Wero Zahlungssytem, eine Alternative zu Paypal und Co.?

Verstehe ich es richtig, dass WERO eigentlich nur ein weiterer Layer mit etwas mehr Komfort und Features zwischen SEPA und dem Benutzer ist, im Hintergrund aber auf dem SEPA Netzwerk läuft?

Also eigentlich kein eigenes Bezahlnetzwek, sondern Ausnutzen existierender und standardisierter Infrastruktur.

Ich denke nur dass es - wie auch die SEPA Sofortüberweisung - ewig damit kämpfen wird dass sich manche Banken einfach querstellen, und so ein Netzwerk erst dann sinnvoll einsetzbar ist, wenn es auch wirklich überall hin funktioniert.
 
So sieht es derzeit wohl aus. Es reicht eben nichtaus, eine Abbuchungsgenehmigung zu holen, und dann Zahlungen irgendwohin vorzunehmen. Ein doch erheblicher Teil des Zahlungsverkehres endet im Streit, weil die Ware nicht ankommt, oder den Erwartungen nicht entspricht. Ein Anbieter kann sich hier nicht heraushalten, denn Banken, wie auch PayPal sind als Vertragspartner ansprechbar und handeln auch. Will Wero in dieses Geschäft einsteigen, was Stand heute reine Mutmaßung ist, braucht die Firma Einkünfte, Personal, Juristen.
 
@mro ich will mich auch nicht streiten. Aus dem Kontext herausgerissen...vielleicht. Aber das sind halt die ersten Punkte, die mir schon sauer aufstoßen. Und, und das schreibt der Anbieter selbst, es ist nicht geeignet größere Mengen an Talern zu halten. Somit ist es als Zahlungsmittel/Zahlungssystem nicht geeignet.
@ggrohmann ja das stimmt, das ist ein Vorteil von Paypal, noch. Aber vielleicht ist auch dies irgendwann mit WERO möglich.
@ebastler jaein. Ja, es dient als Sockel zwischen den Banken um direkten Zahlungsverkehr zu ermöglichen. Der Vorteil ist, dass ich keine IBAN oder BIC mehr benötige.
Melde dich an, gib mir deine Email Adresse oder Handy Nummer und ich kann dir Geld schicken. Mit diesen Daten kann weniger Missbrauch passieren als mit IBAN und BIC.

Und..ich habe gestern mal spaßeshalber die WERO App installiert. Ich habe zwei Banken, beide nehmen an WERO teil und beide Banken arbeiten direkt damit. Heißt, wer seiner Bankapp vertraut und sie eh nutzt, kann, wie in meinem Fall, alles direkt darüber abwickeln und benötigt keine zusätzliche App. Denn die WERO App hat mir gesagt, dass ich direkt in meine Bank App gehen soll und nichts weiter zugelassen. Somit App wieder deinstalliert und trotzdem volle Funktionalität.
 
die Wero App sagt einem nur, welche Bank mitspielt, nicht mehr. Alles Weitere läuft in den Apps der Banken.

aber solange nicht alle Länder + Banken mitziehen oder Hindernisse vorhanden sind wie Gemeinschaftskonten, die nicht unterstütz werden, sehe ich da nicht, dass das ein Erfolg wird.
 
ThomasG8235 schrieb:
@mro ich will mich auch nicht streiten. Aus dem Kontext herausgerissen...vielleicht. Aber das sind halt die ersten Punkte, die mir schon sauer aufstoßen. Und, und das schreibt der Anbieter selbst, es ist nicht geeignet größere Mengen an Talern zu halten. Somit ist es als Zahlungsmittel/Zahlungssystem nicht geeignet.
@ggrohmann ja das stimmt, das ist ein Vorteil von Paypal, noch. Aber vielleicht ist auch dies irgendwann mit WERO möglich.
@ebastler jaein. Ja, es dient als Sockel zwischen den Banken um direkten Zahlungsverkehr zu ermöglichen. Der Vorteil ist, dass ich keine IBAN oder BIC mehr benötige.
Melde dich an, gib mir deine Email Adresse oder Handy Nummer und ich kann dir Geld schicken. Mit diesen Daten kann weniger Missbrauch passieren als mit IBAN und BIC.

Und..ich habe gestern mal spaßeshalber die WERO App installiert. Ich habe zwei Banken, beide nehmen an WERO teil und beide Banken arbeiten direkt damit. Heißt, wer seiner Bankapp vertraut und sie eh nutzt, kann, wie in meinem Fall, alles direkt darüber abwickeln und benötigt keine zusätzliche App. Denn die WERO App hat mir gesagt, dass ich direkt in meine Bank App gehen soll und nichts weiter zugelassen. Somit App wieder deinstalliert und trotzdem volle Funktionalität.
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weder Paypal noch Wero (oder Taler) sind Zahlungsmittel sondern Überweisungswege. Äpfel, Birnen, wissenschon. Es ermüdet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für die User zählen natürlich die praktischen Aspekte und die Verbreitung - der Datenschutz hingegen ist der Mehrheit sowieso egal, da sie dessen Bedeutung nicht begreifen.

Für die Banken geht es logischerweise in erster Linie ums Geld, sprich: wer bekommt welchen Anteil der Gebühren (Disagio) bei Online- und POS käufen.
  • Bei Paypal dürfen sie die Lastschrift ausführen und schauen ansonsten in die Röhre, das Disagio kassiert Paypal
  • Bei Applepay, Googlepay mit Kredit-/Debitkarte verdienen hauptsächlich Mastercard/Visa, die aber auch Teile an die kartenherausgebende Bank und an Apple/Google weitergeben
  • Bei Wero profitieren die Banken des EPI Konsortiums direkt
Für die Händler geht es natürlich auch ums Geld, sprich die Höhe der Gebühren. Die c't (s. unten 1.) schreibt dazu "Die Preise für Händler sollen niedriger sein als bei Zahlungen mit Debitkarten der US-Netzwerke (derzeit ab 0,7 Prozent) und deutlich niedriger als bei PayPal (derzeit bis zu 2,5 Prozent für kleine Händler)."

Die Gebühren sind natürlich kein reiner Profit, sondern müssen die Kosten für die Technik und logischerweise die Risiken - also Käuferschutz, Betrug - abdecken. Bei Wero dürfte die EPI bzw. ein dafür gegründetes Unternehmen sich um den Käuferschutz kümmern.

Für die Wachstumschancen von Wero hängt alles miteinander zusammen: die Banken müssen sich zusammenraufen und über ihren Kundenbindung-um-jeden-Preis-Schatten springen, die Händler schließen sich nur an, wenn die Gebühren attraktiv sind (bei Wero gegeben) und genügend User in Aussicht stehen; für Letztere zählt im Grunde nur Bequemlichkeit plus Verbreitung. Vor allem die User müssen längere Zeit zweigleisig fahren.

Lesenswert:
  1. c't 18/2025 S. 116 Der europäische Bezahldienst Wero erklärt - https://www.heise.de/select/ct/2025/18/2514808223946538874
    - gibt's auch bei heise+ https://www.heise.de/hintergrund/Wero-Der-europaeische-Bezahldienst-unter-der-Lupe-10418146.html
  2. c't 22/2024 S. 72 Mobile Zahlverfahren im Vergleich (beschreibt u.a. den Datenfluss) https://www.heise.de/select/ct/2024/22/2424209325561208195
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht noch aus Endanwender Sicht
Mich kostet meine Kreditkarte Geld, Wero ist kostenlos für mich, sofern mich mein Debitkonto nichts kostet. Aber das braucht man sowieso weil sonst kein Geld / Lohn auf Bank überwiesen werden kann...
 
thickpad schrieb:
Ja danke für die Info. Hab meinem Einzelkonto Kreditinstitut DKB mal geschrieben ob sie ggfls. Wero auch unterstüzten wollen als innovative Direktbank mit fast 6 Millionen Kunden. Ich werde die Antwort gern anonymisiert einstellen :).
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Kommt Zeit kommt Rat aber wohl kein Wero bei der DKB (erstmal):

Sehr geehrter Herr Thickpad,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Aktuell bieten wir Zahlungen von Ihrem Girokonto über den Zahlungsdienstleister Wero nicht an. Wir beobachten die Marktentwicklungen genau und informieren Sie selbstverständlich auf unserer Homepage, sobald sich etwas ändert.


Vielen Dank für Ihr Verständnis. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.
Ihr Feedback ist gefragt: Schenken Sie mir zwei Minuten Ihrer Zeit und bewerten Sie unseren Kontakt.
 
Der Spiegel hat auch einen Artikel gepostet allerdings kostenpflichtig. Auch heute per insta gelesen, wero wird per Revolution unterstützt falls das jemanden hier betrifft ?
 
Habe heute vorsichtshalber in meinem Konto bei ING aktiviert, damit ich nicht zur Strecke bleibe, sollte dieser Wero fortschritt machen bzw. irgendwann brauchbar System werden. 🫣
 
Update 1
Wero startet bei MediaMarkt, Rossmann. Auch bei unseren französischem Nachbarn.
Hier ein Artikel

Hier mal die Keyinfos aus dem Spiegel Artikel (habe nicht mal ChatGPT dafür verwendet, höhö)

Geplant ist, dass Wero-User bald nicht nur Freunden »P2P« Geld senden können, sondern auch im Onlinehandel (E-Commerce) bezahlen, wo Milliardenumsätze abgewickelt werden und PayPal in Deutschland dominiert. »Die Kunden wünschen sich, dass wir rasch im E-Commerce an den Start gehen. Das wird ab Oktober bei ersten Händlern der Fall sein, wenn nichts dazwischenkommt«, sagt Weimert.

Für Flankenschutz sorgt die Europäische Union. Dank der Instant-Payment-Verordnung müssen alle Banken seit Januar den Empfang von Echtzeitüberweisungen im Euroraum ermöglichen. Ab 9. Oktober muss auch das Senden von Echtzeitüberweisungen ohne zusätzliches Entgelt angeboten werden. Damit will die EU Alternativen zu Dienstleistern wie PayPal fördern, insbesondere im E-Commerce.

Womöglich brauchte es einen Endgegner wie den US-Präsidenten, damit die Dinge in Bewegung kommen konnten. An mehr Unabhängigkeit im internationalen Zahlungsverkehr schrauben die Europäer seit Jahren herum, ohne dass Entscheidendes passiert wäre. Im Gegenteil: In vielen Ländern gibt es zwar erfolgreiche nationale Lösungen, die vor Ort jeweils weitverbreitet im Handel sind: Bizum in Spanien, iDEAL in den Niederlanden, Twint in der Schweiz, MobilePay in Dänemark, Norwegen und Finnland, Swish in Schweden. PayPal spielt in diesen Ländern keine Rolle. Aber grenzüberschreitende Zahlungen wie Wero ermöglichen die meisten nicht.

PayPal dagegen ist in Deutschland wegen der Tölpelhaftigkeit der hiesigen Banken so dominant wie nirgendwo sonst in Europa, weswegen es Wero schwerer hat als anderswo. Deutschland ist sogar Experimentierfeld für PayPal: Den globalen Roll-out für seine erste kontaktlose mobile Wallet wagt der US-Konzern ausgerechnet in Germany. Seit ein paar Wochen können deutsche Nutzer mit der PayPal-App auch an der Ladenkasse bezahlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Philipp_B schrieb:
SPIEGEL-Zitat: "PayPal dagegen ist in Deutschland wegen der Tölpelhaftigkeit der hiesigen Banken so dominant wie nirgendwo sonst in Europa, weswegen es Wero schwerer hat als anderswo."
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Paypal ist so dominant, weil sie einen "Käuferschutz" anbieten und damit den Handelsmarkt ankurbeln. Wer so etwas anbietet, kümmert sich um seine Konto-Kunden und deren Handelspartner, weil er sonst im Zweifelsfalle zahlen muss. Paypal hat mir sogar mal unaufgefordert eine Warn-Email geschickt, weil ich aus Versehen ein Software-Abo abgeschlossen habe.

Banken und Zahlungsmittel sind Vertrauenssache, und Vertrauen kann man nun mal nicht kaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm ich vermute stark du verstehst nicht so recht wofür wero gedacht ist bzw wofür nicht. Aber ich verstehe schon wofür ihr pp nutzt 🤭
 
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