ich werfe mal fedora in den raum. es ist zwar keine rollingrelease-distri, liefert aber trotzdem recht viel aktualisierte software aus. allerdings muss man bei fedora schnell auf eine neurere version wechseln, da der supportzeitraum recht kurz ist. wenn du keine lust hast alle 6 monate auf eine neurere version umzusteigen, ist fedora allerdings nicht gerade optimal. das gilt allerdings auch für andere distris ohne langzeitsupport.
+1 für Fedora ...
Ich bin auch bekennender Fan des Distro-Hoppings (damit bezeichnet man Leute die andauernd ihr linux wechseln ^^) und Fedora hat es als erste Distro geschafft mich jetzt schon für eine ganze Weile da zu behalten.
Der Vorteil bei Fedora in meinen Augen:
+ Sehr aktuell d.h. viele neue und stellenweise praktische Tools und Erweiterungen sind nutzbar
+ läuft bei mir sehr problemfrei, stabil und schnell
Allerdings gibt es nichts ohne Nachteile:
- aktuell heißt auch immer das sich der ein oder andere Fehler einschleichen kann, oder dass das ein oder andere neue noch nicht perfekt funktioniert. (Dieses Problem wird man in Linux fast immer haben: die meisten Distros sind entweder saumäßig stabil, dafür aber "veraltet" oder aber sehr innovativ, aber etwas "instabiler")
- der Installer ist leider etwas verwirrend geraten, gerade für neu-einsteiger.
openSUSE mag ich eigentlich auch sehr, finde aber dass es (zumindest bei mir) im Vgl. zu Fedora deutlich instabiler lief.
Ich verwende übrigens KDE als DesktopEnvironment. Wie schon oft geschrieben wurde ist es sehr Windows-ähnlich (im Vgl. zu gnome3 und unity), sollte aber dennoch nicht damit verwechselt oder gleichgesetzt werden.
Ich finde das schöne an KDE, dass man dort die Möglichkeit hat wirklich alles an die eigenen Wünsche anzupassen (dies fängt bei so einfachen Sachen wie die anzahl, größe und Position der Startleisten an und endet bei tausenden von Widgets [hier Plasmoids genannt] mit welchen man den Desktop erweitern kann), gleichzeitig kommt KDE aber Standartmäßig so ausgeliefert dass man als Einsteiger sich erst einmal gar nicht weiter damit beschäftigen muss da die Grundkonfiguration schon sehr gut ist.
Erst wenn man es eine Weile verwendet wird man Anfangen einzelne Dinge zu ändern und nähert sich so Stück für Stück seinem Perfekten Desktop (dies ist in sofern fatal, dass ich mittlerweile auf normalen Windows PCs beim Arbeiten die Krise bekomme wenn viele von mir geliebte funktionen nicht vorhanden sind).
Desweiteren finde ich die von KDE mitgelieferten Programme sehr überzeugend (die meisten DE's bringen direkt einen Satz Programme für die Täglichen Aufgaben mit. Der Vorteil daran: die Programme passen vom Design sehr gut zusammen und zum Desktop und, viel wichtiger, greifen sehr gut ineinander. Als Beispiel wie man sich das vorstellen kann: die Suite von KDE zum Bilder bearbeiten und archivieren (digikam) bietet die Möglichkeit einen Satz ausgewählte Bilder direkt zu verkleinern, mit Wasserzeichen zu versehen und diese dann vollautomatisch an Kmail (dem Mailclient) weiterzuleiten und zu versenden).
Gegen LXDE und XFCE spricht natürlich auch nichts: Sie sind ein bisschen anspruchsloser was Performance und Leistung angeht bieten dafür aber auch geringere gestaltungsmöglichkeiten und bringen weniger eigene Programme mit).
Achja, natürlich ist man weder verpflichtet die mitgelieferten Programme zu verwenden noch bekommt man Sie nur mit diesem DE. Man kann wunderbar kde programme in gnome ausführen und umgekehrt. Einzig am Design erkennt man die Herkunft des entsprechenden Programmes (gerade digikam ist in meinen Augen ein absolutes MUSS für alle die mehr wie 100Bilder auf der Festplatte verwalten müssen ;-) )
Wie hier schon mehrfach geschrieben: Die Perfekte Disto ist für jeden ein bisschen anders. Daher: ein paar als liveUSBStick ziehen und ausgiebig testen.
Ich würde mir dann zuerst überlegen welchen DE ich möchte (KDE,Gnome3, Unity, XFCE, LXDE, usw) und dann nach einer Distro die den gewünschten DE standartmäßig installiert anbietet (natürlich kann so gut wie jede Distro jeden beliebigen DE nachrüsten, aber für Anfänger würde ich mir diesen Stress sparen).
Von Ubuntu halte ich persönlich auch nicht viel, aber das ist eben wie gesagt alles relativ und geschmackssache ;-)
Edit: Im wiki gibts einige sehr gute installationsanleitungen u.A. für Fedora:
http://thinkwiki.de/Fedora_Schnelleinstieg
Edit2: Und ich würde mich nicht abschrecken lassen: Alle 6 Monate muss man bei Fedora nicht alles neu installieren... D.h. nur, dass dann eine neue Version mit einigen neuen Features heraus kommt. Die alte hört dann ja nicht über nacht auf zu funkionieren ;-) .... man kann fedora durchaus länger verwenden... ich habe auch erst vor 3 wochen auf Fed. 19 gewechselt, wobei dieses auch schon länger erhältlich war...