehrheit unbrauchbar, wenn sich da nur blind durchgeklickt wird ohne den Unterbau genau zu beleuchten..Da der Herr DT offensichtlich nur wieder mal eine neue Kuriosität für seine Zuschauer zur Schau stellen wollte, war das für mich auch als unbescholtener Linuxer eher inhaltslos und rein oberflächlich gehalten. Sprich Mehrwehrt war da jetzt nicht so viel
Wieviele Distributionen gibt es eigentlich 'wirklich'... Damit meine ich jetzt den Unterbau.
Es ist ja doch so, dass sie alle einen gängigen Unterbau nehmen u d diesen dann abändern.
Mir als Gelegenheitsnutzer fallen Debian, Arch, Fedora ein.... was gibt es derzeit noch?
 
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