Wie versende ich ein Notebook richtig? (ohne speziellen Versandkarton)

Thomebau

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Da ich schon so oft falsch verpackte und daher beim Transport beschädigte Notebooks bekommen habe, veröffentliche ich hier eine kurze Anleitung an Beispiel des Thinkpad X220i:
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1. Man sucht sich einen Karton der richtigen Größe

  • nicht zu groß und nicht zu klein, ca. 10-15cm nach allen Seiten bei kleinen, leichten Gegenständen, bei größeren und schwereren mehr
  • die Stärke des Kartons sollte man dem Gewicht des zu versendenden Gegenstandes anpassen

Bei X220i ist dieser hier gerade recht:

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2. Das Notebook sollte man, um es vor Kratzern zu schützen, sorgfältig in Luftpolsterfolie wickeln. Vorher nimmt man den Akku heraus damit sich das Notebook nicht während dem Transport einschalten kann und die Festplatte Schaden nimmt.
Was außerdem leider absolut nicht mehr selbstverständlich ist, ist dass man das Notebook grob reinigt, wenn man Speichelspritzer auf dem Display und die Hundehaare vom Vorbesitzer findet ist das nicht gerade appetitlich.

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3. Der Akku wird natürlich separat verpackt.

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4. Nun gilt es den Karton zu füllen, dazu eine kleine Materialkunde:

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[1]

  • Luftpolsterfolie (optimal für alles ohne spitze Ecken, scharfe Kanten, nicht geeignet für sehr schwere Gegenstände)
  • Schaumstoff (je nach Härtegrad verwendbar wie Luftpolsterfolie, auch geeignet für schwere Gegenstände)
  • Lufttaschen (wie Luftpolsterfolie, nicht so flexibel einsetzbar, aber ideal um große Volumina auszugleichen)
[2]

  • schweres Packpapier (schön steif, gut zusammengeknüllt sehr flexibel einsetzbar und belastbar, nicht geeignet für sehr schwere Gegenstände, nicht gerade sanft zu empfindlichen Oberflächen)
  • geschlitzter/geschredderter Karton (schön steif, auch für schwerere Gegenstände geeignet, nicht unbedingt sanft zu empfindlichen Oberflächen)
[3]

  • Zeitungspapier (höchstens geeignet für leichte, kleine Gegenstände aus Kunststoff, für Notebooks nahezu ungeeignet, verliert bei feuchter Witterung jede Steifigkeit und Flexibilität)
  • dünnes Packpapier (siehe Zeitungspapier)


Was es noch gibt:

  • Schaumstoffchips (eigentlich sehr gutes Verpackungsmaterial, Eigenschaften siehe Schaumstoff, allerdings tut man keinem Empfänger einen Gefallen damit wenn der einen Karton voller kleiner Schaumstoffteile bekommt)

  • Styropor (sehr fest, daher schlecht an den zu verpackenden Gegenstand anzupassen, auch für schwere und scharfkantige Objekte geeignet, oftmals genutzt für extra angefertigte Verpackungen)

Worauf zu achten ist:
Auch hier gilt wieder der Grundsatz dass man das Füllmaterial an den Gegenstand anpassen muss, ist er klein und leicht, empfehle ich Packpapier, groß und schwer Styropor oder steifen Schaumstoff. Oftmals führt auch ein Mix (wie in diesem Beispiel verwendet) zum Ziel. Wichtig ist, dass keine Luft mehr im Karton ist und sich so nichts mehr hin und her bewegen kann. Das Notebook muss komplett fest im Karton sitzen, durch Schütteln darf es sich nicht verschieben. Daher ist darauf zu achten dass man ausreichend steifes Füllmaterial nimmt um zu verhindern dass es einfach zerdrückt wird.

5. Man legt den Boden des Kartons mit dem richtigen Füllmaterial aus, darauf kommt dann das Notebook.

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6. Nun bedeckt man das Notebook mit einer dünnen Lage Füllmaterial um es vor dem Zubehör zu schützen. Auch die Ränder müssen nach allen Seiten hin abgepolstert und gefüllt werden.

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7. Das Netzteil und das Kabel braucht man nicht extra zu verpacken, die sind nicht so empfindlich und kommen oben auf, zusammen mit dem bereits verpackten Akku.

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10. Anschließend mit etwas mehr Füllmaterial auffüllen als man für angemessen hält (man muss es trotzdem noch ohne zu großen Kraftaufwand rein bekommen).

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11. Den Karton sorgfältig zu kleben (nicht am Klebeband sparen).

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12. Das Versandetikett auf einer der großen Flächen aufkleben.

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Jetzt muss man das Paket nur noch bei der Post abgeben und wenn man sich an all meine Ratschläge gehalten hat wird es mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% heil ankommen. Klar, wenn jemand mit einem Stapler drüber fährt oder mit ner Zinke in die Ladung sticht statt in die Palette kann diese Verpackung auch nichts mehr retten, aber für den "normalen" Versand ist das Notebook jetzt gut verpackt.

In etwas sorgfältigerer Formatierung auch hier auf meiner Website zu finden. Beim kopieren hats die irgendwie zerschossen und ich habe sie jetzt mal nur notdürftig angepasst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht, dass Pakete in den Verteilzentren von UPS viel liebevoller durch die Gegend geworfen werden als in Paketzentren anderer Versender...
Ich weiß, dass es nicht so ist.

Vor einigen Jahren musste ich desöfteren Sendungen im damaligem Depot Kelsterbach (zwischen Mainz und Frankfurt) aufgeben. Da ich dafür durch die Halle musste, von der aus die Pakete in die Fahrzeuge verteilt wurden, hatte ich die Möglichkeit, mir das anzusehen: Die Pakete flogen im hohen Bogen bis weit nach vorne auf die Ladefläche, wo sie von einem Mitarbeiter gestapelt wurden. - Egal, ob es ein Auslieferungsfarzeug war oder ein Brückenaufsatz für einen LKW.
 
Paketpapier drum, den Rest macht das Rollcage....wozu kauft man denn ein ThinkPad. Bei dem letzten Test von Stiftung Warentest (Dez'2014) sind auch durchschnittlich nur 20 von 100 Pakete (mit Glas) aller Versender als Scherben angekommen. Statistisch passt das sehr gut zur Macbook-Fraktion, da wird den TP-Usern schon nix passieren :rolleyes:
 
Also, ich habe hier mal ein kleines Bildchen "gezimmert".....so mache ich das so gut wie immer....

Verpackung.jpg

Akku und Netzteil gehören dann noch unter den sehr stabilen Innenkarton auf die darunter vorhandene Lage Füllmaterial...

Hier noch ein Beispiel für einen stabilen Innenkarton, sehr empfehlenswert sind da entsprechende Obstkisten aus dem Supermarkt....in dem hier abgebildeten Karton waren dann Mini Rispentomaten...

09080006.jpg 09080009.jpg


Vielleicht ist das ja dann ne Anregung für wen..


Grüßle,

PAndoRa
 
Zuletzt bearbeitet:
Was Innocent meint ist wahrscheinlich die Beschränkung auf 500€ Versicherung bei Gegenständen die in die Valoren Klasse II fallen. Uhren, Schmuck, Edelmetalle und ähnliches. https://www.dhl.de/de/paket/informat...e-inhalte.html

Ja, genau.
Wie mit Paketen während der Fracht umgegangen wird, ist allzu menschlich... ;)
Das gute Tracking und der Lieferservice seitens UPS haben es mir angetan, und auch die Austattung der Zusteller macht einen guten Eindruck. Wie es mit deren Bezahlung ausschaut, kann ich nicht sagen.
 
Ich habe die beste Erfahrung mit DHL gemacht bisher.
Beim Versand und auch beim Empfang.

Ich persoenlich finde es wichtig bei wertvollen oder empfindlichen Dingen einen starken Karton zu verwenden.
Was nuetzt das ganze Polstermaterial wenn der Karton aus sehr duenner Pappe ist.
 
Also auf die Frage wie man ein Notebook am besten verpackt hab ich immer ein Prinzip welches ich stets verfolge: So wie man am liebsten selbst ein Notebook zugeschickt bekommen würde.
 
ich sammle hier alles mögliche an verpackungsmatterial. sollte ich mal keins oder zu wenig da haben, frage ich meinen käufer ob er nicht den einen oder anderen euro für eine vernünftige verpackung bezahlen möchte. bisher hat das sehr gut geklappt. auch das was ich bisher im forum verkauft hab war so eingepackt wie ich auch bei ebayverkäufen einpacke, hier hat sich noch keiner deswegen beschwert ;)

ich hab deshalb auch immer ne rolle luftpolsterfolie daheim und ich scheue mich nicht ein notebook in 5m folie zu packen....
 
Aus aktuellem Anlass - verpackt nicht nur gut. Macht im Beisein eines Zeugen Bilder, Bilder, Bilder....
 
Also jene Notebooks die ich bestellt und geordert habe, hatten nie irgendwelche Aufkleber oder spezielle Kartons benötigt. Lediglich eins war in einer vorgefertigten Luftpolsterfolie zwischengeschoben zum polstern. Fand ich ganz praktisch.
 
Hier mal ein Beispiel wie man auf keinen Fall versenden sollte....03160280.jpg


...also lappiger Softkarton und Gerät da hinein mit ein wenig was an Luftpolsterfolie, aber eben nur einmal rum und fertig....Resultat war dann ein mit Schäden angelangtes Gerät....

m-konversation-anhang.jpg


Kauf bei Kleinanzeigen, der Aufwand für Anwalt zu hoch...und somit leider zwar nicht eben dolle aber doch nicht wenige 50 Euro in den Wind geschossen...allerdings funktioniert Gerät mit den vorhanden Macken und somit eben dann nun Ratte 03160258.jpg...(X200s).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal eben die läppische Verpackung in der das tolle Lenovo Reparatur Zentrum ein Gerät wieder zurück sendet...WP_20190503_01_49_03_Pro.jpg WP_20190503_01_57_17_Pro.jpg WP_20190503_01_49_26_Pro.jpg...tzz, mal wieder Smartphone *grrrrr*Bildschirm also bitte auf den Kopf stellen..

Und dann hofft man dort dann wohl dass mittels solchem Aufkleber dann doch alles unbeschadet anlangt....WP_20190503_07_41_29_Pro.jpg

Und das Paketset, darin habe ich dann jeweils das Gerät immer versendet, diese schmalen Dinger sind Lenovo..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich repariere so hin und wieder ThinkPads und habe deshalb einige Erfahrung mit dem Versand von Laptops gesammelt, die ich hier zusammenfassen möchte.

Alles, was ich hier beschreibe, bezieht sich auf den innerdeutschen Versand eines Laptops. Dieser findet nämlich meines Wissens ausschliesslich auf der Strasse statt. Die Besonderheiten der Luftfracht werden hier nicht berücksichtigt.

Bei einer Suche nach Versandvorschriften bei der DHL habe ich nur eine Anforderung gefunden: die Kennzeichnungspflicht von Geräten mit LiIo-Akkus mit mehr als 4 Zellen. Diese müssen eine entsprechende Kennzeichnung aufweisen. Mir ist kein Fall bekannt, wo ein Transportdienstleister bei einem Privatkunden ein Paket zurückgeschickt hat, weil so ein Kennzeichen gefehlt hat.

Was ist die Besonderheit bei einem Laptop? Das Display ist druckempfindlich und egal wie dick eine Polsterung ist, sie gibt einen äußeren Druck immer auf den verpackten Gegenstand weiter. Aus diesem Grunde gibt es spezielle Laptop Verpackungen. Z.B. werden die meisten Thinkpads in der OVP von zwei Schaumstoffhalterungen an den Seiten gehalten, so dass im Karton in der Mitte ein freier Raum bleibt. Vorausgesetzt man drückt den Karton nicht völlig ein, verhindert dies jeglichen Druck auf das Display. Ebenso weit verbreitet sind Universal-Laptopkartons bei denen mittels einer Klarsichtfolie der Laptop auf eine Pappe gespannt wird, die seinerseits so gefaltet ist, das sie in der Mitte eines Kartons zu liegen kommt und wieder ein Luftpolster den direkten Druck auf das Display verhindert. Wenn man also so eine spezielle Laptopverpackung hat, dann ist man damit auf der sicheren Seite. So ein spezieller Laptopkarton sollte dann nochmals in einen weiteren, gut gepolsterten Umkarton gesteckt werden.

In der Praxis ist es aber wohl häufig so, dass so eine Spezialverpackung nicht zur Verfügung steht und man sich anderweitig behelfen muss.

Was muss die Verpackung alles aushalten? Die DHL spezifiziert das über Grenzwerte für Berstfestigkeit und Kantenstauchwiderstand. Für den Otto-
Normalverbraucher übersetzt heißt das: das Paket muss einen freien Fall aus 60 - 80cm Höhe aushalten, ohne das der Inhalt beschädigt wird. Wieviel Verpackung das bedeutet, hängt entscheidend vom Gewicht des verpackten Gegenstandes ab.
Beispiele:
- eine USB-C Docking samt Netzteil wiegt ca. 500gr. Dafür reicht selbst ein dünnwandiges, gelbes Postpaket mit ein paar cm Luftposlterfolie auf allen Seiten.
- ein 12" Laptop samt Netzteil bringt es schon auf ca. 1,5kg. Das würde ich so einem gelben Postpaket schon nicht mehr anvertrauen, da braucht es schon etwas stabileres, z.B. einen Amazon Karton. Und die Polsterung darf hier auch ruhig 10 cm auf allen Seiten betragen.
- größere Laptops bringen es locker auf 3 - 4 kg. Da sollte dann der Karton auch für hohe Gewichte ausgelegt sein, z.B. Getränkekartons und auch die Polsterung muss entsprechend dicker gewählt werden.

Was nehme ich als Polsterung? Für kleinere bis mittlere Gegenstände ist Luftkammerfolie / Luftkammerpolster oder auch Packpapier oder Schaumstoff gut geeignet. Man kann zur Not auch zusammengeknülltes Zeitungspapier nehmen, dabei muss man aber darauf achten, dass man es fest genug stopft. Grundsätzlich ist dabei folgende Regel zu beachten: wenn man das geschlossene Paket stark hin- und herschüttelt, darf sich innen nichts bewegen!

Akku getrennt oder eingebaut? Diese Frage stellt sich immer weniger, da es fast nur noch fest eingebaute Akkus gibt. Bei älteren Modellen mit wechselbaren Akku würde ich den immer eingebaut lassen. Zwar ist es richtig, dass der ausgebaute Akku das Gewicht und damit die Bruchgefahr im Falle eines "Falls" mindert, andererseits kann ein falsch platzierter Akku im Paket auch viel Unheil anrichten.

Wohin mit dem Netzteil? Am besten auf eine Seite. Niemals mittig über dem Display!!!

Kombiversand von Laptop und einer DockingStation (die großen, nicht die USB-C Dockings). Am besten Laptop und Docking in getrennte Kartons und dann beide in einen Umkarton. Niemals den Laptop auf die Docking setzen und zusammengesteckt versenden!!!

ThinkPads haben bekanntlich ein Schwachstelle: schon bei einem leichten Druck auf den Deckel (z.B. in einem Rucksack oder in einem Paket) berühren die Tasten das Display. Wird der Laptop nun noch ordentlich durchgeschüttelt (z.B. in einem LKW über mehrere hundert Kilometer deutsche Autobahn), dann kommt es schnell zu den berüchtigten Tastenabdrücken auf dem Display. Deshalb lege ich immer ein Blatt Schreibpapier zwischen Display und Tastatur.

Welchen Transportdienstleister soll ich nehmen? Es gibt von jedem Dienstleister beliebig viele Horrorgeschichten, wie sie mit Paketen umgehen. Ich glaube die einzelnen Dienstleister schenken sich da nichts. Geht in jedem Falle immer vom Schlimmsten aus und verpackt eure Laptops so, dass sie das überleben. Sollte es jemals zu einer Beschädigung kommen, vergeudet keine Zeit damit vom Dienstleister eine Entschädigung einzufordern. Die gibt es nur im Falle eines Totalverlustes oder wenn er das Paket aufgeschlitzt oder plattgewalzt hat. Glücklicherweise ist mir das noch nie passiert. Die Beschädigungen, die ich erlebt habe, waren immer auf eine mangelhafte Verpackung zurückzuführen.

Beachtet die Voraussetzung für einen Nachforschungsantrag: mindestens 2 Wochen keine Sendungsverfolgung. Aus juristischen Gründen kann nur der Versender so einen Antrag stellen (auch wenn der in der Regel die geringste Motivation dazu hat).

Hier noch ein paar juristische Details: das BGB ist, was den Versandhandel zwischen Privatpersonen betrifft, nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit.
Nach BGB trägt der Käufer bei einem Privathandel das volle Transportrisiko. Da heißt es im schönsten Juristendeutsch "der Käufer trägt das Riskio der zufälligen Verschlechterung oder des zufälligen Untergangs." Aus diesem Grunde sollte man als Käufer vor dem Kauf sich um die Verpackung kümmern und diese ggf. mit dem Verkäufer festlegen. Was ich da schon erlebt habe spottet jeder Beschreibung. Manchmal hat man den Eindruck, die Leute hätten anstatt eines Laptops einen Backstein verpackt. Beispiel: in der Bucht verkauft jemand einen 14" Laptop und bietet als Versand ein 2 kg DHL Paket an. Das kann nicht gut gehen, denn das 2 kg DHL-Paket hat die Maximalmaße 60x30x15 cm. Da bleibt auf der Schmalseite (30 cm) für die Polsterung nicht mehr viel übrig.

Letztendlich ist die Verpackung eines Laptops immer ein Kompromiss zwischen Material, Kosten und Zeit, die man aufbringen will, und zwischen
dem Wert des Laptops.

Und nun viel Erfolg beim Packen!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

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